Liebe TE, du hast ein eher komplexes Problem, das nicht so einfach zu lösen ist.
Hier mal meine Denkansätze dazu
Mein Mann hat in den letzten Jahren immer mehr festgestellt das er auf BDSM steht, hat sich aber nie getraut, mit mir darüber offen zu reden, ab und zu hat er was angedeutet und wir hatten auch BDSM-Sex mit Hieben und Peitschen und allem was dazu gehört.
Könnt ihr denn heute ganz offen darüber reden? Du schreibst ihr habt viel ausprobiert, und dir gefällt es auch. Aber das es mit dem Reden hapert ist grundsätzlich in einer solchen Beziehung nicht gut. Und da kannst du ihm gerne mal alle Illusionen rauben, eine 24/7 ist nur mit einer Menge Kommunikation lebbar. Und einer großen Portion Realismus, am besten gepaart mit Erfahrung in dem Bereich.
Wie muss ich mir denn BDSM Sex vorstellen bei euch? Sind das Session mit "nur" Lustschmerz und Sex, oder fließt da jetzt schon auch was in den Alltag ein, ein Machtgefälle, D/S Situationen... ?
Jetzt zu unserem Problem: Er will es am liebsten 24/7 ausleben, er weiß aber auch das, dass dies mit einen kleinen Kind nicht so einfach ist. Ich habe vorgeschlagen das wir es einmal im Monat am Wochenende zu Oma weg geben und wir dann eine Session haben. Er sagt dann: "Das ist kein Schalter den er umlegen kann". Er hat Angst, es komplett raus zulassen, weil er dann frustriert ist, wenn ich mal nicht kann, oder es gerade nicht in den Alltag rein passt.
Ich fürchte ihn wird im Leben noch mehr frustrieren als das wenn du mal nicht so kannst wie er will.
Ihr habt ein Kleinkind zusammen, willkommen in der Realität. Da muss so manches hinten anstehen manchmal, und damit sollte er sich wohl bald mal abfinden. War ihm das nicht bewusst?
Und warum kommt er genau jetzt auf den Trichter, wo der Kleine da ist? Du schreibst ja diese Entwicklung geht schon mehrere Jahre, wieso hat er nicht vorher mal über seine Ziele, Bedürfnisse etc. pp ausführlich gesprochen?
Für ihn ist BDSM eine Lebenseinstellung, für mich eher eine Sexpraktik, auf die ich aber auch nicht mehr verzichten will. Wir haben, was das angeht, eine komplett andere Sichtweise. Wir lieben uns sehr aber ich weiß nicht, ob das für ihn reicht.
Wie lange weiß er das schon das BDSM für ihn eine Lebenseinstellung ist?
Welche Erfahrungswerte hat er mit dieser Lebenseinstellung? Wie stellt er sich ein 24/7 denn konkret vor? Welche Regeln sollen gelten? Was sind seine Wünsche und Erwartungen diesbezüglich? Wie möchte er diese umsetzten?
Ich weiß nicht mehr weiter, habt ihr Ideen oder ähnliche Situationen erlebt?
Das verstehe ich gut, denn ihr steht an einem Scheideweg, an dem ihr euch entweder auseinander entwickelt oder eine gemeinsame Lösung findet. Lösungen gibt es viele, ihr müsst allerdings beide daran arbeiten und auch wollen.
Hat unsere Ehe überhaupt eine Chance?
Das fürchte ich kann dir niemand beantworten. Ich frage mich aber gerade ob da nicht mehr bei euch im Argen liegt oder diese Probleme vielleicht schon Jahre schwelen, wenn du dich das so fragst?
Ist die Situation zwischen euch so verfahren, das du kein Land mehr siehst?
Ich bin echt verzweifelt. Bin auch ehrlich gesagt etwas überfordert. Ich will eine gute Frau, Mutter und Geliebte sein, irgendwie schaffe ich das zur Zeit nicht.
Mach dich von dem Gedanken frei in allem perfekt sein zu wollen. Du hast ein kleines Kind auf das du lange gewartet hast, du musst dich erst einfinden in dieses neue Leben. Ihr gemeinsam müsst euch einfinden in diese neue Form der Partnerschaft und Elternschaft. Druck und Erwartungshaltung sind das letzte was einen da weiter bringt. Das sollte auch dein Mann schleunigst kapieren.
Ich kann euch eigentlich nur einen Tipp geben: Reden, reden, reden
Über alles, schonungslos, offen.