Vor nicht allzu langer Zeit habe ich einen Bericht über eine solche Sexualbetreuerin und ihre "Klienten", sowie auch deren Umfeld gesehen.
Das hat mich sehr beeindruckt.
Und mir auch den erheblichen Unterschied zwischen deren Beruf(ung) und der Arbeit einer Prostituierten klar gemacht. Nein ich hege keinerlei Vorurteil gegen Prostituierte, hoffe nur immer für jede, dass sie es freiwillig macht, weder unter Druck durch eine Person, noch aus extremer sozialer Mit heraus.
Aber zurück zu dieser jungen Frau, mit 27 Jahren, denn das ist deutlich unter dem Durchschnittsalter, das Sexualassistentinnen im Normalfall haben. Die junge Frau hatte eine Ausbildung als Physiotherapeutin und ein Studium im sozialen Bereich hinter sich.
Mit Erlaubnis aller beteiligten Personen wurden 2 Zusammenkünfte mit Schwerstbehinderten gezeigt.
Der eine ein junger Mann, in ihrem Alter, stationär in einem Pflegeheim untergebracht, das aber mit der Sexualität seiner oft jungen Bewohner sehr offen umging, trotzdem ein Pflegeheim. Sie besuchte dort den Patienten alle 2 Monate, immer mit Absprache des Betreuers, der seinen Betreuungsfall zum Glück genau und gut kannte, diesen regelmäßig besuchte, ihn einschätzen könnte.
Der junge Mann hatte eine Diagnose, die letztlich alle Muskeln zerstört, zu einem frühen Tod führt. Sein größter Wunsch, den er nur noch schwer artikulieren könnte, war es eine nackte Frau zu sehen, dabei nackt zu sein, angefasst zu werden, etc.
Die Kosten für die Assistenz betragen 120 Euro für 90 min. Da er nur über ein geringes Taschengeld verfügte, welches vom Sozialamt gezahlt wird und sich das nicht hätte leisten können, hat das Personal seines Pflegeheimes das Geld gespendet! Die Kamera zog sich natürlich zu jenen Momenten zurück, als die junge Frau, ihre Ohrringe ablegte....aber das Glück im Gesicht dieses Mannes, das durch Lähmung der Gesichtsmuskulatur auch bereits entstellt war....das dürfte die Kamera nach diesen Besuchen einfangen.
Was die junge Frau konkret getan hat, würde nicht gesagt, nur angedeutet.
Der Patient dürfte diese Freude noch 3 Mal erleben, dann verstarb er.
Der zweite...auch ein junger Mann mit 23 Jahren, Spaßtische Lähmungen, könnte nicht einmal artikuliert reden, war im Pflegeheim sehr unruhig, aggressive Anfälle. Dann hörte seine Mutter von dieser Beruehrerin.
Im Heim durfte sie ihn nicht besuchen, also holte die Mutter ihren Sohn einmal im Monat zu sich, übernahm die Transportkosten und das Entgelt der jungen Frau.
Die Mutter übernahm dazu auch einen Teil der Kommunikation, da sie noch in der Lage war diese über viele Gesten zu entschlüsseln. Dann zog sie sich zurück....
Beim Interview sagte sie, leicht vielen ihr diese Termine nicht, aber sie hätte verstanden, dass aus ihrem Kind ein junger Mann mit sexuellen Bedürfnissen geworden wäre, sie wolle ihm diese Glücksmomente ermöglichen. Denn er wäre danach viel ausgeglichener....
Das sind für mich Menschen, die von Sexualassistentinnen wirklich in jeder Hinsicht profitieren.
Und ich gönne genau so jedem Mann, Frauen haben es da noch schwerer, der evtl. wg einer Entstellung Probleme hat eine Frau kennenzulernen, den Besuch bei einer Prostituierten. Nur die Kostenübernahme sollte den wirklich Bedürftigen vorbehalten bleiben....
Am schönsten ist es natürlich, wenn es auch Menschen gibt, die zuerst Mal mit dem Herzen sehen, denn warum sollen nur nicht Behinderte, ihr Liebesglück, ihre Sexualität auf ganz normalen Wegen finden? Manchmal ist jemand mit einer Behinderung, ob körperlich oder seelisch, schöner was den Charakter und sein Wesen angeht, als der tollste Mann oder Frau.