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Ein Aspekt wird meiner Meinung nach zu wenig betrachtet: Wer ist der potenzielle fremde Sexpartner?
Bevor jetzt einer kommt und sagt: "Ein Fremder, Mensch!" hier, worauf ich hinaus will:
Es gibt klare statistische Auffälligkeiten, wo verstärkt HIV-Infektionen vorhanden sind, und wo nicht.
Über 90 Prozent sind Männer, die ungeschützten Sex mit anderen Männern praktizieren (MSM). Die beiden weiteren namhaften Gruppen sind Drogensüchtige und Sexarbeiterinnen. Da bleibt nur noch ein kleiner Rest außerhalb dieser Personengruppen.
Wer von seiner Infektion weiß, wird heute in der Regel so behandelt, dass seine Viruslast unter der Nachweisgrenze gedrückt wird. Das bedeutet gleichermaßen, dass er niemanden infizieren kann. Sex mit ihm ist safe! (Der Terminus "safer Sex" wurde bezüglich HIV-Risiken in den 80ern geprägt. Ich verwende ihn auch (nur) so. Andere STIs sind immer drin.)
Umgekehrt heißt das, Hetero-Männer und Frauen, sofern nicht drogensüchtig und im "Gewerbe", stellen kaum ein Risiko dar. Ebenso jeder, der infiziert ist und behandelt wird. Es gibt eine vierstellige Zahl an jährlichen Neuinfektionen in ganz Deutschland. Wer es von denen noch nicht weiß, und in deinem Bett landet, ist der Risikokandidat.
Und auch dann geht es rein um penetrativen ungeschützten Sex, anal und vaginal, der riskant ist.
Da muss man schon abwägen, welches kleine Risiko man mit welchen neuen Risiken eliminieren will. Klar, für MSM macht das richtig Sinn, wenn sie sich inmitten der Risikogruppe sorglos tummeln wollen. Aber wollt ihr das?
Wer PrEP nehmen will, benötigt dafür einen speziell ausgebildeten Arzt, der nach Abwägung der Interessen, Risiken und möglichem Nutzen euch PrEP verschreiben kann. Bedingung ist, dass man regelmäßig alle 3 Monate untersucht wird. Auch auf andere STIs, weil es sich herausstellte, dass PrEP-Nutzer einen signifikanten Anstieg an anderen STIs wie Tripper, Syphilis, etc verursachen. Schließlich wird dieser Kondom-Schutz aufgegeben.
Gesetzlich versicherte bekommen PrEP und die Untersuchungen von der Kasse bezahlt, wenn der Arzt die Zugehörigkeit zur offiziellen Risikogruppe testiert hat.
Privat Versicherte bekommen es von ihrer Kasse nicht erstattet, sie zahlen das Medikament und alle verpflichtenden Untersuchungen selbst.
Richtig eingenommen bietet PrEP einen wirksamen Schutz gegen eine HIV-Infektion.
Das Problem ist doch eher, dass sich Leute, die hier und da mal vögeln, erst gar nicht testen lassen. Swinger, Frauen, etc.
Wie oft hab ich gehört, ich brauche keinen Test, ich bin gesund. Ich hatte ja nur 5 Sexpartner, blabla...
Oder Aussagen wie, mein Arzt macht regelmäßig Bluttests... Null Ahnung davon, dass da HIV gar nicht getestet wird!
Die Aufklärung über HIV und auch anderen sexuell übertragbaren Krankheiten wird irgendwie immer schlechter. Oder interessiert es schlichtweg niemanden? Daher ist Syphilis auch auf dem Vormarsch. Mich wundert das absolut nicht. Und ich wette, dass die Zahl infizierter Personen, ohne homosexuelle Männer oder Sexarbeiterinnen um ein Vielfaches höher ist.
Übrigens war ich 20, da hatte eine Freundin, die ein paar Jahre älter war aus ich, sich mit HIV infiziert. Sie hatte bis dahin 3 Sexpartner.
Damals schon hat man die Viruslast mit Tabletten so niedrig gehalten, dass sie sogar Kinder bekommen konnte. Das ist 20 Jahre her!
Ich bin sehr verwundert über die Beiträge hier... Ich finde, besonders wenn man sich hier "rumtreibt", sollte man wesentlich mehr darüber wissen!
Ach, ich war schon in anderen Threads sehr verwundert.
Ein Vorteil der Prep ist ja, dass man sich vorher beraten lassen muss. Und da sehe ich die Chance für Menschen, die -sagen wir mal- vielleicht nicht wissen, wie man sich Informationen beschafft, diese deutet oder Zusammenhänge herstellen kann. (Das ist vermutlich öfter ein Problem)
Auch wenn diese Menschen eigentlich gar nicht zur Prep Zielgruppe gehören.