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Politisch korrektes Gendern in den JoyClub-Foren

*********zier Mann
1.026 Beiträge
Themenersteller 
Politisch korrektes Gendern in den JoyClub-Foren
Beim folgenden Beitrag handelt es sich zunächst einmal um Satire. Das schließt jedoch nicht aus, dass über das Thema und die sich daraus ergebenden Konsequenzen ernst- oder auch scherzhaft diskutiert werden kann.



Sehr geehrte Mitinsass:*Innen


dieser schönen, sexpositiven Kommunität. Ich wende mich auf diesem Wege an Sie, um ein Anliegen zu befördern, dem - meiner bescheidenen Ansicht nach - in den JoyClub-Foren und insbesondere auch im Bereich der erotischen Literatur viel zu wenig Bedeutung beigemessen wird.

Nach dem uns die heute-Redaktion des Zweiten Fernsehens Deutschland (ZFD) allabendlich in schöner Vorbildfunktion daran erinnert, dass der Anspruch an die Durchgenderung des etwas altbackenen deutschen Sprachschatzes gefördert und vorangebracht werden muss, will ich zukünftig einen erheblichen Teil meiner Schaffenskraft als Autor diesem hehren Ziele widmen.

Es kann, liebe Mitglieder:*Innen, nicht weiter unwidersprochen hingenommen werden, wie Autor:*Innen dieses Forums, aber auch viele Profilinhaber:*Innen unter Umgehung und Vernachlässigung der Genderregeln, politisch inkorrekt handeln.

Inzwischen Allgemeingut gewordene Begriffe, wie Bürger:*Innen, Politiker:*Innen, Wähler:*Innen, Minister:*Innen, Ministerpräsident:*Innen, Polizist:*Innen, Krankenschwester:*Innen, Bürodiener:*Innen etc. etc., dürfen nicht allein auf weiter Flur bleiben.

Darüber hinaus ist es nachgerade ein Skandal, wie das dritte Geschlecht in der Behandlung öffentlicher Benennung und unter Umgehung der Rechtsprechung völlig außen vorgelassen wird. Darüber wird in naher Zukunft noch separat zu diskutieren sein.

Es gibt, liebe Leser:*Innen, bereits erste Erfolge. In mühsamen und langwierigen Diskussionen und unter Einsatz der massiven Drohung aus der Kirche austreten zu wollen, ist es mir gelungen unseren Dorfpfarrer davon zu überzeugen, seine sonntägliche Predigt mit den Worten „liebe Brüder:*Innen“ zu beginnen.

Unser Kneipenwirt hat, nach handfestem Protest des Landfrauenvereins, der zu meinen stärksten Unterstützer:*Innen zählt, seine Speisekarte um ein Zigeuner:*Innen-Schnitzel erweitert und seinen beiden Toilettenhäuschen ein Drittes, mit der Aufschrift „div“ hinzugefügt.


Über die näheren Umstände hatte ich hier bereits berichtet:

Bickelmanns Abenteuer (Ausgabe 2)


Ein von mir kürzlich verfasster Brief an die Justizminister:*Innen-Konferenz enthält folgende essenzielle Forderungen:

„Die Ansprache der verschiedenen Häftlinge der Strafanstalten, sowie in richterlichen Prozessen und Schriftstücken, die sich an eine Mehrzahl von Personen richten, hat zukünftig politisch korrekt und gendergerecht zu erfolgen. In Rundschreiben und öffentlichen Ansprachen an die Einsitzend:*Innen sind u.A. die folgenden Begriffe zu verwenden:"

Verbrecher:*Innen, Mörder:*Innen, Betrüger:*Innen, Körperverletzer:*Innen usw.

Selbstverständlich sind dies zunächst nur Auszüge. Weitere Wortschöpfungen sind gern gesehen und sogar wünschenswert. Die Antwort auf mein Schreiben steht fürderhin allerdings noch aus.

Darüber hinaus bereite ich eine Petition vor, die den Bundestag dazu bewegen soll, das Anliegen der Genderisierung stärker zu fördern und deren Anwendung in veröffentlichten Reden der Politiker:*Innen deutlich über das bisherige Maß hinaus auszuweiten. Auch die Normenkontrollkommission zur Überarbeitung der deutschen Rechtschreibung soll motiviert werden, die entsprechenden Begriffe in Lexika und Nachschlagewerken, sowie in den alltäglichen Schulunterricht einfließen zu lassen.

Sie sehen, verehrte Mitglieder:*Innen, es gibt noch massenhaft zu tun. Darum bitte ich Sie:

Fördern Sie die Genderisierung der Sprache auch hier in den Foren, Gruppen und auch in Ihren persönlichen Profilen.

Einige Begriffe, die augenfällig und leicht zu überarbeiten wären, seien hier exemplarich genannt. Denken Sie zum Beispiel an

Ficker*Innen, Fremdgeher:*Innen, Blowjobber:*Innen, Lecker:*Innen, Rimmer:*Innen, Spanker:*Innen, Squirter:*Innen, Intimrasierer:*Innen, Gangbanger:*Innen, Stripper:*Innen

und viele weitere mehr. Beteiligen Sie sich an der Diskussion und bereichern Sie uns durch neue, aufregende, spannende Wortkreationen. Denken Sie an unsere Nachfolger. Zukünftige Generationen werden Ihnen Ihre Mühen danken.

Ich bin sicher, mit meinen Anregungen und Unterstützungswünschen keine Fehlbitte getan zu haben und freue mich auf eine gedeihliche Zusammenarbeit.

Mit herzlichen Grüßen und bleiben Sie mir gewogen

Ihr

Patrizier


P.S. Soeben wird gemeldet: SAT1 stellt heute Abend die Bundeskanzlerkanditat:*Innen vor. Na also. Geht doch.
Entspannung
*********blau Mann
26 Beiträge
sehr redlich geredet!

*hutab*
Der MT & Beste Sub der Welt
*******ents
567 Beiträge
Alder, Alder!
*********ebell Mann
2.535 Beiträge
Allerdings macht man entweder eins Doppelpunkt:in oder eins Sternch*in. *zwinker* *ggg*

Der aktuelle Neusprechdiktionär schreibt derweil vor, dass von "eins Mensch" zu reden sei, respektive, um spezizistische Voreingenommenheiten zu minimiere von "eins Kreatur". *hutab*
******_wi Paar
8.238 Beiträge
Pfui. Der Text ist nicht genderkonform.

Oder wie ist das Wort "richterlich" zu rechtfertigen? Es kann ja eine Richterin gewesen sein!

Aber, ist nicht schon das eingedeutschte Wort "Gender" zu verurteilen, das mit seiner der deutschen Grammatik nach männlichen Endung "-er" eindeutig sexistisch und frauenfeindlich ist. Welcher Opportunist hat dafür gesorgt, dass die moderne Sprache mit so einem Kuckuckskind infiltriert wird?
Der MT & Beste Sub der Welt
*******ents
567 Beiträge
Ich weigere mich strikt diesen Scheiß bei mir zu implementieren, in meine Texte sowieso! Hol's die Kuckuckköse!
*********eber Paar
1.244 Beiträge
Tja, so ist das mit diesen sprachinfiltierenden Kuckuckskinder:innen... *ggg*

Aber davon mal abgesehen, hat @*********zier natürlich vollkommen recht, wenn er uns JOYcluber:innen zu der erhöhten sprachlichen Aufmerksamkeit auffordert. Schließlich wollen wir in unserer ach so modernen und offenen Gesellschaft doch wohl bestimmt nicht hintanstehen und uns lediglich darauf beschränken und damit bescheiden, nur auf sexuellem Gebiet die Speerspitz:innen von Freiheit, Fortschritt, Fairness und Toleranz zu sein...*wua*
**2 Mann
6.156 Beiträge
Erste Welt Probleme *roll*
Wenn hier schon das politische Korrektness hochgehalten werden soll, dessen Verbreitung heute sowohl Grundrecht als auch Bürger*Innenpflicht ist, darf hier auf kein Fall vergessen werden auf das Rassissmusdebatte.
Das Wort "negativ" gehört aus dem Sprachschatz verbannt und ersetzt durch "Zentralafrikanerganzweitunten"!

Das Text wurde von mir zur einfacheren Lesbarkeit sächlich (geschlechtslos) nicht sachlich verfasst.
Entspannung
*********blau Mann
26 Beiträge
Hat Ungarn es besser ?
Der geneigte Leser möge sich der ungarischen Sprache mächtig machen oder des Wissens derer:*innen, die darüber Bescheid wissen. Diese Sprache gendert *wuerg2* nicht in ihrer aktuellen Version. Das hat das Verhältnis von Mann und Frau und Divers in diesem Land keinen Deut geändert, geschweige denn in eine "Trautes Heim, Glück allein" Welt von Mägdelein, Bübchen oder Anderen geführt.

Man möge kontemplieren, was uns das wohl sagt?
So relevant scheint die Sprache für das Verhältnis der Geschlechter und -innen nicht zu sein.

Wichtig ist was das Herz *herz* spricht!


Stets geneigt und voller Demut, den Finger gerne am Abzug!

*hutab*
******_wi Paar
8.238 Beiträge
Wir haben uns den Fluch selbst auferlegt. Hätten wir in einer früheren Welle nicht zu den etablierten Berufsbezeichnungen auch weibliche geformt, sondern einfach erklärt, wie es auch im Duden stand "Arzt, ist eine Person, die...", ohne die "Ärztin" zu erschaffen, weshalb der Duden künftig schreibt "Arzt ist ein Mann, der..." und zusätzlich einen Eintrag "Ärztin" schafft, hätten wir die Notwendigkeit gar nicht zu "gendern".

Wenn diese Welle irgendwann durch ist, werden wir alle bunten Formen von divers durchexerzieren. Wir werden uns fragen, ob wir in der Geburtsurkunde ein Geschlecht noch allein durch die Methode scharfen Hinsehens festlegen dürfen, oder den Menschen erst 18 Jahre später zu seiner eigenen Meinung befragen müssen.

Wir werden irgendwann politisch korrekt immer den Nachweis erbringen müssen, dass wir alle Personen jeglicher Hautfarbe, Religion, Herkunft, politischer Meinung und finanziellen Status einbeziehen, wenn wir etwas allgemeines schreiben.

Wer auch nur ein Jota davon abweicht, wird im Shitstorm-Mob über die "sozialen Medien" und anschließend in den etablierten Medien öffentlich in seiner Reputation vernichtet. In der Folge versucht sich der Arbeitgeber durch Distanzierung zu retten, was die attackierte Person beruflich und auf Dauer wirtschaftlich vernichtet.

Wir haben so den Beginn einer kollektiven Zensur durch die schreiende Minderheit längst hinter uns, denn das alles passiert schon.
Friacha hots den bei inz scho geim den "Tschändaern", hochdeutsch homs gsog "Schöndarn"

(daraus hat sich ethymologisch über "Schöner Popo" der "schöne Arsch" entwickelt und heute ist die Sprachentwicklung bei "Arschloch" angekommen. Aus dem "Popo" hat sich parallel dazu das heutige "Polizist*In" entwickelt, was am ehesten der ursprünglichen Bedeutung des Gendarm - sprich: Tschändaern - nahekommt)
******_wi Paar
8.238 Beiträge
Also ich werde sowohl das Sternchen als auch den Doppelpunkt aus meiner Tastatur verbannen. Ohne Twitter-Account habe ich die Raute-Taste (heißt ja heute auch nicht mehr so) verbannt. Und ein großes I mitten im Wort hat man mir schon als Kind verboten.

Zeitgleich vernichten wir ja diverse Kulturgüter, indem wir die Inhalte nicht mehr veröffentlichungswürdig halten. Egal ob es Kinderbücher sind wie Jim Knopf, Pippi Langstrumpf oder Dschungelbuch, Denkmäler von historischen Berühmtheiten, Straßennamen (Mohrenstraße) oder Markenikonen (Uncle Ben's). Sogar Comics werden in den aktuellen Auflagen anders übersetzt als zuvor.

Und es gibt kaum Gegenwehr, da niemand anecken möchte. Lieber werfen wir alles auf den Müll.

Was sind wir doch weichgespülte Anpasser geworden in den Entscheidungsgremien.
:-)))
*********ebell Mann
2.535 Beiträge
Zitat von ******_wi:
Und es gibt kaum Gegenwehr, da niemand anecken möchte.

Nein, nein. Es gibt nur Leute, die mittlerweile verstanden haben, dass rassistische Diskriminierung schlicht nicht cool ist.

Und dann gibt's halt Leute, die eben nicht verstanden haben, dass sie in einer rassistisch diskriminierenden Kultur aufgewachsen sind und können sich von derlei Gedankengut nicht trennen.

Das sind, dann die, die sagen "Ich bin kein Rassist, aber..."

Und bei Menschen mit rassistischen Gedankenbildern ecke ich unglaublich gern an, wenn ich es toll finde, dass das N-Wort in Pippi Langstrumpf gestrichen wurde und Straßen umbenannt werden und Denkmäler von Sklavenhändlern abgerissen werden. *g*
Schließlich will ich mich mit derlei Menschen ja nicht gemein machen.

And now to something completely different...
Das Gender-Ding ist beim Programmieren hin und wieder eine Herausforderung, wenn man denn das Interface so gestalten will, dass alle Geschlechter berücksichtigt werden. Und Übersetzungen fallen auch manch einem schwer (wir erinnern uns an "Männlich, Weiblich, Taucher": https://www.tz.de/welt/coron … ung-nrw-divers-90183417.html).

Das Ding ist: So einer Maschine ist es herzlich egal, welches Geschlecht das nutzende Individuum hat. Aber die Nutzenden interessiert es brennend. So eine "entity-id" hat intern einfach irgendeine Eigenschaft (male, female, none oder was auch immer man da rein schreiben mag) muss nach außen hin für Menschen verstehbar und erkennbar sein. Sie müssen sich gemeint, erkannt und gewertschätzt fühlen. Und für die kapitalistische Ausschlachtung der Daten ist das natürlich auch total spannend.
Weil: Wenn Mensch jetzt so eine Bestellung im Internet macht und ein Bestellformular ausfüllt, dann reicht es für das versendende Unternehmen zu wissen, wohin das Paket gehen soll. Also zu Peter Müller in der Mustergasse 12 in 00815 Testhausen. Das Alter ist vielleicht noch interessant, um die Geschäftsfähigkeit für das Eingehen eines Vertrags festzustellen. Aber das Geschlecht? Für die Vertragsabwicklung völlig überflüssig. Für die statistische Auswertung und die Vermarktung aber durchaus spannend. *zwinker*

An dieser Stelle kann ich empfehlen, einfach mal die Online-Bestellungen der letzten Monate revue passieren zu lassen und kurz darüber nachzudenken, welche Daten da erhoben wurden, die eigentlich gar nicht wirklich gebraucht wurden. Und vielleicht mal eine freundliche Anfrage über alle gespeicherten Daten und ihre Verwendungszwecke anzufordern (und ggf. löschen zu lassen).
****ha Frau
6.274 Beiträge
Liebster Patrizier,

Deine Ansichten in Ehren, und ich bewundere zutiefst Deinen Anspruch und Ehrgeiz, auch "die Normenkontrollkommission zur Überarbeitung der deutschen Rechtschreibung zu motivieren..." *hutab*

Jedoch... *raeusper*...

Gender*innen, Männer*innen, Frau*innen hin oder her... ich persönlich bin ja schon dankbar, wenn ich Anschreiben lesen darf, die ihren sinnhaften Inhalt aufgrund der einigermaßen korrekten Groß-/Kleinschreibung deutlich werden lässt, so dass mir deutlich wird, ob ich alten Vögeln helfen oder Alten vögeln helfen soll. *nixweiss*

Und wie glücklich bin ich erst, wenn ich sogar eine grundsätzliche Rechtschreibung erkennen kann, so dass es mir keine schlaflos-grübelnde Nächte mehr bereitet, um zum Beispiel die Bedeutung von einem oder einer oder eines "Fiektr3ff" zu ergründen. *liebguck*

Beste Grüße*innen! *zwinker* *smile*
Sprache verändert sich von selbst, politische Normierung (Neusprech) zerstört sie und entfremdet sie den Nutzern.

:Und bei Menschen mit rassistischen Gedankenbildern ecke ich unglaublich gern an, wenn ich es toll finde, dass das N-Wort in Pippi Langstrumpf gestrichen wurde und Straßen umbenannt werden und Denkmäler von Sklavenhändlern abgerissen werden. *g*
Schließlich will ich mich mit derlei Menschen ja nicht gemein machen.:

Ist es rassistischer, angeregt zu werden, über einen Kontext nachzudenken, oder den Sachverhalt nachträglich so zu ändern bzw. aus der Geschichte zu streichen, so dass künftig niemand davon mehr wissen wird?
******_wi Paar
8.238 Beiträge
Wann reißen wir die Kirchen ein, die die Geschichte propagieren, in der eine Minderjährige unter unzureichenden hygienischen Bedingungen in einem Stall ein Kind zur Welt bringt, zu dessen Vater und Entstehung der Schwangerschaft sie die wüsteste Story erzählt, während drei Fremde ("aus dem Morgenland") mit seltsamen Substanzen und unverzolltem Gold dort eintreffen.

Heute wäre das ein Fall für das Jugendamt, den Zoll, die Rauschgiftfahndung, die Ausländerbehörde, etc.

Damals hat Joseph einfach zugeschaut.

Im Ernst, wir lieben die Weihnachtsgeschichte, so wie ich an Pippi Langstrumpf nichts schlimmes finden kann. Für mich war damals ein "Neger" einfach ein Wort für einen dunkelhäutigen Menschen. Ganz wertfrei.

Die gleiche Diskussion kann man hier über das Wort "Fotze" führen. Als Bezeichnung des Körperteils. Viele finden es abwertend, ich nicht. Wer soll es so definiert haben? Mit welcher Autorität? Als Bezeichnung für eine Frau empfinde ich es als Schimpfwort und lehne es ab. Ist es nicht der Kontext, der Worte negativ werden lässt? So wie man jedes neutrale Wort zum Schimpfwort werden lassen kann.

Wie soll ich mit meinem deutschen Handwerksmeister im Ort umgehen, der (wirklich) "Neger" mit Nachnamen heißt? Darf ich ihn mit Namen grüßen? Oder muss ich unhöflich sein, um politisch korrekt zu sein? Ist es eine Provokation, dass er seinen Namen nicht behördlich ändern lässt und ihn auch noch groß auf dem Firmenwagen durch die Stadt fährt?

Und was hat sich geändert, wenn wir statt Neger oder Mohr nun Schwarzer oder Farbiger sagen? Es geht nicht um die Worte, es geht um die Einstellung. Aber dazu muss ich nicht Kinderbücher umschreiben, nur das richtige in der Erziehung vermitteln.

Sind wir erst angekommen, wenn wir Eigenschaften von Personen nicht mehr erwähnen dürfen. Also nicht mehr die Frau, die Blonde, die Große, die Schweizerin und nicht der Asiate, der Brillenträger, der Anzugträger?

Dadurch machen wir es nicht wirklich besser, denke ich.

P. S. Keine Frage, dass in der Vergangenheit Fehler gemacht wurden. Nur sind die damit nicht zu reparieren.
Zitat von ******_wi:
Und was hat sich geändert, wenn wir statt Neger oder Mohr nun Schwarzer oder Farbiger sagen? Es geht nicht um die Worte, es geht um die Einstellung. Aber dazu muss ich nicht Kinderbücher umschreiben, nur das richtige in der Erziehung vermitteln.
Du schreibst mir aus der Seele *bravo*

Die Sprache zu ändern ist mit Symptombekämpfung zu vergleichen. Die Ursache ist die Denkweise, sie ist die Wurzel des Übels.

Wenn im Sprachlichen die Genderisierung konsequent in allen Bereichen durchgezogen wird, wird es zur Normalität. Kein Mensch wird sich Gedanken darüber machen, warum die Sprache in dieser Form geändert wurde - man redet dann eben so.

Trotzdem wird ein Rassist immer ein Rassist bleiben, egal in welche Worte er es verpackt.
Diskriminierung bleibt in den Köpfen, auch wenn die Ausdrucks- und Schreibweise angepasst wird.
********ive4 Mann
84 Beiträge
Zitat von ******_wi:
Und was hat sich geändert, wenn wir statt Neger oder Mohr nun Schwarzer oder Farbiger sagen? Es geht nicht um die Worte, es geht um die Einstellung. Aber dazu muss ich nicht Kinderbücher umschreiben, nur das richtige in der Erziehung vermitteln.

Sind wir erst angekommen, wenn wir Eigenschaften von Personen nicht mehr erwähnen dürfen. Also nicht mehr die Frau, die Blonde, die Große, die Schweizerin und nicht der Asiate, der Brillenträger, der Anzugträger?

Da könnte ich jetzt Einiges zu schreiben, aber ich bin zu müde.

Für mich: Aus deinen Gedanken werden Worte, aus deinen Worten werden Taten. So wie du denkst, so handelst du auch. Deshalb achte ich sehr darauf, was jemand verletzten könnte. Die Sprache ist der Ausdruck deines inneren Weltbildes.

Und wenn sich für dich nichts ändert, wenn du anstatt Neger einfach Person of Color sagst, dann mach doch jemand eine Freude, den die Bezeichnung stört...

Du kannst gerne weiterhin jemand als Blond oder Asiate bezeichnen - aber warum nicht mal auf Eigenschaften hinweisen, die von der Person nicht als nervig angesehen wird?
Zitat von ********ive4:
Aus deinen Gedanken werden Worte
Eben - Das Denken muss sich ändern, dann ändert sich die Sprache automatisch.
Die Sprache selbst verändert nicht die Denkweise.
********ive4 Mann
84 Beiträge
Da bin ich anderer Meinung *g*
Das Denken soll sich nicht ändern? Lieber politisch korrekt daherreden? *nachdenk*
******_wi Paar
8.238 Beiträge
Zitat von ********ive4:
Du kannst gerne weiterhin jemand als Blond oder Asiate bezeichnen
Werden in diesem Land nicht mehr abschätzige Witze über Blondinen als über dunkelhäutige Menschen gemacht, vor Vorurteilen ganz zu schweigen?

Gerade dort, wo die "Persons of Color" am längsten und am meisten unterdrückt werden, hilft es nicht die Bohne, wenn wir uns in good old Germany verbal verbiegen. In den alten Bundesländern, wo die meisten mit den dort stationierten US-Truppen aufgewachsen sind, war das doch sowieso nie ein Problem. Schwarze habe ich seit meiner Geburt täglich gesehen. Die waren einfach da. So wie draußen Autos gefahren sind. Und die waren okay.

Und "Persons of Color"? Habe ich als hellhäutiger keine Farbe? Andere verwechseln das dann wieder mit queer, weil da auch von "Regenbogenfarben" und "bunt" die Rede ist. Ganz ehrlich, diesen - wieder einmal Englischen - Begriff werde ich nicht in meinen Sprachschatz aufnehmen.

Warum regen wir uns umgekehrt nicht darüber auf, dass wir hellhäutige Europäer in den USA formal als "Caucasian" bezeichnet werden? Das kann doch nicht richtig sein. Von den Asiaten Langnase genannt zu werden, gefällt mir wesentlich besser, weil da im Vergleich zu ihnen was dran ist. Aber "Caucasian"... Pfff.

Irgendwann werden die ganzen Tiercharakter in Comics und Trickfilmen verboten, weil sie voll von Stereotypen sind. Wartet mal ab.
********ive4 Mann
84 Beiträge
@*****a94 Ich meinte mehr: Die Art wie du über jemand sprichst beeinflusst dein Denken und Handeln - das ist ein Kreislauf, den es lohnt zu hinterfragen. Mit dem ständigen Wiederholen von zB ausgrenzenden oder beleidigenden Ausdrücken festigst du deine gedanklichen Stereotype. Ich habe mich da lange beruflich mit beschäftigt und es gibt über diesen Feedback-Kreislauf auch wissenschaftliche Studien, die das belegen.

Und politisch korrekt: Wenn es jemand anderem hilft, warum soll ich nicht "politisch korrekt" sein? Was heißt der Ausdruck überhaupt? Soll es suggerieren, dass dir jemand aus der "Politik" etwas aufzwingt? Dich nötigt ja keiner zu bestimmten Formulierungen - du musst nur damit leben, dass andere deine Sprache evtl. als übergriffig empfinden. Ist es das "Das wird man ja wohl nochmal sagen dürfen"? Klar kannst du das, aber es gibt eben Menschen, die eine andere Meinung haben und die sich dann auch äußern dürfen.


@******_wi

Gerade dort, wo die "Persons of Color" am längsten und am meisten unterdrückt werden, hilft es nicht die Bohne, wenn wir uns in good old Germany verbal verbiegen.

Uns hilft es, wenn wir uns verbal in Deutschland hinterfragen und nicht auf andere zeigen. Es geht um hier und wo Sprachbewusstsein helfen könnte.

In den alten Bundesländern, wo die meisten mit den dort stationierten US-Truppen aufgewachsen sind, war das doch sowieso nie ein Problem.

Für dich. Ich sehe nicht, wo "die meisten" mit stationierten US-Truppen in Berührung kamen und dadurch rassistische Denkweisen hinterfragten.

Ganz ehrlich, diesen - wieder einmal Englischen - Begriff werde ich nicht in meinen Sprachschatz aufnehmen.

Es zwingt dich auch keiner dazu.

Warum regen wir uns umgekehrt nicht darüber auf, dass wir hellhäutige Europäer in den USA formal als "Caucasian" bezeichnet werden?

Auch das kannst du tun - jemand ansprechen, dass du gerne einfach als (? was dir eben passt) bezeichnet wirst. Und dann hat er hoffentlich Verständnis und ändert sein Verhalten.

Irgendwann werden die ganzen Tiercharakter in Comics und Trickfilmen verboten, weil sie voll von Stereotypen sind. Wartet mal ab.

a) Es verbietet hier keiner was. Du kannst den Kids immer noch Pippi Langstrumpf vorlesen, in der Negerkönig-Version.
b) Kunst, Literatur ändern sich, Sprache ändert sich. Keiner wird heute noch das Nibelungenlied im Original vortragen. Und wenn wir erkennen, das Tiercharaktere für die Tiere diskriminierend sind, dann lässt sie der Produzent halt raus. Wer bricht sich denn da etwas ab?

Schöne Woche euch noch *g*
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