****ga:
(...)ich habe mein Bedürfnis unterdrückt und das tun auch sehr viele, weil sie es für falsch halten SEX ausserhalb zu holen bzw. überhaupt sexuelle Wünsche zu haben.
Das Unterdrücken ist womöglich eines der grössten Probleme "unserer" Generation, wer weiss. Ich persönlich habe es völlig anders erlebt, habe als Jugendlicher statt Pornos Erotikromane gelesen und wollte dann mit meinem eigenen Körper und Geist Sex mit meiner Freundin erleben. Was als Kopfkino begann, bekam so eine Fortsetzung in echt... und ich habe genau das "bekommen", was ich mir gewünscht habe. Keine meiner Partnerinnen (ok, es waren nicht wirklich viele) hatte jemals Probleme mit ihrer Sexualität resp. damit, sich auf die Begegnungen einzulassen und einfach zu geniessen.
Wie gerade dieser Thread hier zeigt, scheint es für viele Menschen ganz anders gelaufen zu sein... und damit ist eigentlich nur eine alte Binsenweisheit bewiesen: Es kommt, wie es kommt, und es kommt für jeden anders. Es gibt keine allgemein gültige Regel.
Etwas befremdlich ist für mich höchstens, dass viele Leute ihre Bedürfnisse, sobald sie diese erkennen, unterdrücken. Und nicht einmal den/die eigene/n Partner/in in diese wirklich intime Welt mit einbeziehen. Und damit meine ich noch nicht einmal "Ausgefallenes", sondern oft schon nur der Umstand, dass man Sex einfach nur toll findet und möglichst viel davon möchte...
*******rlin:
Und wenn nach etlichen Jahren ein Mangel angemeldet wird, der angeblich schon immer, oder länger, vorherrschte, dann halte ich das schlicht für großen Quark. Denn wäre es soooo dringlich gewesen, hätte der betroffene auf irgendeine Weise reagiert.
Na ja, exakt jene Reaktion bleibt anscheinend leider oft aus, zumindest eine direkte dem/der Partner/in gegenüber. Und schon beginnen die Missverständnisse, da und dort auch schon mal die Gedanken an Seitensprünge und was weiss ich sonst noch. Kommunikation kann schon sehr schwierig sein...
****_ti:
diese dinge (das vorhandensein, die wahrnehmung, die subj. erlebte wichtigkeit) KÖNNEN sich ändern.
Mal wieder sehr philosophisch: Das einzig Stetige im Leben ist der Wandel, auch und gerade innerhalb einer liebevollen Beziehung. Aufmerksamkeit, Achtsamkeit, Respekt und anderes sorgt dafür, dass man sich als Mensch für sich alleine entwickelt, die Beziehung wächst, der/die Partner/in auch für sich eine Entwicklung macht. Hat man als Paar keine solche Vereinbarung, kein Ziel, kann das schon mal vergessen gehen. Verliert man aber den Kontakt zueinander nicht, kann sich auch und gerade die Sexualität wirklich erfüllend und befriedigend entwickeln... von alleine kommt das nicht zustande.