Was war oder ist/sind der/die Grund/Gründe, dass ihr keine/kaum (mehr) Lust auf Sex in der Beziehung oder auch als Single-Mann habt?
Wie geht ihr inzwischen damit um?
Ich denke das man Liebe und Anziehungskraft in einer Beziehung wie einen großen Kuchen sehen kann. Mit jeder Enttäuschung über den Partner/die Partnerin werden winzigste Stücke herausgeschnitten die auch für den Enttäuschten je nach Häufigkeit vlt. erst nach Jahren spürbar werden. Da ich in meinen Beziehungen immer den guten alten Spruch 'Lebe jeden Tag so als hättet du deine Liebe gestern erst kennen gelernt' beherzigt habe, und zum Glück auch immer Partnerinnen mit denen man auf Augenhöhe in Ehrlichkeit und Achtung reden konnte (so man denn wollte
) traf mich dieses schleichende Schicksal nie.
Aber durch einschneidende Veränderungen in der Grundeinstellung der Partnerin kann so ein Kuchen auf einen Schlag so gut wie komplett verschwinden: Meine erste Ehe schloss ich in sehr jungen Jahren. Unsere Ziele: Gemeinsam etwas aufbauen, also Haus, einen gewissen Lebensstandart etc und dann möglichst drei Kinder. Eines Tages nach etwa 6 Jahren (wir hatten unsere ersten Ziele erreicht) teilte sie mir unter Tränen (sie wusste wohl welchen Schlag mir das versetzen würde) mit, dass sie sich gegen Kinder und für die Karriere entschieden habe. Damals noch Stino und dem erlernten Mainstream-Denken verhaftet war das tatsächlich in Bezug auf besagten Kuchen ein Fiasko für mich. Ich war zwar ihr gegenüber weiterhin achtsam, machte ihr auch keine Vorwürfe, in die Beziehung selbst investierte ich aber genau gar nichts mehr. Auch im Bett, wo bis dahin zwischen uns alles stimmte, wies ich sie ab. Ich wartete einfach darauf dass sie den Schlussstrich zog was sie dann auch eines Tages tat. Trotzdem blieben wir noch lange gut befreundet ehe wir uns langsam aus den Augen verloren. Aus heutiger Sicht, mit meiner jetzigen Lebenserfahrung ist klar, hätte ich damals anders reagieren müssen. Allein. Mir fehlte mangels Lebenserfahrung die richtige Sicht auf die Dinge. Sie allerdings traf in Hinsicht auf ihren neuen Lebensentwurf die richtige Entscheidung. Als ich zuletzt von ihr hörte managte sie eine Abteilung mit etwa 200 Mitarbeitern und war wieder verheiratet.
Eine andere Beziehung endete 5 Tage vor dem 17ten Jahr aus ganz anderen Gründen. Allerdings hatten wir bis wortwörtlich bis zum letzten Tag guten Sex. Diese gegenseitige Anziehungskraft ging uns nie verloren. Aber auch das funktioniert vielleicht nur dann wenn man bereit ist unter Berücksichtigung des obigen Spruchs immer wieder Pep in die Beziehung zu bringen. Beispiel: Irgendwann an einem Wochenende packte ich eine Tasche mit ihren und meinen Sachen, schüttelte sie aus dem Bett und setzte sie dann noch im Schlafshirt ins Auto, wo sie voller Vertrauen weiterschlief. Sie liebte Überraschungen.
Fünf Stunden später waren wir kurz vor unserem Ziel, ich hielt an einer ruhigen Stelle, sie zog sich an und kurze Zeit später frühstückten wir an der belgischen Küste in einem Strandcafe mit Blick aufs Meer. Aber es braucht weder Geld noch weite Fahrten um eine Beziehung nie langweilig werden zu lassen.
Zitat von *********k_typ:
„Was vermisst ihr beim Sex mit Frauen und/oder mit Männern?
Nichts. Mich törnt nicht die sexuelle Spielart an sich, sondern Freude und Spaß die meine Partnerin beim Sexeln empfindet. Dabei ist es mir egal ob gemeinsam Blümchensex oder BDSM genossen wird. Sogar meine Abneigung gegen Natursekt kloppte ich eines Tages in die Tonne. Aber erst nachdem mir eine Spielpartnerin beim gemeinsamen Nachspüren in Ruhe erklärte warum sie sich das wünschte. Bis dahin sah ich diese Spielart als reine Herabwürdigung, erst ab diesem Gespräch verstand ich das es zumindest bei ihr um eine Vervielfachung der schönen körperwarmen Spermamenge ging. Das Beispiel nur um zu zeigen wie wichtig selbst in reinen Spielbeziehungen Reden, Austauschen und Erklären sein kann.
Reden UND Zuhören, statt Überreden sind m. E. zwar nicht die einzigen, aber zumindest zwei der Grundpfeiler für lange andauernde gegenseitige sexuelle Anziehungskraft.