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Devotion bei starken Frauen - wieso nur im SM Bereich ?

****oie Frau
3.356 Beiträge
... und genau deshalb hatte ich vor drei seiten mal geschrieben:

insofern macht es schon sinn sich mit bestimmten definitionen auseinanderzusetzen und was dahinter steckt.

was bedeutet devot eigentlich wirklich?
was bedeutet es für mich?
warum reizt mich der gedanke?
was reizt mich daran?
worin finde ich meine befriedigung?

oder anders formuliert:
vielleicht wäre als threadtitel auch passend

"warum fällt es starken frauen so schwer einen mann zu finden, bei dem sie auch mal schwach sein können."
volatile
*******aum Frau
16.590 Beiträge
@****oie

Danke! Genau das denke ich auch. So wäre die Threadthematik wohl weit weniger missverständlich und es gäbe nicht so viele Äußerungen, die eigentlich ein anderes Thema berühren.
**S Frau
1.409 Beiträge
@**na: aber das

Der Dom entscheidet, wann es reicht. Punkt.

funktioniert doch nur, solang der Dom die Bremse in einem Bereich zieht, in dem es der Sub noch nicht wirklich reicht. Andernfalls ist nach so einer Geschichte u.U. nämlich nicht Punkt, sondern ein Gerichtsverfahren wegen Körperverletzung, Freiheitsberaubung o.ä. angesagt und dann stellt sich sehr schnell heraus, dass der Dom nicht wirklich die Macht hat, diese Dinge mit der Sub gegen ihren Willen zu tun. Inwieweit das dann ausreichend nachweisbar ist, um eine Verurteilung herbeizuführen, ist natürlich nie so ganz absehbar. Aber rechtens ist es nicht und man kann sich durchaus im Nachhinein juristisch gegen sowas zur Wehr setzen mit realistischen Erfolgsaussichten. Das ist übrigens ein Punkt, von dem ich glaube, dass er diese Spielart gerade für die Doms nicht ganz ungefährlich macht.
****oie Frau
3.356 Beiträge
JCS nur noch mal für das protokoll:

die ist KEIN bdsm-thema!
es geht NICHT um spezielle probleme mit dominanz im bdsm!

volatile
*******aum Frau
16.590 Beiträge
@**S

Ich verstehe Deine Argumentation, aber sie missdeutet die sehr besondere und grenzgängerische Psychologie innerhalb einer BDSM-Beziehung.

Neutral betrachtet werden darin regelmäßig Straftaten begangen. Freiheitsberaubung, Körperverletzung.

Dies geschieht in beider Einverständnis.

Doch die/der Sub KANN im Vorfeld nicht immer wissen, was er/sie dem Dom gestatten wird, was er/sie aus Hingabe erlauben wird, was ihm zuvor in der Theorie unmöglich erschien.

Dom und Sub balancieren in ihren Begegnungen ständig am Rande dieser Grenzen herum.

Aber @****oie hat Recht: das berührt wirklich ein Thema, das einen eigenen Thread wert wäre.
**S Frau
1.409 Beiträge
@**na: Klar ist das nicht das eigentliche Thema hier. Aber es ist schon ein Thema bzw. ein Problem, das ganz konkret auftauchen KANN und in meinem persönlichen Umfeld auch mal vorgekommen ist. Ein guter Freund von mir, der eine SM-Beziehung hatte, hat sich tatsächlich eine Anzeige eingefangen, weil er seine damalige Frau mehr/anders geschlagen hat, als sie es wollte. Das Verfahren ist zwar irgendwann eingestellt worden, aber das war alles ein furchtbares Theater und hat ihn ziemlich mitgenommen. Also, diese Dinge sind nicht immer unbedingt so leicht handhabbar.

Und im Kern hat das vielleicht sogar was mit dem ursprünglichen Thema hier zu tun. Die realen Machtbefugnisse von Männern gegenüber ihren Frauen, aber gleichzeitig auch die Verantwortung, die sie für ihre Frauen übernehmen müssen, sind in den vergangenen Jahrzehnten einfach unglaublich zurückgegangen. Das alte Rollenbild, bei dem der Mann sagt, wo es lang geht und die Frau dann weiß, was sie zu tun hat, gibt es immer weniger. Mit zunehmender Individualität, wechselnden Beziehungen und der finanziellen Unabhängigkeit von Frauen ist so ein "ganzer Kerl" nicht mehr so gut vereinbar.

Die Frau braucht den Mann heutzutage nicht mehr in dem Maße wie früher, um überleben zu können. Und weil sie de facto weniger gebraucht werden und weniger zu bestimmen haben als früher, bestimmen sie eben auch nicht mehr so viel, auch wenn so manche Frau das vielleicht ganz gern hätte.
volatile
*******aum Frau
16.590 Beiträge
@**S

Der Fall, den Du da schilderst, ist in der Tat ein Trauerspiel. So etwas passiert bestimmt öfter, als man denkt. Seitdem "ein bisschen Haue" im Schlafzimmer zum Mainstream verkommen ist, erleben immer Menschen Situationen,mit denen sie eigentlich gar nicht umgehen können.

Was Du ansonsten beschreibst, ist sicher eher das, was die TE meint. Die Auflösung der alten Rollenverhältnisse hat sicher zu einer Erschütterung des allgemeinen männlichen Egos geführt.
*********el22 Frau
1.979 Beiträge
Ja, ehrlich gesagt nahm ich auch an, das ein Teil der Eingangsfrage der TE, die scheinbaren Auswirkungen der "Frauenbewegung", die sie kurz mit Emanzipation beschrieb, betraf.

Und ein stückweit las ich den Wunsch nach einer Rückbesinnung auf alte männliche Tugenden (was auch immer das dann ist), aber auch den klaren Wunsch, fast schon die Aufforderung, das sich Männer eben heute auch auseinandersetzen. Mit sich, ihrem eigenem Selbstverständnis und veränderten Rollenbildern.
**S Frau
1.409 Beiträge
Ich hab auch manchmal ein bisschen den Eindruck, dass SM fast schon eine Modeerscheinung ist und von manchen eher betrieben wird, weil es so schick verrucht ist ... Naja, ich selbst bin nicht im klassischen Sinne devot und habe auch keine Sehnsucht nach einem "echten Kerl" im Stil der 50er Jahre. Aber ein gesichtsloser Jasager ist auch nicht das, was ich mir wünsche.

Nur glaube ich, dass im Normalo-Bereich gar nicht unbedingt Devotion angesagt ist, um bei Männern Stärke zu wecken. Es ist vielleicht sogar schon ausreichend, sich als Frau einfach mal das ewige Genörgel zu verkneifen. Z.B. ist es denke ich nicht unbedingt konstruktiv, rumzulamentieren, dass heutzutage alle Männer Weicheier sind. Sind sie nämlich nicht, wenn man sie ernst nimmt, mit Respekt behandelt und an ihrer Meinung interessiert ist und ihnen vielleicht auch mal recht gibt, wenn sie recht haben und man sich selbst getäuscht hat. Nur meckern viele Frauen eben schon auch ganz schön an ihren Männern rum, wissen alles besser und machen ihnen ständig Vorschriften, wie sie zu sein haben. Wenn diese Männer dann irgendwann vielleicht auch keine Lust mehr haben, ihre Meinung zu sagen, wundert mich das ehrlich gesagt nicht.

Außerdem glaube ich auch gar nicht, dass eine Frau unbedingt grundsätzlich schwach sein muss, damit der Mann stark sein kann. Man kann sich mit dem stark und schwach sein auch sehr gut abwechseln.
volatile
*******aum Frau
16.590 Beiträge
Nur glaube ich, dass im Normalo-Bereich gar nicht unbedingt Devotion angesagt ist, um bei Männern Stärke zu wecken. Es ist vielleicht sogar schon ausreichend, sich als Frau einfach mal das ewige Genörgel zu verkneifen. Z.B. ist es denke ich nicht unbedingt konstruktiv, rumzulamentieren, dass heutzutage alle Männer Weicheier sind. Sind sie nämlich nicht, wenn man sie ernst nimmt, mit Respekt behandelt und an ihrer Meinung interessiert ist und ihnen vielleicht auch mal recht gibt, wenn sie recht haben und man sich selbst getäuscht hat. Nur meckern viele Frauen eben schon auch ganz schön an ihren Männern rum, wissen alles besser und machen ihnen ständig Vorschriften, wie sie zu sein haben. Wenn diese Männer dann irgendwann vielleicht auch keine Lust mehr haben, ihre Meinung zu sagen, wundert mich das ehrlich gesagt nicht.

Außerdem glaube ich auch gar nicht, dass eine Frau unbedingt grundsätzlich schwach sein muss, damit der Mann stark sein kann. Man kann sich mit dem stark und schwach sein auch sehr gut abwechseln.

Das, meine Liebe, ist wirklich einfach mal WAHR!

Viele Frauen haben ein ausgeprägtes Talent dafür, ihren Männern genau die Eier zu nehmen, die sie mal so sexy an ihnen fanden.

Und hinterher beklagen sie sich über den selbst herbeigeführten Zustand...
Is ja auch blöd, wenn sie feststellen, daß dieser Typ sie sich so einfach nehmen ließ.
volatile
*******aum Frau
16.590 Beiträge
@****arm

Ja, ich glaube, das ist das Dilemma.

Fauen setzen sich gern auseinander, aber gewinnen wollen sie eigentlich am Ende nicht. Dann sind sie enttäuscht, dass sie sich so einfach durchsetzen konnten.
*********Touch Mann
1.192 Beiträge
Ich würde es gar nicht so sehr als Rückbesinnung beschreiben. ehr als Emanzipation des Mannes. Auch wenn mir da sicher einige meiner Geschlechtsgenossen widersprechen werden, so ist es doch so, dass viele Männer in einer veränderten Welt ihre Rolle noch nicht gefunden haben. Dabei setzen sie sich häufig zu sehr in Abhängigkeit vom weiblichen Urteil.

Ich stimme da insbesondere JCS zu. Diese Konstellation ist heute sehr häufig. der Mann versucht den Wünschen der Frau zu entsprechen und die Frau nörgelt. Manchmal geht es soweit, dass der Mann sogar öffentlich gedemütigt wird.

Ich würde sogar soweit gehen, dass Frau nicht schwach sein kann, wenn der Mann stark sein soll, denn ein starker Mann braucht eine starke Frau an seiner Seite.
*****har Paar
41.021 Beiträge
JOY-Team 
Oder auch:

Manche Frauen wünschen sich einen Mann wie einen schwarzen, starken und heißen Kaffee.

Und was machen sie dann mit ihm?

Sie kippen Milch hinein, damit er nicht mehr so schwarz ist,
dann geben sie Zucker rein, damit er nicht mehr so stark ist.
Schließlich pusten sie noch so lange, bis er nicht mehr heiß ist.
Und dann wundern sie sich über die lauwarme Brühe - und sehnen such nach einem schwarzen, starken und heißen Kaffee ...

*zwinker*

(Der Antaghar)
Ich mochte schon solange ich denken kann nur Milchkaffee mit viel Zucker! *zwinker*
JCS

„schick verrucht“ ist gut, gefällt mir. Man will ein bisschen Avantgarde sein und mitreden können. Es gibt diesen bescheuerten Satz >Wenn alle vorne sind, ist die Avantgarde hinten.< Ich hörte ihn vor zwanzig Jahren das erste Mal und habe ihn nie vergessen. Er legt so schön das Vordergründige offen.



Ich muss gestehen, daß ich mit der Zeit Gefallen finde an diesen Stereotypen innerhalb dieser Debatte, in der sie eigentlich einer der Gegenstände sein müssten. Habe ich mich noch zu Beginn dieses Themas aufgeregt über diese problematischen Allaussagen à la >Frauen wollen X< oder >Männer wollen Y<, kann ich mittlerweile eine weitere Perspektive einnehmen. Ich sehe zwar Sätze wie „Frauen setzen sich gern auseinander.“ – von denen es in fast jedem Beitrag einen gibt – unverändert als diskussionsbedürftig an, doch erkenne ich auch eine Chance, durch das Weiterstricken von Stereotypen ihren wahren Gehalt offenzulegen.

Natürlich setzen sich Frauen gern auseinander; es sind ja Frauen. Sie leben quasi davon, sich auseinanderzusetzen. Wenn Männer sich über das ständige Redenwollen der Frauen beklagen, offenbaren sie ihre eigentümliche Abneigung gegen Auseinandersetzung. Sie wollen machen und nicht immer quatschen. Sie wollen zur Sache kommen und ohne viel Federlesen aktiv sein. Deshalb ziehen Frauen so offen und respektlos über Männer her; weil sie einfach unentwegt enttäuscht werden. Sie können nicht mit ihnen reden. Alles müssen sie ihnen zäh aus der Nase ziehen, und bis sie mal eine konkrete Aussage zu hören bekommen, haben sie schon tausend verschiedene Ansätze gemacht, um zu einem Ergebnis zu kommen.

Frauen unter sich reden über alles, wogegen Männer unter sich über alles schweigen. Die reden zwar auch, aber nicht über wichtige Inhalte. Sie reden über das, was sie alles wissen und können. Sehr gern reden sie über Dinge, die sie tun könnTEN. Sie machen unentwegt Pläne, die sie dann aber wieder vergessen. Frauen reden über die Dinge, die das Hier und Jetzt betreffen; besonders die Beziehungsgeflechte, in die sie eingebunden sind. Sie haben zwei große Themenbereiche: Das Soziale und das Aussehen.

Im Sozialen setzen sie sich über eigene und die Befindlichkeiten der Menschen in ihrer Umgebung auseinander, besonders die der Kinder. Wenn sie keine eigenen Kinder haben, nehmen sie die von anderen und untersuchen, wie es denen geht, wie die sich entwickeln, was ihnen fehlt. Sie decken die persönlichen Problemlagen von Familienmitgliedern, Feunden oder Nachbarn auf und entwickeln Lösungswege, mit denen ihnen weitergeholfen werden kann – und auch wird, denn auf die Kinder, die Männer, die Freunde und Nachbarn haben sie einen Einfluss.

Männer setzen sich mit sowas nicht auseinander. Sie nehmen die Menschen ihrer Umgebung so, wie sie sind, ohne ihnen ungefragt helfen zu wollen. Männer sind zwar hilfsbereit, aber eher im handgreiflichen oder technischen Bereich. Sie erklären einem gern, wie eine Variomatik funktioniert, wenn es aber darum geht, das eigene Verhalten anderen gegenüber zu variieren, um eine Verbesserung des Kontakts zu ermöglichen und dem anderen auf seinem Entwicklungsweg weiterzubringen, lassen sie sich das lieber von einer Frau erklären.

Personalabteilungen sind frauenlastig, während durch Managerebenen würziger Zigarrenrauch zieht.
Sie kippen Milch hinein, damit er nicht mehr so schwarz ist,
dann geben sie Zucker rein, damit er nicht mehr so stark ist.
Schließlich pusten sie noch so lange, bis er nicht mehr heiß ist.
Und dann wundern sie sich über die lauwarme Brühe - und sehnen such nach einem schwarzen, starken und heißen Kaffee .


wenn es nicht gerade Kaffee wäre, dann würde ich genau an dieser Stelle dem Kaffee mitgeben, dass er sich gefälligst nicht mal einfach so in Milchkaffee verwandeln lassen soll - das langweilt nämlich unendlich.

Zumindest mich ...

Wäre schön Mr. Kaffee würde einfach Mr. Kaffee bleiben und sich nicht in Latte macchiato verwandeln ...

Im Gegensatz zu Mad bevorzuge ich Cappuccino, in Form eines doppelten Espresso mit wenig Milchschaum ....
***an Frau
11.000 Beiträge
Kurz, präzise, auf den Punkt gebracht @****arm.

Danach könnten wir jetzt eigentlich alle sozilogischen Abhandlungen über warum sind Frauen so und Männer eben anders in den Shredder werfen.

*top*
****oie Frau
3.356 Beiträge
wenn es nicht gerade Kaffee wäre, dann würde ich genau an dieser Stelle dem Kaffee mitgeben, dass er sich gefälligst nicht mal einfach so in Milchkaffee verwandeln lassen soll - das langweilt nämlich unendlich.

... und warum - um im "bild" zu bleiben - soll der kaffee den kampf auf sich nehmen?

genau das ist doch das dilemma:
warum schütten wir den zucker und die milch rein, wenn es uns hinterher nicht schmeckt?
wir wollen ernstgenommen werden - wollen, daß unsere wünsche akzeptiert werden - und wenn das passiert, meckern wir, weil es passiert.

um ein anderes bild zu nehmen:
"man kann kein omlett braten ohne eier zu zerschlagen!"

wenn ich einen starken mann an meiner seite will, dann muss ich das auch zulassen. und darf nicht meckern, wenn diese stärke für mich auch mal nicht so angenehm ist.

wenn ich die gewünschte durchsetzungsfähigkeit - rücksichtslosigkeit - im bett in gewissem maße will, dann kann ich in anderen bereichen nicht den immer kuscheligen soften schoßhund erwarten.
*********el22 Frau
1.979 Beiträge
wenn es nicht gerade Kaffee wäre, dann würde ich genau an dieser Stelle dem Kaffee mitgeben, dass er sich gefälligst nicht mal einfach so in Milchkaffee verwandeln lassen soll - das langweilt nämlich unendlich.

es geht doch scheinbar immer um ein machtgefälle in beziehung und letztlich mutiert so mancher, ob frau oder mann, weil es der einfachste weg ist, sich druck und forderung zu entziehen.

harmonie wird von vielen gewünscht, aber zu welchem preis?

es ist doch letztlich immer eine frage der machtverhältnisse innerhalb einer beziehung, so scheints jedenfalls.
*****har Paar
41.021 Beiträge
JOY-Team 
dass er sich gefälligst nicht mal einfach so in Milchkaffee verwandeln lassen soll - das langweilt nämlich unendlich

Für mich ist das der eigentliche Knackpunkt in diesem Thread!

Allzu viele Männer lassen sich (vielleicht aus Angst vor Liebes- oder Sexentzug o. dgl.?) innerhalb einer Beziehung einfach zu leicht verbiegen und "entmännlichen".

Da gibt es doch diese zwar humorvolle, aber eben auch typische Geschichte:

"Ich war männlich und verwegen. Ich war frei und hatte lange Haare.
Meine Frau lernte mich kennen, nicht umgekehrt. Sie stellte mir förmlich nach. Egal wo ich hinkam - sie war schon da. Es ist nun zwölf Jahre her. Damals war ich eingefleischter Motorradfahrer, trug nur schwarze T-Shirts, ausgefranste Jeans und Bikerstiefel. Und ich trug lange Haare.

Selbstverständlich hatte ich auch ein Outfit für besondere Anlässe. Dann trug ich ein schwarzes T-Shirt, ausgefranste Jeans und weiße Turnschuhe.

So also lernte sie mich kennen und meinte immer wieder: "Du bist mein Traummann. Du bist so männlich, so verwegen und so frei."

Mit der Freiheit war es alsbald vorbei, da wir beschlossen zu heiraten. Warum auch nicht? Schließlich war ich männlich, verwegen, fast frei und ich hatte lange Haare. Allerdings nur bis zur Hochzeit. Kurz vorher hörte ich sie sagen: "Du könntest wenigstens zum Friseur gehen, schließlich kommen meine Eltern zur Trauung."

Stunden - nein Tage später und endlose Tränen weiter gab ich nach und ließ mir eine modische Kurzhaarfrisur verpassen, denn schließlich liebte ich sie. Und was soll’s, ich war männlich, verwegen, fast frei - und es zog auf meinem Kopf. Und ich war so unglaublich lieb.

"Schatz ich liebe Dich so wie Du bist", hauchte sie.

Das Leben war in Ordnung, obwohl es auf dem Kopf etwas kühl war. Es folgten Wochen friedlichen Zusammenseins, bis meine Frau eines Tages mit einer großen Tüte unterm Arm vor mir stand. Sie holte ein Hemd, einen Pullunder (bei dem Wort läuft es mir schon eiskalt den Rücken runter) und eine neue Hose hervor und sagte: "Probier das bitte mal an."

Tage, Wochen, nein Monate und endlose Papiertaschen-tücher später gab ich nach und trug Hemden, Pullunder (Ärrrgh!) und Stoffhosen. Es folgten schwarze Schuhe, Sakkos, Krawatten und Designermäntel. Aber ich war männlich, verwegen, todschick - und es zog auf meinem Kopf.

Dann folgte der größte Kampf. Der Kampf ums Motorrad. Allerdings dauerte er nicht sehr lange, denn im schwarzen Anzug, der ständig kneift und zwickt, lässt es sich nicht sehr gut kämpfen. Außerdem drückten auch die Lackschuhe etwas, was mich zusätzlich mürbe machte. Aber was soll’s, ich war männlich, spießig, fast frei, ich fuhr einen Kombi - und es zog auf meinem Kopf.

Mit den Jahren folgten viele Kämpfe, die ich allesamt in einem Meer von Tränen verlor. Ich spülte, bügelte, kaufte ein, lernte deutsche Schlager auswendig, trank lieblichen Rotwein und ging sonntags spazieren. Was soll’s, dachte ich.

Ich war ein Weichei, gefangen, fühlte mich beschissen - und es zog auf meinem Kopf…

Eines schönen Tages stand meine Frau mit gepackten Koffern vor mir und sagte: "Ich verlasse Dich." Fassungslos fragte ich sie nach dem Grund. "Ich liebe Dich nicht mehr, Du hast Dich so verändert. Du bist nicht mehr der Mann, den ich mal kennen gelernt hab."

Vor kurzem traf ich sie wieder. Ihr "Neuer" ist ein langhaariger Biker mit zerrissenen Jeans und voller Tätowierungen, der mich mitleidig und von oben herab angrinste.

Ich glaube, ich werde ihm vorsorglich schon mal eine Mütze schicken."

*


Was hier "witzig" dargestellt ist, erlebe ich in meinem Umfeld tatsächlich: Viele Frauen verlieben sich in Männer, erziehen dann an ihnen rum bis zum Erbrechen - und wenn er dann endlich so wurde, wie sie es wollte, nämlich ein kuscheliger, handzahmer und lieber Teddybär, ist er ihnen auf einmal zu langweilig - und auch sexuell nicht mehr reizvoll.

Und die Männer lassen sich das aus irgendwelchen Gründen auch noch gefallen. Was die Frage erklären könnte, warum viele Frauen vor solchen Männern den Respekt und die Achtung verlieren ...

Und es bleibt die Frage: Warum machen Frauen so etwas???

(Der Antaghar)
dann kann ich in anderen bereichen nicht den immer kuscheligen soften schoßhund erwarten


Eine ganz persönliche Antwort .. ich würde niemals einen kuschligen Schoßhund wollen. Genau in dem Moment wäre der Respekt weg!


Ich finde es tatsächlich erstaunlich, dass jeder der Meinung ist, Frauen wollen im Alltag Schoßhündchen. Woher kommt diese Einschätzung ?

MIR würde nie in den Sinn kommen zu allem Ja zu sagen, nur weil Mann das gerne so hätte ...
*********athon Mann
107 Beiträge
...jetzt schauen alle mal wieder erstmal...
...nur in Richtung der Frauen, wenn man Eure Postings momentan mal anschaut. gut, ich weiss, das ist rein oberflächlich, eben auch nur ungewollt, und der Ausschnitt, über den jetzt gerade hier im thread geredet wird, hat nicht mehr auszusagen,

aber ich persönlich kann mir gerade ein leicht vergnügtes, ironisches Laächeln nicht verkneifen, denn...
Da wird davon geredet, dass es starke, eigenständige Persönlichkeiten braucht, und plötzlich schwenkt fast die ganze Diskussion mit Blick auf die Frauen um (mal wieder überspitzt geschrieben...). Ich geb zu, nen Moment lag hab ich gedacht: jetzt wäres mal angebracht, dass sich ein Querdenker dieser gerade angehäuften Mainstream-Gedankenwelt entgegenstellt, und dagegen bellt.
Auch, wenns dann gerade mal gar nicht zu passen scheint...;-)

Doch erstmal bleibe auch ich auf den eingetretenen Pfaden der Diskussion...

Sicher mögen sich viele Kerle lieber zu detailgetreuer Diskussionen erwehren oder besser gleich entziehen, lassen dabei Frauen gerne mal reden und mischen sich ungern ein, wenn sie das Gefühl haben, vieles ist noch im (Rede-, Gedanken-)Fluss, oder wirkt unausgegoren.
Aber ist es nicht auch so, dass Du als Mann schnell(er) als "unmännlich" oder gar gleich "Frauenversteher" abgetan wirst, wenn Du Dich auf manche Diskussionen einlässt, um die Ecke zu denken und nicht nur aus der "männlichen" Perspektive zu argumentieren versuchst,
selbst wenn Du dabei aber dennoch eigene Standpunkte vertrittst, und dies auch noch recht souverän rüberkommt?

Kurz: kann eine breitgedächerte, vielschichtige Diskussion mit Frauen für einen Kerl nicht gar auch bedeuten, dass Mann *zwinker* sich dann viel leichter der Gefahr aussetzt, von der Frauenwelt schneller vereinnahmt, aber eben auch schneller mal als "unmännlich" angesehen zu werden, wenigstens unterschwellig, oder unbewusst diesen Eindruck von sich bei den Frauen der Diskussion zu hinterlassen?

Man mache einen Test- wenigstens gedanklich: Fände diese Diskussion im Realen, in einem Straßencafe statt, und würden sich manche Männer in die Runde einklinken, ein paar sogar sehr differenziert und auch öfter mal versuchend, sich der "Frauensicht" zu öffnen-
wie würde ein Großteil der diskutierenden Frauen reagieren?
Ein mitdenkender...eh...Mann? Ich meine, klar, ein Mann, aber wäre es dann unter Umständen auch noch möglich für ihn, wenn er in der Diskussion mit manch "männlichen" Klischees aufräumt, ihn sich als souveränem Kerl bei sich auf der Bettkante vorzustellen, oder gar ihn sich dorthin zu wünschen?

Über die Kraft und den Einfluss von Kliscees und realem Kopfkino auf Situationen und deren Entwicklung, deren Ausgang ist hier so noch gar nicht gpesprochen worden...

Ich denke aber, dass sich davon selbst oder gerade oft reflektiert denkende Menschen - Männer wie Frauen- oft genug auch von Klischees und manchen Schubladen nicht lösen können, und Unbekannten oft genug und schnell genug Rollen und Attribute zugeschrieben werden anhand von Details der eigenen Wahrnehmung, die aber icht immer aussagekräftig genug sind, um substantiell richtige Schlüsse über diese Person treffen zu können.
Alles unbewusst, aber gerade deswegen auch mit Einflussmöglichkeit- auf JEDE und JEDEN von uns....
*********el22 Frau
1.979 Beiträge
Das Herumerziehen am Anderen ist nicht nur eine Domäne von Frauen, auch Männer, die meinen Weg kreuzten haben gerne mal versucht, mich zu dem zu erziehen, was sie als Bild von einer Frau in sich trugen. Natüüürlich nur zu meinem eigenen Besten.

Anstatt einfach mal den anderen nach der "Enttäuschung" nach der ersten Verliebtheit, so sein zu lassen, wie er eben ist und sich darauf einzulassen eben auch von diesem anders sein zu profitieren, beginnt ein Kampf um die Pfründe in Beziehung.

Und da nehmen sich beide Geschlechter nichts.

Es hat etwas mit Macht zu tun, denn offenbar brauchen viele heute dieses Gebaren immer noch.

Und erzählt mir nicht, das es früher anders war.
es hat schon immer Paarungen gegeben, wo einer der beiden der war, der letztlich die Macht in den Händen hielt. Frauen und Männer.

Und anstatt sich rückwärtsgewand darauf besinnen zu wollen, wie es früher so war, sollten sich beide Geschlecher einfach mal darauf besinnen, das es auch einen gemeinsamen Weg gibt, etwas Neues und Bereicherndes zu finden.

Dann klappt es vielleicht auch mit dem gegenseitigen Respekt, beständigem Begehren und gemeinsamen Wohlfühlen.
*********athon Mann
107 Beiträge
@Anthagars Beitrag
Du schreibst von einer langjährigen, schleichenden Entwicklung. Sicher ist es nicht leicht, solche Prozesse vorauszusehen, und sicher wehrt sich nicht jeder gegen die Anfänge -oder Fänge;-) - subtilen Umgarmens durch eine Frau.

Aber man übersieht auch oft genug, dass JEDER jederzeit eine Wahl hätte, sich zu diesem oder jenem Prozess gegen etwas zu wehren, was einem unbehaglich wird. Und das gilt auch für den geschilderten Prozess einer "Domestizierung von 'wildem Mann'".
Wenn ich mich wirklich wohl in meiner Haut als unabhängigem Menschen fühle, dann versuche ich auch, diesem Drang innerhalb den Kompromissen einer Beziehung nachzugehen- wenigstens müsste ich es tun.
Zuallererst wegen mir selbst und MEINEM Wunsch.

Oft genug wird Egoismus da schnell mal missverstanden...
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