Den perfekten Partner gibt es nicht. Oder?
Selbst in unserem Alter hat man ja noch Phantasien und Vorstellungen. Auch davon, wie der perfekte Partner sein sollte: Sportgestählt, Waschbrettbauch, braungebrannt, volles Haar, leuchtende Augen (ohne Hilfsmittel), usw., ideale Maße, schwerkraftignorierende Brüste, flacher Bauch, runder Po, lange Haare (ungefärbt), intelligent, eloquent, selbstsicher, im Leben stehend, keine Altlasten, keine Kinder im Haus, sein/ihr eigenes Geld verdienend, sexuell aufgeschlossen, erfahren, doch nicht zuviele Vorgänger/innen verschlissen habend, alle Praktiken beherrschend, aber doch auch Neues lernen wollend.Soweit zu den Wunschträumen
Doch wenn man irgendwann mal den Zenit des Lebens überschritten hat, fällt ja doch mehr und mehr, eigentlich sogar alles, dem Zahn der Zeit zum Opfer. Graue Haare, keine Haare, Bierbauch, Schwangerschaftsstreifen, steife Knie, der Schwerkraft zum Opfer fallende Hintern und/oder Brüste, und der kleine Freund will manchmal auch nicht mehr so auf Befehl wie früher.
Mann traut sich kaum, über seine sexuelle Vergangenheit zu reden, er will ja nicht als Frauenheld, Casanova oder Angeber gelten / Frau verschweigt das Eine oder Andere auch lieber, schliesslich soll ja nicht der Eindruck eines Luders, einer Schlampe oder männerverzehrenden schwarzen Witwe vermittelt werden.
Hier, im großen "Einkaufskorb der sexuellen Kontaktmöglichkeiten" kann Mann und Frau ja lange und ausgiebig suchen, um den optisch passenden Gegenpart einzufangen. Wer mit seinem derzeitigen Partner "nicht zufrieden" ist, switcht einfach seine Partnerschaft auf "offene Beziehung" um und "backt" sich seinen Idealpartner. Und wenn gefunden, wird alles Alte entsorgt und man lebt glücklich bis an sein Lebensende. Oder bis zur nächsten Suche.
Ist das wirklich so? Wir wissen doch alle, dass es den absolut perfekten Partner nicht gibt. Gar nicht geben kann. Irgendwas "fehlt" doch eigentlich immer. Sei es, dass es die Haarfarbe ist, die man gerne anders hätte, dass die Figur nicht unbedingt mit der der Wunschvorstellung übereinstimmt, das sexuelle Neigungen und/oder Bedürfnisse nicht hundertprozentig komform gehen, und so weiter und so fort. Und viel Zeit, um den absolut perfekten und idealen Partner zu finden, bleibt ja nun auch nicht unbedingt.
Wie geht ihr damit um, fragen wir jetzt mal die Leute der etwas älteren Generation?
Schliesst ihr stillschweigend Kompromisse?
Geht ihr einfach darüber hinweg, oder sprecht ihr mit eurem Gegenpart darüber?
Lasst ihr das einfach desillusioniert laufen, oder versucht ihr, am Partner noch ein wenig herumzufeilen?
Und die jüngere Generation sei gefragt:
Sucht ihr lieber solange herum, bis alles passt?
Oder geht ihr im Vorfeld schon Kompromisse ein?
Habt ihr ein bestimmtes Suchraster, bestehend aus "Nice to have"s, "Must have"s und "Nogoes"?
Und jetzt sind wir mal gespannt auf eure Beiträge.
Ach ja: Wer hier und da ein wenig Augenzwinkern mit einem Schuss Ironie in den Sätzen zu finden meint, liegt gar nicht mal so falsch