Naja, nicht jeder ist schlau genug, um sich ständig höher zu qualifizieren, sonst wären wir ein Volk von Atomphysikern.
Ich habe ein gewisses Verständnis für Leute, die unter einem gewissen Niveau nicht arbeiten gehen wollen aus verschiedenen Gründen. Wenn ich zB mit 40 Stunden Arbeit nur knapp über das Sozialhilfeniveau käme (und bei den Lohnklassen handelt es sich meist um körperlich anstrengende Arbeit), würde ich mir dafür auch nicht meine Gesundheit ruinieren wollen.
Das Problem ist nicht, dass es den Arbeitlosen zu gut geht, sondern dass niedrig qualifizierte Arbeit (und teilweise auch hohe) bei uns einfach zu schlecht bezahlt wird bzw von den Kosten nicht viel beim Arbeiter ankommt.
Man sehe sich an, was man beim Friseur bezahlt und wieviel die Friseuse verdient oder analog in der Werkstatt oder auf dem Bau oder im Altenheim.
Dass die Handlangerjobs auf Dauer hier komplett wegfallen, wird sich nicht vermeiden lassen, nur müssen die weniger intelligenten auch leben.
Das Ganze ist für mich eher ein Problem dahingehend, wer in Deutschland die Masse der Kinder bekommt - das wird sich vermutlich noch rächen.
Naja, mich wirds auf Dauer nicht betreffen, ich werde mit meiner Freundin ohnehin nicht hierbleiben. Wir sind beide Akademiker - ich bin Sprachwissenschaftler und sie Molekularbiologin und in Deutschland gibts a) zu wenig Forschungsgeld und b) müssen sich die Biologen ewig mit halben Stellen rumschlagen, während die USA und andere Länder mit Freuden und guten Gehältern Wissenschaftler abwerben.
Der Braindrain ist Realität und die Schuld der Wissenschaftspolitik in Deutschland - für niedrig qualifizierte gibts keine Jobs und höhere Qualifikationen sind in D nicht lohnenswert genug, auch wenn man den Zeitverlust in der Ausbildung anrechnet.
Ein Diplom-Irgendwas muss hier im Durchschnitt schon einen sehr guten Job bekommen, um das aufzuholen, was ein Facharbeiter, der mit Anfang 20 Meister macht, verdient.