Vertrauen | Ansichtssache? <oder> feste Begrifflichkei
Hier möchte ich einmal meine Ansicht von Vertrauen zwischen Dom und Sub darlegen.Da dies nur meine ganz persönliche Meinung des Begriffes wiedergibt, würde ich gerne Stellungnahmen von menschen bekommen, die entweder Dominant oder Devot sind.
Sehr schön wäre es, ihr oder du würdet in einer entsprechenden Partnerschaft leben und aus Erfahrung schreiben.
Sicher sind einige Punkte die ich aufführe nicht ohne Kommentar von einigen hinzunehmen, das ist auch gut so vieleicht schreibt ja der oder die einoder andere passende Dinge die auch mich dazu bewegen nocheinmal über meine Sicht der Dinge nachzudenken.
Der folgende text ist auch als HP in unserem Profil zu finden ich habe ihn ürsprünglch verfasst um Einsteigern meine Blickrichtung zu verdeutlichen.
Mit fesselnden Grüßen Cypres der mänliche Part von Blackbondage!
Vertrauen:
Es geht dabei nicht nur um den Begriff Vertrauen, sondern alles was dazugehört. Das Fallen lassen und die Hingabe sowie die Nähe gehören ebenfalls dazu. Wer schon seine ersten Schritte in eine reale SM Welt gesetzt hat, wird wissen, worum es mir geht. Ich will versuchen Anfängern und Interessierten zu beschreiben, dass SM mehr ist als das Schwingen der Peitsche oder der Knoten im Seil bei der Bondage. SM ist ein Kopfkino, das in der Phantasie beginnt und sich in der Realität fortsetzt. Das Spiel, um das ausgeliefert sein und die Unterwerfung, ist dabei der Nährboden. Nicht die Aktion oder die ausgeführte Spielart ist der entscheidende Faktor, sondern die vermittelten Gefühle und Empfindungen. Fehlt dieses vermitteln, ist jede Session und Aktion zum scheitern verurteilt. Das Kopfkino spult einen leeren Film ab oder es entwickelt im schlimmsten Fall ein Horrorszenario. Deshalb stelle ich für mich immer die Sub in den Mittelpunkt einer Session bzw. ganz allgemein bei SM. Geht es ihr gut, geht es mir auch gut. Es muss eine Rückkopplung zwischen den Partnern stattfinden. Vertrauen bedeutet in diesem Kontext, dass die Sub sich in die Hände des Top begibt und damit in eine Wehrlosigkeit. Der Gegenpol zu diesem Vertrauen ist die Verantwortung. Wenn ich eine Sub fessle, ist sie mir ausgeliefert. In diesem Zeitraum könnte ich mit ihr alles machen, ohne das sie die Möglichkeit der Gegenwehr hat. Was ich auch immer mit ihr anstelle, sie muss es dulden. Meine Verantwortung ist es, nur Dinge zuzulassen, die positiv auf meine Sub wirken. Das Gefühl in diesem Spannungsfeld Vertrauen und Verantwortung ist für mich berauschend. Wie bei einem Ladegerät ziehe ich aus dieser Spannung meine Ladung der erotischen Batterie. Entladen wird sie wie bei vielen anderen Menschen auch, durch den normalen Sex. Damit wird wieder das Gleichgewicht zwischen den Polen hergestellt. Nähe bedeutet für mich da zu sein. Gemeint ist dabei nicht unbedingt die körperliche, sondern vor allen die geistige Nähe. Ich versuche immer wieder diese Nähe meiner Sub spüren zu lassen. Durch Worte, Berührungen oder festhalten. Sie signalisiert 'Ich bin da ... ich bin bei Dir'. In meinen Anfängen habe ich diesen Punkt vernachlässigt oder sogar verletzt. Die Folge war im besten Fall eine heftige Kritik, teilweise sogar ein Absturz. Wenn ich mit (m)einer Sub in einer Session bin, ist es meine Pflicht und meine Aufgabe, sie zum Ende der Session langsam in die Realität zurückzuführen. Erfülle ich diese Pflicht nicht, habe ich versagt. Das Tempo dieser Rückführung bestimmt einzig und allein die Sub, und ist erst dann beendet, wenn sie wieder sicher auf dem Boden der Realität steht. Die Gefühle und Empfindungen spielen bei dieser Nähe eine große Rolle. Zu viele vergessen, dass eine Sub nicht nur den Körper, sondern auch den Geist in fremde Hände legt. Ist sie in ihren Gefühlen und Empfindungen instabil, ist eine Session oder ein Spiel tabu. In diesen Situationen ist die Schulter und das Festhalten wichtiger, als die Peitsche und die Dominanz. Ich selbst habe einige Zeit gebraucht das zu lernen, zu begreifen und danach zu handeln. Seit dem lege ich großen Wert darauf. Nicht weil ich unbedingt der Super-Dom werden will , sondern weil ich diese Basis brauche, um die Tiefe zu erreichen, die ich für mich als Lustgewinn brauche. Ich handle gewissermaßen egoistisch, auch wenn die Sub daraus einen Vorteil für sich zieht. Hier findet wieder die Rückkopplung statt, die bei SM einen entscheidenden Faktor ausmacht. Der Gegenpol zu dieser Nähe ist das fallen lassen. Ich sprach davon, dass eine Sub nicht nur den Körper, sondern auch den Geist in fremde Hände legt. Das Vertrauen ist die Basis für das fallen lassen. Nur wenn eine Sub vertraut, ist sie in der Lage abzuschalten und sich der Lust ganz hinzugeben und fallen zu lassen. In der Regel erreicht man dieses nicht bei der ersten Session. Der Körper, Reaktionen, Wünsche und Vorstellungen sind Faktoren, die eine wichtige Rolle spielen, um eine Tiefe zu erreichen. Erfahrung kann vieles kompensieren, aber nicht alles. Am Anfang, in der ersten Session, kann ich nur abschätzen ob es in die richtige Richtung geht. Für meine Sub gilt das gleiche. Wenn beide das Gefühl haben, kann man weiter gehen und versuchen mehr Tiefe, Gefühl in das Spiel zu bringen. Deshalb ist für mich die Nachlese, also das reden nach einer Session sehr wichtig. Den Punkt des Redens kann ich nicht oft genug betonen. Wenn es für die aktive oder passive Seite in die falsche Richtung geht, ist es besser die Finger von einander zu lassen, denn ein Teil wird immer auf halber Strecke verdursten. Ich meine damit nicht unbedingt das man nicht mehr miteinander spielt, aber beide Seiten müssen sich im klaren darüber sein, wo man steht. Die Hingabe ist gekoppelt mit dem fallen lassen, Vertrauen und der Nähe in die aktive Seite. Sie ermöglicht es Grenzen nicht nur zu finden und zu erreichen, sondern auch zu überschreiten. Wobei hier keine starken oder extremen, sondern leichte Überschreitungen gemeint sind. Diese Hingabe ist ein Geschenk von der passiven an die aktive Seite 'Ich lege mich als Ganzes in Deine Hände'. All diese Punkte, Vertrauen, Verantwortung, Nähe, Fallen lassen und Hingabe dürfen nicht gesondert betrachten werden, sondern bilden ein Ganzes. Dieses Ganze ist es, was eine SM Beziehung ausmacht und die Basis und den Nährboden der Lust ausmacht.