kann es manchmal sogar sein, dass der Lügner und der Belogene sich gesucht und gefunden haben?
Salamandro
Hm. Wenn man noch kein abgehalfteter Pessimist ist, dann kann es eben mitunter auch eine ganze (Lebens)Weile dauern, bis man end-gültig begreift, dass eine/r schneller zur eklatanten (Not)Lüge greift, als sich – schon mal aus Respekt vor der Zuneigung und damit Verletzlichkeit des anderen – an-gesichts der gewachsenen & somit kostbaren Intimität dieser bestimmten Beziehung, und letztlich doch auch
sich selbst gegenüber zumindest rotfadig an der Wahrheit zu orientieren ... und sich den gelegentlichen Anstrengungen, die ein Beziehungsleben so bereit halten kann, korrekter_weise zu stellen!! Und sich nicht in Ausflüchten zu er_gehen bzw. Lügen zu flüchten ... alles das Gleiche für mich.
Ich werde nie verstehen, warum im Privaten die Wahrheit anstrengender scheint, als immer wieder an einem irreleitenden Lügenteppich zu stricken ... zumal es dann auch eine gewisse Finesse (meinetwegen auch Intellekt) braucht bzw. bräuchte, um Lügen überhaupt sinnstiftend vorzutragen. DAS nenne ich anstrengend. Andernfalls – also üblicherweise
!! – ist es über die Maßen frustrierend für alle Beteiligten, wenn die Story ein übers andere Mal in sich zusammenfällt, oder bereits im (Nicht-)Erklärungsansatz so transparent ist, dass es schon während der
Vorstellung peinlich wird. Nicht zuletzt für mich, mir das (wieder) anzuhören ... von
ermüdend ganz zu schweigen.
Ganz klar ist: Das quasi unmündige Opfer seiner eigenen Verdrängungsnöte zu mimen, ist jedenfalls nicht sexy ... und der Krug geht eben so lange zum Brunnen, bis er bricht. Both ways.
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Notorisch zu lügen ist für mich in allerhöchstem Maße destruktiv/respekt-/skrupellos und lässt auf einen gewaltigen tiefverwurzelten Defekt hinsichtlich Selbstwahrnehmung/Persönlichkeits-Struktur und Charakter schließen.
purple_sky
JAJAJA.
Nur, dass man manchmal auch schlicht so was wie einen gangbaren way out (deine Startbahn) nebst destination braucht, um sich aus dem Gespinst von gewachsenen Gefühlen aller Art zu befreien, jenseits allzu schnell überinterpretierter CO-Abhängigkeit – nicht zu vergessen die individuelle Erkenntnis_Fähigkeit auf Empfängerseite:
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Nur was ich zu bedenken geben möchte
ist, ab wann man sich dessen bewußt ist, dass
es notorisch ist.
zarah
Genau so ist es ... I've been there. Vom notorischen bis-aufs-Messer-Verdränger (gemeinhin
Lügner genannt) bis hin zum pathologischen Spalter, über vorgeblich umständehalber
genötigte Verheimlicher sind mir gerade in den letzten Jahren schon so einige begegnet ... je älter desto schizo???
Wie lange so ein Verhältnis (zur Wahrheit und analog zum angeblich geliebten oder auch 'nur' verehrten Menschen) be-stehen kann, liegt zu einem
guten Teil ja auch an der eigenen Naivität (die an&für sich hochzuhalten ist), bzw. dem Mangel an spezifischen Erfahrungen mit gewohnheitsmäßigen Blendern. Und auch daran, dass sich diese erst mal
selbst erkennen müss-t-en.