@ Samael und Lilith
Das ist so nicht ganz richtig
Denn natürlich gibt es (auch rein sprachsinnlich) Unterschiede zwischen „devot“ / „hingebend“ und „submissiv“ / „unterwerfend“.
Das Problem dabei ist, das die Begriffe inzwischen (nicht aufgrund der sexuellen Assoziation übrigens) verwaschen und umgedeutet werden.
Im allgemeinen Sprachgebrauch wird dadurch „devot“ inzwischen üblicherweise mit „submissiv“ gleichgesetzt.
Begrifflich gesehen bezeichnet es aber schon sehr unterschiedliche Eigenschaften/Zustände
a) devotion/hingabe - devot/ hingebungsvoll
b) Submission/Unterwerfung - submissiv/sich unterwerfend/unterordnend
a) KANN b) bedeuten, muss aber nicht zwingend mit b) einhergehen
b) KANN mit a) verknüpft sein, muss aber nicht zwingend.
Beispielanhand der Musik:
Man kann voller Hingabe ein Instrument nur um der Liebe zur Musik, dem inneren Drang Musik zu machen spielen, völlig frei und ohne Schranken (ausser des Leistungsumfangs des Instruments oder Stimme)
—> das wäre dann Hingabe ohne Unterwerfung
Man kann aber auch voller Hingabe an die Musik ein Instrument spielen und sich zu diesem Zwecke ein und unterordnen (dem Arrangement, den Noten, in das Orchester, dem Orchesterleiter)
Sprich, man ordnet sich unter um seine Hingabe an die Musik auszuleben.
—> das wäre dann Hingabe mit Unterwerfung
Man kann sich auch unterordnen / unterwerfen ohne Hingabe, einfach nur um ein Ziel xy zu erreichen oder weil es nicht anders geht (äussere Zwänge)
dazu gibt es so viele ungute Beispiele, dass ich jetzt fast bewusst das noch harmloseste wähle:
Arbeit aus reinem Broterwerb
Auch neigungstechnisch ist eine submissive Neigung ohne Devotion möglich
Genau wie eine devote Neigung ohne Submissivität.
Beides in Reinform ist denke ich eher selten, meist ist das natürlich gepaart.
Oftmals aber in stark unterschiedlicher Gewichtung.
Ob prinzipiell oder situationsabhängig.
Bei mir ist es zb so:
Ich bin so was von devot, da könnte man schon sagen 110%
Immer und in allen was ich mit ganzem Herzen tue ...
Aber meine Submissivität ... tja, die ist ziemlich unterentwickelt ☺️ und ganz bestimmt nicht mein Haupttrigger.
Die kommt bei mir nur zum Vorschein, wenn er sie weckt und sie klar zeitlich begrenzt sein soll.
Für dauernde Submissivität bin ich viel zu eigenwillig aktiv und kreativ.
Wenn man es also genau nimmt, ist meine Parnerschaft keine D/S Partnerschaft sondern eine D/d (Dominant/Devot) Partnerschaft
Aber das ist natürlich spitzfindig 😉
Im Bezug zur Eingangsfrage haben die Unterschiede aber schon Bedeutung:
Ich glaube, der von der TE beschriebene Zwiespalt bzw die Erwartungshaltung ist weniger massiv, je grösser der Neigungsanteil der Submissivität in der Devotion ist.
Und stärker vorhanden, je geringer der Neigungsanteil der Submissivität in der Devotion ist.
Aber auch ein fast ausschliesslich submissiv veranlagter Mensch kann imho NIEMALS völlig dauerhaft erwartungsfrei in einem Beziehungsgeflecht sein.
Zumindest nicht so, dass es gesund für die Psyche bleibt!
Das hat scharzschaf so wunderbar ausgeführt!
(danke auch dafür)