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Sexualassistenz: Erfahrungen und Voraussetzungen?

******aaa Frau
2 Beiträge
Themenersteller 
Sexualassistenz: Erfahrungen und Voraussetzungen?
Hallo,

Ich studiere soziale Arbeit und habe schon von mehreren Seiten etwas über das Thema SurrogatePartnerschaft und Sexualassistenz gehört, und überlege in wie weit ich da auch beitragen kann. (Ich finde jeder Mensch sollte das Recht auf sexuelle Selbstbestimmung haben). Kennt hier jemand das Konzept oder hat damit schon Erfahrung? Was sollte man beachten und welche Voraussetzungen gibt es da?
Vielen Dank!
***an Frau
11.000 Beiträge
Das ZDF hat mal eine Sendung darüber gemacht. Wenn es Dich interessiert kannst Du Dir das hier ansehen https://www.zdf.de/dokumenta … /37-die-beruehrerin-100.html

Ich hoffe, dass ist das was Du meinst mit Deiner Frage hier.
*******ich Mann
66 Beiträge
Ist halt die Frage ob und wie eindeutig die sexuelle Selbstbestimmung gezeigt wird oder werden kann. Bei Menschen mit Handicap kann es je nach Krankheitsbild schon Zweifel an Freiwilligkeit geben und es wird wohl schwer sein diejenigen herauszupicken die mit absoluter Sicherheit selbst bestimmen. Finde es aber schön, dass du diesen Weg der Hilfestellung für dich in Betracht ziehst. Hut ab!
********er75 Mann
6.722 Beiträge
Deva bietet Sexualbegleitung professionell an:

Deva-Bhusha

DevaBhusha

einfach mal bei ihr anfragen.
Diese "neue" Sexualassistenz haben früher die Prostituierten stillschweigend übernommen. Ohne großes Brimborium. Und ja, die, die es machten waren auch einfühlsam und respektvoll.
Heute läuft es nicht viel anders ab, auch wenn man es sich schön redet. Geld wollen die Sexualassistentinnen nämlich trotzdem immer noch *zwinker*
https://www.sexualbegleitung.com

Und ja in der Theorie ist es alles schön und gut zu sagen, jeder Mensch hat ein Anrecht auf Sexualität und sei es eben auch nur bezahlte, Aufgrund von Handicaps.
Nur in der Praxis scheitert es eben immer noch bei den meisten an der Kostenfrage. Und so gut man es meint, doch wer soll das alles finanzieren und wo sollte man die Grenze ziehen?
Ebenso hat das Ganze evtl auch ein negatives Gschmäckle, denn es gibt ja auch Menschen die den seltenen Fetisch haben für körperliche Handicaps.
Und wenn es eben weibliche Sexualassitentinnen gibt, müss es ja auch männlich geben für die Frauen eben. Und auch hier sehe ich ein großes Potenzial von Ausnutzung einer Notlage/Bedürfnissen.
Auch ist es mit dem regelmäßigen finanziertem Besuch bei einer/m Sexualassistenten/in ja nicht getan. Dazu kommt noch das Thema der Verhütung. Das wird dann für Frauen schon schwierig, weil die KK nur unter 18 die Pille bezahlt. Wer bezahlt das also?
Und wenn Menschen mit Handicaps evtl aus der öffentlichen Hand "finanziert" werden, dann wollen es die sozial schwachen Menschen evtl auch haben. Denn wir haben nun mal den Gleichheitsgrundsatz in Deutschland.
Ich sehe das als sehr, sehr komplexes Thema mit sehr vielen Pros und Kontras.

Ich persönlich würde da eher Hilfe zur Selbsthilfe befürworten. Das halte ich langfristig für zielführender und wertschätzender. Denn die Akzeptanz für Menschen mit Handicaps ist m.E. in den letzten Jahrzehnten doch enorm gestiegen in der Gesellschaft. Also keine bezahlten Sexworkerinnen, sondern Hilfe einen festen Partner/in zu finden geben.
*my2cents*
*****alS
7.393 Beiträge
Zitat von *******teel:
Ebenso hat das Ganze evtl auch ein negatives Gschmäckle, denn es gibt ja auch Menschen die den seltenen Fetisch haben für körperliche Handicaps.
Es gibt auch Pädophile, und trotzdem ist es ok, dass Menschen Kinderarzt werden.

Zitat von *******teel:
Auch ist es mit dem regelmäßigen finanziertem Besuch bei einer/m Sexualassistenten/in ja nicht getan. Dazu kommt noch das Thema der Verhütung. Das wird dann für Frauen schon schwierig, weil die KK nur unter 18 die Pille bezahlt. Wer bezahlt das also?
Weder sind Hormone die einzige effektive Form der Verhütung (ein Sexualassistent (m) könnte sich z.B. auch sterilisieren lassen), noch ist PiV die einzige FOrm der Sexualität.

Zitat von *******teel:
Und wenn Menschen mit Handicaps evtl aus der öffentlichen Hand "finanziert" werden, dann wollen es die sozial schwachen Menschen evtl auch haben. Denn wir haben nun mal den Gleichheitsgrundsatz in Deutschland.
Sozial schwache Menschen bekommen Geld, dass sie gerne auch dafür ausgeben können. Die Lebenshaltungskosten sind für Leute mit relevanten Einschränkungen oft um vieles höher, selbstverständlich müssen deshalb im Einzelfall mehr Gelder fließen. Aber eine staatsliche Finanzierung ist nicht einmal unbedingt notwendig - klar kann es sich dann nicht jeder leisten, aber das macht die Dienstleistung an sich nicht hinfällig.

Zitat von *******teel:
Ich sehe das als sehr, sehr komplexes Thema mit sehr vielen Pros und Kontras.
Ich sehe, um ehrlich zu sein, keinen einzigen Grund, warum es diese Dienstleistung nicht geben sollte. Man schadet absolut niemandem damit, es anzubieten.

Zitat von *******teel:
Ich persönlich würde da eher Hilfe zur Selbsthilfe befürworten. Das halte ich langfristig für zielführender und wertschätzender.
Ok, und ein vom Bekcen abwärts gelähmter, alleinstehender Mann der ohne Hilfe nicht einmal das Haus verlassen kann, und der deshalb nur wenig AUswahl an Partnerinnen hat, die bereit sind das aufzunehmen, der hilft sich wie genau selbst? "Ich habe keine Parnterin" liegt nicht zwingend daran, dass jemand nicht in der Lage ist zu suchen.
Sorry, aber zu sagen "ach, die müssen sich doch nur mal um Beziehungen kümmern" ist absolut respektlos.
*******987 Frau
8.398 Beiträge
Ich finde das extrem schwierig mit der Zustimmung/Einvernehmlichkeit.
Diejenigen, die sich selber so gut äußern können und so gut zurecht kommen, dass sie sich selber diese Art von Assistenz organisieren können, können sich auch Prostituierte oder andere Arten von Sexworkern organisieren.
Diejenigen, die sich aber nicht selber äußern können, die vielleicht noch nicht mal Worte für diese Art von Bedürfnissen haben (ob im Kopf oder auf dem Talker oder was auch immer) und die gar nicht richtig überblicken können, was ihnen fehlt oder entgeht oder was es alles gibt, die können auch nicht zustimmen oder vermitteln, ob sie so etwas möchten oder nicht und falls ja, dann wie.

Ich habe viel mit Menschen mit geistigen Behinderungen und auch schweren körperlichen Behinderungen zu tun berufsmäßig und ich bin da wirklich sehr zwiegespalten. Soll man sie an solche Themen heranführen und wenn ja, wie? Soll man ihnen ohne, dass sie sich das selber aussuchen können, Sexualassistenz organisieren oder nicht und wenn ja, wie zum Teufel findet man heraus, ob sie heterosexuell oder homosexuell sind oder irgendwelche Kinks haben?
Ich weiß gerade nicht in wie weit Dein Beitrag jetzt konstruktiv sein soll lieber @*****alS

Denn meinen ersten Absatz hast Du komplett ignoriert. Ich habe rein gar nicht gegen Sexualassistenz!
Habe nur weitere Gedanken zum für und wider aufgezeigt. Und meine Gedanken dazu.

Zitat von *****alS:
Sozial schwache Menschen bekommen Geld, dass sie gerne auch dafür ausgeben können.
Die Gelder, die sozial schwache Menschen erhalten sind in einem so genannten Warenkorb berechnet und sollen auch nur dafür ausgegeben werden. So ist die Rechtslage laut SGB. Geld für sexuelle Dienstleistunge sind NICHT vorgesehen. Und Zweckentfremdung kann theoretisch Sanktionen, wie z.B. Lebensmittelgutscheine nach sich ziehen. Deine Argumentation ist also sachlich nicht korrekt *zwinker*

Zitat von *****alS:
Ok, und ein vom Bekcen abwärts gelähmter, alleinstehender Mann der ohne Hilfe nicht einmal das Haus verlassen kann, und der deshalb nur wenig AUswahl an Partnerinnen hat, die bereit sind das aufzunehmen, der hilft sich wie genau selbst? "Ich habe keine Parnterin" liegt nicht zwingend daran, dass jemand nicht in der Lage ist zu suchen.
Sorry, aber zu sagen "ach, die müssen sich doch nur mal um Beziehungen kümmern" ist absolut respektlos.
Und auch huer habe ich schon vor 30 (!) Jahren andere Erfahrungen gemacht. So einen guten Bekannten hatte ich nämlich mal. Der hat sogar mit mir getanzt in seinem Rollstuhl! Und ja, der hatte auch eine feste Partnerin! Und der konnte schon mit den damaligen Hilfsmittel alleine das Haus verlassen. Dein Beispiel ist völlig an den Haaren herbeigezogen oder schlicht falsch gewählt.

Ebenso habe ich nirgends geschrieben "die müssen sich mal um Bezeihungen kümmern". Sondern dass man diesen Menschen evtl Hilfestellungen gibt dass sie mehr und besser unter Menschen kommen und reale Liebesbeziehungen aufbauen können. Integration statt Isolation nennt sich so etwas in meiner Wahrnehmung!
Respektlos bin ich gegenüber Menschen mit Handicaps ganz gewiss NICHT, denn ich habe selbst welche.
Ich mache es kurz und erbarmungslos ehrlich:
Es kann nicht sein, dass der ,,Steuerzahler/Versicherungszahler“mittlerweile für alles , alle und jeden aufkommen soll. Man kann sich stundenlang darüber streiten, was denn jetzt ein ,,Grundbedürfnis“ ist und wer dafür aufzukommen hat.

Zahlt der Patient selbst, ist mir egal ob er es für Prostituirte oder Haribo Tüten ausgibt.


Ich finde Talpas letzten Absatz dafür genau eine Bestätigung. Wer soll dann bitte entscheiden, wie-wer-oft-was und wen ,,benötigt“?! Wer hat das Recht darüber zu entscheiden und ist es dann nicht vielfach eine Fremdentscheidung?!
Ist das alles richtig ?! Muss das wirklich sein, oder haben wir nicht andere Probleme ?!
*******k56 Mann
131 Beiträge
Ich möchte Velvet beipflichten, es ist ein sehr komplexes Thema. Eine vernüftige Lösung fällt mir leider nicht ein. Ich vermute, es gibt auch keine.
Was vermutlich funktioniert, sich im kleinen Rahmen zu "organisieren". Einzehllösungen, statt ein breites Lösungskonzept. Handlungen die für beide stimmen, ohne den Anspruch das es auch "richtig" und perfekt ist.
Es geht schliesslich um Menschen in speziellen Situationen.
Artikel 1 im Grundgesetz, jeder Mensch hat das Recht auf Glücklich sein. Ich weiß nicht aber Geld für sexuelle Dienstleistung zu zahlen ist das älteste Gewerbe mit unter. Der GdB ist da bei nur eine Feststellung und ob jemand durch sexuelle Stimulation wirklich Freude empfindet, bleibt seine ganz eigene Arme der Finsterheit dabei. Es ist etwas zu personalaty nach Selbstbestimmten Sexualleben da zu fragen. Ich könnte mich auch durchaus anfreunden wenn meine Partnerin ein Handicap hat so lang es nicht ganz die Hochspannungsleitung betrifft aber oft mals ist es ja so, das niemand irgendwenn haben möchte wenn Sie selber betroffen sind. Glück auf👍🍀
******aaa Frau
2 Beiträge
Themenersteller 
Mir geht es da primär jetzt auch nichts ums Geld, ich bin mir unsicher ob ich da überhaupt etwas für nehmen würde oder es eher ein “gefallen” ist. Dafür dachte würde ich das auf Oralsex und sonstig schöne Zeit beschränken. Mich interessieren also eher praktische Aspekte dabei, und wollte keine große politische Diskussion verursachen 🙈
Die Frage ist dann schlichtweg, bist du fachlich in der Lage und dazu vollends ausgebildet, zu wissen, wann ein Mensch das aus eigenem gesunden Willen möchte und fähig es so zu tun, dass kein ungesundes Abhängigkeitsverhältnis entsteht ?!

Mit 19 Jahren wohl eher nicht, oder ?!
*******k56 Mann
131 Beiträge
Was ich persönlich schön finde. Aber Du hast da ein heikles Thema, nach meiner Meinung, angesprochen für das es keine einfache Lösung gibt.
Mein Typ, folge Deinem Gefühl, sei emphatisch und gehe Deinen Weg. Bleibe Dir treu und ehrlich.
Viel Erfolg.
*****alS
7.393 Beiträge
Zitat von ********iebe:
Mit 19 Jahren wohl eher nicht, oder ?!
So wie ich das verstanden habe, denkt sie weniger darüber nach, jetzt sofort mit der Arbeit anzufangen, sondern sich genau eben diese Qualifikationen anzueignen - aber möchte vorfühlen, ob das überhaupt irgendwie sinnvoll ist.

Find's außerdem immer scheiße, das Alter als ein Argument zu benutzen, jemandem Kompetenzen abszusprechen oder jemanden nicht ernst zu nehmen.
**83 Frau
870 Beiträge
Es gibt auch Pädophile, und trotzdem ist es ok, dass Menschen Kinderarzt werden.

Was ist denn das für ein haarsträubendes Argument? Die Fragestellung zielt nun mal ganz klar auf sexuelle Dienstleistungen ab. Hier den Beruf des Kinderarztes thematisch ins Spiel zu bringen, erschließt sich mir nicht im Ansatz.

Daneben schließe ich mich dem häufig bemerkten Dilemma an: es gibt Handicaps, bei denen ist das finden eines Sexuampartners möglich, wenn auch sicherlich erschwert. Und für andere ist es schwierig, überhaupt festzustellen, was auf Wille beruht und was in den Bereich des Übergriffs reicht.

Mich würde mal die persönliche Intention der TE interessieren. Es ist ja verständlich, dass du dich für benachteiligte Menschen einsetzen möchtest. Dafür hast du viele Möglichkeiten. Warum soll es gerade die Sexualität sein?
**83 Frau
870 Beiträge
Zumal der professionelle Ansatz für Außenstehende auch fraglich ist, wenn du kein Geld nimmst.

Dann wäre es einfach denkbar, dass du gern Sex mit gehandicapten Menschen hast. Was völlig OK ist, aber keine Sexualassistenz.
*******987 Frau
8.398 Beiträge
Zitat von ******aaa:
Dafür dachte würde ich das auf Oralsex und sonstig schöne Zeit beschränken.
Könntest du eventuell ein wenig erklären, was genau du dir vorstellst? Du möchtest Menschen mit Behinderung helfen. Du weißt bestimmt, dass es viele Arten von Behinderung gibt. Möchtest du Menschen mit körperlichen Behinderungen helfen oder mit geistigen oder mit seelischen? Oder möchtest du schwerst-mehrfachbehinderten Menschen helfen? Das erfordert jeweils unterschiedliche Vorbereitung und Herangehensweisen.
Wer körperlich eingeschränkt ist, wird eventuell nicht an den selben Stellen erregbar sein wie gesunde Menschen. Ich denke da zum Beispiel an Querschnittslähmung oder so was. Da muss man sich dann vorher Alternativen überlegen und je eingeschränkter der Mensch ist, desto schwieriger wird das. Natürlich wäre so ein Konzept, solche besonders geplante Sexualität etwas gutes. Und man könnte das als Dienstleistung tatsächlich zum Beruf machen. Gebraucht wird es. Und man kann auch nicht sagen "soll er zu einer normalen Prostituierten gehen", denn selbst wenn diese sich viel Mühe geben, haben sie eben keine Erfahrung damit und da wäre eine Alternative, wo die Frau ein echtes Konzept hat, sicher viel besser. Nur, freiwillig aus Mitleid würde ich das nicht machen. Erstens saugt es einen auf Dauer aus und zweitens ist es entwürdigend für diese geistig fitten Menschen, wenn sie nur aus Mitleid berührt werden. Nimm meinetwegen weniger als normale Prostituierte oder organisier es, dass es als Leistung von der Krankenkasse bezahlt wird oder was auch immer.
Oder mach es diskret und heimlich nur bei denjenigen, die du wirklich magst, weil sonst wollen "alle" und du wirst sowas nicht bei allen machen können oder wollen.

Wenn du geistig eingeschränkten Menschen diese Art von Assistenz zukommen lassen möchtest, musst du zunächst sicherstellen, dass sie wissen und verstehen, was du mit ihnen vor hast und, ganz wichtig, dass sie auch immer "Nein" sagen können und dürfen. Als Mensch mit geistigen Behinderungen ist es nicht einfach das alles zu verstehen, im Kopf zu sortieren und zu überblicken. Gerade der Punkt mit dem Nein sagen ist schwierig, denn im Alltag sind sie oft in starre Strukturen eingebunden und haben sehr selten die Gelegenheit sich zu "wehren". Und selbst wenn sie sich äußern können, fehlt es eventuell auch an der nötigen Intelligenz um präzise Argumente vorzubringen oder die eigenen Befindlichkeiten in Sprache umzusetzen.
Noch schwieriger wird es, wenn sie nicht sprechen können und nur über einen Talker oder ähnliche Wege kommunizieren können, denn dieser kann nur das sagen, was jemand anders einprogrammiert hat. Natürlich geben diese Geräte immer die Option zu sagen, dass man etwas nicht möchte, aber es gibt, wenn keiner es einspeichert, nicht die Möglichkeit, konkrete Wünsche oder Änderungsvorschläge zu äußern.
Und dann gibt es auch Menschen, die so schwer eingeschränkt sind, dass sie auch nicht mit einem Talker oder Bildern kommunizieren können. Da muss man dann besonders achtsam sein und sich ganz kleinschrittig heran tasten und so herausfinden, ob es überhaupt ein Bedürfnis dieser Art gibt und wenn ja in welcher Form.
Das alles ist viel Arbeit. Man müsste eine Art Unterrichtseinheit organisieren in der erklärt wird, worum es geht, nicht im Sinne von verschiedene Praktiken, sondern, dass viele Menschen noch andere Bedürfnisse außer Hunger etc. haben, dass man das an bestimmten Stellen am Körper spüren kann und diese ganzen Zusammenhänge (jetzt nicht, wie ein Kind entsteht oder so, das lernen sie in der Schule), natürlich in vereinfachter Form und dann müssen Worte gefunden werden für die verschiedenen Tätigkeiten (und gegebenenfalls in den Talker, die Bildkarten oder so aufgenommen werden) und oft und deutlich betont werden, dass man auch immer Nein sagen kann und soll, wenn man etwas nicht möchte. Außerdem muss irgendwie die komplizierte Kiste vermittelt werden, dass derjenige das nicht mit einem aus Liebe tut, sondern nur um zu helfen. Und das ist ja schon für einige normal intelligente Menschen sehr schwer zu trennen.
Das ist nichts, was man "mal eben" freiwillig machen kann.

Bei seelisch beeinträchtigten Menschen ist es vor allem wichtig, sie und sich selbst zu schützen. Je nach Art der seelischen Erkrankung muss man mehr auf denjenigen oder sich selbst aufpassen. Wenn sich der Klient aufgrund der bekommenen körperlichen Zuneigung in einen verliebt, weil er nicht erkennt, dass es nur eine Dienstleistung ist, kann alles mögliche passieren von Stalking bis zum Suizid wenn festgestellt wird, dass die Liebe nicht erwidert wird. Andere Menschen mit seelischen Problemen werden es als Beleidigung ansehen, wenn man ihnen Mitleidssex anbietet. Und wenn ein Mensch von Kindheit an gelernt hat, dass es sexuelle Berührungen aushalten muss, damit ihm nichts passiert, wird er auch nicht gut in der Lage sein, zu sagen, dass solche Assistenz nicht gewollt wird, sondern wird einfach mitmachen, weil er es nicht anders kennt.
Mangelnde Impulskontrolle, schlechtes Selbstbewusstsein, negatives Bindungsverhalten und vieles andere kann die Arbeit mit solchen Menschen sehr kompliziert machen und deshalb ist es da auch keine gute Idee "mal eben" freiwillig Sexualität zu verteilen.

Wenn nun jemand schwerst-mehrfachbehindert ist, also wahrscheinlich in körperlicher, geistiger und seelischer Hinsicht nicht frei ist, dann kommen die ganzen genannten Probleme zusammen und es wird extrem schwierig sein, diesen Menschen gerecht zu werden im Hinblick auf Selbstbestimmung, Konsenz und so weiter.

Ich möchte nochmal betonen: Die Idee, Menschen mit Behinderung einen Zugang zu Sexualität zu ebnen und Konzepte dazu zu entwickeln und umzusetzen finde ich gut. Ich bin insofern pro Sexualassistenz. Aber "mal eben freiwillig ein Blowjob" ist nicht, was ich darunter verstehe. Wenn dann muss das ein an den Fähigkeiten und Bedürfnissen des einzelnen Klienten angepasstes, vorher gründlich geplantes Konzept sein, was von empathischen, gut ausgebildeten Menschen professionell umgesetzt wird.
******ung Mann
6.412 Beiträge
Zitat von *******teel:
Die Gelder, die sozial schwache Menschen erhalten sind in einem so genannten Warenkorb berechnet und sollen auch nur dafür ausgegeben werden. So ist die Rechtslage laut SGB. Geld für sexuelle Dienstleistunge sind NICHT vorgesehen. Und Zweckentfremdung kann theoretisch Sanktionen, wie z.B. Lebensmittelgutscheine nach sich ziehen. Deine Argumentation ist also sachlich nicht korrekt *zwinker*
Das ist so...nicht richtig...
Wenn man von "Sexualassistenz" als Therapeutische Maßnahme ausgeht dann fällt es unter den Bereich "Gesundheitspflege" - wenn man es NICHT als solche betrachtet dann gibt es noch die beiden Bereich:
• Freizeit, Unterhaltung, Kultur
• andere Waren UND DIENSTLEISTUNGEN
Also zu sagen das es für "sozial schwache Menschen" nicht im Budget wäre ist dann tatsächlich "sachlich nicht korrekt".

@********l_81 kann es sein das du den Google Translator benutzt?
Wenn ja - ist es immer ganz nett den Original-Text auch zu posten damit etwaige Übersetzungsfehler erkannt werden können (ich denke nicht das du "Arme der Finsternis" meintest)

Zitat von ********iebe:
Die Frage ist dann schlichtweg, bist du fachlich in der Lage und dazu vollends ausgebildet, zu wissen, wann ein Mensch das aus eigenem gesunden Willen möchte und fähig es so zu tun, dass kein ungesundes Abhängigkeitsverhältnis entsteht ?!

Mit 19 Jahren wohl eher nicht, oder ?!
Also...mit dem Alter hat das wenig zu tun.
Und mal ehrlich...
Menschen mit so starken Behinderungen haben meistens Betreuer oder Personen die sich um sowas kümmern.
JEDER Sexualbegleiter wird sich IMMER darauf verlassen müssen das die Person die sich um den behinderten kümmert weiß ob es passt oder nicht...denn das kann man von der Sexualbegleitung nicht erwarten.
Und da hat @*******teel schon recht:
Zitat von *******teel:
Diese "neue" Sexualassistenz haben früher die Prostituierten stillschweigend übernommen. Ohne großes Brimborium. Und ja, die, die es machten waren auch einfühlsam und respektvoll.
Die waren mit Sicherheit nicht besser ausgebildet oder fachlich dazu in der Lage um sowas abzuschätzen...vielleicht die eine oder andere, aber die meisten nicht.
Außerdem gibt es Wege sich entsprechend zu qualifizieren.

ABER:
Auch wenn es sich so liest bisher bin ich kein grundsätzlicher Befürworter der Sexualassistenz.
Ich lehne sie nicht ab und ich befürworte sie nicht um genau zu sein.
Ich betrachte sie aus einer neutralen Position heraus und muss feststellen:
Sie ist ebenso wenig grundsätzlich mit einem "Ja" oder einem "Nein" zu bedenken wie das bedingungslose Grundeinkommen.
Es ist nun mal so:
Dinge die mit Sexualität zu tun haben sind IMMER! schwierig - weil es dabei einfach um sehr viele Aspekte geht.

Grundsätzlich finde ich Sexualassistenz gut - wenn sie denn richtig gemacht wird.
Und hier ist das Problem...ich kann nicht mal sagen was "richtig" ist denn ich weiß es nicht.
Ich bin nicht in der Situation sie zu benötigen und ich kenne niemanden der sie benötigt - also weiß ich nicht wie es richtig wäre.

Verhütung ist ein wichtiges Thema das ist wahr.
Auch die Einvernehmlichkeit und die grundsätzliche Sexualität.
Und die Finanzierung.
Aber es gibt auch andere Aspekte die es zu bedenken gilt.
Und da wirds halt irgendwann mal schwierig...

Für die konkrete Frage der TE spielt das aber alles eigentlich keine Rolle denn...
Zitat von ******aaa:
Mir geht es da primär jetzt auch nichts ums Geld, ich bin mir unsicher ob ich da überhaupt etwas für nehmen würde oder es eher ein “gefallen” ist. Dafür dachte würde ich das auf Oralsex und sonstig schöne Zeit beschränken. Mich interessieren also eher praktische Aspekte dabei, und wollte keine große politische Diskussion verursachen 🙈
Wie angemerkt:
Ich habe keine Erfahrungen damit denke aber, dass du Geld nehmen solltest denn...wer kein Geld nimmt wird nicht erst genommen.
Beispiel:
Wenn wir kostenlose Trainings anbieten im Verein wo jeder kommen kann wie er will und wir anbieten an zwei WEs jeweils Samstags jeweils 5 Stunden Open-Training zu machen...kommen vielleicht 20 Leute.
Bieten wir aber an das wir ein Probetraining für 20€ machen an einem Samstag für 2 Stunden - dann rennen uns die Leute die Tür ein.
So ist es mit allem...
Ernährungsberater, Fitness-Coaches etc.
Nur was Geld kostet wird ernst genommen.

Wenn du nur Oralsex praktizieren willst ist das auch ok - solange der andere das weiß und das auch mag und genießen kann.
Es spricht nichts dagegen sich auf sowas zu spezialisieren.

Wie es dann wirklich wird musst du sehen.
Auf jeden Fall würde ich mich sehr genau mit der Rechtslage befassen...
Das hat sehr wohl was mit dem Alter zu tun, denn mit 19 ist es ausgeschlossen, dass die Themenerstellerin ein abgeschlossenes Psychologie Studium hat, um die fachliche Expertise ansatzweise zumindest theoretisch zu besitzen, worauf Talpa ausführlich hinweist. Mit 19 steckt sie maximal im ersten oder zweiten Semester eines Soz-Päd Studienganges. Damit hat sie für mich keinerlei versierte Kompetenzen, mit der Thematik Verantwortungsvoll umzugehen. Und ich habe in meinem Unternehmen ziemlich viele Soz - Päd und mein persönlicher Eindruck ist nicht, dass sozial Pädagogen in der Lage sind, diese Thematik, ohne praktische Erfahrung des wahren Lebens, zu meistern.Zwischen dem Studiengang Psychologie und Soz Päd gibt es für mich in der späteren ,,Praxis“ dann doch gravierende Unterschiede, wo ich jemanden mit 19 ganz klar unterstelle, diese Aufgabe nicht verantwortungsvoll umsetzen zu können, wenn es in Richtung sexuelle Dienstleistungen geht!!!

Also, erneut das Fazit. Entweder ist der Mensch noch eigenständig in der Lage sich eine Prostituirte zu bestellen, oder man grenzt an der Verantwortungslosigkeit.
Zitat von ******ung:
• Freizeit, Unterhaltung, Kultur
• andere Waren UND DIENSTLEISTUNGEN
Also zu sagen das es für "sozial schwache Menschen" nicht im Budget wäre ist dann tatsächlich "sachlich nicht korrekt".
Auch dort kann man es nicht einordnen, lieber @******ung
Freizeit, Unterhaltung, Kultur ist für Kino oder Theater/Konzertbesuche vorgesehen, ist so auch fest geschrieben.
Waren und Dienstleistungen sind für Reparaturen, mal einen neus Besen o.ä. vorgesehen.
Leider gibt es den Warenkorb nicht mehr für den Laien einsehbar, ich erinnere mich aber an die dubiosen Berechnungen noch sehr genau ais dem früher regelmäßig erscheinenden "Sozialhilfelei(d)tfaden.
Dort gab es sogar Geld für Tabak, Wein und Kondome, aber garantiert NICHT für Prostituierte!

Denn nichts anderes sind diese Sexualassistentinnen. Das kann man sich noch so schön reden, wie man möchte. Diese Damen verfügen nicht über spezelle Kenntnisse oder Ausbildungen im medizisch.sozialen Bereich. Es sind Damen aus dem Gewerbe mit Empathie und Lebenserfahrung. Evtl hat mal eine einen Kurs in Tantra-Massagen belegt o.ä. *zwinker*

Und ich persönlich finde so ein soziales Gewissen auch sehr lobenswert bei so einem jungen Menschen, doch sehe ich eben auch viel Naivität. Und das meine ich jetzt bitte nicht abwertend oder respektlos! Es ist mangelde Lebenserfahrung. Doch eben schon der Denkansatz "ich biete dann kostenlos einen Blowjob"... sorry... aber ganz oder gar nicht ist da die Devise *zwinker*
Denn auch die Vermittlungen wollen bezahlt werden, ähnlich wie ein Escort-Sevice Portal.
******ung Mann
6.412 Beiträge
Zitat von *******teel:
Auch dort kann man es nicht einordnen, lieber @******ung
Freizeit, Unterhaltung, Kultur ist für Kino oder Theater/Konzertbesuche vorgesehen, ist so auch fest geschrieben.
Waren und Dienstleistungen sind für Reparaturen, mal einen neus Besen o.ä. vorgesehen.
Leider gibt es den Warenkorb nicht mehr für den Laien einsehbar, ich erinnere mich aber an die dubiosen Berechnungen noch sehr genau ais dem früher regelmäßig erscheinenden "Sozialhilfelei(d)tfaden.
Dort gab es sogar Geld für Tabak, Wein und Kondome, aber garantiert NICHT für Prostituierte!
Doch kann man...
Das was da aufgeführt ist - sind Beispiele...es ist nicht explizit ausgeschlossen und damit erlaubt.
Und wie ICH MEINE Freizeit verbringe - ob im Kino, Theater, Zoo, beim wandern, zelten oder in den Armen einer Prostituierten...das kann man mir nicht vorschreiben...

Deshalb:
In diesem Pool ist das mit drin.

Ich verstehe dein Argument - aber es ist halt einfach faktisch falsch *g*
******ond Frau
213 Beiträge
Sexualassistenz
Liebe TE,

im letzten Jahr wurde schon hier im Forum darüber diskutiert, schau mal:

Sexualassistenz - eine Chance?

Meine Beiträge dazu waren u.a. folgende – ich kopiere es der Einfachheit halber hier rein und empfehle erneut allerwärmstens den verlinkten Blog:


******ond:

Seit vielen Jahren schon bin ich stille Leserin bei Jule Stinkesocke, die vor zehn Jahren als Schülerin in Hamburg auf dem Schulweg – wohl sogar absichtlich, wie ein Gericht später feststellte – "umgefahren" wurde. Nach Koma und vielen OPs fing sie als "Neu-Rollifahrerin" in ihrer Reha an diesen Blog zu schreiben, in dem sie vor allem anfangs extrem offen über wirklich alles schrieb und sehr mit ihrer Situation haderte. Mehr und mehr adaptierte sie sich dann an ihr neues Leben und lässt ihre Leser seit zehn Jahren daran teilhaben.

Für mich ist das hochinteressant, weil sie Probleme und Herausforderungen schildert, die mir Fußgängerin vorher einfach überhaupt nicht bewusst waren.
Sie schreibt neben Alltagsberichten auch über ihre eigene Sexualität als Querschnittgelähmte, wie sich ein Orgasmus für sie anfühlt, wie sie ihren ersten Vibrator kauft. Wie sie mit ihrer autonomen Blase in Beziehungen umgeht, mit der anfänglichen Scham.

Es wäre jetzt zu viel, den ganzen Blog zu durchsuchen und relevante Stellen zu verlinken, aber hier hat sie explizit etwas, nach einem Gespräch mit einer Sexualassistentin, über genau dieses Thema geschrieben. Quasi aus der "Innensicht".

Vielleicht ist das ja hier für die Debatte interessant zu lesen:

https://www.jule-stinkesocke.de/2010/11/lotte-und-die-sexualita/


Ach, und doch noch ein zweiter Link, über eine andere junge Frau, die vollständig auf Hilfe angewiesen ist und natürlich auch sexuelle Bedürfnisse hat, die sie – natürlich – so selbstbestimmt wie möglich ausleben möchte. Über diese Frau schreibt sie im späteren Verlauf übrigens auch noch mehr:

https://www.jule-stinkesocke.de/2011/08/maria-aus-portuga/



******ond:

Es ist wohl gerade hier in einem so sensiblen Bereich sehr klug und angezeigt, zwischen Pflege, Sexualassistenz und Prostitution sehr eindeutig zu differenzieren.


Zur Gleichbehandlung möchte ich gerne Reinhard Turre zitieren:
„Chancengleichheit besteht nicht darin, dass jeder einen Apfel pflücken darf, sondern dass der Zwerg eine Leiter bekommt.“


Es geht nicht darum, Menschen zu verkuppeln und mit Sexualpartnern zu versorgen – genau hier haben wir nämlich den Unterschied zur Prostitution!
Sondern es geht darum, Menschen, die sich aufgrund von körperlichen oder kognitiven Einschränkungen nicht selbst in ihrer Sexualität helfen können, eine Hilfe an die Hand zu geben, dass sie es eben doch lernen können. Und ihnen so einen entspannteren Umgang mit dem eigenen Körper und der eigenen Sexualität zu ermöglichen.

****pa Frau
422 Beiträge
Zitat von ********l_81:
Artikel 1 im Grundgesetz, jeder Mensch hat das Recht auf Glücklich sein.
es gehört wohl einiges an Fantasie dazu, ein Recht auf Glücklich sein aus Art. 1 des deutschen GG raus zu lesen
Sexualassistenten

Das Thema war auf WDR 5.
Müsste in der Mediathek zu finden sein.
War interessant.
Eine Dame die dies ausübt, geht in Altenheime und bietet es an.
Es wird akzeptiert.
Die Dame sprach eine Stunde über dieses Thema.


Ich finde dies ist wieder ein modernes Wort. Prostituierte hört sich ja blöde an. Sexualassistentin eher harmloser.
Aber im Grunde machen sie dasselbe. Sie macht ihren Job.
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