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Die "Schläfer": warum für DIE Liebe der Sex aufgegeben wird

*******rlin Mann
1.941 Beiträge
****ga:
Ich wußte mit 20 nicht wie wichtig mir SEX ist, ich wußte nicht was ich wollte und was ich brauchte um glücklich zu sein,
Stimmt das?
Das sagen viele und meinen wahrscheinlich etwas ganz anderes.
Wäre Sex dir wichtig gewesen hättest du ihn dir geholt. Wie Millionen andere.

Da sind die typischen Auslassungen die auch gern in einem Ehestreit nach X Jahren angeführt werden.
Du hast ja nie, ich wollte ja immer ..........
Falsch. Wäre es so, so wäre es passiert.

Somit hast du das getan, was für dich in diesem Moment das Richtige war. Und Sex gehörte nicht dazu.
Mit "Wissen" hat das nichts zu tun.
***an Frau
11.003 Beiträge
Wäre Sex dir wichtig gewesen hättest du ihn dir geholt. Wie Millionen andere.

Ich stimme ananga da völlig zu. Mit zwanzig Jahren, mal ganz abgesehen, dass ich da schon ein Jahr Mutter war, habe ich über meine Sexualität auch nichts gewusst, ich habe sogar abgestritten, dass Frauen Orgasmen hatten. Gut, da hätte ich mich schlau machen können, aber der Sex als solcher war in seiner späteren Entwicklung nicht annähernd zu vergleichen wie eben in den Anfangsjahren.

Und wenn ich die Beiträge hier so lese, es hat sich trotz genügender Aufklärung und Wissen um Sexualität nichts geändert. Beziehungen unterliegen halt Veränderungen und auf einmal stellen eben viele fest, dass es so zumindest nicht funktioniert wie es mal bei der Eingehung einer Partnerschaft gedacht wurde.

Das muss man auch jedem zugestehen, dass sich Wünsche gerade in Bezug auf Sex auf lange Zeit sehr verändern (können).
****ga Frau
17.474 Beiträge
Wäre Sex dir wichtig gewesen hättest du ihn dir geholt. Wie Millionen andere.
das stimmt erstens nicht und zweitens kannst du gar nicht wissen was ich tun würde und getan hätte, denn ich habe mein Bedürfnis unterdrückt und das tun auch sehr viele, weil sie es für falsch halten SEX ausserhalb zu holen bzw. überhaupt sexuelle Wünsche zu haben. Somit stimme ich deiner Aussage ganz und gar nicht zu.
****on Mann
16.108 Beiträge
*******rlin:
ananga:
Ich wußte mit 20 nicht wie wichtig mir SEX ist, ich wußte nicht was ich wollte und was ich brauchte um glücklich zu sein,
Stimmt das?
Das sagen viele und meinen wahrscheinlich etwas ganz anderes.
Wäre Sex dir wichtig gewesen hättest du ihn dir geholt. Wie Millionen andere.

Ich verstehe den Gedanken gerade nicht. Ich selbst stelle bei mir immer wieder fest, dass ich vieles von mir selbst nicht weiß, meine Bedürfnisse nicht gefühlt habe, mich selbst total falsch eingeschätzt habe. Ich wusste mit 20 auch nicht, wie wichtig mir Sex ist, und auch nicht mit 34. Sonst hätte ich diese Ehe gar nicht begonnen, von der ich wusste, dass Sex darin möglichst wenig vorkommt. Ich habe sogar Anfang dieses Jahres noch geglaubt, Sex sei nicht sooo wichtig für mich, trotz Swingererfahrung und vieler sexueller Wege. Ich habe erst jetzt verstanden: Ja, Sex ist ziemlich essentiell für mich.
*******rlin Mann
1.941 Beiträge
****ga:
denn ich habe mein Bedürfnis unterdrückt und das tun auch sehr viele, weil sie es für falsch halten SEX ausserhalb zu holen bzw. überhaupt sexuelle Wünsche zu haben.
Dann HAST du es also gewusst. Und somit stimmt deine vorherige Aussage nicht mehr.

Das ist nicht böse gemeint, aber es sind eben dann in Streitgesprächen immer diese leidigen Positionen, die nie schlüssig sind.
Ich habe es ja nicht gewusst und deshalb so gemacht.
Ich habe es unterdrückt und deshalb so gemacht.
Diese Aussagen können gut allein stehen, nicht aber zusammen.

Ich habe in jungen Jahren genau das getan, was ich für richtig hielt. Hielt ich es nicht für richtig, habe es aber trotzdem getan, dann muss es etwas anderes gegeben haben, mit dem man es aufwiegen konnte.

***an:
Beziehungen unterliegen halt Veränderungen und auf einmal stellen eben viele fest, dass es so zumindest nicht funktioniert wie es mal bei der Eingehung einer Partnerschaft gedacht wurde.
Veränderungen ja, stimme ich zu, "wie es gedacht war", da stimme ich eher nicht zu.
Zumindest nicht bei sehr langen Partnerschaften.
Als ich mit meiner Frau zusammen kam, da war ich 19 und sie 16. GEDACHT haben wir beide absolut gar nichts. Das ist alles so gewachsen.
Und wenn nach etlichen Jahren ein Mangel angemeldet wird, der angeblich schon immer, oder länger, vorherrschte, dann halte ich das schlicht für großen Quark. Denn wäre es soooo dringlich gewesen, hätte der betroffene auf irgendeine Weise reagiert.

Gewalt und Zwang schließe ich hier mal aus.
*******981 Paar
1.060 Beiträge
Trigon: da stimme ich dir zu. Aber kann es nicht auch sein, dass vielleicht Anfang des Jahres der Sex wirklich nicht so wichtig war und sich das eben über die paar Monate geändert hat?
******rce Mann
2.270 Beiträge
Meine persönliche Definition / Statement zum heutigen Lebensweg.

Es fängt alles mit dem Sex an, wenn der und das reden darüber nicht im Einklang ist, wird auch der Rest nicht passen, weil man sich Empathisch anfängt zu verstecken, den anderen zu necken *neck*

Als kleines Kopfkino, ein Gedanke, eine Frage: *kopfkino*

Was machte EVA, wenn Adam das Feige Blatt im Winde aufstieg *neck*
Was machte ADAM, wenn Eva hier hällt mir nun nichts offenes (gutes) ein aber der Saft am Schenkel runter tropfte?

*kopfklatsch* *nachdenk*
Beantwortet Euch doch einfach mal die Frage/n. Und vergesst einfach den Scham etwas falsch gemacht zu haben, macht jeder und irgendwann kommt das Brainstorming, welches keinen Ständer mehr auferstehen lässt, oder die Dame saftig wird. Warum immer auf VOLL detailierte Angriffsfront gehen.
Denkt man Geschlechtslos, als Gender. *senf*
****_ti Frau
70 Beiträge
@mc_pierce
hääää?
welche droge macht denn sowas? *zwinker*
******rce Mann
2.270 Beiträge
****_ti:
@******rce
hääää?
welche droge macht denn sowas? *zwinker*

Du erwartest jetzt nicht wirklich eine Antwort, wenn du mir den Verzehr von Drogen unterwerfen möchtest. Meine einzige Droge ist Offenheit, welche ich auch Lebe.
****_ti Frau
70 Beiträge
nö,
ich unterwerf dir nix, war eine vage vermutung *zwinker*

seriously: ich denk mit nina1979, dass sich tatsächlich - manchmal sogar in sehr kurzem zeitlichen abstand - bedürfnisse verändern können. ob ich sie jetzt vorher gar nicht hatte, mir ihrer nicht so bewusst war, sie bewusst verdrängt ("unterdückt") habe oder prioritär hintangereiht habe, diese dinge (das vorhandensein, die wahrnehmung, die subj. erlebte wichtigkeit) KÖNNEN sich ändern. das wahrzunehmen ist schon mal gut (isv gesund), finde ich. wichtiger schritt. dann wird mann/frau weitersehen...
*******789 Frau
1.539 Beiträge
Mir war Sex mir 20 wichtig...
und trotzdem bin ich "in die Falle gegangen"! Und genau aus den schon öfter erwähnten Geschlechterklischees heraus.

Ich hatte oft das Gefühl, dass meine sexuellen Bedürfnisse bei Männern eher auf Skepsis stießen. Keiner begegnete mir offen und schien erfreut über meinen Appetit. Sie reagierten verunsichert, so interpretiere ich das heute. Möglicherweise fanden sie, dass mein Verhalten nicht "zu mir passt", weil ich ansonsten zu "lieb" wirkte. Ich denke, ich werde auch heute noch unterschätzt, was das angeht. Damals gab es mir das Gefühl "falsch" zu sein und in Sphären einzudringen, die für Frauen tabu sind oder zu sein hatten.

Das Ganze mündete in ein riesiges Missverständnis:
Nach den ersten sexuell sehr aktiven, aber eher noch sehr braven Wochen mit meinem späteren Mann (ich hatte mich bereits sehr verliebt), wagte ich ihm zu sagen, dass ich das "Körperliche" sehr genieße und brauche. Daraufhin sagte er mir, er "kuschele" auch so schrecklich gern. Daraufhin sagte ich nichts mehr. Schon wieder durfte ich als Frau das pure Sexuelle nicht betreten, so kam es mir jedenfalls vor. Daraufhin verhielt ich mich im Bett weiter so "brav". Wir blieben dabei, bis mein Mann irgendwann mehr wollte und zwar genau in der Phase, in der ich mich nach der Geburt von 3 Kindern im Eilverfahren, sehr sehr unsexy fühlte und den Bezug zu meiner ursprünglich sehr lebendigen Sexualität verloren hatte. Wir haben es nicht geschafft aus dieser Falle wieder rauszukommen!

Aus meinem Dilemma herausgeholt hat mich ein Mann, der aus einem Kulturkreis stammt, in dem die weibliche Sexualität genauso selbstverständlich ist, wie die männliche und in der lustvoller Sex ein göttliches Geschenk ist. Und ich reagiere immer noch stark auf subtile Botschaften von Männern, die weibliche Sexualität mit anderen Maßstäben messen, als ihre eigene.
******rce Mann
2.270 Beiträge
****_ti:

nö,
ich unterwerf dir nix, war eine vage vermutung *zwinker*

seriously: ich denk mit nina1979, dass sich tatsächlich - manchmal sogar in sehr kurzem zeitlichen abstand - bedürfnisse verändern können. ob ich sie jetzt vorher gar nicht hatte, mir ihrer nicht so bewusst war, sie bewusst verdrängt ("unterdückt") habe oder prioritär hintangereiht habe, diese dinge (das vorhandensein, die wahrnehmung, die subj. erlebte wichtigkeit) KÖNNEN sich ändern. das wahrzunehmen ist schon mal gut (isv gesund), finde ich. wichtiger schritt. dann wird mann/frau weitersehen...

Also als Mann kann ich nur sagen, das Brainfucking sich auf den Ständer auswirkt. Du könntest z.B. nun bei mir tun, was du möchtest. Er wäre für Dich zerschossen, da du hier schon eine Hürde gelegt hast. Also ob nun Dir selbst oder mir, total egal.

Keine Ahnung wie das bei Frauen wirkt, ich denke jedoch nicht viel anders.
****on Mann
16.108 Beiträge
*******rlin:
Ich habe es ja nicht gewusst und deshalb so gemacht.
Ich habe es unterdrückt und deshalb so gemacht.
Diese Aussagen können gut allein stehen, nicht aber zusammen.

Gerade das Nichtwissen von Bedürfnissen führt zur Unterdrückung der Bedürfnisse, ohne dass dieser Umstand je bewusst werden muss. Männer sind besonders gut darin, Bedürfnisse auszublenden, ja, sie nichteinmal zu erkennen. Vorhanden sind diese Bedürfnisse, aber sie werden bagatellisiert oder geleugnet. Ohne zu wissen, dass es sich um Bagatellisieren oder Leugnen handelt. Kompliziert, unser Gelee-Hirn *g* .

*****979:
Trigon: da stimme ich dir zu. Aber kann es nicht auch sein, dass vielleicht Anfang des Jahres der Sex wirklich nicht so wichtig war und sich das eben über die paar Monate geändert hat?

Ja, das wäre denkbar. Aber tatsächlich war Sex mir das ganze Leben relativ konstant wichtig, ohne dass ich das ernst genommen hätte, ohne Zugang zu mir selbst zu haben. Bin gerade dabei, noch mehr auszugraben, es ist richtig krass, wie sehr ich mich nicht kenne.

****_ti:
ich denk mit nina1979, dass sich tatsächlich - manchmal sogar in sehr kurzem zeitlichen abstand - bedürfnisse verändern können.

Ja, es gab mal eine selbst gewollte Phase, in der ich auf Sex und SB versuchsweise ganz und gar verzichtet hatte. Dabei verlor ich jedes Interesse an Sex. Und es war Arbeit, das Interesse zurückzugewinnen. Doch abgesehen davon war Sex mir immer enorm wichtig, auch wenn ich es mir selbst gegenüber geleugnet habe.
****ga:
(...)ich habe mein Bedürfnis unterdrückt und das tun auch sehr viele, weil sie es für falsch halten SEX ausserhalb zu holen bzw. überhaupt sexuelle Wünsche zu haben.
Das Unterdrücken ist womöglich eines der grössten Probleme "unserer" Generation, wer weiss. Ich persönlich habe es völlig anders erlebt, habe als Jugendlicher statt Pornos Erotikromane gelesen und wollte dann mit meinem eigenen Körper und Geist Sex mit meiner Freundin erleben. Was als Kopfkino begann, bekam so eine Fortsetzung in echt... und ich habe genau das "bekommen", was ich mir gewünscht habe. Keine meiner Partnerinnen (ok, es waren nicht wirklich viele) hatte jemals Probleme mit ihrer Sexualität resp. damit, sich auf die Begegnungen einzulassen und einfach zu geniessen.

Wie gerade dieser Thread hier zeigt, scheint es für viele Menschen ganz anders gelaufen zu sein... und damit ist eigentlich nur eine alte Binsenweisheit bewiesen: Es kommt, wie es kommt, und es kommt für jeden anders. Es gibt keine allgemein gültige Regel.

Etwas befremdlich ist für mich höchstens, dass viele Leute ihre Bedürfnisse, sobald sie diese erkennen, unterdrücken. Und nicht einmal den/die eigene/n Partner/in in diese wirklich intime Welt mit einbeziehen. Und damit meine ich noch nicht einmal "Ausgefallenes", sondern oft schon nur der Umstand, dass man Sex einfach nur toll findet und möglichst viel davon möchte...

*******rlin:
Und wenn nach etlichen Jahren ein Mangel angemeldet wird, der angeblich schon immer, oder länger, vorherrschte, dann halte ich das schlicht für großen Quark. Denn wäre es soooo dringlich gewesen, hätte der betroffene auf irgendeine Weise reagiert.
Na ja, exakt jene Reaktion bleibt anscheinend leider oft aus, zumindest eine direkte dem/der Partner/in gegenüber. Und schon beginnen die Missverständnisse, da und dort auch schon mal die Gedanken an Seitensprünge und was weiss ich sonst noch. Kommunikation kann schon sehr schwierig sein...

****_ti:
diese dinge (das vorhandensein, die wahrnehmung, die subj. erlebte wichtigkeit) KÖNNEN sich ändern.
Mal wieder sehr philosophisch: Das einzig Stetige im Leben ist der Wandel, auch und gerade innerhalb einer liebevollen Beziehung. Aufmerksamkeit, Achtsamkeit, Respekt und anderes sorgt dafür, dass man sich als Mensch für sich alleine entwickelt, die Beziehung wächst, der/die Partner/in auch für sich eine Entwicklung macht. Hat man als Paar keine solche Vereinbarung, kein Ziel, kann das schon mal vergessen gehen. Verliert man aber den Kontakt zueinander nicht, kann sich auch und gerade die Sexualität wirklich erfüllend und befriedigend entwickeln... von alleine kommt das nicht zustande.
*******981 Paar
1.060 Beiträge
Ich hatte auch Phasen wo ich sexuell nicht so aktiv war, aber da hat mir der Sex auch nicht gefehlt. Ich denke das ist auch immer von äusseren Bedingungem abhängig.
*****e_3 Frau
2.065 Beiträge
Ich habe gemerkt, dass es für mich zuerst schwer war zu sagen:
"Ich will mehr, oder öfter, oder anders, ... " was wohl mit daran liegt, dass ich es bis dato nur umgekehrt kannte - also vom Mann ausgehend.

Vermutlich mal wieder so ein" Braves-Mädchen - Erziehungs - Dings", was nicht so leicht zu durchbrechen ist.
Man sucht dann eher den "Fehler" bei sich und zweifelt an der eigenen Attraktivität, oder so...
*******rlin Mann
1.941 Beiträge
****on:
Gerade das Nichtwissen von Bedürfnissen führt zur Unterdrückung der Bedürfnisse,
Das "Nichtwissen" führt erst mal zu rein gar nichts. Wie sollte das auch gehen?
Was ich nicht kenne, oder von dem ich keinerlei Kenntnisse habe, kann ich weder vermissen, noch kann ich es unterdrücken.
Ich weiß nicht wie sich die Schwerelosigkeit anfühlt, kann sie folglich nicht vermissen.
Weiß ich nicht mal, das es sie gibt, so kann ich nicht mal einen Wunsch danach haben.

Warum reite ich so darauf rum?
Weil ich es für wichtig halte. Es wird vielleicht "etwas" vermisst, aber man kann es nicht definieren, nicht einfordern und somit kann auch niemand etwas "geben".

20 Jahre später steigt man hier ins Portal ein und sagt sich, genau das habe ich immer vermisst (Praktiken, Verhalten, Geräte, Spielarten, oder Sonstiges).
Dann geht man zum Partner, will die Sache aufarbeiten und eh man sich versieht kommen dann genau solche Vorwürfe. Ich wollte das immer, aber du nicht, oder, du hast ja noch nie und so weiter.

Dann ist man ganz schnell bei der Schuldfrage und schon läuft einiges aus dem Ruder. Letztlich aber wurde der Wunsch nie ausgesprochen, nie definiert. Für das Gegenüber ist dieser Wunsch dann schlicht nicht existent.

Als ich mit meiner Frau vor etlicher Zeit unser Sexualleben aufgearbeitet habe, gab es genau diese Situation. Und alles was ich sagen konnte war, wir haben genau das bekommen, was wir wollten. Wäre es anders gewesen, dann hätten wir Probleme schon viel früher diskutiert.

So aber bleibt nur der Neustart. Ohne Schuld.

Und deshalb sind mir "Formulierungen" wichtig.
*******rlin:
Weil ich es für wichtig halte. Es wird vielleicht "etwas" vermisst, aber man kann es nicht definieren, nicht einfordern und somit kann auch niemand etwas "geben".
Sehr treffend zusammengefasst - genau diesen Eindruck bekomme ich bei vielen Themen hier im JC Forum. Das Nichtbenennen von latent vorhandenen Bedürfnissen führt oft in die Sackgasse. Dabei gehört es mMn tatsächlich zu den Dingen, die man erst einmal mit sich selbst vereinbaren muss, damit man die richtigen Worte finden kann, um die Gedanken, Wünsche und/oder Bedürfnisse gemeinsam mit dem/der Partner/in zu besprechen. Wie sonst könnte man sich jeweils für sich persönlich, geschweige denn die Partnerschaft weiter entwickeln? Jeder für sich alleine wie auch gemeinsam wachsen?

Persönlich habe ich das vor 30 Jahren nicht so ausführlich gemacht wie heute, da steckt ein jahrelanger Lernprozess dahinter. Erst einmal über sich selbst reflektieren, damit man weiss, was man wirklich will, und nicht nur darüber reden, sondern auch danach handeln. Das braucht manchmal Mut, manchmal etwas Geduld, oft gleich beides zusammen. Offenheit und Ehrlichkeit sich selbst gegenüber, Verantwortung für das eigene Tun und Lassen übernehmen.
*******rion Mann
14.646 Beiträge
Das Thema ist sehr Klischeebelastet.
Der Alltag frißt den Sex.
Vordergründig stimmt das und fast jeder findet diesen Grundsatz logisch.

Doch nicht der Alltag frißt den Sex, sondern das Unterlassen sich Freiräume zu schaffen.
-- Niemand (nicht mal ich als Selbständiger) arbeitet IMMER - es gibt also durchaus Freizeit die man für
Zärtlichkeit und sexuelle Aktivitäten nutzen könnte.

Wer Kinder hat - kann diese auch mal bei den Großeltern abgeben, oder sich einen Babysitter engagieren. Vielfach kommt an dieser Stelle der Einwand das keine Großeltern da sind oder da sie zuweit weg wohnen
-- dann bringt man die Kinder für ein Wochenende dorthin und falls sie klein sind nimmt man sich ein Hotel in der Nähe.
Ein anderer Einwand ist das fehlende Geld für den Babysitter. Das ist ein Problem - allerdings frage ich mich ob die Kinder NIE schlafen.
An der Stelle kommt meist der Einwand: JA aber wenn die Kinder ins Schlafzimmer kommen
-- Dann schließt man halt mal die Tür ab
Ein Kind das geliebt wird und mal vor einer geschlossenen Tür hat bekomt deswegen kein Trauma.
******rce Mann
2.270 Beiträge
@Baer_Berlin
du hast es schön beschrieben.
Du bist also noch am Aufarbeiten *neck*
Andere sind eventuell in einem anderen Stadium, und hier liegt dann die Problematik der Vergangenheit, aus welcher dann Vorwurfshaltung generiert werden. Also in Partnerschaften und jeder verlangt vom anderen Einsicht zu haben.

Es liegt aber nicht an der Formulierung, sondern am TUN und FREI Lassen. Einfach sagen was man denkt.
*******rlin:
So aber bleibt nur der Neustart. Ohne Schuld.

Und deshalb sind mir "Formulierungen" wichtig.

****on Mann
16.108 Beiträge
Nichtkenntnis vorhandener Bedürfnisse
*******rlin:
Trigon:
Gerade das Nichtwissen von Bedürfnissen führt zur Unterdrückung der Bedürfnisse,
Das "Nichtwissen" führt erst mal zu rein gar nichts. Wie sollte das auch gehen?
Was ich nicht kenne, oder von dem ich keinerlei Kenntnisse habe, kann ich weder vermissen, noch kann ich es unterdrücken.
Ich weiß nicht wie sich die Schwerelosigkeit anfühlt, kann sie folglich nicht vermissen.

Ich verstehe das Dilemma. Aber es lebt in meinen Augen nur solange, wie ich mit dem Thema "Wissen" im rein kognitiven Bereich bleibe. Klar kann ich nicht wissen, was ich nicht weiß - und nicht "nicht wissen", was ich aber sehr wohl weiß. *g*

Doch in einem dem kognitiven Denken fast verborgenen Bereich existieren Bedürfnisse, die es nicht in den kognitiven Bereich der Ratio schaffen. Es existieren Bedürfnisse nach Zuwendung und Liebe, die der harte Soldat unter Umständen nicht wahrnimmt, mithin nicht weiß. Sie existieren aber dennoch.

Ich beispielsweise liebe zwar Zeit meines Lebens Sex, auch in viele extreme Winkel hinein, aber trotzdem habe ich stets geglaubt, dass das mein kleines, nebensächliches, unwichtiges, etwas extremes Hobby ist. Erst tiefes Hineinhorchen, das mir so zuvor nicht gelungen war, zeigte mir ziemlich plötzlich, dass Sex zentraler für mich ist als manches, was ich für wichtiger gehalten hatte. Nie wieder sollte ich ihn als "Nebenaspekt" einer vielleicht künftigen Beziehung betrachten.

*******rlin:
Dann ist man ganz schnell bei der Schuldfrage und schon läuft einiges aus dem Ruder. Letztlich aber wurde der Wunsch nie ausgesprochen, nie definiert. Für das Gegenüber ist dieser Wunsch dann schlicht nicht existent.

Schuld hilft nach meinem gegenwärtigen Kenntnisstand niemandem, und du siehst es auch so. Fühlt sich an wie ein doofes Konzept. Passiert ist passiert, egal warum und durch wen. Wir schauen ja nach vorn. Und da vorn nutzt die Schuld nichts. Wenn schon der Betreffende nichts von seinen eigenen Bedürfnissen erfahren hat, wie soll es dann der Partner?
*******rion Mann
14.646 Beiträge
Nach Aussage dieser Männer war der Sex in diesen Beziehungen von Anfang an anders und weniger aufregend als in den vorehelichen Affären.
Stimmt den Effekt gibt es - und gerade wenn man sich durch Liebe bindet ist für viele Männer und Frauen das kommunizieren von alternativen sexuellen Neigungen schwieriger - sie befürchten die "wertvolle" Beziehung zu gefärden. Dabei sind Liebesbeziehungen die tatsächlich von Liebe getragen werden viel belastbarer als Beziehungen.
Die Unzufriedenheit wird geradezu programmiert.

Mir ist ein Paar persönlich begegnet bei dem BEIDE von BDSM-Sex geträumt haben - keiner von Beiden hat sich getraut das Thema anzusprechen - erst nachdem die Kinder im Teenageralter waren wurde diese Neigung durch Zufall offenbart.
*******rion Mann
14.646 Beiträge
Fremdgehen
Nach langjähriger Beziehung/Ehe gab es dann eine Trennung (oft weil Mann fremdging auf der Suche nach dem sexuellen Kick) und diese Männer in den Vierzigern versuchen nun ihre Sexualität wieder/neu zu entdecken.
NOCH SO EIN KLISCHEE: WEIL MANN FREMDGING
FAKT ist jedoch:
-- Es gehen etwas mehr Männer fremd als Frauen
und
-- die etwas wenigeren Frauen gehen öfters fremd.

Insofern geht es nicht nur um Männer, sondern auch um Frauen.

Das Fremdgehen wird häufiger unternommen weil gar kein bis extrem selten Sex gemacht wird,
seltener weil Neigungen keine Berücksichtigung finden (doch auch das ist ein Grund).
*******rion Mann
14.646 Beiträge
• wenn ihr betroffen oder Auslöser wart/seid, wie seid Ihr damit umgegangen?
Ich war erstmal viele Jahre treu - trotz dem wenigen Sex.

• was brachte Euch dazu, eine Beziehung einzugehen und zu führen, obwohl der Sex im Vergleich zu vorhergehenden Erlebnissen schlecht ist?
Trifft in meinem Fall nicht zu, der Sex war gut - aber nach Geburt des Kindes zu selten.

• ist es möglich, dass Liebe den Mangel an und mangelhaften Sex überwindet und sollte/kann man für Liebe die eigenen sexuellen Bedürfnisse (ggf. auch besondere sexuelle Vorlieben) ständig verleugnen und hintenanstellen?
NEIN - man gaukelt sich selbst etwas vor und meint TREU sein zu müssen. Leider funktioniert das nur bei sehr wenigen Menschen - die meist nur geringes sexuelles Verlangen haben (Hormonstörungen, Krankheiten oder z. B. impotent sind.)
****ot2 Mann
10.361 Beiträge
Die Frage und die Diskussion bezieht sich darauf, ab welchem Punkt und in welchem Maße ein Leidensdruck im Bezug auf die sexuelle Erfüllung besteht, der durch DIE Liebe nicht mehr ausgeglichen werden kann.

Es kommt wohl darauf an, in wie weit man etwas priorisiert.
Es gibt Unverzichtbares, - und es gibt Dinge, die nur "nice to have", aber im Grunde verzichtbar sind, (sich aber in der Summe auch ansammeln können)...
Man muss pro und contra abwägen...
Und zudem weiss man ja nie, was man bekommt, - wenn man eine Beziehung hinwirft.
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