...sehnsucht...
ist ein tiefes verlangen nach etwas oder jemanden, den man/frau nicht hat, nicht erreichen kann, oder auch mal nicht erreichen kann...
das ganze kann, muss aber nicht zwingend mit dem/der eigenen partner/in zu tun haben, wie ich glaube. ich neige eher dazu, ähnlich zu argumentieren, wie schon erwähnt wurde: ein mensch, der "angekommen" ist, wird die "vollkommenheit" des lebens erkannt haben.
simpel ausgedrückt ist der/die partner/in, den/die man/frau gerade hat, genau der richtige, denn sonst hätte man/frau sich nicht für ihn/sie entschieden. klingt vielleicht salopp, ist aber so.
wenn sich nun eine sehnsucht nach etwas fehlendem einstellt, müsste man/frau sich eigentlich gedanken darüber machen, was es denn genau sein könnte... um zu neuen gedanken und erkenntnissen zu gelangen. diese selbstreflektion ist eine der grössten anforderungen des lebens an jeden einzelnen menschen.
schliesslich ist es nicht der/die partner/in, die der auslöser sind, sondern die ganz eigenen unerfüllten wünsche und bedürfnisse. oft ist es durchaus möglich, dass der/die partner/in mit einiger wahrscheinlichkeit sogar sehr gerne erfüllen würde, oft aus purer liebe. das problem liegt nun aber in etwas ganz anderem: wenn man/frau sich selbst schon gar nicht klar ist, was denn nun die sehnsucht weckt, wie in aller welt sollte der/die partner/in überhaupt davon notiz nehmen können?
man/frau kann sich jeden menschen "schlecht" und "gut" denken: ein passendes sprichwort könnte die "selbsterfüllende prophezeihung" sein. der wille versetzt bekanntlich berge.
es kann in der summe der dinge tatsächlich zutreffen, dass man/frau irgendwann sogar gemeinsam feststellen wird, dass die sehnsucht nicht erfüllt werden kann, dass die bestehende liebe einen mangel aufweist, der nicht auszugleichen ist. dann ist die logische konsequenz eine trennung. auf der anderen seite ist die eigene selbstsicherheit, das eigene selbstbewusstsein sehr wichtig. aus eigener erfahrung würde ich meinen, dass viele menschen zwar so einiges sagen, es letztlich aber nicht wirklich meinen - möglicherweise, um eine beziehung am leben zu erhalten. ich hatte nicht viele partnerschaften in meinem leben, habe in einigen fällen auch vieles "idealisiert", man/frau will ja nicht aufgeben. wenn ich aber ganz ehrlich bin, diese sehnsucht und das gefühl, dass etwas nicht stimmt, weil die sehnsucht schon aus gefühlt purer sicherheit niemals erfüllt werden wird, hat dann letztlich doch dazu geführt, dass ich mich getrennt hatte.
das ganze hat zu mehr selbsterkenntnis und auch selbstbewusstsein geführt - denn ich konnte nicht nur meine wünsche und sehnsüchte glasklar erkennen, sondern auch formulieren. nur kurze zeit später hatte ich das glück, meine frau kennen zu lernen, und zu keinem zeitpunkt hat sich auch nur das klitzekleinste mangelgefühl gemeldet, ganz im gegenteil, wir geniessen das leben in vollen zügen. meiner meinung nach hat sehr viel damit zu tun, dass wir beide von anfang an ein offenes buch für uns beide waren, dass wir auch über alle wünsche und gedanken sprechen... und oft stellt sich heraus, dass die gemeinsamkeiten kein ende nehmen...
und so hat sich das eingestellt, was meine ganz eigene lebensphilosophie am besten umschreibt: "das leben ist ein langer, ruhiger fluss". dieser fluss ist möglicherweise auf den ersten blick etwas ganz ruhiges, vielleicht sogar träges - aber die energie fliesst permanent, unaufhaltsam. mal wird es vielleicht etwas tosend, mal kommen klippen... die energie insgesamt ist gewaltig und manifestiert sich dann am meisten, wenn hindernisse im weg sind... genau das war und ist auch das bild, das meine frau vor mir schon immer hatte... der rest stellte und stellt sich von selbst ein.
sorry für das "ot" artige ende...
es ist einfach ein tolles bild für mich ganz persönlich, und entscheidend hinsichtlich der sehnsüchte ist meines erachtens, dass jeder mensch für sich erkennen muss, in welches gewässer er sich begeben möchte... vielleicht ist es ein fluss, vielleicht ein meer, ein see, ein bergbach, eine fontäne, was weiss ich...
lg!