@neo
Freut mich, dass Du meinen Artikel gelesen hast
Ich gebe zu, dass ich auch etwas gespannt war, wie Du auf meine kleine Spitze reagierst
Also: MÜSSEN tust Du tatsächlich nichts, auch Deine Emotionen MUSST DU nicht bewältigen, dass ist richtig - die Alternative könnte ja sein, Psychosen zu entwickeln, oder einfach blinde Flecken in der eigenen Biographie zu haben, weil man Erlebnisse u. ä. nicht verarbeitet...
Ich meinte: dass jeder Mensch sich sein Leben doch selbst erklären will und dementsprechend auch seine Emotionen dazu 'ordnet'. Und dieser Prozess läuft zu einem großen Teil im Unterbewusstsein ab.
Aber, und da hast Du leider überlesen, wo ich Dir zustimmte:
ist das Unterbewusstsein aber keine autonome Persönlichkeit, der man Verantwortung oder gar Schuld in die Schuhe schieben kann, sondern eher eine überwiegend emotionale Ergänzung des Oberbewusstseins.
Ich habe also klar ausgedrückt, dass die menschliche Psyche nicht schizophren in zwei Teile geteilt ist, sondern dass Unter- und Oberbewusstsein eng zusammenhängen und -wirken. Das Unterbewusstsein verarbeitet das, was wir im Oberbewusstsein erleben (deshalb: ergänzend).
Ich betone nochmal, dass es meiner Meinung nach nicht richtig ist, die Verantwortung für irgendetwas, das man fühlt oder phantasiert in ein ominöses, magisches Unterbewusstsein zu legen. Erst recht nicht, wenn es um Aktivitäten geht.
Aber
ich finde es, hm, sagen wir mal: interessant, wie stark Du an der Kontrolle über Emotion und Unterbewusstsein festhältst. Natürlich
entstehen Emotionen in Dir, aber suchst Du Dir wirklich aus, welche? Und wann? So nach dem Motto: "Ach, heute ist Donnerstag, jetzt habe ich mal... die Emotion Freude"?
Darüber hast der Mensch an sich doch keine Kontrolle - aber der Verstand hat darüber Kontrolle, wie er mit der Emotion umgeht.
Und dabei nutzt dieser / hilft das Unterbewusstsein, in dem es das Erlebte
verarbeitet!
Außerdem ist es äußerst schwierig, wenn nicht gar unmöglich, alle seine eigenen Emotionen zu kennen. Man spürt sie - aber die Selbstwahrnehmung sieht auch nicht alles (=der sogenannte blinde Fleck) weil sie um ein harmonisches Selbstbild bemüht ist.
Je mehr man sich damit allerdings beschäftigt, desto mehr kann man auch über sich selbst herausfinden. Ist aber ein langer Weg und braucht die Kritik und Wahrnehmungen anderer Menschen (z. B. guter Freunde).
Übrigens, eine Sache ist mir an Deinen Beiträgen noch aufgefallen:
Du betonst immer wieder, was DEINE Meinung oder DEINE Richtung ist.
Das ist Dein gutes Recht und keiner will Dir das hier ausreden!
Bei einigen Kommentar-Artikeln von Dir hatte ich allerdings den Eindruck, dass Du anderen Teilnehmern hier eine romantischere oder einfach andere Sicht von Phantasien, bzw. Unterbewusstsein ausreden willst. Kann das sein, oder habe ich mich da geirrt?
MfG,
smartnsweet