BDSM beim Sex (angenehm) findet ihr unangenehmes Alltags-Gegenstück (ohne BDSM-Kontext) beispielsweise in häuslicher Gewalt. Auch als Folge eines bestimmten, "starken", "sich nehmenden" Männerbildes.
Entschuldige, aber das ist solch unglaublicher, haarsträubender Unsinn, dass ich das nicht freundlicher ausdrücken kann.
Häusliche Gewalt ist in absolut keiner Weise das "Gegenstück" zu BDSM. BDSM ist nicht einfach legitimierte, weil mit Zustimmung der Frau erfolgte Gewalt. Auch keine "angenehme Gewalt" oder etwas in der Art.
BDSM funktioniert auf eine sehr feinstoffliche, sensible Art und Weise und basiert auf guter Beobachtung, Einfühlungsvermögen und Menschenkenntnis. Ein Gewalttäter haut drauf, weil er keine anderen Kommunikationsmittel mehr hat oder keine haben möchte. Er hat dabei nur seine eigene Person im Auge und in keiner Weise das Wohl seines Gegenübers. Ein dominanter Mann hat zu allererst das Wohl seines Gegenübers im Auge. Es ist das oberste Prinzip.
Ich könnte das hier weiter ausführen, möchte aber keinen Vortrag über BDSM halten, wo keiner gefragt ist. Nur dies noch: was Du da schreibst, basiert auf den gängigen Vorurteilen, die zum Thema BDSM existieren. Es hat nichts mit der Wirklichkeit zu tun. Zumindest nicht mit der Wirklichkeit der vielen Menschen, die BDSM leben und richtig verstehen. Ich räume ein, dass es einen Anteil an Menschen gibt, die Gewalt praktizieren und hinterher ein BDSM-Etikett dran kleben um ihre Taten zu beschönigen oder zu rechtfertigen. Dass das so ist, ist ein Trauerspiel, betrifft aber nicht die Menschen, die seit Jahren mit Genuss und Leidenschaft BDSM so leben, wie es gemeint ist.
Weiterhin kann ich dem nicht zustimmen, dass häusliche Gewalt die Folge eines "starken, sich nehmenden Männerbildes" ist. Das Gegenteil ist der Fall. Schläger, Vergewaltiger und Psychounterdrücker sind keine starken Menschen und ich glaube, das Bild, was sie abgeben, interessiert sie herzlich wenig. Solche Menschen sind schwach und unsicher und misshandeln, weil sie keinen anderen Weg sehen, sich zu behaupten. Das bringe ich gedanklich nicht mit der Forderung nach einem starken, selbstbewusdten Männerbild in Einklang.
Was Du da in zwei Sätzen fälschlicherweise in einen Topf wirfst, ist erstaunlich.