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Die "Schläfer": warum für DIE Liebe der Sex aufgegeben wird

"Säugetiere" sind nicht treu...nur die Kirche und die Gesellschaft wollen 2 Menschen zwingen nicht nach links und rechts zu schauen. Der Einfluß der Kirche schwindet aber zum Glück weil immer mehr mündige Bürger sich nicht mehr vorschreiben lassen wie sie zu leben haben. Der Druck der Gesellschaft schwindet auch, viele Frauen sind heute durchaus in der Lage durch ausreichend Bildung und ein ausreichendes Einkommen auf eigenen Beinen zu stehen, sie befinden sich nicht mehr in einer "Abhängigkeit" und können selbst wählen wie sie leben wollen. Und wenn die Beziehung nicht mehr passt...warum auch immer... trennen sie sich bzw leben nebenbei ein 2. Leben.

"Bis der Tod Euch scheidet" stammt aus einer Zeit in der die Lebenserwartung bei 40 Jahren lag. Heute werden viele 90....und da ist es klar dass Beziehungen nicht unbedingt bis zum letzten Atemzug halten.
*****lnd Mann
27.765 Beiträge
Du verkennst
Ursache und Wirkung. Der Macht in der Gesellschaft war es sehr dienlich, in der Kirche und in der Gläubigkeit von Menschen ein Instrument zu haben, das permanent über die Hormone schlechtes Gewissen schuf. Und man denke an seine Kindheit zurück, wie man handelte, wenn man etwas augefressen zu haben in der Sicht der Erwachsenen. Das wirkt nicht nur auf Gläubige, sondern ist so tief in der Gesellschaft verwurzelt, dass es eines sehr langen Prozesses bedarf, bis das gelöscht ist. Und da so viele Menschen sofort Chaos wittern, wenn alte Selbstverständlichkeiten verschwinden, wird es nie soweit kommen.
****54 Mann
3.583 Beiträge
Worum ging's hier nochmal?
Doch nicht um Fremdgehen oder Gesellschaft?
Allenfalls vielleicht noch um die unschuldige Unbedarftheit bei ersten Bindungen an Stelle der Annahme aus dem EP, dass es sich um eine zielgerichtete Orientierung auf verlässliche, treusorgende aber langweilige Partner für die Familienbildung handeln würde, nachdem man sich ausgetobt und bereits vom Baum der Erkenntnis genascht habe.
*zumthema*
*******rion Mann
14.646 Beiträge
Worum ging's hier nochmal?
DAS:
*****lnd:
Der Macht in der Gesellschaft war es sehr dienlich, in der Kirche und in der Gläubigkeit von Menschen ein Instrument zu haben, das permanent über die Hormone schlechtes Gewissen schuf. Und man denke an seine Kindheit zurück, wie man handelte, wenn man etwas augefressen zu haben in der Sicht der Erwachsenen. Das wirkt nicht nur auf Gläubige, sondern ist so tief in der Gesellschaft verwurzelt, dass es eines sehr langen Prozesses bedarf, bis das gelöscht ist. Und da so viele Menschen sofort Chaos wittern, wenn alte Selbstverständlichkeiten verschwinden, wird es nie soweit kommen.
Hat sehr viel mit der Thematik zu tun, das Themenfeld gibt es im Grunde nur deswegen, wäre das nicht so - würde man über das Thema "Schläfer" gar nicht diskuttieren können, denn es gäbe die "Schläfer" nicht.
*******rlin Mann
1.940 Beiträge
******rce:
Du bist also noch am Aufarbeiten
Das Meiste ist sicherlich geklärt. Aber am Ende angekommen ist das irgendwie nie.
Und da meine Antwort negativ ausfällt hat mein Partner viel mehr dran zu beissen.

Ich denke hier wird viel verschwiegen und verdreht. Wie sich ja zeigt kennen die Meisten ihre Bedürfnisse recht gut.
Aber das Verschweigen ist eine gängige Praxis. Und meine Theorie sieht da ganz einfach aus.
Wir haben Angst vor der Antwort. Angst vor dem Ergebnis.

Man kann das auch hier sehr gut erkennen. Egal bei welchem Problem, es wird von einer Lösung ausgegangen. Was aber, wenn es keine Lösung gibt? Wenn nicht das erwartete heraus kommt?
Davor fürchten wir uns alle. Denn eine negative Antwort bedeutet auch für uns, wir müssen Farbe bekennen. Setzten wir dann tatsächlich alles aufs Spiel?

Ich habe mit Ihm/ihr gesprochen. Ein Satz, den man hier häufig liest. Nun bin ich ein Mensch, der sich alles vor Augen bringen muss.

Ich möchte mehr Sex, und zwar soundso oft in der Woche. Kannst du das Liefern? Und wenn nein, wie sieht deine Lösung zu meinem Problem aus?

Ich bin überzeugt, solche Fragen werden nicht gestellt.
Würde man das tun, dann könnte auch die Antwort lauten:
Nein, ich kann dieses Bedürfnis nicht erfüllen und eine Lösung habe ich nicht parat.

Hört sich echt unangenehm an, oder?
Ich fürchte, bevor es zu genau diesen klaren Fragen, und Antworten, kommt, ist die Trennung schon eingeleitet.

Es gehört Mut dazu, zu sagen "ich möchte keinen Sex mehr".
Genauso viel wie "wenn du mir das verlangte nicht geben kannst, dann gehe ich".
******ein Frau
941 Beiträge
farbe bekennen....
...für uns/mich damals das beendigen einer ehe.

anfangs war der sex einfach gut, fühlte sich richtig an....entwicklungspotential, zumindest für mein fühlen.
dann kinder, alltag, beruf ect......mit der zeit verloren wir uns mehr und mehr, unbewusst.
ich glaube das ganze konstrukt "ehe" wird einfach zu einem selbstläufer vor allem wenn kinder involviert sind.
das wir letztendlich schon längst nicht mehr im lot waren....spiegelte sich in unserem miteinander, die auseinandersetzungen nahmen zu.
um es ganz banal auf den punkt zu bringen, er hat mich als frau nicht mehr begehrt, nicht mehr gesehen, die mutter seiner kinder wohl geliebt (heilige).
nach etlichen jahren des "mit-einander-kämpfen-für-die-ehe" hatte ich einfach keine kraft mehr.
keiner von uns beiden war schuld an dem wie es letztendlich gelaufen ist bzw sich entwickelt hat....

eine ganz klare antwort von ihm war, ich brauche nicht mehr, mir reicht es alle paar monate.
versuche die ehe zu öffnen, andere wege zu gehen.....sind letztendlich gescheitert auch wenn er sich mühe gegeben hat aus liebe zu mir.

also, sexualität war mir schon mit 20 sehr wichtig...
es paßte mit diesem mann, der sex, unsere gemeinsamkeiten, alltag, ehe, kinder. die liebe blieb aber es reichte für mich nicht mehr aus.

dann einige jahre später folgendes von meinem ex zu erfahren, immer wenn ich am rechner saß....habe ich mir im netzt heimlich pornos angeschaut, fand ich irgendwie derb. auf meine frage, warum denn heimlich, gab es keine echte antwort.
die Entwicklung/Veränderung des Individuums über Jahre?
puh ... wirklich interessant ... hab den ganzen thread nun gelesen, und kann vieles davon nachvollziehen, glaube aber das 1 GANZ wesentlicher Punkt bis jetzt zu kurz kam.

Die Lebensdauer/erwartung heute bzw. früher

Wie schon erwähnt stammt das "bis der Tod euch scheide" aus einer Zeit da die Lebenserwartung bei 35-40 Jahren stand. Irgendwann zwischen 15 und 20 wurde geheiratet(ob jetzt aus Zuneigung oder Verpflichtung ist ein ganz anderes Thema)

Mangels Verhütungsmöglichkeiten, gebar die Frau in dieser Zeit der Ehe zwischen 10 und 20 Kinder. Sex gehörte zu den ehelichen Pflichten einer Frau .... Mann war der Meinung, Frau sei Eigentum. Die Rollen waren durch die Gesellschaft festgelegt, es gab kein Entrinnen .... also versuchten sowohl Mann als auch Frau sich möglichst gut damit einzurichten, weil das Leben halt so war. Die Ehen von damals hatten auf lange Sicht nichts mit den eigenen Wünschen oder Bedürfnissen zu tun, die Rahmenbedingungen sahen ein Individuum das sich im Laufe des Lebens verändert und entwickelt gar nicht vor.

Heute sieht die Lage in unseren "entwickelten" Leben ganz anders aus.
Wir stehen vor einer Fülle an Möglichkeiten, was wir mit unserem Leben anfangen wollen. ALLES ... vom Beruf über die Hobbies und Interessen, die Familie, der Sex .... ALLES steht uns frei zu wählen.
DAS ÜBERFORDERT VIELE
Denn um eine Wahl zu treffen muss man etwas anderes ab-wählen, sich dagegen entscheiden, eine Möglichkeit ziehen lassen.

Ich sehe viele, die sich in eine Ehe begeben und Kinder zeugen, um DER QUAL DER WAHL zu entgehen. In der Hoffnung, dass durch die Kinder das alt-hergebrachte Muster zum Tragen kommt, und damit alles "erledigt" ist. .... Natürlich würden diese Päärchen das jetzt überhaupt nicht so sehen, wie ich das hier schreibe, aber ich versuche hier nur meine Beobachtung in Worte zu fassen.

Dummer weise ist aber die Lebenserwartung heute so hoch, dass - nachdem der erwünschte Nachwuchs flügge ist - die Midlife-Krise sowohl Männern als auch Frauen vor Augen führt, das wir heute der Qual der Wahl nicht dauerhaft entgehen können. Und die Partner die geehelicht wurden, sich im Laufe von 10-15-20 Jahren so stark in ihren Interessen verändert haben, dass die Vorstellung von weiteren 40 Jahren nicht mehr erstrebenswert scheint. .... Das bezieht sich natürlich nicht nur auf Sex, aber eben AUCH

Ich selbst bin seit über 12 Jahren mit meinem Mann zusammen (geheiratet haben wir erst später - egal), und in dieser Zeit habe sowohl ich mich, als auch er sich deutlich verändert. Einiges an Veränderung haben wir gemeinsam gemacht, aber es gibt auch Punkte wo wir als Individuen aus einander driften. Ich empfinde das als normal und gut so ... solange wir uns nicht zu weit von einander entfernen und uns immer wieder neu und bewußt einander zuwenden, kann ich mir gut vorstellen die oben erwähnten 40 Jahre mit ihm zu verbringen. Doch ob das tatsächlich klappt kann niemand sagen - für solche Zeitspannen fehlt unserem Gehirn schlichtweg de Kapazität .... die Möglichkeiten sind viel zu umfassend


-------------------------------

noch was zum Veränderten Sex-Bedürfnis innerhalb kurzer Zeit:

Es hat zwar ein paar Jahre gedauert das Muster zu erkennen, aber ich kann von mir behaupten, dass mein Sexualtrieb sehr stark vom "umgebenden" Stress abhängt.
Nach der Geburt unserer Tochter war hormonell bedingt erst mal alles auf Baby eingestellt und nicht auf Sex ... hat ein paar Jahre gedauert, bis mein Sexualtrieb wieder zum Leben erwacht ist, doch auch das war und ist ein wankelmütiges Ding.
Arbeite in einem "offenbar" zu stressigen Job, sodass ich unterm Jahr nur mäßig sexuell aktiv bin ... (mein armer Mann), hinzu kamen in einigen dunklen Jahren Existenzsorgen, sodass mein Sexualtrieb extrem gedämpft war
Aber seit die Existenzsorgen wieder der Vergangenheit angehören, explodiert eine Libido regelrecht wenn ich 2 Wochen Urlaub mache (da geht es nicht darum irgendwo hin zu fahren, sondern einfach nur ohne Stress im Job)
Mittlerweile freut sich mein Mann schon fast mehr auf meinen Urlaub als ich *g*

Also - JA - das Bedürfniss und das Genießen-können von Sex kann sich innerhalb von sehr kurzer Zeit massiv ändern. Bei mir ist das sogar ein wiederkehrendes Muster
****_ti Frau
70 Beiträge
@ Rubina_1977

danke, klingt gut beobachtet/zusammengefasst.
meine zustimmung zu allem außer
Dummer weise

die hohe lebenerwartung gefällt mir eigentlich schon und die - manchmal krisenhafte - sinn(neu)suche in der statistischen lebensmitte auch *zwinker*

dein punkt - höhere lebenserwartung, (über)angebot, (über)forderung - ist eine wichtige teilerklärung dafür, dass solche probleme/themen früher ganz anders ausgesehen haben bzw. warum das jetzt hochkocht...
****54 Mann
3.583 Beiträge
*******1977:
Ich sehe viele, die sich in eine Ehe begeben und Kinder zeugen, um DER QUAL DER WAHL zu entgehen.
Ein neuer Aspekt zum Thema, die Qual der Wahl - drum prüfe wer sich ewig bindet, ob sich nicht noch was Bess'res findet - hört im Prinzip ja nie auf. Wer aber das 20-Jahres-Großprojekt von Familiengründung und Kindern in seinem Lebensplan stehen hat, der muss irgendwann zu Potte kommen mit seiner Entscheidung.
Es ist einfach eine Entscheidung, die in einer gewissen Lebensphase ansteht, ganz pragmatisch. Und man weiß schon vorher, dass diese 20 Jahre ein kaum zu überblickender Zeitraum sind.
Egal, Entscheidungen lassen sich korrigieren. Nur wer sie nicht trifft, ist sicherer Verlierer. Sie/Er kann sich zwar immer den Lover des Tages auswählen, muss aber das Projekt 'Kinder' alleine Schultern wollen oder aufgeben.
Dass sich "der Reiz des Neuen" nicht über 20 Jahre retten lässt, dürfte jetzt nicht wirklich überraschen.
****54:
Dass sich "der Reiz des Neuen" nicht über 20 Jahre retten lässt, dürfte jetzt nicht wirklich überraschen.

Danke für deinen Einwand ... offenbar habe ich mich nicht klar genug ausgedrückt.

Ich sprach NICHT von den nötigen Entscheidungen die bewußt getroffen werden um das "Familienprojekt" - wie du es nennst - in die Wege zu leiten.

Ich sprach von den vielen ... meist sehr jungen Menschen .... die von der Fülle überfordert, sich in eine Partnerschaft flüchten, und nach Abschluss des Familienprojektes enttäuscht feststellen, dass sie erneut vor der Fülle stehen, vor der sie zu flüchten versuchten.

...
Ich erinnere mich mit Schrecken an meine Lehrzeit ... als doch tatsächlich weit mehr als die Hälfte aller weiblichen Lehrlinge im Betrieb nicht den Abschluss der Lehre und im Anschluss daran eine Zeit der "Erfahrung" als Zwischenziel ansahen, bevor dann ein Familienprojekt gewünscht war. Sondern die die Zeit der Lehre als notwendiges Übel (wegen der eigenen Eltern) sahen, bis sie alt genug sind, um ohne die Erlaubnis der Eltern heiraten zu können um von einem Mann versorgt zu werden und dessen Kinder zu gebären. Die wollten sich mit der Welt und den zur Verfügung stehenden Möglichkeiten nicht auseinandersetzen, weil ihnen das zu anstrengend war ... und sie der Meinung waren dass eine Ehe und Fortpflanzung der einfachere Weg durchs Leben ist.
Zu den meisten von Ihnen habe ich im Laufe der Jahre den Kontakt verloren, aber ich habe dennoch viele Männer und Frauen gesehen in den letzten 20 Jahren, die genau aus dem "vor der Wahl flüchten" die falsche Wahl getroffen haben.

...
Auch wenn eine Wahl richtig ist/war, bedeutet das nicht, das es keine Herausforderungen gibt .... aber es macht einen enormen Unterschied im Selbstwertgefühl, wenn ich eine Entscheidung später korrigiere weil sich im Laufe der Zeit die Rahmenbedingungen geändert haben und daher eine erneute Entscheidung erfordern, oder ob ich erkennen und zugeben muss, dass die Entscheidung zu keinem Zeitpunkt jemals richtig war, und der Leidensdruck eine Korrektur einfordert.
*******rlin Mann
1.940 Beiträge
Eigentlich passt der Begriff "Schläfer" ganz gut.
Aber es läuft auch unter dem Begrifft "Beziehungen".
Und so manches Mal wundere ich mich über die Schrittfolge. Oft wird anscheinend die Trennung vor die Aussprache geschoben. Ich lese dann, man hätte alles versucht, finde aber selten konkretes.

******ein:
dann einige jahre später folgendes von meinem ex zu erfahren, immer wenn ich am rechner saß....habe ich mir im netzt heimlich pornos angeschaut, fand ich irgendwie derb. auf meine frage, warum denn heimlich, gab es keine echte antwort.

Da sind wir dann wieder bei den Schläfern. Der Schläfer kennt möglicherweise seine Bedürfnisse ganz gut. Beim Nachdenken aber zieht er womöglich auch in Betracht, bei einer Aussprache nicht nur schlafende Hunde zu wecken, sondern selbstgesteckte Ziele nicht erfüllen zu können.

Jemand der im Internet Bilder anschaut, oder Filme, liest garantiert auch all die tollen Sachen, die andere Menschen so machen. Inklusive den vielen unbekannten Leidenschaften. Und man weiß zu diesem Zeitpunkt nicht, was der Partner wohl mögen, oder gar verlangen könnte, wenn erst einmal eine Öffnung stattgefunden hat.

Es gehört also Mut dazu, das alles auf den Tisch zu bringen. Als ich das mit meiner Frau begonnen habe, war mir von Anfang an Klar, dass es auch genau anders herum enden könnte. Dass das, was man jetzt möchte, am Ende doch nicht das ist, was man will. Oder, das man es auch schlicht nicht leisten kann.

Wer das dann trotzdem einleitet, muss auch mit genau diesem Misserfolg leben können. Beide müssen das. Es gibt dann kein zurück mehr. Nichts ist dann so, wie es vorher mal war.

Wie wahrscheinlich ist es also, dass ein Schläfer tatsächlich einen Neustart macht? Denkt er drüber nach, dann lässt er es lieber so, wie es ist.
****on Mann
16.108 Beiträge
*******rlin:
Jemand der im Internet Bilder anschaut, oder Filme, liest garantiert auch all die tollen Sachen, die andere Menschen so machen. Inklusive den vielen unbekannten Leidenschaften. Und man weiß zu diesem Zeitpunkt nicht, was der Partner wohl mögen, oder gar verlangen könnte, wenn erst einmal eine Öffnung stattgefunden hat.

Vermutlich würde ich in solcher Situation heute meiner Partnerin vorschlagen, all das für sechs Wochen auszuprobieren, und danach bis auf Weiteres auf den jetzigen Stand zurückzufahren. Dann wäre ich schlauer, was ich mag, sie wäre schlauer, was sie mag, und beide wüssten wir, ob irgendetwas unbedingt dazukommen muss.

Ich habe vor und nach meiner Ehe eine Menge ausprobiert und mag zahlreiche Varianten des sexuellen Vergnügens. Aber müssen muss ich es nicht alles haben. Nur die intime Nähe bleibt ein Muss. Ich halte es für sehr wahrscheinlich, dass es in den meisten Fällen so ausgeht, dass die Horizont-Erweiterung der Beziehung neues Leben einhaucht, aber keineswegs neue Fetische oder ähnliches als bösen Dämon weckt.

*******rlin:
Wie wahrscheinlich ist es also, dass ein Schläfer tatsächlich einen Neustart macht? Denkt er drüber nach, dann lässt er es lieber so, wie es ist.

Es lassen wie es ist, ist ja eigentlich eher eine Sache für die Zeit nach dem Ableben. Davor soll es leuchten und fließen. Nicht?
*******rlin Mann
1.940 Beiträge
Das kann man so nicht sagen.
Ich habe schon Momente, in denen ich denke, ich hätte es besser lassen sollen.
Ich weckte Begehrlichkeiten, durch meine Initiative, die ich am Ende selbst nicht erfüllen konnte.
Ich habe meine Frau damit in eine Situation gebracht, in die sie so nicht gekommen wäre. Und ganz am Ende steht sie allein mit diesem Problem da. Denn für mich ist die Selbsterkenntnis abgeschossen, mit entsprechender Schlußfolgerung.
Sie hingegen kann nun mit dem Scherbenhaufen zurechtkommen.

Es ist auch genau dieser Punkt, den ich hier auch immer wieder versuche zu erörtern.
Die meisten gehen bei diesen Neustarts, oder "das Problem endlich anpacken" stets von einer zufrieden stellenden Lösung aus. Das muss aber nicht so sein.

Um also auf den Porno-Mann von weiter oben zurück zu kommen, was hätte sich geändert, wenn er es gesagt hätte? Was wäre passiert, wenn er vermeldet hätte, Sex macht mir am meisten allein vor dem Rechner Spaß?

Wir wollen diese Konsequenzen, die Wahrheiten nicht "denken". Wir haben Angst vor diesen Erkenntnissen, vor diesen Offenbarungen.

Vielleicht sind schnelle und kurze Trennungen tatsächlich besser. Und möglicherweise sollte man dann anschliessend auch nie nach den Hintergründen forschen.

Große Liebe kann tragen. So ist es bei uns. Es ist dann nicht schön, aber es geht weiter.

Dennoch, manches sollte besser unausgesprochen bleiben.
****on Mann
16.108 Beiträge
*******rlin:
Ich weckte Begehrlichkeiten, durch meine Initiative, die ich am Ende selbst nicht erfüllen konnte.

Darf ich fragen, was das konkret war? Sonst habe ich nur ein diffuses Bild.

*******rlin:
Um also auf den Porno-Mann von weiter oben zurück zu kommen, was hätte sich geändert, wenn er es gesagt hätte? Was wäre passiert, wenn er vermeldet hätte, Sex macht mir am meisten allein vor dem Rechner Spaß?

@******ein hätte sich ja gewünscht, dass er die Pornos nicht heimlich schaut, wenn ich es richtig verstehe. Vermutlich hätte sie sie gern mit ihm gemeinsam angesehen, eben für Gemeinsamkeit. Warum hat er sie allein und heimlich angeschaut? Die Klärung dieser Frage hätte womöglich Türen aufgestoßen, Türen zu neuen gemeinsamen Experimenten oder mehr Nähe, oder Türen zu Klarheit samt möglicher eigener Wege ohne einander.

Würde mir meine hypothetische Partnerin gestehen, dass ihr Sex am meisten allein vorm Rechner Spaß mache, wäre das für mich kein Trennungsgrund. Eher ein Grund, auszuloten, inwieweit sie interessiert wäre, die Gründe zu ergraben und Gemeinsamkeit zu erarbeiten. Dann würde ich weitersehen.

*******rlin:
Wir wollen diese Konsequenzen, die Wahrheiten nicht "denken". Wir haben Angst vor diesen Erkenntnissen, vor diesen Offenbarungen.

Allein leben macht auch Spaß!
*******rlin Mann
1.940 Beiträge
****on:
Darf ich fragen, was das konkret war? Sonst habe ich nur ein diffuses Bild.
Das waren alles ganz normale Dinge, die wir da abgearbeitet haben. Wie das eben so ist, wenn man jung ist und dann bei den normalen Sachen bleibt.
Sozusagen, mal metaphorisch gemeint, sex normal im Dunkeln unter der Decke.
Das alles gepaart mit einer Frequenz, die man leicht an den Fingern einer Hand abzählen konnte.
Da bleibt dann also viel, was man probieren kann. In Zweisamkeit, wohlgemerkt.


Aber das ist nicht der Punkt. Mein Punkt war ein Streben nach Erneuerung, nach Licht zum Beispiel, nach mehr Qualität und Quantität. Mehr Praktiken. Mehr Begehren. Mehr Lust.

Fängt man damit an, dann weckt man Begehrlichkeiten.
Am Ende kam für mich heraus, so wie es war, war es richtig, ausreichend, vielleicht sogar schon zu viel.

Und in meiner Situation, nach dem allmählichen und gründlichen Aufbau einer guten Kommunikation, in der man sich alles sagen kann, nichts verheimlicht werden muss, alle Träume offenbart werden, habe ich es dann auch genauso als Pflicht empfunden, mein Desinteresse deutlich zu erklären.

Was hat es also gebracht? Ausser das, was man auch vorher schon wusste? Nichts.
Unruhe hat man gestiftet.
....
ich hab meinen heute Ex Mann mit 18 kennengelernt, davor hatte ich 3 Jahre ausgiebigen Sex in vielen Konstellation, ich hab 2 Jahre rein BDSM gelebt und das offen.

Mit 18 dann monogame Beziehung weil ich seiner Zeit vom BDSM die Nase voll hatte. Mein Ex Mann war quasi ne Jungfrau, ich war seine 4. Beziehung und vor mir hatte er 2 Jungfrauen mit denen er gerade mal 6 Monate jeweils zusammen war, und 1 etwas längere Beziehung, in der sich aber auch nicht sooft gesehen wurde da er zu der Zeit viel auf Lehrgängen unterwegs war (Bundeswehr) und bevor ich dann kam war er fast 1 Jahr Single.

Wie gesagt ich war 18 und er 22 und seine sexuelle Erfahrung beruhte auf 2 Jahren...man könnte jetzt denken das sei der Jackpott, man kam dem Knaben ja dahin pohlen wo man ihn haben will, weit gefehlt.... zu anfang war der Sex okay, nichts großes aber auch nicht grotten schlecht, damit lässt sich arbeiten sozusagen.... Ich dachte immer das spielt sich irgendwann alles ein mit der Zeit. Tat es aber leider nicht.

Ansonsten war er mal ein toller Mensch, sportbegeistert wie ich damals, wir waren 3x die Woche zusammen im Fitnessstudio, er mochte Reisen so wie ich, wir hatten den selben Humor, mochten die selben Filme, ich hatte immer meine Freiheiten kommen und gehen zu können wie ich lustig war (auf Unternehmungen mit meinen Freunden bezogen, Sexuell lebten wir absolut Monogam)....Kriesen die mal auftauchten, hat man zusammen bewältigt, eben wie es sein sollte.

4,5 Jahre später haben wir geheiratet, da haben wir schon 4 Jahre zusammen gelebt, haben dann 4 Kinder bekommen, und in der Phase fing es an...er hörte auf mit Sport...nahm 40 KG zu, hatte zu nichts mehr lust, ich hatte immer noch genauso viel Bock auf Sex wie immer, aber dieses "er ist ok" langweilte mich, alles was ich vorschlug endete mit "das macht man doch nicht, nee das will ich nicht, ist nicht so meins" ich war gefrustet, vorallem konnte ich es nicht nachvollziehen, denn ich hab ja nichts unmögliches verlangt, sondern im Grunde stink normale Sexualität mit meinem Mann. Der Sex beschrenkte sich dann auf 2 Stellungen + OV....ich war bedient, bei mir tat sich kaum noch was, immer öfters kam der Satz aus meinem Mund "lass gut sein das bringt heute nichts mehr" und der kam schon bevor es übrigens richtig los ging.

Ich bin dann wieder viel auf Piste gegangen mit meinen Mädels, meine beste lebte in offener Ehe und meinte damals, "sprich das doch mal an, dann kann er sich ausleben und du dich wieder und das gibt euch wieder neuen Schwung"...ich hab da lange drüber nachgedacht ob ich das will, ob ich das kann, anders rum betrachtet, also nicht das ich gehe und sag bis später, sondern das er mir das sagt....und der Entschluß war erschreckend - denn es war mir egal, mit wem er vögelt oder sonst was macht. Damit mußte ich erst mal zurecht kommen...nach wieder einiger Zeit sprach ich das Thema an...es hagelte die totale Bandbreite von "du spinnst doch jetzt völlig, auf gar keinen Fall niemals" ok...damit hab ich gerechnet und ich hab das Thema gelassen, ich gehöre nicht zu den Personen die dann anfangen drauf rum zu reiten, oder 2x pro Woche mit dem Thema wieder anfangen, manchmal muß man es eben bei einer Aussage belassen, manchmal braucht das Gegenüber auch Zeit um für sich dann nachzudenken über das was gesagt wurde...

Nach 3 Monaten ohne noch mal ein Wort davon kam er an und meinte "ok wir machen das" bitte was?! "Ja die offene Ehe, wir machen das, aber mit Regeln" öhm alles klar...die Regeln wären welche?

° Keine Übernachtungen
° Immer Safer Sex
° jeder weiß immer wo der andere ist
° kommt einer von uns damit nicht zurecht, wird es sofort unterlassen (der für ihn 2. wichtigste Punkt)

Alles klar damit konnte ich leben, ich wollte ja nur wieder guten Sex haben und keine Beziehung oder sowas, die hatte ich ja...

Daraus ergaben sich dann 2 ONS und eine 3 monatige Fickbeziehung, und er hatte 2 ONS mit Männern (das wollte er immer mal ausprobieren) keine anderen Frauen, nie - in 1,5 Jahren offen leben nicht. Er kam damit auch nicht zurecht das ich was hatte, das ich 1x die Woche manchmal 2x die Tür ins Schloß zog und 3 Std später wieder kam. Er hat nie ausgesprochen, lass das ich will das nicht mehr, hör auf damit...gewußt hab ich es aber immer, ich habs ihm angemerkt und ich habs ihm angesehen. Aber mir wars egal, es war sein Problem zu der Zeit für mich, schließlich hielt ich mich an alle seine Regeln.

Eines Tages kam dann der Satz "ich will das nicht mehr, hör auf damit" rums...da saß ich nun und hab gesagt "okay"...zu der Zeit hatte ich gerade jemanden kennengelernt der mich wirklich gefesselt hat im warsten Sinne des Wortes....und meine Bedingung war, ich darf eine Spielbeziehung im BDSM haben, der Rest liegt flach. Damit konnte er sich "anfreunden"....denn er hatte mit BDSM nichts am Hut, wir haben es ausprobiert und er durfte sich wirklich austoben, sich ausprobieren - mach wie du willst, egal bekomm dafür ein Gespühr und mach....ja er gab sich alle Mühe - vergebens - zwischen meinen Beinen blieb es trocken wie in der Wüste, es gab mir gar nichts.

Diese sexuelle Differenz, führte dann dazu, daß ich gar kein Bock mehr auf Sex mit ihm hatte, denn in meiner "Spielbeziehung" kam ich rund um auf meine Kosten und von trockenheit brauchen wir da gar nicht reden, eher von noch nicht mal wirklich angefasst und nass *lol*

In der Zeit wurde mich auch bewußt das ich mein Ex Mann nicht mehr liebte, ich war da weils eben so war, doof gesagt, ist aber so, also bat ich zum Gespräch und meinte für mich macht das alles so keinen Sinn mehr, er ist kein schlechter Mensch und ich wünsche ihm auch nichts böses, aber ich liebte ihn nicht mehr und ja ich habe das auch ausgesprochen, Gespräche sind nie immer einfach und leicht, und wer will schon jemanden weh tun, mit dem man fast 14 Jahre zusammen verbracht hat? Niemand! Und viele konnten es auch nicht nachvollziehen, hatte ich doch den besten Mann der Welt, der mich lässt wie ich will und wie ich es brauchte.

Aber genau das war der Punkt, ich brauchte kein Leben in 2 Welten, mri wurde da bewußt das ich alles in einem Leben brauche, mein BDSM - meine Partnerschaft - mein besten Freund - mein Kummerkasten - normales Sexleben. Und nicht dafür den einen und für das andere wen anderes.

Zu dem Zeitpunkt wußte ich allerdings nicht in welche Richtungen meine Spielbeziehung läuft, ich hatte es auch nicht an die große Glocke gehängt das ich derweil getrennt bin, es war erst mal inoffiziell zwischen uns. Meine Spielbeziehung wurde irgendwie relativ schnell ziemlich intensiv und eng. Und trotz anfänglichen "Startschwierigkeiten" möchte ich es mal meinen, hat keiner von uns das Handtuch geworfen, zum Glück *ggg*

Heute hab ich seit etwas über 1,5 Jahren, alles in einem, mein BDSM - meine Partnerschaft - mein besten Freund - mein Kummerkasten - normales Sexleben - Liebe. Meine Spielbeziehung wurde der neue Mann an meiner Seite, und ich hab diesen Schritt nicht einmal bereut, und er macht mich glücklich, einfach durch seine Anwesenheit, die Art wie er mit mir umgeht - das er überhaupt mit mir umgehen kann :D, und dadurch das er eben nicht der bodenlose Macho ist. Und obwohl er nicht immer der einfachste Mensch ist, und ich bei so manch einer seiner Handlungen erst mal die Augen innerlich verdrehe, manchmal auch sauer bin, liebe ich diesen Mann von Kopf bis Fuß, weil ich weiß wir klären das dann vernünftig, eben so wie es sein soll.

Wir sind mit einer "offenen" Beziehung gestartet (auch mit Absprachen) und sind dann in eine monogame gewechselt, wohl auch eher unüblich den Weg sorum zu gehen, aber manchmal entwickelt man sich eben anders, wie zuerst gedacht.

Ich kann nur aus meiner Sicht sagen, daß ich 2x ne offene Beziehung hatte und 2x gings in die Binsen, ich kann für mich sagen, ich empfinde eine offene Beziehung für mich nicht als Bereicherung, sondern eher als langsamen Vormarsch fürs Ende. Ob das immer so ist? Keine Ahnung! Ob ich jemals wieder eine offene Beziehung führen würde? Keine Ahnung! Tendenz aktuell - eher nein! Ich bin derweil eher auf dem Stand, wenn es sexuell nicht passt, dann trenn ich mich lieber als daraus was offenes zu machen, denn meine Erfahrung war auch, wenn der Sex nicht hinhaut, funktioniert auch die restliche Beziehung irgendwann nicht mehr, daß muß nicht sofort sein, vll auch nicht in paar Monaten aber irgendwann. Fraglich ob das sein muß. Ich mags lieber "kuschelig - behütet" - dreckig - versaut - wild - hart mit 1 Person und das ist mein "Mann".

Würde heute auch keine Beziehung mehr eingehen wo ich direkt weiß der Sex passt nicht wirklich, ich würde in dem Punkt für mich keine Abstriche mehr machen, daß hatte ich fast 14 Jahre lang, nie wieder!

Wie man sieht, es muß nicht zwangsweise immer beim Mann so sein, und es muß auch nicht immer der Nestbau dran Schuld sein...

Ausnahmsweise war bei mir mal die Frau an allem Schuld *engel*

Cyra
*******rlin Mann
1.940 Beiträge
Vielen Dank für deine ausführliche Beschreibung. *top*

Man könnte daraus folgern, alles ist abhängig vom Startpunkt.
Offenbar legt dieser die Gewichtung fest.

Bei uns war es umgekehrt. Sex gehörte zwar dazu, stand aber nicht an erster Stelle.
Dafür alles andere. Und offenbar war das die Liebe.
Im Alter mag sich das verschieben, aber anscheinend kann die Liebe anderes besser auffangen.

Jedoch, hast du den Eindruck, wenn du es bei deinen ersten Bedenken ganz konkret gesagt hättest, wenn du damals gesagt hättest "ich gehe wenn.......", das er nicht reagiert hätte?
@Baer_Berlin
der Punkt ist der, ich halte nichts von Aussagen ala "ich gehe wenn...." sowas hat in meinen Augen in einer Beziehung nichts zu suchen, man sollte immer erst mal versuchen das zusammen hinzubekommen.

Allerdings ist Sex mir schon wichtig, und da rede ich nicht von Häufigkeit, sondern davon das ich Spaß daran habe, und den hatte ich nicht - mehr.

Tendenziell kann man sagen, ich hab ihn nie wirklich geliebt, ich hab quasi damals ein Freund geheiratet, nichts anderes war es.

Hätte ich es damals nicht beendet, würden wir heute noch irgendwie zusammen rumdümpeln (hmm nein auch dann wäre jetzt definitiv das Ende gewesen) er wäre nie gegangen, für ihn war das immer alles super so wie es war, er für sich hatte keine Defizite in unserer Beziehung. Für ihn war immer alles perfekt so wie es war.

Für mich eben nicht, und dann muß man das eben irgendwann beenden, und ich habs ja auch knapp 14 Jahre versucht, ist ja nicht so das ich nach 2 Jahren hingeschmissen hätte, aber ich war mit damals noch 30 einfach zu jung um zu sagen, ich teste das mal noch 14 Jahre, auf gar keinen Fall, für mich war da der Standpunkt ich hätte die Reißleine schon vor Jahren ziehen sollen und nicht erst jetzt.

Denn den Gedanken die Beziehung zu beenden hatte ich unterschwellig schon bestimmt seit paar Jahren, hab sie aufgrund der Kinder aber auch immer wieder beiseite geschoben, eben unter dem Aspekt "es geht dir ja nicht schlecht und du hast ja alles"...alles haben und einem nicht schlecht gehen, heißt aber auch nicht das man glücklich ist, und das war ich definitiv nicht mit diesem Mann an meiner Seite.

Und es war ja auch nur meine persönliche Erfahrung und Meinung. Es mag sicher genug Frauen (und auch Männer) geben, die leben dann halt in 2 Welten um auf ihr "Nest" nicht zu verzichten, weils einfacher ist zu bleiben wie zu gehen. Ich gehöre da nun mal nicht zu, und es bringt auch nichts zu bleiben, wenn eine Person grundsätzlich unter der anderen leiden muß, und das wäre bei uns der Fall gewesen.
Denn ich hätte 100% nicht mehr auf BDSM verzichtet und auf guten Sex auch nicht *ggg* ergo wäre die Monogamie zu meinem Ex Mann nie wieder dagewesen, die wollte er aber und BDSM haben wir ja wie gesagt auch versucht, und er hat sich da auch nicht doof angestellt er war auch nicht zu zaghaft, er hat teilweise wirklich sehr gut zugelangt, er hat vieles ausprobiert - es kam bei mir aber 0 an, es war egal was er gemacht hat, egal was er kombiniert hat, es hat mich nicht erregt, er hätte mich grün und blau schlagen können und ausser die Hautverfärbung hätte es mir nichts gebracht. Eben weil er nicht so ist, er hats getan weil er wußte ich steh darauf, aber unter diesem Aspekt steh ich da nicht drauf.

Wie gesagt, daß war keine Meinungsverschiedenheit zwischen uns, es war ne Grundeinstellung der Persönlichkeit und die ließ sich nun mal nicht länger umschiffen.

Cyra
@all
Viele Dank für eure Beiträge, und ich dachte immer ich bin der einzige Bekloppte dem es so geht!

Meine Partnerin war für mich die erste Frau, wir waren 27 Jahre zusammen. Der Sex war aus meiner Sicht nie so prickelnd, wenn ich nicht angefangen hätte, würden wir heute noch Händchen halten. Aber ich dachte mir, ok, so ist es halt in der Realität.

Vor 15 Jahren "verbot" sie mir, sie an Brüsten und Po außerhalb des Schlafzimmers und sexueller Aktivitäten zu berühren. Ich dachte mir, ok, so ist das halt in der Realität.

Ideen von mir, mehr Pep in die Sache zu bringen (z.B. nächtliches Nacktbaden: Sie ging zwar mit, weil sie sehen wollte, ob ich es wirklich tun würde, und lachte mich ob meiner Erektion aus, natürlich ohne sich selbst auszuziehen) gingen voll nach hinten los.

Vor ca. 10 Jahren eröffnete sie mir, dass ihr Sex 2-3 mal im Jahr völlig reichen würde, und ich dachte mir, richtig: So ist das halt in der Realität.

Dumm nur, dass ich damit nicht klar kam/komme und darüber ernsthaft erkrankte. Seit mittlerweile "gut" zwei Jahren haben wir gar keinen Sex mehr, vor ca. 2 Monaten bin ich ausgezogen, weil ich damit nicht mehr leben kann, zwar der beste Freund, nicht aber der begehrte Mann zu sein.

Leider haben wir nie über Sex geredet, sie blockte alle diesbezügliche Versuche ab, auch in Therapien. Und auch momentan geht's mir alleine lebend nicht wirklich besser. Wobei, das stimmt nicht ganz: Nach dem Lesen der meisten Beiträger hier geht's schon etwas besser.

Und um die Frage der Threadopenerin einzugehen:

• wenn ihr betroffen oder Auslöser wart/seid, wie seid Ihr damit umgegangen?
Zunächst Versuche, etwas zu ändern, danach Resignation, nach deutlichen Zeichen des Körpers: Trennung.

• was brachte Euch dazu, eine Beziehung einzugehen und zu führen, obwohl der Sex im Vergleich zu vorhergehenden Erlebnissen schlecht ist?

Ich hatte keinen Vergleich, es gab keine "vorhergehenden Erlebnisse".

• ist es möglich, dass Liebe den Mangel an und mangelhaften Sex überwindet und sollte/kann man für Liebe die eigenen sexuellen Bedürfnisse (ggf. auch besondere sexuelle Vorlieben) ständig verleugnen und hintenanstellen?

Aus meiner Erfahrung: Nein, Liebe dann das nicht überwinden. Der Kopf sagt "das muss gehen" der Bauch sagt "das geht nicht". Man kann die eigenen, essentiellen Bedürfnisse (ich meine hier nicht "auf Formel 1/ Fußball kucken verzichten", DAS würde mit leicht fallen, beides interessiert mich eh nicht *zwinker* ) nicht dauerhaft hintenan stellen, ohne sich selbst schaden.
*my2cents*
*****lnd Mann
27.765 Beiträge
Ja schon,
aber mir ist der Gedanke an Trennung nie gekommen. Ich habe irgendwann gesagt, so geht es nicht weiter, meine sexuellen Bedürfnisse stille ich woanders. Gesagt, getan. Natürlich lief das auf Trennungen auf Zeit raus, weil ich möchte die andere Seite genussvoll ausleben. Das ging schon über 15 Jahre bestens, nur als sie von einer schweren Krankheit betroffen war, bei der sie meine Hilfe brauchte, war ich wieder lange da.
*******rlin Mann
1.940 Beiträge
****83:
ich halte nichts von Aussagen ala "ich gehe wenn...." sowas hat in meinen Augen in einer Beziehung nichts zu suchen, man sollte immer erst mal versuchen das zusammen hinzubekommen.
Das passt dann nicht zu folgendem:
****83:
Tendenziell kann man sagen, ich hab ihn nie wirklich geliebt,
****83:
für ihn war das immer alles super so wie es war, er für sich hatte keine Defizite in unserer Beziehung. Für ihn war immer alles perfekt so wie es war.
Man hätte das also durchaus so formulieren können, wie ich es schrieb. Ich gehe, wenn bestimmte Dinge nicht erfüllt werden können. Dann wäre es ehrlich und schnell gewesen.


****83:
Für mich eben nicht, und dann muß man das eben irgendwann beenden, und ich habs ja auch knapp 14 Jahre versucht,
Wenn du schon alles wusstest, was hast du da versucht?

****83:
für mich war da der Standpunkt ich hätte die Reißleine schon vor Jahren ziehen sollen und nicht erst jetzt.

Tut mir leid, es ist nicht böse gemeint, aber ich kann der ganzen Sache nicht recht folgen.
Du bist jetzt 32 und hast es "14 Jahre versucht". Du bist also vom ersten Tag an (ich hab meinen heute Ex Mann mit 18 kennengelernt) mit ihm unzufrieden gewesen. Hast aber trotzdem 4 Kinder mit ihm gezeugt.
Dann würde ich sagen, jeder hat bekommen, was er wollte. Es gab da kein Ungleichgewicht.

Wenn das so ist, wäre die klare Ansage sogar am ersten tag sinnvoll gewesen.
****ga Frau
17.365 Beiträge
@baerberlin
Tut mir leid, es ist nicht böse gemeint, aber ich kann der ganzen Sache nicht recht folgen.
Du bist jetzt 32 und hast es "14 Jahre versucht". Du bist also vom ersten Tag an (ich hab meinen heute Ex Mann mit 18 kennengelernt) mit ihm unzufrieden gewesen. Hast aber trotzdem 4 Kinder mit ihm gezeugt.

Cyra schreibt hier ganz deutlich warum sie ihren Mann toll findet, für mich ist ihr Posting klar und verständlich geschrieben. Und willst du ihr jetzt einen Vorwurf machen weil sie von ihrem Mann 4 Kinder bekommen hat ? *nein* Es hört sich für mich ganz so an. Zum Glück weißt du immer ganz genau was andere Leute hätten besser machen können *g*, denn von aussen ist es immer ganz einfach eine Situation zu beurteilen gelle.


Ansonsten war er mal ein toller Mensch, sportbegeistert wie ich damals, wir waren 3x die Woche zusammen im Fitnessstudio, er mochte Reisen so wie ich, wir hatten den selben Humor, mochten die selben Filme, ich hatte immer meine Freiheiten kommen und gehen zu können wie ich lustig war (auf Unternehmungen mit meinen Freunden bezogen, Sexuell lebten wir absolut Monogam)....Kriesen die mal auftauchten, hat man zusammen bewältigt, eben wie es sein sollte.

*******rlin Mann
1.940 Beiträge
Es ist im besten Fall eine Merkwürdigkeit, wenn jemand schon kurz nach dem Kennenlernen alle Defizite erkennt, versucht den Partner zu ändern, weil ja da etwas ganz entscheidendes fehlt, man nicht zufrieden ist, und dann dennoch vier Kinder mit ihm zeugt.

Da wurde dann 14 Jahre lange etwas vorgegaukelt, was am Ende drastisch wegbricht.
Ist das deine korrekte moralische Vorstellung?
Ich habe eine andere. Auch wenn es dir nicht passt.

****ga:
Zum Glück weißt du immer ganz genau was andere Leute hätten besser machen können
Ich kann nur, zum tausendsten Mal, bekennen, das ich hier eine Meinung äußere. So, wie alle anderen, inklusive deiner Person.

Und zum Vorwurf
Ja natürlich kann ich einen Vorwurf machen. Warum auch nicht?
Wenn meine moralische Vorstellung eine andere ist, dann schreibe ich das auch so.
Wie gesagt, 2 Menschen leiden, nur weil das offensichtliche unterdrückt wurde. Dann darf ich sehr wohl sagen "Du hättest deinem Partner gleich die Pistole auf die Brust setzen müssen".
Beauty's favourite @Argunar (2013)
******ool Frau
31.161 Beiträge
Themenersteller 
Nein!
*******rlin:
Dann darf ich sehr wohl sagen "Du hättest deinem Partner gleich die Pistole auf die Brust setzen müssen".

Denn mir ist es als Initiatorin dieses Themas ein echtes Anliegen, dass die Diskussion von gegenseitigem Respekt getragen und bestimmt wird. Ich möchte jedem/jeder, der/die sich hier äußert und so offen über den eigenen Lebensweg berichtet, die Möglichkeit und die Sicherheit geben, dies mit dem Gefühl tun zu können, dass andere ihn/sie nicht dafür verurteilen.

Und in diesem Punkt gebe ich ananga recht.

Denn diesen Respekt vermisse ich in vielen der bisher von Dir eingebrachten Beiträge in meinem Thema oft.
Ich habe immer wieder bei Diskussionen im Joy-Forum die Beobachtung gemacht, dass viele TeilnehmerInnen geneigt sind, sich vor dem eigenen Erfahrungshorizont als LaienpsychologInnen zu gerieren und ungefragt an andere Ratschläge für die Vergangenheit, Gegenwart oder Zukunft zu erteilen. Dies widerspricht meinem Wissen über die tatsächliche Praxis von psychotherapeutisch geschulten und tätigen Personen. Diese lassen ihre Klienten, die sich freiwillig in ihre Behandlung begeben, selbst den Weg zur Lösung ihrer Probleme finden, der ihrem Schicksal und ihrer Persönlichkeit entspricht.

Alles andere ist in meinen Augen eine unzulässige Einmischung in die Belange anderer.

Daher Baer_Berlin: Deine Beiträge sind *willkommen*, wenn Du für Dich sprichst und Deine eigenen Erlebnisse schildern magst und auch darüber, wie Wege aus Dilemmata gefunden werden können; ich verwahre mich aber hiermit ganz entschieden gegen weitere Postings, die die Lebensgeschichte anderer, deren Charakter und deren Handlungen angreifen und verurteilen

*zumthema*

*danke*
*******rlin Mann
1.940 Beiträge
Wir sind hier in einem Forum, nicht in einer Therapiesitzung.
Ich habe moralische, technische und menschliche Vorstellungen und die tue ich kund.

Menschlich verurteile ich niemanden, ein Verhalten darf ich aber bemängeln.
So entstehen nun mal Diskussionen.
******ool:
Alles andere ist in meinen Augen eine unzulässige Einmischung in die Belange anderer.
Die gibt es hier nicht, denn die Diskussion ist öffentlich.
Ihr wollt immer nur das Weichgespülte. Nur keine Aufregung.
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