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Die "lustlose Seite" der offenen Beziehung

Wobei ich sagen muss: entweder man bringt diese Eigenschaft mit (Sexualität nicht als Beweis für Liebe zu instrumentalisieren)

Wenn der Verknüpfung von Sexualität und Zuneigung (eher die Norm als die Ausnahme) schon in der Vorstellung so negative Motive wie das "Instrumentalisieren" unterstellt werden, wie soll dann ein ergebnisoffenes Gespräch dazu aussehen?

Da ist ja vorher schon festgelegt, wer sich falsch verhält.

Auch stehen sich hier der Monogamieliebhaber(wohl sowas wie eine Schwäche) und der "Aufgeschlossene" gegenüber.
Man muß kein Psychologe sein, um die Wertung darin zu erkennen.

Nicht unbedingt ideale Voraussetzungen für konstruktive Gespräche, die im Ergebnis auch dem "Monogamieliebhaber" recht geben könnten.
********lack Frau
19.046 Beiträge
@********ne10

Die monogame Seite hat genauso ihre Berechtigung wie die mit Wunsch nach fremder Haut. Keine ist besser oder schlechter, als die andere.

Wie auch all die anderen Lebensformen, wenn sie einstimmig gelebt werden.


Leider vertritt die Monogamie-Seite oft den Anspruch sie läge mit ihren Gefühlen richtiger und verweigert sich der Reflektion, was sie mit Sex wirklich verbindet und wofür es ein Instrument ist (Macht über den Partner, Push für das Selbstbewusstsein, "Un/Sicherheitsaspakte).

Ich/wir leben monogam, aber wir verweigern uns gar keiner Reflektion was wir mit Sex verbinden.
Aber für uns ist es eben kein Instrument der Macht über den Partner oder gar der Push für das eigene Selbstbewußtsein oder ein "Un/Sicherheitsaspakte.

Wir haben die andere Seite ausprobiert und festgestellt, daß es nur Streß brauchte. Das dieser Kick der fremden Haut gar kein Kick für uns ist.
Und dann haben wir es gelassen, weil wir festgestellt haben, daß wir uns mehr sind.
Wieso sollte man den Macht über den Partner/in haben, weil man einvernehmlichen Sex praktiziert und den auch genießt?
Und Selbstbewußtsein ziehe ich aus anderen Dingen, aber nicht durch den Sex.
Es ist eben eine Win/Win Situation, wenn sich da zwei einig sind.
Das gilt aber auch für andere Lebensformen, die einvernehmlich gelebt werden.

Und was oft noch dazu kommt ist eine vehemente Absolutheit. Da gibt es nur den Partner und aus. Dabei gibt es so viele Nuancen zwischen Monogamie und ich sag jetzt mal etwas provokativ Gruppensex und Gang Bang um die ausschließliche Zweisamkeit etwas offener zu gestalten.

Jepp, die gibt es! Und als GG der Monogamie- Gruppe sieht man das z.B. an unseren Partnergruppen.

WiB
Offene Beziehung
Wir leben ja schon eine Weile zusammen und jeder genießt auch immer mal wieder fremde Haut. Der Partner hat nichts dagegen. Meist passiert es ja auch im Club oder ähnlichem. Da sind wir dann sowieso mehr oder weniger zusammen.
Jetzt hatte es sich aber ergeben das ich 3 Wochen von zu Hause weg war. In der Zeit hatte eine Bekannte meines Partners ihren Urlaub bei mir zu Hause verbracht. Es war so geplant und abgesprochen. Ich wusste lange vorher davon. Das war also nicht das Problem. Mir war auch klar das mein Dom und Sie miteinander Sex haben werden. Meine Bedingung war aber "Nicht in meinem Bett"! Ich hatte kein Problem damit das Sie meine Küche und Bad benutzt. Aber nicht meine Matratze. Das hätte ich nicht geduldet. Natürlich würde ich es nicht wissen wollen wenn es doch passiert wäre. Aber da bin ich mir sicher das er es nicht getan hat.
Obwohl ich es ja selbst mitgeplant und erlaubt hatte fiel es mir doch schwer zu fahren. Ich hatte immer wieder gesagt und auch gemeint das ich den beiden den Spaß wünsche und gönne. Dennoch wäre ich am liebsten nach Hause gekommen und wäre zumindest dabei gewesen. Es verhindern hätte ich nicht wollen. Aber es ebenfalls erleben. In der Zeit hätte ich natürlich mir auch Trost suchen können. Gelegenheit wäre genug gewesen. Aber das wollte ich nicht. Klar hatte ich die "Erlaubnis". Aber das wäre für mich nicht gegangen. Wenn mein Dom dabei ist genieße ich sehr gern den ein oder anderen Fremden in und auf mir. Aber nur in seinem Beisein.
****54 Mann
3.581 Beiträge
Im Beisein Fremde genießen
*******5938:
genieße ich sehr gern den ein oder anderen Fremden in und auf mir. Aber nur in seinem Beisein.
Kannst Du die Bindungsbereitschaft, die beim Sex entsteht und vor der die Monogamen so große Angst haben, auf Deinen zuschauenden Partner lenken?

So wie man die Schmerzen wenn der Zahnarzt bohrt in die große Zehe lenken kann, wo sie keinen Schaden anrichten?

Schöne Idee, gerade für die TE.
die Bindungsbereitschaft, die beim Sex entsteht und vor der die Monogamen so große Angst haben

Es ist ein gut gepflegtes Vorurteil, daß Verlustangst das tragende Motiv der Monogamie sei.

Es sind allerdings weitaus öfter die Monogamen, die eine Beziehung zu den fremdvögelnden Partnern beenden, als daß diese das tun, weil sie sich neu verlieben.

Das paßt irgendwie nicht zusammen.
*****y_I Frau
7.680 Beiträge
eine Beziehung zu den fremdvögelnden Partnern beenden, als daß diese das tun, weil sie sich neu verlieben.

na ist doch klar, warum.... das gemachte Nest ist ALLTAG
das nebenher ist Fun of Time
****tb Frau
51.537 Beiträge
JOY-Team 
Nun gehts hier in diesem Thread nicht um eine Sammlung von Fallstricken der offenen Beziehung, um moralische Diskussionen von Einzelerfahrungen oder gar um Wertungen derer, die einer offenen Beziehung nichts abgewinnen können, sondern um die konkrete Frage der Die "lustlose Seite" der offenen Beziehung

Bitte bezieht die nachfolgenden Postings im Sinne unserer TE schoeneansicht wieder auf diese Eingangsfrage. Danke.

Liebe Grüße,
xxxotb
JOY-Team
china_4_all
****in Mann
8.433 Beiträge
mit diesem Argument...
@**b
Die Tatsache das der Mensch für Sex austauschbar wird und man damit eben eine von vielen wird, ist auch nicht einfach hinzunehmen oder?

habe ich immer das Problem, dass meine Verhaltensbeobachtungen bei "monogamen" Personen oft ergeben, dass diese selbst damit in "promisken" (Ausprobier-)Phasen, in denen sie (noch) keinen konkreten auf eine Person fixierten Beziehungswunsch haben, gar kein Problem haben, ihre Sex(spiel)partner nach Belieben auszutauschen...

@**i
Wenn der Verknüpfung von Sexualität und Zuneigung (eher die Norm als die Ausnahme) schon in der Vorstellung so negative Motive wie das "Instrumentalisieren" unterstellt werden, wie soll dann ein ergebnisoffenes Gespräch dazu aussehen?

Da ist ja vorher schon festgelegt, wer sich falsch verhält.

hmmm... zumindest einige Frauen, mit denen ich mich diesbzgl. austausche (als auch Meinungen von Sexualtherapeuten/Innen), haben selbst den hohen Grad an Instrumentalisierung erkannt, mit dem sie "Sexualität" kulturbedingt erlernt haben. Ich sehe nicht ganz, wieso das offene Gespräche verhindern sollte.

Und mit dem "falsch" verhalten (was grundsätzlich argumentativer Quatsch in offenen Gesprächen ist) verhält es sich zB. lt. U.Clement Praxiserfahrungen überwiegend so, dass der/die "Monogame" eher die "moralisch richtigen" Argumente auf seiner Seite hat. Clement nennt das (engl.) "fighting from high ground"...

Seine Sachen empfinde ich bzgl. des Themas als lesenswert. Wobei ich die im Thread genannte "lustlose Seite" mit der im Zitat genannten "langsamen, defensiven, neinsagenden Position" assoziiere. Hier ein kurzer Auszug über eine von ihm propagierte Verhandlungsmoral:

Die Verhandlungsmoral hat zwei Seiten, die beide berücksichtigt werden
müssen: Sie ist potentiell kontrollierend und einengend, und sie ist potentiell
kreativ. Gunter Schmidt (1998) hat sehr schön gezeigt, wie sie auf
spontaneitätstötende Weise immer zugunsten des Partners ausgelegt werden
kann, der in der sexuellen Interaktion die langsame, defensive, neinsagende
Position einnimmt nach dem Motto: jeder Schritt, jede Handlung ist
zustimmungspflichtig. Deshalb geht die Verhandlungsmoral nur gut, wenn ihre
andere Seite ins Spiel kommen kann. Und dann gehört die Verhandlungsmoral
zum kreativsten, was die Sexualgeschichte der Menschheit hervorgebracht hat:

Sie stellt implizit konventionelle Skripte und Selbstverständlichkeiten in Frage,
nimmt den Akteuren die Zuverlässigkeit und Berechenbarkeit konventioneller
sexueller oder geschlechtsbezogener Regelabläufe und verlangt damit Neugier,
Interesse und ergebnisoffene Kommunikationsbereitschaft. Damit stellt sie auch
eine neue Form der Herausforderung an die sexuell Akteure: was normal, was
natürlich, was männlich, was weiblich, was angemessen ist – all das entscheiden
nur und nur die Handelnden selbst. Dabei stolpern sie oft und schaffen
Probleme, die nicht aus dem Zwang und nicht aus dem Mangel, sondern aus der
Freiheit und der Fülle der Möglichkeiten resultieren.

siehe: http://www.ulclement.de/index.php/Downloads.html
Sie stellt implizit konventionelle Skripte und Selbstverständlichkeiten in Frage,
nimmt den Akteuren die Zuverlässigkeit und Berechenbarkeit konventioneller
sexueller oder geschlechtsbezogener Regelabläufe und verlangt damit Neugier,
Interesse und ergebnisoffene Kommunikationsbereitschaft.

Ich halte es an dieser Stelle für angebracht, darauf hinzuweisen, daß

" implizit konventionelle Skripte und Selbstverständlichkeiten" auf BEIDEN Seiten vorkommen und dementsprechend konsequenterweise in Frage zu stellen sind.

Dies sei deshalb erwähnt, weil wohl recht häufig die Offen-leben-wollenden den Monogamen die Engstirnigkeit althergebrachter Konventionen vorhalten, und dabei allzuhäufig übersehen, daß sie lediglich die Konventionen eben anderer ideologischer Ansätze adaptieren, weil das ihrem momentanen Begehren so schön in den Kram passt.
Da ist es dann auch auf der fordernden Seite häufig mit Neugier, Interesse und ergebnisoffener Kommunikationsbereitschaft nicht allzu weit her.

Von daher denke ich, daß Clement da durchaus auch BEIDE Seiten anspricht, wenn es darum geht, konventionelle Skripte und Selbstverständlichkeiten in Frage zu stellen.
Jeder Forenthread stellt...
... ja eigentlich einen Impuls dar, darüber nachzudenken, was man selbst eigentlich möchte, - und warum man das möchte. Und natürlich auch darüber nachzudenken, was man nicht möchte, - und warum man etwas nicht möchte.

vielen Dank Gernot, dass Du noch einmal daran erinnerst ... dass wird doch immer wieder vergessen *snief*

Meine feste Überzeugung, nur und ausschließlich monogame Beziehungen führen zu können, ist in letzter Zeit durch die Beiträge hier in den Foren ins Wanken geraten.


Zugleich ist mein Partner aber maßgeblich daran beteiligt, dass ich mich so fühle. Wenn er mich hingerissen anschaut, auch dann, wenn mich morgens im kurzen Hemdchen verpennt und ungekämmt durch die Gegen trapse und vor dem ersten Kaffee nur Grunzlaute von mir gebe.

Wenn er mir mit leuchten Augen zuhört, wenn ich ihm von meinen neuen versponnen Ideen erzähle.

Oder indem er mich einfach nur verliebt anschaut und lächelt, während ich mich mit dem Nachbarhund herumbalge und gar nicht mitkriege, dass mich überhaupt jemand ansieht.

Dann weiß ich: Dieser Mann ist glücklich mit mir und weiß, was er an mir hat und glaubt, dass ich das beste bin, was ihm je passiert ist.


und ich bin fest überzeugt, mit so einem Partner an der Seite .. gleich ob Mann oder Frau .. kann man fast alles ausleben und ausprobieren, wenn man selber das Bedürfnis dazu hat, weil eine tiefe innere Verbundenheit besteht und bei einem Fehltritt keineswegs die Hölle droht, sondern eher die helfende Hand, die dafür sorgt, dass man gemeinsam schaut "wie gehe ich mit dem Moment, mit der Situation um"
Und mit dem "falsch" verhalten (was grundsätzlich argumentativer Quatsch in offenen Gesprächen ist) verhält es sich zB. lt. U.Clement Praxiserfahrungen überwiegend so, dass der/die "Monogame" eher die "moralisch richtigen" Argumente auf seiner Seite hat. Clement nennt das (engl.) "fighting from high ground"...

Was aber, wenn Moral in der Argumentation gar keine Rolle spielt?

Nehmen wir mal an, jemand hätte polyamore oder auch vielfältig promiske Phasen durchlebt, genauso wie monogame und hätte für sich rausgefunden, daß eine monogame Beziehung ihm mehr emotionale Tiefe erlaubt und ihm das gut tut.

Nun hat dieser Jemand eine(n) Partner(in) gefunden, mit der(dem ) das so zunächst auch gelebt werden kann und ist hochzufrieden damit.

Irgendwann findet der(die Partner(in) für sich raus, daß das bei ihm(ihr) nicht der Fall ist und möchte "verhandeln".

Warum sollte der "langsame" überhaupt verhandeln wollen?Noch dazu bei einem so elementaren Thema.Was hätte er zu gewinnen, ausgehend von seiner äußerst komfortablen Situation.

Wär es nicht konsequenter, die Erkenntnis mündet in die Entscheidung,daß die beiden sich Partner suchen, die in so elementaren Fragen besser harmonieren?

Natürlich gehen große Teile unserer Emotionalität auf unsere Sozialisierung zurück und vermutlich ist Monogamie sogar therapierbar.
Warum muß man den Leuten aber etwas nehmen, das ihnen offensichtlich Freude bereitet?

Ich stelle mir vor, jemand würde sich hier in einer der BDSM Gruppen dazu auslassen, welche Fehlentwicklungen der Persönlichkeit zum Drang der Machtausübung/Devotion führt und den Leuten mit allem Mitteln "helfen" wollen, diesem durch falsche Sozialisation erworbenen Reiz nicht mehr erliegen zu müssen.
Er könnte sezieren, was schiefgelaufen ist, daß sie so wurden und fände vermutlich hervorragende Argumente, ihnen eine "normale,gesunde" Sexualität nahezubringen.

Nehmen wir an, es gelänge ihm.Hätten sie dann mehr als vorher? Wär ihr Leben wirklich erfüllter?

Ich halte es an dieser Stelle für angebracht, darauf hinzuweisen, daß

" implizit konventionelle Skripte und Selbstverständlichkeiten" auf BEIDEN Seiten vorkommen und dementsprechend konsequenterweise in Frage zu stellen sind.

Dies sei deshalb erwähnt, weil wohl recht häufig die Offen-leben-wollenden den Monogamen die Engstirnigkeit althergebrachter Konventionen vorhalten, und dabei allzuhäufig übersehen, daß sie lediglich die Konventionen eben anderer ideologischer Ansätze adaptieren, weil das ihrem momentanen Begehren so schön in den Kram passt.

Jap
und ich bin fest überzeugt, mit so einem Partner an der Seite .. gleich ob Mann oder Frau .. kann man fast alles ausleben und ausprobieren, wenn man selber das Bedürfnis dazu hat, weil eine tiefe innere Verbundenheit besteht und bei einem Fehltritt keineswegs die Hölle droht, sondern eher die helfende Hand, die dafür sorgt, dass man gemeinsam schaut "wie gehe ich mit dem Moment, mit der Situation um"

Da möchte ich Dir doch ein wenig die Illusion nehmen, Caro.

David Schnarch hat darauf hingewiesen, daß sich in aller Regel Partner zusammen finden, die einen annähernd gleichen Differenzierungsgrad erreicht haben. (siehe: Die Psychologie sexueller Leidenschaft)
Und da für einen hohen Differenzierungsgrad eine tiefe innere Verbundenheit zu sich Selbst charakteristisch ist, und diese überhaupt erst Voraussetzung für eine tiefe innere Verbundenheit zum Partner ist, ist es weniger eine Frage des (richtigen) Partners an Deiner Seite als vielmehr der Selbstbeziehung, ob eine Beziehung" Fehltritte" (er-)tragen kann.
erwil

ich persönlich denke, unabhängig von Studien etc. , es kommt sehr darauf an in welchem Lebensabschnitt man sich kennen lernt ... und wie viel man von der bisherige Lebenszeit genutzt hat, sich selber kennenzulernen und zu achten
********ne10 Frau
2.040 Beiträge
Dies sei deshalb erwähnt, weil wohl recht häufig die Offen-leben-wollenden den Monogamen die Engstirnigkeit althergebrachter Konventionen vorhalten, und dabei allzuhäufig übersehen, daß sie lediglich die Konventionen eben anderer ideologischer Ansätze adaptieren, weil das ihrem momentanen Begehren so schön in den Kram passt.

Ich kann jetzt nur für mich sprechen, aber meine Empfindungsbreite geht deutlich über affektives momentanes Begehren hinaus.

Menschen sind durchaus in der Lage mehrschichtige Liebesbeziehungen zu führen, ohne dass sich die Gefühle gegenseitig kanibalisieren.

Das kann sicherlich jeder gut nachempfinden, wenn er an die Familie denkt. Familienmitglieder liebt man alle, aber den einen anders als den anderen.

Schwieriger wird es, wenn man die sexuelle Komponente mit hineinnimmt. Da scheitern sehr viele an dem Anspruch, dass "echte" Liebe nur echt ist, wenn sie sich an einer Person manifestiert. Tatsche ist, dass man das so nicht empfinden muss und dann auch nix falsch an einen ist. Diese Empfindungen zuzulassen und zu akzeptieren ist ja meist schon enormer emotionaler Konflikt.

Was jetzt der "unlustigen" Seite nur insoweit weiterhilft, dass man ihr sagen kann, nein dein Partner bindet dir keinen Bären auf, wenn er behauptet er liebt dich, ist aber zeitgleich auch an anderen interessiert. Wenn er es nämlich nicht tun würde, wäre er mit jemanden anderes zusammen. Und - er ist nicht nur mit dir zusammen, weil er Sex mit dir haben kann, sondern weil er deutlich mehr in dir sieht, als einen exklusiven Sexspielpartner.

Ich persönlich kann mit dem Wunsch nach Monogamität in einer Beziehung sehr gut umgehen, wenn dieser ehrlich beleuchtet wird und nicht nur als moralische Instanz dahergedroschen kommt.

Zu behaupten man instrumentalisiere Sexualität nicht - aber gleichzeitig konsterniert, dass eine offene Phase nur zu Stress geführt hat ist unehrlich.

Zu sagen, ich mag lieber monogam leben, weil es mir im Herzen weh tut, meinen Partner mit einem anderen zu sehen, weil ich mich dadurch abgewertet fühle (Stichwort beliebigkeit) und mein Selbstwert- und Sicherheitsgefühl in der Beziehung leidet ist ok.

Genauso wie zu sagen, ich mag lieber monogam leben, da dies für mich die notwendige Basis für ungeschützten GV ist.

Dann kann man als Partner damit umgehen und fühlt sich nicht gegängelt oder genötigt.

Dann sind die Gespräche auch ergebnisoffen, obwohl man sich ja mit der so negativ konotierten Instrumentalisierung auseinandersetzt.
*****lnd Mann
27.796 Beiträge
Mir fällt
dazu wieder ein, wie einfach das Leben doch sein kann, wenn man es nicht ständig hinterfragt.
********lack Frau
19.046 Beiträge
@****in


habe ich immer das Problem, dass meine Verhaltensbeobachtungen bei "monogamen" Personen oft ergeben, dass diese selbst damit in "promisken" (Ausprobier-)Phasen, in denen sie (noch) keinen konkreten auf eine Person fixierten Beziehungswunsch haben, gar kein Problem haben, ihre Sex(spiel)partner nach Belieben auszutauschen...

Aber das macht doch gerade den Unterschied.

wenn ich Dinge ausprobiert habe um zu erfahren, wie ich dazu stehe, dann habe ich das gemacht um mich selbst zu begreifen und zu sehen, wie ich ticke.
Damit hat sich doch erst der Wunsch gefestigt, eine Beziehung mit jemanden einzugehen,d er dieselbe Basis zugrunde legt wie ich.
OK, die Beziehung ist gescheitert, was allerdings nicht am Sex festzumachen war, sondern eher daran, daß eben der das einzige war, was noch stimmig war.
Alle anderen Vorstellungen gingen soweit auseinander, daß man keinen gemeinsamen Lebensweg mehr gehen konnte.
Und trotzdem bleibe ich dabei, daß - sogar nach ausprobieren anderer Möglichkeiten - die Lebensweise der Monogamie mir und meinem Partner die Liebste ist und wir es deswegen mit dem Rückschritt wieder in eine geschlossene Beziehung am Besten gefahren sind.

Was macht den Unterschied, ob man sich aus irgendwelchen Gründen nicht mehr versteht oder in sexueller Hinsicht.
In den heutigen Zeiten ist an Sex schneller zu kommen, als an einen Menschen mit dem man sein Leben teilen mag.

WiB
Was jetzt der "unlustigen" Seite nur insoweit weiterhilft, dass man ihr sagen kann, nein dein Partner bindet dir keinen Bären auf, wenn er behauptet er liebt dich, ist aber zeitgleich auch an anderen interessiert

Das mag vielfach stimmen, Menschen finden aber auch eine Menge Gründe, Beziehungen aufrecht zu erhalten, in denen Liebe nicht notwendigerweise mehr eine tragende Rolle spielt.

Schwieriger wird es, wenn man die sexuelle Komponente mit hineinnimmt. Da scheitern sehr viele an dem Anspruch, dass "echte" Liebe nur echt ist, wenn sie sich an einer Person manifestiert.

Ich glaube gar nicht, daß das von monogamer Seite immer so gesehen wird. Im Gegenteil:Angst macht vermutlich eher die Vorstellung, daß "echte Liebe" auch anderen entgegengebracht wird, womit man u.A. den Status des Besonderen einbüßt.
Menschen streben nach Identität und die bedingt Individualität.
@caro_nrw
ich persönlich denke, unabhängig von Studien etc. , es kommt sehr darauf an in welchem Lebensabschnitt man sich kennen lernt ... und wie viel man von der bisherige Lebenszeit genutzt hat, sich selber kennenzulernen und zu achten

ja, so kann man das auch sagen *zwinker*
********ne10 Frau
2.040 Beiträge
@ ofinterest

Ich habe das Thema leider nicht studiert *zwinker*

Insofern finde ich den von Dir beschriebenen Aspekt interesant, aber unlogisch. Wenn man davon ausgeht, dass man echte Liebe entgegengebracht bekommt, warum sollte man sich dann fürchten, dass sie noch einreitenden Person zuteil wird? Man verliert doch dann nix?

Wenn einem dann die "Individualität" verloren geht ist Liebe dann ja wieder instrumentalisiert, um sich selbst besser zu fühlen. Monogamiekurzschluss - benutze einen anderen, um dich besser zu fühlen.
allerdings!
Mir fällt
dazu wieder ein, wie einfach das Leben doch sein kann, wenn man es nicht ständig hinterfragt.

Es wäre sogar sehr einfach:
Morgens aufstehen, in sein Mammutfell schlüpfen, Keule in die Hand nehmen, Mammut jagen, zwischendurch Beeren pflücken, usw. *barbar*

Es könnte aber auch kurz sein:
*barbar*
Hmm, Kollege hat begeistert diese roten Beeren genascht, die an diesen nadeligen Sträuchern hängen, Kollege liegt jetzt ganz still da,
Beeren sehen lecker aus, *schleck*
auch mal naschen

*ko*
*****lnd Mann
27.796 Beiträge
Deine
Fantasien und Albträume möchte ich nicht haben, Erwil. Das ist noch gruseliger als aus dem Leben ständig Probleme zu zaubern, die nicht da sind.

Ich habe mich des Öfteren gefragt, ob nicht neben vielen anderen Gründen weibliche Unlust einfach daher rührt, dass Frauen viel sinnlicher als Männer sind, ihre Erotik im Kopf entsteht und nicht in der Möse. Weil diese Lust aber von Männern äußerst selten erkannt, aufgegriffen und fortgeführt wird, schließlich sind Männer nur Sklaven eines Anhängsels, das immer sofort zu seinem vermeintlichen Recht kommen will, muss Frau irgendwann resignieren?
*********el22 Frau
1.979 Beiträge
@*****lnd

Was hat denn weibliche Unlust mit diesem Thread zu tun?
Ich hab das EP so verstanden, das es unterschiedliche Interessenlagen gibt, aber ich habe nichts von genereller weiblicher Unlust gelesen.

Was ich gelesen habe, war, das es unterschiedliche Wünsche gibt, die unter einen Hut gebracht werden müssen, ohne das es zu einseitigen Belastungen konmt.
Und aus eigener Erfahrung ist es nicht immer nur die Frau, die Unlust verspürt oder weniger (ausgefallenen) Sex wünscht.
china_4_all
****in Mann
8.433 Beiträge
@wib
Aber das macht doch gerade den Unterschied.

das mag für dich (und andere) gerne so sein *zwinker*

In meiner Selbsterfahrung durfte ich feststellen, dass ich jene - salopp formuliert - "promisk spielerischen" Anteile meiner Persönlichkeit nicht völlig ablege (und es auch gar nicht will), wenn ich in einer Beziehung bin. Es kommt bei mir dann der Wunsch dazu, diese Erlebnisse in neugierig, offener Weise mit meiner Hauptbeziehungsperson zu teilen, ohne dass das jene "verletzt".

In Beziehungsphasen, wo das ganz gut geklappt hat, habe ich mich bis jetzt sehr hemielig und angenommen gefühlt und es vertiefte auf jeden Fall meine Liebe und Bezogenheit zu/auf jene Person.

Die momentane (s)experimentelle Phase, in der ich zwar mehr und auch emotional sehr "guten" Sex habe, als je im Leben zuvor, lässt aber an der Stelle der intimen Hauptbezugsperson ein gewisses Vakuum, wobei es sich im Gesamten aber "besser" anfühlt, als Beziehungsphasen, welche auf erotisch (für mich) unbefriedigendem Level entwicklungsmässig stagnierten.
*****lnd Mann
27.796 Beiträge
Es war
nur die Frage, wie es kommt, dass es eine "lustlose Seite" in einer offenen Beziehung gibt. Vieles wurde bereits angesprochen, aber ich meine, dass die Frau nicht nur als Verliererin auftritt, sondern auch als Sich Verweigernde. Und darauf zielt meine Bemerkung mit der unterschiedlichen Sexualität. Wozu etwas wollen, was vor allem ihn befriedigt, aber ihr nichts gibt?

Es geht wohlgemerkt nicht um Frauen, die Sexualität lustvoll erleben, es geht um "die größere Hälfte".
Wenn einem dann die "Individualität" verloren geht ist Liebe dann ja wieder instrumentalisiert, um sich selbst besser zu fühlen. Monogamiekurzschluss - benutze einen anderen, um dich besser zu fühlen.

Wenn das nun aber der stärkste ist, der zur Verfügung steht?
Natürlich geht es beim Wunsch nach Liebe auch immer um Selbstwert.

Andernfalls würde es uns genügen, selbst zu lieben. Wir hätten an Gegenliebe kein Interesse.
Wenn man das voraussetzt wird klar, daß beliebig verteilte Liebe geringer wertgeschätzt wird, als exklusive.
Das wär die eine Ebene.Meinetwegen wird die Liebe dabei instrumentalisiert.


Dann kann man sich aber auch noch fragen, was die Motive sind, überhaupt eine Paarbeziehung einzugehen.
Zu wem stellen wir denn diese Form der Verbundenheit her?
Vermutlich sind das Menschen, von denen wir annehmen, daß sie uns in bestimmten Bereichen ähneln.

Monogam veranlagte Menschen sind ja nicht nur welche, die wegen ihrer Eifersucht den Partner einsperren(nach meiner bescheidenen Erfahrung neigen vor allem besonders Eifersüchtige zur Untreue).
Das sind gelegentlich auch Menschen, die selbst kein Verlangen nach weiteren Sexualpartnern haben.
Sagen wir mal, jemand kickt sein Partner dermaßen, daß er jeden Fremdkontakt als downgrade begreifen würde, weshalb das für ihn uninteressant ist( es läßt ja niemand seinen Jaguar stehen, um Dacia zu fahren).
Ist es so abwegig, daß er den Gedanken charmant findet, jemand würde ihm gegenüber genauso empfinden?

schließlich sind Männer nur Sklaven eines Anhängsels, das immer sofort zu seinem vermeintlichen Recht kommen will, muss Frau irgendwann resignieren?

Sprich nur für dich *wink*
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