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Lebt ihr eine unteilbare Inniglichkeit oder ist Liebe gerade das, was den Raum zwischen den Menschen füllt?
Reserviert ihr einen Teil eurer Zeit, eures Vermögens, eure Emotionen für euch selbst und schöpft daraus die Liebe, die ihr anderen zu Teil werden lasst? Oder vermehrt ihr alle diese Dinge dadurch, dass ihr sie nicht reserviert, sondern teilt?
Das "entweder oder" macht das Thema schwierig, denn gerade jetzt, im Zeitalter des Wandels ist es eben jener Wechsel vom "entweder oder" zum "sowohl als auch".
Dies findet man zwar in sämtlichen Schattierungen, ob abgedroschen, ausgelutscht oder überbelichtet, dennoch geht es im Kern darum neue Prozesse anzustoßen.
Die bis heute gewachsene Gesellschafts- & Partnerschaftsform ist ja kein "Etwas" von gestern auf heute und schon garnicht etwas undogmatisches. Ganz im Gegenteil, die bis heute manifestierte Monogamie und Partnerschaftsliebe ist durchtränkt von klerikalem Denken. Leider zuoft assoziiert mit Religion im falschen Sinne.
Zu Zeiten, als das Früh-Ägypten im Aufbau war, lebte man mehr im sowohl als auch, als dann im nachfolgenden Spät-Ägypten (was leider die Pseudo-Geschichtswissenschaft beharrlich ignoriert). Da in den Anfängen jener 26.000 Jahre (über die wir hier reden) noch das alte "Wissen" und die Gesellschaftsformen in ihren letzten Zügen existierten, nutzen jene "Herrschaftsgeilen" ihre Macht zur Neuordnung.
Was leider nur noch für die letzten 1000-1500 Jahresehr gut dokumentiert ist, ganz besonders die Infiltration und Formung durch die kath. Kirche. Monogamie und das abartige Spiel von Panikmache (Hölle/Himmel-Irrsinn) brachten die Menschen von Generation zu Generation dazu monogamer zu leben.
Diese Monogame-Zwangsform, so der verständliche Prozess währenddessen, veranlasste die Menschen dazu, den Partner als Kompensationsfigur zu nutzen.
Mal davon ganz abgesehen, dass vor nicht einmal 100 Jahren, Mann und Weib tägliche Vorgänge meistern mussten, wo 90% der heutigen Gesellschaft kläglich jammernd versagen würden.
Erst im Zuge der Industrialisierung in den Industriestaaten formte sich das ehemals hartgesottene Volk zu hochkarätigen Weicheiern. Wer einen Vergleich will, kann jederzeit zu Naturvölkern fliegen oder einfach mal 3 Monate Südamerika oder Afrika buchen. Das lässt nahezu jeden schlagartig ernüchtern. Es genügt aber auch eine ernsthafte Reise durch fundierte Geschichtsbücher.
In unseren Gefilden geht es doch nicht mehr ums Überleben oder um das Mmeistern des Lebens. Essen gibt es im Überfluss, Trinken auch, wer wirklich arbeiten will, findet Arbeit.
Also verlagerte sich die Kompensationsleichtigkeit auf den psychischen Bereich. Dieses Forum auf diesem Portal ist getränkt von diesen Kompensationsradikalitäten. Nur wer leckt, bekommt auch einen geblasen. Nur wer dies tut, bekommt das. Nur wer dies mag oder an Fetisch hat, bekommt Zweisamkeit und so weiter. Auch außerhalb dieses Portals (was ja nur einen kleinen Querschnitt unserer Bevölkerung aufzeigt) ist es völlig normal Liebe, Partnerschaft und eigene Defizite im Form jener Kompensation zu bewältigen.
Die Idealform, erst einmal sich selbst zu lieben, sich selbst zu vertrauen, mit sich selbst glücklich zu sein ohne all dies projektiv oder kompensativ mit Liebe und Partnerschaft zu vermischen, leben nur sehr, sehr wenige. Es ist ja auch ein harter, anstrengender und mitunter schmerzhafter Prozess, dies zu erreichen. In unserer Wirf- & Weg-Zeit mag das kaum jemand wirklich angehen, zu schwer, zu anstrengend, zu ...
Ist man allerdings auf dem Weg in diese eigene Idealform, lebt man das sowohl als auch zunehmend immer mehr.
Es ist auch unschwer nachvollziehbar. Wenn ich alleine lebe und mit mir glücklich und zufrieden bin, mich mag wie ich bin und mir vertraue, auch in schwierigen Momenten. Dann bin ich doch noch glücklicher und erfüllter, wenn ich jene Form des Lebens mit einer Person gemeinsam erlebe. Insofern jene Person auch so leben möchte. Denn dann sind das Einräumen von Freiräumen selbstverständlich. Beide wissen, dass dies extrem wichtig ist. Die innere Achtsamkeit, also die gelebte (statt eingebildete) Achtsamkeit fühlt und spürt, wann der andere geistigen und räumlichen Freiraum braucht, wann die Zeit des gemeinsam Erlebens ist. Man redet oft von Teilen, besonders von Liebe, die mehr werden würde, wenn man sie teilt. Der Vater des Gedanken ist lauter, aber die Aussage Unfug. Man teil ja nicht sondern erlebt gemeinsam, ein entscheidender Unterschied.
Und genau auf diese Weise darf dann alles sein. Alleinsein, Zusammensein, Lust, Genuss, Ruhe und Freude, auf dem Fundament der Liebe vom Herzen. Frei von Zwang, Kompensation, Erwartungshaltung und Schmarotzertum.
herzliche Grüße
danny