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Sexualassistenz - eine Chance?

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**********itekt Mann
941 Beiträge
Themenersteller 
Sexualassistenz - eine Chance?
Sexualassistenz ist im 20. Jahrhundert immer noch eine tabuisierte Form gelebter Erotik von Menschen mit einer Behinderung.

Was viele mit Prostitution gleichsetzen, ist das neue Berufsbild von Sexualassistentinnen oder sogenannten BerührerInnen - also von Menschen, die Menschen mit einer Behinderung zur sexueller Entfaltung verhelfen.

Die Sexualität ist ein integraler Bestandteil jedes menschlichen Wesens, egal mit Behinderung oder ohne!

Ich bin der absoluten Meinung und dafür, den gleichberechtigten Genuss aller Menschenrechte und Grundfreiheiten durch Menschen mit Behinderungen mit einer Sexualassistenz zu enttabuisieren und für ganz normal in unserer Gesellschaft anzunehmen.

Frage an die JC-Community?
Wie seht ihr das als Joy-Clubber?

Wenn Lust und Liebe sich durch eine Behinderung nicht selbst ergeben, darf mit BerührerInnen oder SexualassistentInnen nachgeholfen werden oder nicht?

Vielen Dank für eure Antworten.
****ot2 Mann
10.163 Beiträge
Ja, - selbstverständlich sollte Sexualassistenz als eine hochangesehene und wertvolle menschliche Tätigkeit gelten.
Der schönste Film dazu:

Der Film ist ein Kunstwerk!!
*******Gina Paar
395 Beiträge
Das erstemal über dieses Thema nachgedacht hab ich, als ich vor vielen Jahren in Koblenz mitbekam, dass Brigitte, eine regionalbekannte und leider schon verstorbene Prostituierte, einen behinderten Freier freudig und sehr freundlich auf der Straße begrüßte und er mit ging. Aus dem Gespräch, dass ich mitbekam, ging hervor, dass er regelmäßig kommt.

Ich habe mich innerlich verbeugt vor Brigitte, dass sie ihm sich annahm. Und ihn ganz normal behandelte.

Ja, es sollte jedem Menschen möglich sein, seine Sexualität auszuleben. Und wenn kein Partner vorhanden ist, ist eine Sexualassistenz eine sehr gute Idee.
**********ber12 Frau
1.880 Beiträge
Für das Ansprechen dieses Themas ziehe ich meinen Hut!
Sexualassistenz hat absolut NICHTS mit Prostitution zu tun. Das gleich mal zur Einleitung.

Das Erleben von Sexualität ist gerade für Menschen mit Behinderung etwas sehr wichtiges.
Wer denkt, Behinderung, Krankheit oder Alter seien Ausschlusskriterien für Bedürfnisse, die mit der Sexualität einhergehen, der liegt völlig falsch.
Die Gesellschaft verlangt lediglich das Unterdrücken, solche Menschen sollen keine Gefühle mehr in dieser Richtung haben...wäre ja fast schon pervers....und dabei vergisst man, dass man morgen in genau dieser Lebenssituation sein kann!

Sicher sind es andere Formen der Sexualität, anders gelebt, anders gefühlt. mit viel Empathie, Berührung, Zärtlichkeit. Es gibt nicht umsonst die passive und aktive Sexualassistenz.

Frauen, denn überwiegend sind es solche, die diese Dienstleistung bieten haben eine spezielle Ausbildung und müssen auch mit Körper und Geist im Leben stehen.
Im Umgang mit Behinderung und Krankheit kann man nicht alles lernen, das muss man fühlen und leben.

Leider werden die Kosten dafür nicht von Kranken- oder Pflegekassen übernommen, dabei finde ich das wäre eine wünschenswerte Leistung. Viagra und ähnliches wird bei entsprechender Indikation ja auch bezahlt, oder Hormone, die die weibliche Libido noch erhalten.
Behinderten spricht man diese Möglichkeit ab....wozu brauchen die Sex (ich drücke das bewusst als SEX aus nicht Sexualität).
Denn wie ein individuell behinderter Mensch seine Sexualität auslebt oder leben kann, das ist ja sehr individuell.

Da muessen noch viele Schranken in den ach so offenen Köpfen fallen, damit das eben kein Tabuthema mehr ist.
Und ich wünsche, dass noch sehr viele behinderte Menschen, die keine Möglichkeit haben, Zärtlichkeit, Sexualität selbst zu finden und zu organsisieren, durch Ihr Umfeld die Chance bekommen, diese wundervollen Dinge durch eine Sexualbetreuerin zu erleben.
******R54 Mann
29.811 Beiträge
Hier in der Schweiz ist das längst Alltag. Wird auch von Heimen für Menschen mit Behinderung unterstützt.
**********ber12 Frau
1.880 Beiträge
In Deutschland leider nicht...keine Kostenübernahme und auch die
Einrichtung, in der der Behinderte lebt muss für den Besuch die Einwilligung geben, oder der Betreuer muss zustimmen etc.

Viel Bürokratie, die es zu überwinden gibt. Und dann muss man noch die richtige Sexualassistenz finden....noch immer kein Beruf, der weit verbreitet ist.....
******R54 Mann
29.811 Beiträge
Ok, Kostenübernahme gibts hier auch nicht. Aber die Damen sind überall akzeptiert. Das wollte ich zum Ausdruck bringen.
*******pper Mann
10 Beiträge
Zitat von **********ber12:

Und ich wünsche, dass noch sehr viele behinderte Menschen, die keine Möglichkeit haben, Zärtlichkeit, Sexualität selbst zu finden und zu organsisieren, durch Ihr Umfeld die Chance bekommen, diese wundervollen Dinge durch eine Sexualbetreuerin zu erleben.

SEX ist doch nicht "nur" den "gesunden" Menschen vorbehalten...
Ich kann mich @**********ber12 nur anschließen, da meiner Meinung nach jeder MENSCH in den Genuss von Erotik, Sex, Empfindungen und Zärtlichkeiten gelangen sollte!

Absoluter Schwachsinn das es von der Kranken- oder Pflegekasse NICHT übernommen wird... x Milliarden Überschuss Jährlich und dann Menschen mit Behinderungen nicht einmal die Möglichkeit zu ermöglichen in den Genuss zu kommen... Das nenne ich GRAUSAM!!!
Und wo zieht man die Grenze?
Es gibt genug Menschen ohne Handicap die auch keinen Sex haben. *nachdenk*
Konnte mal ein sehr interessanten Gespräch einer Altenpflegerin in Bad Oeynhausen lauschen. Die sagte das die Leute nur anspruch auf einmal sex im Monat haben, und das das viel zu wenig wäre.
*********mAll Mann
294 Beiträge
Ich bin ein bisschen amüsiert, wie vehement hier darauf hingewiesen wird, das es sich nicht um Prostitution handelt, als wäre Prostitution etwas verwerfliches...

Ich bin absolut dafür, dass es Menschen gibt die anderen Menschen professionell bei der Auslebung ihrer Sexualität unterstützen, ob die nun auf Behinderte spezialisiert sind oder nicht.

Man wird diese Tätigkeit aber sicher nicht dadurch normalisieren, dass man das eine von der vermeintlichen Anrüchigkeit des anderen abzugrenzen versucht.
**********ber12 Frau
1.880 Beiträge
Ich denke die Grenzen sind da ganz klar und werden durch ärztliche Diagnosen, ganz offen ersichtlichen Handicaps, amtlich anerkannter Schwer- und Schwerstbehinderung belegt.

Sexualassistenz für einen Menschen, der körperlich nicht in der Lage ist, irgendeine Art von
Sexualleben alleine auszuführen, das kann z. b. bedeuten, dass ein Mann, niemals den Körper einer nackten Frau gesehen oder berührt hat, weil er durch eine schwere Muskelerkrankung vollständig unbeweglich ist. Da sollte man mal überlegen, was das bedeutet ihm den Wunsch zu erfüllen, dass sich eine nackte Frau zu ihm setzt, ihn streichelt, seine Hand nimmt und er ihre Haut berühren darf.

Ich glaube nicht, dass das gleichzusetzen ist mit " es gibt viele Menschen, die keinen Sex haben". Ja gibt es, da spielen aber meist andere Gründe eine Rolle. Und da würde ich keine Gelder ausgeben unter dem Motto "Prostituierte/Callboy für alle" oder Viagra für den Thailandbesuch.....sorry für die sehr harte Umschreibung!

Letztlich gibt es auch viele Menschen, die keinerlei Wert auf Sex oder Berührungen legen.
**********ber12 Frau
1.880 Beiträge
Sexualassistenz ist keine Prostitution, schon aus der gültigen Definition und Rechtsprechung heraus.

Das heisst für mich aber absolut nicht, dass ich Prostituierte verachte, auch die machen ihren Job. Und auch Behinderte Menschen gehen zu Ihnen.

Sind trotzdem verschiedene Dinge.

Eine Prostituierte befriedigt Bedürfnisse aber sicher anders.
*********ellte Frau
8.286 Beiträge
Seit über 20 Jahren bin ich Hospiz Helferin und diese letzten Liebesdienste, wie ich sie nenne, gehören für mich schon immer dazu. Auch die Altenpflegerinnen befriedigen die Patienten oft, einfach weil sie dann ruhiger sind. Das letzte was geht im Leben ist die Sexualität!
********iggs Paar
350 Beiträge
Erlebnisse
Als Blutjunge Pflegerin (17 Jahre damals), Körperlich Behinderter Menschen (Geistig mitunter Intelligenter als manch anderer 😉) musste ich damals einen Jungen Mann (29) Waschen... Immer etwas fester, schneller, usw... Habe mich damals sehr Unwohl gefühlt und habe einiges an Zeit gebraucht bis ich dieses Gefühl meiner Leitung mitteilen konnte. Im Endeffekt wurde das Gespräch mit ihm gesucht, und er 'gab zu' das er seine Bedürfnisse nicht mehr im Griff hatte. Jedoch auch keine finanziellen Möglichkeiten um sich eine Assistenz erlauben zu können. In den Niederlanden wird das jedoch wohl unterstützt (von der Krankenkasse oder vom Staat weiss ich nicht mehr), also beantragt und das Thema war durch.

Ein anderer Patient (Parkinson) hat sich damals auch eine Assistenz ins Haus geholt, hat mir aber erzählt das er mit ihr immer Duschen ginge. Endlich mal wieder in Ruhe Duschen zu können, den Rücken liebevoll eingeseift zu bekommen, und alles ohne Zeitdruck und Handschuhe - sondern mit Zuneigung und Genuss. Das war es was er dringend brauchte, und wir (das offizielle Pflegepersonal mit Stempeluhr) ihm nicht bieten konnten.

Da ich damals in den Niederlanden gearbeitet habe (da ist es gang und gäbe), ist es für mich Normal und absolut Wünschenswert das es diese Sparte auch gibt!
Die (meistens) Damen spenden diesen Menschen nicht nur Sex per se, sondern Zuneigung und ein Gutes Gefühl.

Was mich betrifft finde ich es super das dieses Thema so langsam aus der Tabu Zone rauskommt.
👍!
********er84 Mann
6.487 Beiträge
na dann geb ich doch als selbst gehandicapter auch mal meinen Senf zu diesem Thema ab.

1. Danke dem TE das er dieses Thema mal ganz unabhängig hier in die JC Öffentlichkeit gestellt hat.

Für mich selber ist der Gedanke an eine solche Dienstleistung irgendwie komisch. Selber bin ich zwar sowohl swinger wie auch BDSMler und habe sicher auch nichts gegen ONS Affigeren o.ä.

Auch sind für mich Prostituierte nichts verwerfliches sondern ein (wenn freiwillig) ein ehrenhafter Beruf dem unsere heutige Aufgeschlossene und in Gewerkschaften organisierte Gesellschaft viel zu verdanken hat.

Das mit den "Berührerrinnen" geht für mich sehr in diese Richtung bezahlt Mann die Prostituierte ja auch dafür etwas zu bekommen dass Mann anders irgendwie nicht bekommt.

Wer seine Bedürfnisse auf diesem Weg befriedigt bekommt für den ist das sicher ein guter Weg mehr in den Ausgleich zu kommen.

Für mich persönlich würde aber der Punkt fehlen und der ist es der mich am meisten erregt und befriedigt, der Punkt das ich es bin den Sie jetzt gerade spüren Will. Ihr verlangen und ihre Lust sind es die mir bei professionellen einfach fehlen würde. sicher gibt es sehr geübte "Schauspielerrinnen" aber wenn man wie ich ein sehr empathischer Mensch ist fehlt einfach etwas. Ich merke diesen Unterschied selbst im SC ob es ihr jetzt einfach um Fick geht oder um fick mit mir geht.

Daher währe, selbst wenn es durch meine Sehbehinderung, für mich auch nicht leicht ist Damen Kontakte in der für meine persönlichen Bedürfnisse ausreichender Menge zu bekommen, keine Dienstleistung die ich in Anspruch nehmen würde.

sollte sich irgendwie doch mal eine Gelegenheit ergeben würde ich es sicher rein aus Neugier auch "ausprobieren" bin ich ja Grundsätzlich ein Freund von Körperlicher Berührung Zärtlichkeit und nähe.

Mit meiner Blindheit habe ich aber glücklicher weise noch so viel Selbstständigkeit und Möglichkeiten das in mir wohl das Bedürfnis nach solchen Dienstleistungen so schnell nicht auf ein Maß steigt das ich so etwas in Anspruch nehmen müsste.

wenn ich da aber an andere Menschen mit schwereren Handicaps denke denen eben ein Besuch im SC oder mal einfach ein Treffen für einen ONS nicht möglich sind kann ich mir gut vorstellen das für viele eine solche "Berüherrin" etwas sein kann das ihnen ihr Leben ausgeglichener macht.

Ein bekannter von mir und eine Bekannte (beide sexuell offen und hier im JC) Haben immer wieder mal genau so eine "Berüherrinnen" art des Kontakts mit einander.

sie mag es einfach Männer intime zu berühren, ihm fehlen auf Grunde seines Handicaps die Möglichkeiten und auch wenn sie ihn jetzt nicht wirklich sexuell anziehend findet ist er für sie auch nichts abstoßendes und so verhilft sie ihm hin und wieder eben seine Bedürfnisse nach intimen Berührungen zu stillen.

Kann ich mir wie gesagt für mich irgendwie nicht vorstellen aber Er ist froh und glücklich damit und für sie ist es, so doof wie das vielleicht klingt einfach eine Hilfe aus Menschlichkeit für einen Freund.

Wenn Frau sowohl als Prostituierte wie auch als Berüherrin ihre dienste freiwillig und ohne finanziellen Druck anbietet wird sie im Normalfall für sich sicher auch irgendetwas daraus ziehen, denn man sucht sich seinen Job nach Möglichkeit ja nach den eigenen Interessen aus *zwinker*

Ich finde es also gut das über diese Sexuellen / Erotischen Bedürfnisse von gehandicapten Menschen offen diskutiert und ihnen Hilfe zugänglich gemacht wird.

auf der anderen Seite sag ich aber auch das ein Mann der von seinem Typ her einfach nicht bei Frauen landet genauso das Problem hat diese Art von Zuwendungen zu bekommen und er sein eigenes Geld für die Prostituierte nutzen muss um sich diese Bedürfnisse zu befriedigen.

Je mehr je ausgefallener je teurer wird der Spaß.

auch wenn es gerade bei den "hochklassischeren" Prostituierten deutlich weniger gibt die sich bereitwillig auf einen mehrfach Behinderten rollyfahrer einlassen gibt es sie aber und diese dienste währen also auch ohne staatliche Zuschüsse und neue Berufsbezeichnung schon vorhanden und verfügbar.

Wer jetzt damit kommt das die aber selten und teuer sind dem sag ich zum einen auch der nicht behinderte muss Aufpreise zahlen wenn er etwas möchte das nicht dem mainstream entspricht und B als schwerst mehrfach behinderter hat man nicht nur das einkommen aus Job / Harz / Sozialhilfe / Rente sondern je nach Handicap gibt es zusätzlich nochmal einen guten Zuschuss der sich sogar "Ausgleich zur Schwerbehinderung zur Teilnahme am Gesellschaftlichem Leben" nennt. Daher hat der Schwerst mehrfach Behinderte (um die es hierbei in erster Linie geht) ganz klar mehr Finanzielle Möglichkeiten sich diese Dienstleistung selbst zu finanzieren als es der "normale" Harz 4 Empfänger mit z.b. einem schwer vernarbtem Gesicht hat.

also die Sache mit der Finanzierung der Berührerrinnen halte ich da für sehr fragwürdig und da müsste definitiv sich noch Gedanken gemacht werden wer den Anspruch wann hat aber Grundsätzlich sind sexuelle Bedürfnisse genauso Bedürfnisse wie alle anderen und sollten in einer sozialen Gemeinschaft ebenso berücksichtigt werden wie die anderen.
Sexualassistenz
Also ich bin sehr offen im Umgang mit Sexualassistenz und bin gerne bereit Menschen; Mann oder Frau in ihrer Sexualität zu unterstützen

Ich sehe darin einen Beitrag die Menschheit zu fördern, nicht jeder hat eine Beziehung oder Partnerschaft
Und viele Menschen möchten keine Beziehung oder Partnerschaft aus irgendwelchen Gründen und können sich die Sexuellen Wünsche auch mit Sexualassistenz erfüllen

So gibt es jedenfalls mehr befriedigte Menschen und das tut der Gesellschaft gut.

Viele Beziehungen sind in Macht und Abhängigkeit geführt und könnten mit Hilfe der Sexualassistenz aufgelöst und geheilt werden.

Wenn Sexualität frei zugänglich ist macht das Sinn für die Gesellschaft und das Leben lebenswerter.

Es ist nur unsere Sexualität, mehr nicht.

Sehr gerne freue ich mich auf Nachrichten von Menschen die diesen Bedarf mit mir befriedigen möchten
**********ber12 Frau
1.880 Beiträge
Vor nicht allzu langer Zeit habe ich einen Bericht über eine solche Sexualbetreuerin und ihre "Klienten", sowie auch deren Umfeld gesehen.
Das hat mich sehr beeindruckt.

Und mir auch den erheblichen Unterschied zwischen deren Beruf(ung) und der Arbeit einer Prostituierten klar gemacht. Nein ich hege keinerlei Vorurteil gegen Prostituierte, hoffe nur immer für jede, dass sie es freiwillig macht, weder unter Druck durch eine Person, noch aus extremer sozialer Mit heraus.

Aber zurück zu dieser jungen Frau, mit 27 Jahren, denn das ist deutlich unter dem Durchschnittsalter, das Sexualassistentinnen im Normalfall haben. Die junge Frau hatte eine Ausbildung als Physiotherapeutin und ein Studium im sozialen Bereich hinter sich.
Mit Erlaubnis aller beteiligten Personen wurden 2 Zusammenkünfte mit Schwerstbehinderten gezeigt.
Der eine ein junger Mann, in ihrem Alter, stationär in einem Pflegeheim untergebracht, das aber mit der Sexualität seiner oft jungen Bewohner sehr offen umging, trotzdem ein Pflegeheim. Sie besuchte dort den Patienten alle 2 Monate, immer mit Absprache des Betreuers, der seinen Betreuungsfall zum Glück genau und gut kannte, diesen regelmäßig besuchte, ihn einschätzen könnte.
Der junge Mann hatte eine Diagnose, die letztlich alle Muskeln zerstört, zu einem frühen Tod führt. Sein größter Wunsch, den er nur noch schwer artikulieren könnte, war es eine nackte Frau zu sehen, dabei nackt zu sein, angefasst zu werden, etc.
Die Kosten für die Assistenz betragen 120 Euro für 90 min. Da er nur über ein geringes Taschengeld verfügte, welches vom Sozialamt gezahlt wird und sich das nicht hätte leisten können, hat das Personal seines Pflegeheimes das Geld gespendet! Die Kamera zog sich natürlich zu jenen Momenten zurück, als die junge Frau, ihre Ohrringe ablegte....aber das Glück im Gesicht dieses Mannes, das durch Lähmung der Gesichtsmuskulatur auch bereits entstellt war....das dürfte die Kamera nach diesen Besuchen einfangen.
Was die junge Frau konkret getan hat, würde nicht gesagt, nur angedeutet.
Der Patient dürfte diese Freude noch 3 Mal erleben, dann verstarb er.

Der zweite...auch ein junger Mann mit 23 Jahren, Spaßtische Lähmungen, könnte nicht einmal artikuliert reden, war im Pflegeheim sehr unruhig, aggressive Anfälle. Dann hörte seine Mutter von dieser Beruehrerin.
Im Heim durfte sie ihn nicht besuchen, also holte die Mutter ihren Sohn einmal im Monat zu sich, übernahm die Transportkosten und das Entgelt der jungen Frau.
Die Mutter übernahm dazu auch einen Teil der Kommunikation, da sie noch in der Lage war diese über viele Gesten zu entschlüsseln. Dann zog sie sich zurück....
Beim Interview sagte sie, leicht vielen ihr diese Termine nicht, aber sie hätte verstanden, dass aus ihrem Kind ein junger Mann mit sexuellen Bedürfnissen geworden wäre, sie wolle ihm diese Glücksmomente ermöglichen. Denn er wäre danach viel ausgeglichener....

Das sind für mich Menschen, die von Sexualassistentinnen wirklich in jeder Hinsicht profitieren.

Und ich gönne genau so jedem Mann, Frauen haben es da noch schwerer, der evtl. wg einer Entstellung Probleme hat eine Frau kennenzulernen, den Besuch bei einer Prostituierten. Nur die Kostenübernahme sollte den wirklich Bedürftigen vorbehalten bleiben....

Am schönsten ist es natürlich, wenn es auch Menschen gibt, die zuerst Mal mit dem Herzen sehen, denn warum sollen nur nicht Behinderte, ihr Liebesglück, ihre Sexualität auf ganz normalen Wegen finden? Manchmal ist jemand mit einer Behinderung, ob körperlich oder seelisch, schöner was den Charakter und sein Wesen angeht, als der tollste Mann oder Frau.
**********ber12 Frau
1.880 Beiträge
Sorry für die Tippfehler...ich habe vom Handy aus geschrieben, aber ich hoffe der Beitrag ist verständlich.

Was mir gerade nicht verständlich ist, der Beitrag @******an3 ....

Es geht nicht darum Paaren oder Einzelmenschen in ihren sexuellen Problemen mit TATEN beizustehen.
Da sollte man eine andere Therapie erwägen.
Und es ist natürlich ein ganz feiner Zug, da die eigenen uneigennützigen Dienste gleich mit anzubieten......
Behinderte
Bei Behinderten Menschen haben wir Verständnis für die Sexualität, doch sollte eben dieses Verständnis auch für normale Menschen dasein.

Jeder Mensch hat eine Sexualität und möchte sie ausleben.

Nur ist das eben vielen Menschen nicht möglich und sie müssen sich daher auf Beziehungen einlassen die sie nicht wirklich möchten und das geht nach hinten los und die Sexualität bleibt sowieso auf der Strecke.


Ich sehe die Sexualität genau wie Essen und Trinken und Bewegung als Bedürfnis an und daher kann ich das jedem Menschen zugestehen.

Und ich kann mit vielen Menschen sexuell aktiv werden wenn ich die Person vor mir habe.
Ich sehe den Menschen , die Seele darin.


Jedenfalls bin ich gern bereit Menschen in ihrer Sexualität zu unterstützen und das mit vollem Körpereinsatz und auch zu normalen Preisen

Ich sehe diese Form von Arbeit als Arbeit wie jede andere auch.


Wenn man entscheiden kann einen harten Job zu machen oder Sexualassistent zu sein, würd ich mich für die Sexualität entscheiden.

Mit Sexualität kann man Menschen heilen
**********ber12 Frau
1.880 Beiträge
@******an3


Zu normalen Preisen....

Ich denke Sexualassistenz kann ein sehr harter emotionaler Job sein.
Es geht dabei nämlich nicht im eigene Lust. Ausserdem braucht man sehr wohl eine Ausbildung und gute medizinische Grundkenntnisse, sowie jede Menge Einfühlungsvermögen.

Sexualität ist bei fast allen Menschen ein Grundbedürfnis.
Sieht man ja auf JC zur Genüge. Hier und in vielen anderen Möglichkeiten kann sie befriedigt werden.
Nur wer z. B. hier unterwegs ist, der hat die Möglichkeit, sich für eine bestimmte Form der Befriedigung selbst zu entscheiden.
Ob Ausbruch aus unbefriedigenden Beziehungen oder einfach nur Lust auf ungewöhnliches.

Das ist wohl kein Vergleich!
@*********uber ... den Bericht hab ich auch gesehen *top* .
*****ssA Frau
2.238 Beiträge
Zitat von **********itekt:

Wenn Lust und Liebe sich durch eine Behinderung nicht selbst ergeben, darf mit BerührerInnen oder SexualassistentInnen nachgeholfen werden oder nicht?

Arbeite selbst im sozialen Bereich und wünsche mir das häufig für einige Patienten, die es selbst nicht mehr umsetzen können. Eine nicht ausgelebte Sexualität/Lust ist für den Betreffenden schlicht und einfach Leid über kurz oder lang.
Ich habe vor einigen Jahren das erste mal davon gehört/erfahren. Einem Patienten wurde das durch Angehörige, vierteljährlich, ermöglicht und es tat ihm gut, er war so ausgeglichen...trotzdem das es so selten war.
Ich ziehe vor diesem Beruf meinen Hut und bin wirklich glücklich, das das Thema immer mehr in die Öffentlichkeit gerückt wird.
In meinen Augen wichtig und richtig! *top*

IdS *victory*
**83 Frau
867 Beiträge
Zweischneidiges Schwert
ich habe schon mehrfach davon gelesen, sehe den Unterschied zur Prostitution nicht so ganz. Wie bereits von einigen bemerkt, haben auch viele Nicht-Behinderte kein funktionierendes Sexualleben. Eine nicht vorhandene oder nicht zufriedenstellende Sexualität ist auch keine Krankheit, deshalb stimmt das

Viagra und ähnliches wird bei entsprechender Indikation ja auch bezahlt

nicht. Sexualität, Haarwuchs etc. fällt unter Lifestyle und ist grundsätzlich von der Erstattung ausgeschlossen (also auch nicht wie Homöopathie, Reiseimpfungen etc. als freiwillige Leistung möglich).

Leider ist nicht für jeden die optimale Therapie möglich, ehrlicherweise wäre diese aber auch nicht von einer Gemeinschaft bezahlbar, so sinnvoll dies auch auf den ersten Blick scheinen mag.
********iggs Paar
350 Beiträge
@**83

Es gibt schon psychische Indikationen bei denen die Kosten wohl übernommen werden. 👍

Und auch wenn ich selber da auch keine Grenze ziehen mag ab 'wann' man so sozial oder körperlich inkompatibel ist um seine eigenen Wünsche erfüllen zu können finde ich es häufig eine sehr Sinnvolle Angelegenheit.

Ich z. B. hätte sonst meinen Job bei diesem Patienten nicht fort führen können, er hat aber auch nicht absichtlich so extrem auf die Berührungen reagiert. Das er aber versorgt wird war bei ihm Lebensnotwendig, er hatte selbstständig noch nichtmal die Möglichkeit zum Atmen.

Lg
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