Ich spreche im Folgenden nur für mich allein.
Zitat von *********ing76:
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Ist es nicht immer noch so, dass Frau beim Sex dem Partner zu Liebe ihre eigenen Bedürfnisse zurückstellt?
Nein. Ich bin ein ziemlicher Egoist und das ganz offen und ehrlich. Ich will, dass mein Leben schön und meine Erfahrungen positiv sind. Im sexuellen Bereich stecke ich Bedürfnisse nicht zurück, sondern lebe sie aus. Nicht zwangsläufig mit fehlender Empathie und völlig stur. Ich nehme Rücksicht. Aber ich stelle nicht zurück, nur damit jemand anderes durch mein Unglück glücklich sein kann.
Zitat von *********ing76:
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Liegt dies zumindest teilweise am mangelndem Verständnis / an fehlender Empathie der männlichen Partner und hat der Mann eine Chance, auf seine Partnerin einzugehen, wenn er ihre Bedürfnisse nicht kennt?
Ich kenne solche Männer nicht, bzw habe nie mit einem Mann geschlafen, der mangelndes Verständis hatte oder dem es an Empathie fehlte. Allen Männer, mit denen ich schlief und schlafe, kann ich von meinen Bedürfnissen erzählen. Nicht alle Bedürfnisse werden von jedem einzelnen Mann erfüllt, weil nunmal nicht jeder etwas damit anfangen kann, aber ich stieß nie auf taube Ohren. Im Gegenteil, ich habe die Erfahrung gemacht, dass Männer total erstaunt und positiv gestimmt sind, wenn man unverblümt über das redet, was einen anmacht. Zumindest meine Männer WOLLEN das wissen und werden meist selbst sofort neugierig. Auch mit konstruktiver Kritik gehen sie wunderbar um und können diese im Gegenzug auch selbst tätigen. Wir fühlen uns dabei nicht auf den Schlips getreten.
Ich glaube, das ist eine verstaubte Ansicht, dass es Männern an Empathie und Verständnis fehlt. Ich habe durchaus Erfahrung mit Männern, die sehr eingefahren waren und zu Beginn ein Schema F abspulten, weil sie es nicht anders kannten, aber es war kinderleicht, das aufzudröseln und das wäre ohne Einsicht und Offenheit seitens der Männer ja gar nicht möglich gewesen.
Zitat von *********ing76:
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Kennen Frauen ihre Bedürfnisse? Gestehen sie sich das Recht zu, welche zu haben und diesen ihren Raum zu geben?
Ich würde sagen, dass ich recht gut weiß, was ich NICHT mag. Das ist zum Glück nicht allzu viel. Ich weiß auch von meinen wenigen Must-Haves und kommuniziere diese auch. Dazwischen mag es noch vieles geben, was ich mir noch nicht erschlossen habe. Sicherlich wird es immer wieder neu aufkeimende Vorlieben und Bedürfnisse geben und nachdem ich mich zuerst selbst damit auseinandergesetzt und ihre Bedeutung erschlüsselt habe, teile ich diese Bedürfnisse auch umgehend mit. Dabei sorge ich schon auch aktiv selbst dafür, dass diese erfüllt werden.
Zitat von *********ing76:
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Hindert uns etwas daran, offen über diese Themen zu sprechen?
Angst vor Ablehnung und Scham. Früher war mir vieles unendlich peinlich. Heute kann ich zu meinen Bedürfnissen und auch zu meinen ungewöhnlichen Kinks stehen und habe mich damit sogar in die Öffentlichkeit getraut.
Zitat von *********ing76:
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oder ist es einfach so, dass Männer triebhafter sind weil sie biologisch darauf programmiert sind, ihren Samen in die Welt zu verteilen? Müssen Frauen dies in einer Beziehung berücksichtigen damit Mann nicht unzufrieden wird?
Ich erlebe Männer nicht "triebhafter". Frauen sind genauso triebhaft. Die Trigger sind oftmals andere, aber ich kann genauso schnell geil werden, sabbern und nach Sex lechzen, wie ein Mann das kann, wenn die entsprechenden Trigger gesetzt wurden. Ich denke, bei Männern, die sehr optisch getriggert werden, sieht man den Trieb nur leichter, aber Frauen sind meiner Erfahrung nach nicht minder wolllüstig.
Ich habe aber den Eindruck, dass Frauen und Männer sich in einem Punkt unterscheiden:
• Männer haben lieber schlechten Sex, als keinen Sex.
• Frauen haben lieber keinen Sex, als schlechten Sex.
Aber Sex wollen sie meines Erachtens beide.
Zitat von *********ing76:
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Und ist der Mann eigentlich aufgefordert, sich mehr um die sexuelle Lust seiner Frau zu bemühen
Ich finde ja, dass sich beide umeinander bemühen sollten. Es kann nicht "Aufgabe" des Mannes sein, die Frau zu befriedigen und es kann nicht Aufgabe der Frau sein, den Mann zu befriedigen. Das hört sich nach Pflicht an, nach dem Abschieben der Verantwortung für die eigene Lust. Im Idealfall wollen sich beide gegenseitig Gutes tun, sowohl um ihretwillen, als auch für den anderen.
Zitat von *********ing76:
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Lassen sich Frauen (und Männer) unbewusst ihre Lebensqualität durch Konventionen, Erwartungshaltungen oder Glaubenssätze einschränken?
Wenn ihnen diese Konventionen wichtig sind, ist das ihre Sache. Ich finde es immer schräg, anderen einreden zu wollen, sie sollten "offener" sein und ihre Werte ablegen, nur weil es nicht die eigenen sind. Man kann Glaubenssätze kritisieren, aber ich würde sagen, wer ehrlich an diese glaubt und damit glücklich ist, dem fehlt es nicht an Lebensqualität. Wir sind immer sehr schnell dabei, anderen einreden zu wollen, dass sie "glücklicher" wären, würden sie nur so denken wie wir.
Ich zum Beispiel mag es in bestimmten Lebensbereichen etwas konservativ und archaisch. Na und? Ist doch meine Sache. Viele würden denken, ich würde mich damit einschränken, doch in Wirklichkeit mag ich es einfach so.