Liebe ohne Sex - Prinzessinsyndrom?

@**********henkt:

nur noch eine zwischenfrage. wenn du erst seit einem halben jahr mit deinem partner zusammen bist, dann hast du ja wirklich ein "glückliches" händchen. ich meine mich an ganz viele frühere beiträge von dir zu erinnern, die in eine ähnliche kerbe schlugen, aber einen oder mehrere andere männer betrafen. oder irre ich mich da?

(frau troll hatte einige jahre ein ich-schau-nur-profil, so zur erklärung)

Ich habe nur das Eingangsposting gelesen und highlighte mal alle Sachen, die mir aufgefallen sind:


• seine völlige Aufopferung
• Wer ist man? (wie kann man die Mauer die zwischen liebe und sex steht durchbrechen)
• schlechtes Gewissen, wenn er nicht den Prinzen spielt
• er geht alleine zum Sexualtherapeuten (Das finde ich wunderbar, aber wieso tut er das alleine?)

Aus meiner Sicht ist es weniger das Prinzessin- als viel mehr das Prinzensyndrom. "Ich bin der strahlende Ritter, der die Frau vor ihrem Drachen befreit." Been there, done that. (Danny_slf würde an der Stelle vermutlich einen unbewussten Konflikt zu der Mutter anbieten beziehungsweise diagnostizieren.)

Die Lösung? Die Frage, die sich mir stellt: Möchte er es überhaupt lösen? Der Preis - oder zumindest meiner - ist, ich bin kein Prinz mehr. War ich vermutlich nie, aber ich tue auch nicht mehr so als ob. (Drachen töten kann ich trotzdem noch, vermutlich sogar besser als je zuvor )

Ich würde mich sehr freuen, wenn sich alle Teilnehmer dieses Threads um ein höfliches und wertschätzendes Miteinander in der Diskussion bemühen - nicht nur, weil unsere http://www.joyclub.de/hilfe/spielregeln.html dies vorgeben, sondern vor allem im Sinne eines konstruktiven Themenverlaufs.

http://www.joyclub.de/my/1676209.sun_chiara.html wird es euch sicher danken, wenn ihr eure Erfahrungen ~ ohne persönliche Spitzen ~ in diesen Thread einbringt und nebenthematische Aspekte per Clubmail klärt. Danke!

Liebe Grüße
xxxotb
JOY-Team

@**********henkt
Ja, so wie ich das kenne, kann das sexuelle Interesse schon nach einem halben Jahr verschwinden. Das muss aber nicht bedeuten, dass man sich nicht mehr liebt und dass man sich nicht mehr sehen sollte.

@**********bidum:

Sorry, da hab ich mich etwas missverständlich ausgedrückt.

Wir sind bald 3 Jahre zusammen. Aber etwa nach einem halben Jahr konnte ich den Finger drauflegen, dass seine Lust an mir nachliess.

Also die Beiträge bezüglich männlicher Unlust bezogen sich schon auf ihn.

@****upa:

Ich fühle mich ja auch nicht ungeliebt.

Aber dennoch ist diese Beziehung, da Lösungsmöglichkeiten wohl rar scheinen, doch ein totgeborenes Kind.

Es sei denn, ich schraube meine Lust, wie bisher, auf den Fast-Null-Level und fühl mich, da nicht begehrt, als alte hässliche Frau.

Ist halt bloss irgendwie ungerecht der ganze Mist und für mich nicht nachvollziehbar von den Gefühlen her.

Er weiß, ich bin keine Prinzessin und will auch keine sein. Aber er will mich nicht als Hure.

Ein solches Statement triggert ja schon wieder meinen "Heldenanteil". Ich habe vor Jahren mal einen schönen Spruch gelesen: "Wer will, findet Wege, wer nicht will, Gründe."

Damit möchte ich nicht sagen, dass alles hier und jetzt lösbar wäre und lösen sich manche Dinge dadurch, dass sie nicht gelöst werden. Aber von toten Pferden darf man absteigen. Muss man aber nicht, und finde ich es manchmal auch sehr schön in der Prärie zu sitzen.

@**********henkt
Eine Beziehung ist nicht tot, solange sie besteht.
Wenn du in der Beziehung zu diesem Menschen keinen Wert erkennst, weil sie deinen Vorstellungen nicht entspricht bzw. deine sexuelle Bedürfnisse nicht befriedigt, hat sie wirklich keine Zukunft.
Aber wenn du willst (und er auch), kann diese Beziehung weiter bestehen, in einer anderen Form, als du sie dir wünschst, evtl. als Freundschaft. Vorausgesetzt, dir ist dieser Mensch wichtig und du ihm.

Ich geb ja auch noch nicht auf.

Aber unter Beziehung im Sinne von Beziehung zwischen Mann und Frau versteh ich zumindest etwas, was nicht auf Freundschaft reduziert wird....

Wenn ich nen Freund im Sinne von Freundschaft suche, dann suche ich mit anderen "Kriterien" als wenn ich einen Partner "suche".

Dann wünsch ich mir aber auch die Ehrlichkeit, sich und mir das einzugestehen.

Und das Argument, zu sehr zu lieben um eine "normale" Beziehung führen zu können - ich weiß nicht, ob das nicht auch einfach bloss Unfähigkeit zur Wahrheit ist.

Man kann sehen, ich bin hin und her gerissen.

Möchte aber auch den Thread nicht an mich reissen - zumal das Problem ja viele betrifft.

Zunächst mal ist es eine Legende,daß das sexuelle Interesse am Partner/der Partnerin mit der Zeit einschläft.

Da existiert keine Zwangsläufigkeit.Es mag Wellenbewegungen geben ,aber nicht notwendigerweise ein Erlöschen.


Aus dem selben Grund,warum manche Männer immer bei Frauen mit schlimmer Kindheit landen,manche Frauen bei gewalttätigen Typen und andere immer wieder bei Trinkern.

Die haben irgendwas in ihrem Verhalten,möglicherweise auf einer Ebene,die nichts mit ihrem Problem zu tun haben scheint,das einen triggert.

Ich weiß inzwischen,wie das bei mir läuft(kenne mein Muster),fühle mich bei den Erwählten aber wohl,weshalb es keinen Handlungsbedarf gibt.

Will das jemand für die Zukunft ändern,muß er versuchen,die Parallelen der Menschen während der Kennenlernphase zu erkennen.
Ist vermutlich gar nicht immer leicht,da das richtige rauszufiltern.

@**********henkt
Wenn dein jetziger Partner deine Kriterien für eine Beziehung nicht erfüllt, bleibt es dir nur noch übrig, dir das einzugestehen - oder habe ich dich jetzt falsch verstanden?
Andere Möglichkeiten siehst du nicht, oder?

Dasselbe betrifft auch die TE, glaube ich.
Wenn sich die sexuelle Situation trotz Therapie nicht ändert, will sie die Beziehung beenden, wenn ich das richtig verstanden habe.

Um zu lieben und Sex zu haben, auch nach langer Zeit, muss man unvernüftig sein.
Ich weiß das man mich für verrückt hält aber wenn ich mit meiner Frau in der Stadt bin und wir sing scharf aufeinander dann suchen wir uns ein Hotel und treiben es wild und geil.
Auch wenn es bis nach hause nur eine halbe Stunde ist.

Der Alltag ist voll gepackt mit Dingen die einen schaffen aber die Freiräume verrückt zu sein muss man sich nehmen.

Am Anfang hat mich meine Prinzessin für bekloppt erklärt, heute lässt sie mich machen und sie genießt es. Sie lässt meine Art von geilheit und Sex zu

@****upa: Andere Möglichkeiten gibt es nicht.

Wie ja auch die TE erwähnte, ist es ja nicht so, dass Mann keinerlei Sex mehr will - nur will er diesen nicht mit seiner "Prinzessin"

Was ja dann letztendlich bedeutet, dass die Sexualität beiderseits nur noch aushäusig erlebt werden kann.

Heeee und genau sowas brauch und will ich nicht.

Denn dann sind wir ja bei einer Beziehung die eigentlich ne Freundschaft ist.


Aber wie erwähnt, ich gebs noch nicht auf. Vielleicht sind es ja auch andere Knoten bei ihm, die zu lösen sind.

@*******ier: Deine Frau ist zu beneiden - und du auch. Glaub mir, ich wäre echt verdammt gern unvernünftig.

@**********henkt

Vielleicht sind die Knoten eher bei dir zu lösen?

Ich möchte dir nicht zu nahe treten, aber es klingt nach "Was nicht paßt, wird passend gemacht."

Wenn ich dich richtig verstehe, bist du also der Meinung, ich sollte in einer Beziehung, die keine ist, unbedingt bleiben, bis ich so alt bin, dass mir Sex egal ist?

Aus welchem Grund sollte ich das tun?

Ich versuche nicht, ihn mir passend zu machen, aber ich seh den Sinn nicht darin, mit jemand zusammen zu sein, der mich nicht will.
Da kann ich ihn noch so sehr wollen bis sich meine Zehennägel aufrollen - es ändert doch nichts daran, dass er mich nicht begehrt.

Oder versteh ich dich jetzt komplett falsch?

Ich musste es lerne unvernüftig zu sein!

Das fing damit an das ich in einem Geschäft wo sich meine Frau ein Kleid kaufen wollte gemeckert habe.
Mit der Verkäuferin hat sie mich überredet ein Kleid anzuziehen, diese Situation fand ich so was von Geil.

Meine Frau weiß wenn ich geil bin dann will ich sie sofort und nicht Stunden später.
Meine Frau macht aber Dinge die ich mir wünsche, nackt Kochen, nur mit einem BH an Tisch sitzen.
Gerade wenn man unzufrieden ist muss man es sagen was los ist.
Man muss offen und ehrlich sprechen.
Sexuallität verändert sich, das ist eine Herausforderung die man nicht immer alleine schafft.
Und Männer haben eh ein Problem, sie wollen immer der Held sein, gebraucht werden, cool sein.
Wenn ich mit meiner Frau essen gehe und ich will ihr Höschen dann geht sie aufs Klo und zieht es aus. Sie sagt nicht ich bin pervers, oder ein alter geiler Bock.
Nein sie gibt es mir.
Es gehören zu jedem Problem immer zwei, es ist nie einer alleine schuld.

@*******ier:

Du denkst also, ich bin mit daran schuld, weil ich nicht genügend Sex rüberkommen lasse?

Hmm, nun, als ich ihn das letzte Mal (das war letztes WE) blasen wollte, schob er mich weg, weil er nicht frisch geduscht war.
Ich erklärte ihm, das störe mich nicht, aber er verweigerte sich mir völlig.

Wenn ich ihn streichele, meint er, ich würde nur an das Eine denken.

Wenn ich Strapse für ihn anziehe, meint er, ich würde nuttig aussehen und soll das wieder ausziehen.

Ralf, ich würde mitten in einem Geschäft vor ihm auf die Knie fallen und seinen Hosenstall öffnen, wenn ich wüsste, er will das.

Nicht ich bin nicht unvernünftig.

das ist doch der springende punkt.

die menschen, die wir uns aussuchen für eine beziehung (ja - ich glaube, daß wir das tun, wenn auch wohl zu einem guten teil unbewusst), die haben was mit uns zu tun. und dazu gehört eben im zweifel auch der mann, der einen vergöttert und auf einen podest stellt und eben nicht sich schweisstriefend, geil und lüstern durch die laken mit uns wühlt.

irgendwas passt eben doch so gut an genau diesem typ mann, daß er es geworden ist ... und wenn frau das nicht mehr will, muss sie aktiv werden und an sich etwas ändern. vielleicht ändert sich auch der aktuelle partner dann (mit). oder frau muss eben (wieder) suchen ...

Erstaunlich,wie oft ich in letzter Zeit von Männern höre und lese,die ihre Frauen ganz doll lieb haben,aber keinen Sex mit ihnen wollen und ihr Verhalten nuttig finden.

Eine Freundin von mir hat das 5 Jahre lang versucht hinzubekommen und dann aufgegeben.Aushäusig war er aber ziemlich aktiv.

Seelenverschenkt.

Nein warum sollst du schuld sein. Es ist eher das unvermögen deines Partners zu sagen was es will!
Will es der die versaute Nonne im Bett, oder eher eine Ersatzmutti.
Und die fasst man nicht an und mit der hat man auch keinen Sex.
Auch ein Mann kommt in eine Krise und Denkt viel nach.
Wieviel gute Jahre hat man noch, ist alles so wie ich mir das Wünsche.....
Oft wächst auch einem Mann alles über den Kopf.

In jungen Jahren war ich eher sehr zurückhaltend was Sex angeht, heute will ich Sex,mehr den je. Je verrückter um so lieber.
Ich bin nicht nur beim Sex wie ein kleines Kind sondern in vielen Dingen.

@**********henkt

Nein, ich bin der Meinung, dass man den eigenen Blickwinkel ändern soll bzw. kann, um eine Lösung bzw. die Lösungen zu finden, die man momentan nicht sehen kann.

Wenn du von "einer Beziehung, die keine ist" redest, habe ich aber den Eindruck, dass du eine Lösung schon lange gefunden hast.

Leute mit so einem Frauenbild sind mir ein Greuel.

Entweder es gibt die lupenreine, unschuldige, selbstverständlich völlig keusche Madonnenfigur, die man von unten herauf anbetet (mit der ist Sex natürlich nicht mal denkbar... das ist als würde man Maria persönlich unterstellen, sie hätte doch gefickt, um Jesus zu empfangen).

Oder es gibt die schmutzige, verhurte Dirne, die man nach allen Regeln der Kunst durch Sonne, Mond und Sterne vögeln kann, weil man bei der eh nix mehr versauen kann was nicht schon versaut ist.

Altertümlicher geht das Frauenverständnis wohl kaum. Und realitätsferner auch nicht.

Für den Mann ganz persönlich ist vielleicht bedauerlich, dass er auch vom Sex an sich ein sehr verzerrtes Bild hat. Es ist etwas Schmutziges, das man nur mit schmutzigen Frauen tut.

Dass Sex auch etwas Erhebendes sein kann, mit dem man sich gegenseitig verehrt, etwas sehr Reines, Intimes, Wahrhaftiges... das scheint ihm entgangen zu sein.

Den armen Mann haben vermutlich seine Eltern auf dem Gewissen mit einer völlig verschrobenen Sexerziehung.

oder steigert den Druck, weil es ihm ganz deutlich zeigt, dass es ihr eben nicht ausreicht so wie es ist

@*******aum
Sehr guter Post. Diese Einstellung findest du bei vielen Männern. Ich war früher ganz ähnlich gestrickt und hatte einen ausgeprägten Madonna-Hure Komplex. Aber so etwas kann man sich auch abgewöhnen -> Wenn man wirklich will und offen bzw. selbstrefelektiert genug ist um seine Probleme erkennt.
Ich hatte damals tatsächlich Gründe gesucht um nicht mit meiner Partnerin schlafen zu müssen. Wenn ich heute an diese Zeit denke könnte ich mich über mich selbst schlapplachen.