@****ln:
So etwas in der Richtung hatte ich mir schon gedacht.
Ich finde es gut, daß Du Frauen dieses Gewerbes nicht als bloße Objekte betrachtest.
Es ist eine Gratwanderung, die Du betreibst, und die Dame ebenfalls. Sympathie ist, gerade in diesem Gewerbe, ein ernst zu nehmender Faktor, der dem "Käuflichen" einen "persönlichen" Touch verleiht. Und das ist auch gut so und wichtig, um einen guten Service bieten und aufrechterhalten zu können.
Allerdings MUSS dieser Sympathiefaktor auf der beruflichen Ebene bleiben, die Gefahr, daß es "umschlägt", ist sehr hoch.
Ich habe einen Kunden, der Dir in Deiner Meinung sehr ähnlich ist, ich erkenne ihn fast in Dir.
Das Ganze nahm irgendwann eine Eigendynamik an, so daß ich wirklich vor einem Problem stand.
Ich mochte (und mag!) diesen Gast sehr, auch als Mensch und Gesprächspartner.
Allerdings wurde diese Dienstleistung mit der Zeit etwas zu eng für meinen Geschmack. Nicht daß er mich gestalkt hätte o.ä., aber es fielen z.Bsp. Kosenamen für mich, versuchte Zärtlichkeiten AUSSERHALB der gebuchten Dienstleistung wurden vorausgesetzt, und die Tatsache, daß ich privat glücklich gebunden bin, stillschweigend übergangen.
Ein Zustand, den ich nur in einem sehr offenen Gespräch ändern konnte, welches mir auch nicht gerade leicht fiel (weil er ja ein wirklich netter Mensch ist).
Letztendlich half nur die konkrete Ansage, daß er mich als Mann nicht anzieht, ich mich sexuell nur für meinen Partner interessiere und ich ihn nie im Leben beachtet hätte und wir bestimmt auch sonst nie in Kontakt gekommen wären, jedenfalls nicht auf körperlicher Ebene.
Ich tat dies, obwohl ich mir darüber bewußt war, daß ich damit einen sehr guten und treuen Kunden verlieren könnte - ich wollte ihn wieder auf den Boden der Tatsachen zurückbringen und ihn nicht in seiner Traumwelt stehen lassen.
Resultat? Er besucht mich nicht mehr so häufig wie früher, aber trotzdem regelmäßig. Wenn Not am Mann ist und ich für was auch immer mal Hilfe brauche, ist er nach wie vor für mich da.
Fazit des Ganzen ist einfach, daß man als Sexworker auch eine Verantwortung dem Gast gegenüber hat. Sowas kommt nie Knall auf Fall, sondern ist eine schleichende Entwicklung. Man tut dem Gast und vor allem sich selbst keinen Gefallen, sich darauf einzulassen.
Außerdem, aus dem Nähkästchen geplaudert: auch eine SW differenziert. Sex als Arbeit ist etwas völlig anderes als Sex privat. Wer die nötige Reife und Erfahrung hat, kann das trennen.
Das sollte man aber auch rigoros tun.
So, habe fertig......(sorry, ich ufere gern mal aus in Beiträgen)