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Essstörungen

*****har Paar
41.021 Beiträge
JOY-Team 
@ nurmalschaun
Respekt vor Deiner Leistung!

Dass Dir die Therapeuten in der Klinik nicht helfen konnte, das ist leider häufig so. Viele Psychologen haben im Grunde selbst einen an der Waffel und nur wenig Ahnung von dem, was in einer Magersüchtigen vorgeht. Aber es gibt auch viele wirklich gute Psychologen und effektive Methoden, die richtig gut helfen. Eine davon ist EMDR. (Im Internet ist dazu alles zu finden, wenn Du googelst.)

Viel Glück auf Deinem Weg. Und schau mal, dass Du den Hintergrund Deiner Neigung zu Süchten findest, denn auf Dauer kannst Du nicht immer jede Sucht durch eine neue ersetzen. Es ist besser, herauszufinden, was die Sehnsucht dahinter ist beachte mal dieses Wort: Sehn-sucht!).

Alles Liebe, viel Kraft, Mut und Geduld!
@eva
lieben dank für dein angebot *ggg*

ich habe eine liste mit kliniken, ziehe aber eine behandlung dort nicht in betracht, ich war auch im letzten jahr schon in einer und das hat die krankheit nur verschlimmert

gibt viele dinge, die ich in meinem kopf erst regeln muss, die mit auslöser der sucht sind

liebe grüße
"sie" die sehr optimistisch ist
@paarhot40
ein tipp.............

mach dir einen notfallkoffer.
ich weiß, dass hört sich blöd an aber ist eine art und weise sich abzulenken.
packe dort alle sachen rein die dich ablenken können und dich glücklich machen!!!!!!!!!!!!!!!

zb
• eine foto deines liebsten od. der kinder
• ein kuscheltier
• cd mit deinen lieblingslieder, die dich richtig aufdrehen lassen
• ein gedicht was dich aufmuntert
• ein zettel mit fröhlichen wörtern die dich aufmuntern

mach dir dort kleine zettel mit belohnungen drauf wie zb. sonnenbankbesuch,shoppen gehen usw. und versuche es sofort in die tat umzusetzen.

ich weiß für viele hört sich das lustig an.........aber es kann dir helfen.

mach dich mal im internet über die spätfolgen schlau......kann dir vielleicht ein wenig die augen öffnen.


hoffen konnten dir etwas helfen

gruß
wp
@wildes_paar
....danke für den tipp mit dem koffer, das werd ich ausprobieren

die spätfolgen sind mir sehr wohl bekannt...man kennt aber auch die folgen beim rauchen oder alkoholismus und kann man das deswegen so einfach abstellen oder vielmehr tut man es???

im kopf ist einem vieles klar, nur die umsetzung ist nicht so einfach und ich freu mich über jeden tag, an dem ich es umsetzen kann, will damit nur sagen, wenns eben "schief" geht an manchen tagen, setz ich mich nicht mehr soviel druck aus, sondern sage morgen ist ein neuer tag

trotzdem freu ich mich immer über neue tipps und gedankengänge, die ich vielleicht noch nicht kenne und die ich dann ausprobiere

liebe grüße
"sie"
Danke für all die Berichte
Es gibt also doch noch andere, die mit diesem Thema vertraut sind.

Bei mir ist es so, das ich nicht der Ansicht bin, das ich eine Esstörung habe, aber viele sprechen mich immer wieder darauf an und Fragen: Sag mal bist Du magersüchtig?

Und das geht einem extrem auf die nerven, bzw. gehe ich darufhin zum Spiegel und sehe hinein. Ich kann darin aber nur erkennen, das überall Fett zu sehen ist.

In der Schwangerschaft habe ich 10Kg zugeommen. Das ist jetzt 2 Jahre her. Damals wog ich 73kg. Am Ende der Schwangerschaft 83Kg.

In der Schwangerschaft hatte es mich auch nicht gestört, weil ich ja wegen meinem Baby zugenommen habe.

Aber schon kurz nach der Geburt dachte ich: Oh Gott, der Bauch sieht ja noch genauso aus, wie im 8 SchwangerschaftsMonat.

Zum Glück habe ich keine Schwangerschaftsstreifen.

Ausser am Po und an den Kniekehlen. Und die haben mich extrem gestört, bzw stören immer noch.

Habe dann durch den Stress, bzw. durch die Neuerfahrung: Baby abgenommen. War dann von 75kg auf 64kg.

Wieder bekam ich zu hören, Oh Gott, bist Du krank? Was hast Du denn? Sie meinten mein Gesicht wäre ja total eingefallen. Ich sollte mir Photos von mir selbst ansehen, aber ich sah aus wie immer.

Ich denke einfach, das ich mich doch wohlfühlen muss. Und jetzt mit Konfektionsgrösse 38, statt wie vorher 40/42 fühle ich mich etwas besser.

Ich hatte vor, bei der 2 Staffel Germanys next Topmodel mitzumachen, aber ich kann mich dort nicht im Bikini hinstellen. Die hätten meine Bewerbungsunterlagen ja nicht mal angeguckt bei meinen massen. *heul*
Also ich habe eine Schwester,die ich sehr lieb hab und die MAGERSÜCHTIG IST und es sich nicht eingestehen will.
Sie war mal eine sehr attracktive,echt wunderschöne Frau...die jetzt nur noch aus Haut und Knochen besteht.Ist schon schwer seine eigene Schwester so abmagern zu sehen....Und das noch mit einem Kind finde ich schlimm *roll*

Ich habe sie immer bewundert,jetzt habe ich nur noch Mitleid.schade um sie
Hi SexyMom !
Wenn Du Größe 38 hast, klingt das doch absolut i.O. Und Deine Fotos sind sehr schön.
Ich hatte früher auch Bulimie ( vor zehn Jahren etwa) , da kam vieles zusammen an Gründen. Habe dann eine Psychotherapie gemacht und bin auch davon weg gekommen.
Bulimie kann mit Schlankheitswahn zusammen hängen ( so war es bei mir ) , muss aber nicht. Für viele ist das Erbrechen auch eine Art Bestrafung und Selbstkasteiung bzw ein Weg, den Körper wieder besser wahr zu nehmen. Andere fügen sich stattdessen selbst Schmerzen zu . Das hat den gleichen Effekt.

Ich denke, wenn man einmal an einer Eßstörung wegen Schlankheitsfimmel gelitten hat, schleppt man das immer irgendwie mit sich rum. Nach meiner SS habe ich auch Probleme gehabt, wieder auf normalem gesundem Weg zur besseren Figur zu kommen und nicht fanatisch Sport zu treiben und nur zwei Äpfel pro Tag zu essen.

Beobachte Dich mal selbst: Wenn deine Gedanken nur noch ums Essen oder Sport kreisen, ist das nicht ungefährlich.
Andererseits : Wenn Du schon in diesem Teufelskreis steckst, kann Dein eigenes Körperbild für Dich schon so verzerrt sein, dass Du alle Ratschläge in den Wind schreibst. Man muss selbst davon loskommen wollen, sonst reden die Familie und Freunde gegen eine Wand.
So ist es übrigens bei jeder Sucht.
Menticore
Also ich denke mal Du meinst mich liebe Schwester.

Wie Du weisst, wurde ich in der Schule immer nur gehänselt. Als Pferd beschimpft, als fett beschimpft und als hässlich beschimpft.

Da muss ja dann wohl was dran sein, wenn das Menschen mein halbes Leben lang zu mir gesagt haben.

Ich war damals mal sehr verliebt und was hat der gemacht, der wollte dann eher meine Schlanke, hübsche Stiefschwester.

Das war immer so.

Das hat sich dann auch geändert im Laufe der Zeit. Aber da dachte ich, was will der Mann von mir? Der sieht klasse aus, aber ich doch nicht.

Naja was dabei rausgekommen ist, spricht ja dann wohl für sich...Jedesmal wurde ich beschissen mit einer Anderen.

Also sag nicht, da sich attraktiv war oder bin.

Ausserdem habe ich jetzt 2 Kg zugenommen. Das heisst ja wohl, das ich etwas esse. Und nicht wir alle behaupten, ich esse nichts.

Ich bekomme schon nach 3 Etagen Treppenlaufen magendrücken und Atemprobleme. das ist ja wohl eindeutig ein Zeichen dafür, das ich einafch zu viel Kilos auf meinem Leib habe.
@ Sexymom und Menticore
Ich will mich nicht in Eure familiäre Angelegenheiten einmischen.
Nur noch mal zur Klarstellung ,Sexymom: Ich meinte, deine Fotos sind gut so wie sie sind. Nicht mit noch weniger Körper.
Eben hat sich wohl auch schon mein Satz von vorher bewahrheitet, dass man das, was die Familie ( Menticore ) sagt, nicht hören will. *snief*
Das ist kein Vorwurf, Sexymom. Bei mir war das exakt genauso. Je öfter meine Mutter sagte, ich sei zu dünn oder ich solle mehr essen,desto wütender wurde ich und desto stärker wurde der Wunsch, kein Gramm mehr zuzunehmen bzw noch mehr abzunehmen ( ich war übrigens zeitweise auch ein dickes Kind ).
Aber Du musst Deinen Weg selbst finden.
*****har Paar
41.021 Beiträge
JOY-Team 
@ Menticore
Hier tippt der Mann von uns beiden:

Genau so schlimm ist es, hilflos mit anschauen zu müssen, wie die eigene, geliebte Partnerin sich fast zu Tode hungert (siehe mein Posting dazu weiter oben = bis auf gerade mal 30 kg bei 170 cm Körpergröße) - und man nichts dagegen tun kann. Und damals gab es einen kleinen Jungen von gerade mal 5 Jahren (der dann viele Jahre bei mir als alleinerziehendem Vater leben musste, weil seine Mutter am Ende war) - bis er mit meiner jetzigen wundervollen Partnerin eine neue Mutter gefunden hat und endlich wieder glücklich wurde.

Ob Deine Schwester "SexyMom" wirklich magersüchtig ist oder nicht, können wir nicht beurteilen. Und Magersüchtige behaupten immer (!), sie seien garantiert nicht magersüchtig, selbst dann noch, wenn sie nur noch aussehen wie ein Skelett. Anhand der Fotografien im Profil könnte es durchaus zutreffen (diese ganz bestimmten Züge um den Mund herum haben fast alle Magersüchtigen). Es könnte aber ebenso nicht zutreffend sein (sie wäre dann einfach nur sehr, sehr schlank) - alles in allem sind es tolle Fotografien und zeigen eine schöne, wenn auch sehr dünne Frau.

Was aber niemals angebracht ist: Mitleid. Das Wort kommt von "mit leiden". Und entweder leidet Deine Schwester, dann musst Du nicht mit ihr leiden, dann wäre es so schon schlimm und traurig genug. Oder sie leidet nicht, dann brauchst Du es ohnehin nicht.

Mitgefühl wäre richtiger und durchaus angebracht. Und Liebe!

Ansonsten wollen wir uns da nicht einmischen, denn das geht uns nichts an. Aber wir können mit Dir mitfühlen, denn wenn Du glaubst, dass Deine Schwester wirklich magersüchtig ist, dann muss das schrecklich für Dich sein. Und das hilflos zu erleben, vor allem auch wegen des Kindes - das tut weh ...

Wir wünschen Dir von Herzen, dass alles gut wird.
Lena
Danke Lena, aber die Bilder sind leider nur halbwegs gut fotografiert.
Da sieht man das nicht so sehr. Zum glück.

Ja genauso ist es auch bei mir.
Je mehr die sagen, ich bin mager, umso wütender werde ich.
Ich esse auch bei jemanden mal was, aber nur wenn ich Hunger drauf habe. Manchmal gehen die mir so auf die Nerven, dann beisse ich wutentbrannt in die blöde Stulle und dadurch gibt es dann nur Stress.

Wie gesagt, ich erbreche nicht und ich esse auch.
*****har Paar
41.021 Beiträge
JOY-Team 
@ SexyMom
Hier tippen der Antaghar und seine Antagharin:

Liebe SexyMom,

Du scheinst ein wundervoller und empfindsamer mensch zu sein, soweit wir das nach Deinem bewundernswerten Profil und Deinen Beiträgen beurteilen können. Kompliment!

Du kennst die zehn Gebote und zitierst sie extra in Deinem Profil, was wir genial finden. Somit dürftest Du gläubig sein (zumindest bis zu einem gewissen Grad). Du sollst nicht töten, heißt es da - auch nicht Dich selbst! Und Gottes Geschöpfe soll man gut behandeln. Das gilt auch für Dich selbst. Den Körper, der Dir geschenkt wurde (Du hast ihn ja nicht selbst gebaut), solltest Du lieben und achten und ihn nicht etwa nach und nach beseitigen.

Klar, das weißt Du alles selbst, aber vielleicht solltest Du es Dir immer wieder bewusst machen? Zumal Du eine große Verantwortung hast.

Falls Du magersüchtig bist (und manches spricht dafür), dann ändert das nichts daran, dass Du ein großartiger Mensch bist. Aber dann hast Du ein Problem, denn alle Magersüchtigen behaupten steif und fest, sie seien es nicht.

Magendrücken und Atemlosigkeit beim Treppensteigen - das sind ganz eindeutig Zeichen für eine Überlastung des Kreislaufs, aber - bitte glaub uns! - nicht, weil Du zu dick bist (das bist nun garantiert nicht) oder zu viel Fett auf den Rippen hast, sondern weil Du zu schwach bist. Und warum bist Du das? Leider ist die Tatsache, dass Du das hier geschrieben hast, ein ernst zu nehmendes Alarmsignal!

Bitte, sprich offen und ehrlich mit Deiner Schwester, die sich große Sorgen macht und das hier auch kundtut. Tu ihr nicht weh! Was ihr beide auch immer für eine Geschichte hattet (wir werden es vielleicht in Deinem "Buch" noch lesen), es ist nicht gut, auch nicht im Sinne der zehn Gebote, sich selbst und seiner Schwester wehzutun. Von Deinem Kind ganz zu schweigen.

Wir wünschen uns und vor allem Dir aufrichtig, dass Dir unsere Worte zu Herzen gehen. Und dass Du wirklich alles in Ordnung bringen kannst oder längst auf dem richtigen Weg dazu bist. Sich aus dieser Welt und aus diesem Leben zu "verflüchtigen" - das ist eine Sünde!

Wir schicken Dir Licht, Kraft, Mut und Liebe!
@ Anthagar/in
Sehr schön von Euch geschrieben, von Fremden nimmt man in solchen Situtationen gerne mehr an als von Menschen, die einem nahestehen.
Also nun regts mich auf...Echt.
Treppensteigen.Atemnot????
Das kommt wohl eher vom Nix essen. Echt...
Meine Schwester war mal ein so hübsches Mädel...
Kann nicht verstehen,wie man sich so gehen lassen kann...
*snief2*
*******7_bw Mann
342 Beiträge
Trauer
Ich traure sehr darüber, dass es meiner Tochter genauso geht (und immer ging), wie es SexyMom beschreibt. Ich finde, SexyMom, Du bis über 180 groß, da wäre mir 65 oder 70 kg definitiv zu wenig.

Als ich 16 oder 17 war hatte ich ebenfalls ähnliche Werte, aber ich hatte wenigstens immer einen sehr gesunden Hunger. Im nachhinein betrachtet (nach allem, was ich jetzt über Magersucht weiss) bin ich vielleicht dicht daran vorbeigeschrappt. Aber Essen versus Gewicht war für mich nie ein Thema, zum Glück!

Dass Magersucht auch was mit Lust bzw. Nichtlust am Leben zu tun hat drückt für mich das Gedicht von Heinrich Heine "Welch Frevel" aus, in dem die mittlere Strophe heisst:

Läßt man sich vom Fleische locken,
Das ist immer noch verzeihlich;
Aber Buhlschaft mit den Knochen,
Diese Sünde ist abscheulich!


In diesem "vom Fleische locken" lassen im wörtlichen und im gleichzeitig übertragenen Sinn steckt für mich der Kern der Sache.

Johnny57
Essstörung=seelisches Problem
Wir haben in unserer Familie die Erfahrung gemacht das man durch Trennung sehr schnell zu Essstörungen neigen kann.
Seelische Belastung, Schuldgefühle, das nicht wissen wo man hingehört sind Kriterien die schnell jemanden in so einen Zustand bringen können.
Erste Anzeichen waren das rumstochern im Essen, das Würgen beim runterschlucken der Nahrung und sehr kleine Mengen die zu sich genommen wurden.

Durch intensive Zuwendung, Verständnis und Liebe habe wir gemeinsam dieses Problem in den Griff bekommen.

Wichtig ist, nie etwas über's Knie brechen und viel Geduld aufbringen.

dark_dream
*********e_by Mann
2 Beiträge
Wissenswertes
Hallo an alle, ich hoffe ich kann euch hier ein wenig helfen, da ich das Thema kenne, beruflich! Zunächst mal, wann man ein Gewichtsproblem hat.
Der BMI sagt nicht nur aus, wo ein Optimum ist, wo ne Abweichung ist, sondern auch, ab wann es mehr als nur zu wenig oder zu viel ist. Darauf sollte man achten, und so etwas wie schwere Knochen gibt es nicht, denn selbst ne hohe Knochendichte macht nicht mehr als 500g aus.

Dann war hier noch ne Frage, weshalb sie zugenommen hat, nachdem sie ihren Freung kennengelernt hat. Das ist ganz einfach und psychisch bedingt. Ist man solo, will man seinem gegenüber gefallen und achtet auf seine Figur. Kennt man den Menschen dan intensiver, lässt das nach. Das gilt nicht für Jugendliche. Achja, ganz wichtig, das passiert unterbewusst, also nicht wirklich steuerbar.

Und nun zu hilfen bei Essstörungen. Bei Untergewicht, Magersucht, hilft meistens nur ein Gespräch mit dem Fachmann, einem Arzt, oder die Vorstellung beim Psychologen. Man sollte nicht denken, das Psychologen was für gestörte sind, genau für solche Probleme sind sie da und man sollte sich nicht scheuen hinzugehen. Gegen Bulimi reicht das nicht mehr, aber da gibt es seit neustem auch Medikamente zur Unterstützung, mit denen es fast unmöglich ist, sich zu übergeben.

Hoffe, ich konnte helfen...
********luck Frau
429 Beiträge
...
Also zuerst mal:
@*******ife:
welche Medikamente sollen das bitte sein?? *roll*

1. Hat jemand von Euch Essstörungen?
Ich (w) hatte 13 Jahre lang Essstörungen; es war eine Mischform zwischen Anorexie und Bulimie. Es hat angefangen mit 13 Jahren und heute würde ich sagen, ich habe sie im Griff. Ich habe Normalgewicht, fühle mich aber in meinem Körper nach wie vor super unwohl. Aber ich weiß, dass dies auch dann nicht verschwindet, wenn ich 5 kg weniger wiege, also lasse ich die Selbstkasteiung und versuche mich so normal wie möglich zu ernähren. Was im Grunde auch klappt; es kommt selten zu Rückfällen und darauf bin ich stolz, denn eine Essstörung raubt einem alles an Lebensqualität!

2. Wenn ja, welche?
siehe oben...

3. Wie kam es dazu?
Über die Hintergründe möchte ich nichts sagen, nur so viel: Essstörungen haben in den allerwenigsten Fällen mit Schlankheitswahn zu tun!! Der Körper wird zum Kampffeld gemacht und es stecken andere Motive dahinter - auch wenn sie lange Zeit unbewusst sein mögen!

4. Habt Ihr diese in den Griff bekommen
Zum großen Teil ja!

5. Wenn ja, wie?
Aufarbeitung der Ursachen in einer Therapie; eine wunderbare Beziehung.
(Danke Schatz für die Unterstützung!)

6. Wer hat Euch dabei geholfen?
Therapeut, eine Freundin, mein Freund

Allgemein:
ICH bin der Meinung (und ich kenne dies von vielen vielen Anderen Essgestörten auch!!), dass weder Mitgefühl, noch unter Druck setzen bei den Betroffenen etwas bewirken. Solange man noch irgendeinen kleinen Vorteil von der Essstörung hat - warum sollte man gegen sie kämpfen??? Ich musste erst ganz weit unten sein um zu erkennen, dass mir die Essstörung wirklich GAR KEINEN Vorteil mehr bringt, vorher hätte es gar nichts gebracht, gegen sie zu kämpfen! Die Ambivalenz muss weg sein.

@******ore:
Deine Aufregung kann ich auch völlig nachvollziehen! Als Verwandte ist man hilflos, kann nichts dagegen tun und irgendwann macht es einen nur noch wütend, dass sich die Schwester (Freundin/Partnerin/Tochter) völlig zerstört.
Du hast recht!! Atemnot beim Treppensteigen kommt von Kreislaufproblemen, die durchs Hungern verursacht sind. Und da braucht man sich auch nix vormachen lassen!
Leider kannst du nichts tun und Du musst Deine Schwester in ihrer Hungerei lassen und dabei kannst Du nur hoffen, dass sie irgendwann an den Punkt kommt, an dem sie einsieht, dass es nichts bringt.
Ich habe auch mal in einer Beratungsstelle für Essstörungen gearbeitet und die Angehörigen sind immer wütend geworden wenn sie gehört haben, dass sie nichts tun können. Aber so ist es nun mal leider, denn unter Druck setzen bewirkt nur das Gegenteil... *snief2*

Ich wünsche Dir, Menticore, aber vor allem auch Dir, SexyMom alles erdenklich Gute!!
********luck Frau
429 Beiträge
Noch was vergessen...
@****Hot:
Das soll wirklich kein Angriff sein, aber zwei Aussagen zweifle ich stark an!!

"die gefahr bei bulimie ist einfach, dass man in eine magersucht abrutscht"
Das ist Blödsinn! Wenn Du bulimisch bist, kann es schon sein, dass Du Dich runterhungerst, aber wer länger eine Ess-Brech-Sucht hat und weiß, wie es ist, wenn man bis zu 10 mal am Tag kotzt, der weiß, dass man nur dann abnimmt, wenn man anorektische Phasen dazwischen hat. Die Heißhungeranfälle führen TROTZ KOTZEN dazu, dass man zunimmt. Warum? Ganz einfach: der Körper befindet sich während der Eßstörung in einer Art "Notzustand", der alle Kalorien, die ihm zugeführt werden aufsaugt wie ein Schwamm. Das ist der Grund, warum viele Bulimikerinnen normalgewicht sind oder sogar leicht drüber liegen! Es kommt nicht beim Übergeben nicht mehr alles raus, weil viele Kalorien schon aufgenommen wurden.
Und nur weil man sehr wenig wiegt, ist das noch lange keine reine Magersucht!!
Zudem ist es viel wahrscheinlicher, von einer Magersucht in die Bulimie zu rutschen als umgekehrt.

"anders als bei magersucht, die zum tode führen kann, kann man mit bulimie überleben, nur hat das leben dann noch qualität? "
Das stimmt so auch nicht ganz! Tatsache ist, dass die Mortalitätsrate bei Magersüchtigen wesentlich höher ist, aber die Gefahr gibt es dennoch auch bei Bulimikerinnen: Nierenversagen, plötzlicher Herzstillstand. Ich persönlich kenne zwei Mädels, die an Bulimie verstorben sind - nicht an Magersucht! Man sollte es nicht herunterspielen, dass auch die Ess-Brech-Sucht eine verdammt gefährliche Krankheit sein kann!
*****har Paar
41.021 Beiträge
JOY-Team 
@ desireofluck
Zwei gut auf den Punkt gebrachte Beiträge von jemandem, der wirklich Ahnung hat. Klasse!

Hoffentlich liest "SexyMom" beides aufmerksam.

Und wir müssen uns, dank Deines Beitrages, in einem Punkt revidieren (was auch an "Menticore" geht): Mit Mitgefühl meinten wir natürlich nicht, dass man Betroffenen bemitleiden soll. Um Himmels Willen nicht! Aber man kann ja trotzdem Mitgefühl mit jemanden haben, der in dieser Lage ist. Man darf es demjenigen nur nicht zeigen oder sagen. (Aber da gibt es auch andere, durchaus ernst zu nehmende Ansätze in der Therapie, die vor allem - mit 80% Erfolgsquote! - aus Kanada kommen.)

Ansonsten hast Du völlig recht: Solange Betroffene auch nur den geringsten Vorteil aus ihrer Krankheit ziehen, werden sie diese immer verleugnen und radikal abstreiten und um jeden Preis behalten wollen, ohne dass es andere merken. Dann muss man sie eben solange ihren Weg gehen lassen, bis sie mit der Nase voll im Dreck stecken. Hier ist nur leider ein Kind da, was es verdammt schwer macht, einfach nur zuzugucken.
********luck Frau
429 Beiträge
@Antaghar
...danke! *g* Mir liegt es einfach am Herzen über Essstörungen aufzuklären und es gibt leider nach wie vor so viel Laienwissen, was völlig an der Realität vorbei geht (z.B. Essstörung = Schlankheitswahn).. *gr*

Nein, ich habe Mitgefühl auch nicht als Mitleid verstanden. Ich wollte damit nur folgendes ausdrücken:
Mein Freund hat damals auch mit mir mitgefühlt als es mir so schlecht ging und es war auch schön zu wissen, dass es jemanden gibt, den es überhaupt interessiert, aber wirklich geholfen hat es mir nicht!

"Man darf es demjenigen nur nicht zeigen oder sagen."
Seh ich etwas zwiegespalten...als ich 15 Jahre war, hatte ich eine Therapeutin, die hat mich ein Mal in den Arm genommen und es hat unendlich gut getan. Insofern würde ich nicht so klar sagen, dass man es nicht darf. Man muss als Aussenstehender halt klar wissen, wo die Grenzen sind, denn sonst endet das schneller als man denkt in einer Art Co Abhängigkeit!

Habt Ihr bezüglich den Therapie Ansätzen aus Kanada mal Links, wo ich das nachlesen könnte? Neue Forschungen interessieren mich natürlich immer! *zwinker*

Ja, wenn ein Kind mitinvolviert ist, macht es die ganze Sache komplizierter, denn ein Kind bekommt dies unweigerlich mit und das kann auch übel enden. Bei einer Freundin von mir kam es sogar so weit, dass auch die Tochter (8 Jahre) schon essgestörte Züge entwickelte - obwohl sich die Mutter ganz sicher war, dass sie ihre Tochter dies nicht merken und spüren lässt...Und das ist wirklich traurig... *snief2*
Hallo....

ich selber bin nicht betroffen, habe aber früher eine Freundin gehabt, die Essgestört war. Sie wog zu Spitzenzeiten nur noch 38 Kilo.

Ich kann es überhaupt nicht nachvollziehen, wie man sich das selber antun kann? *schock*

Nicht nur der körperliche Zerfall, sondern alles irgendwie.

Es kann doch kein tolles Gefühl sein, aufs Klo zu gehn und zu kotzen?! Allein schon der Brechakt an sich ist grauenvoll! Dieses stumpfe Gefühl an den Zähnen, dieser Geschmack!

Ich kann es einfach nicht verstehn, warum das soviele Frauen/Mädels tun?

Ich möchte hier wirklich keinem zunahe treten, aber ich hab es bei meiner Freundin damals einfach nur als Mittel zum Zweck gesehn, damit sie quasi im "Mittelpunkt" steht, und sich aller Interesse nur um sie dreht und um ihr Befinden. *roll*

Aber vielleicht kann ich da selber nicht so mitreden, weil ich ja nicht selbst davon betroffen bin.

Mich interessiert es halt einfach.
*****har Paar
41.021 Beiträge
JOY-Team 
@ desireofluck
Und wieder Beifall aus dem Antagharland!

Den Schwachsinn mit der immer wieder so salopp dahingeworfenen Behauptung, Eßstörungen hätten etwas mit dem Schlankheitswahn zu tun, haben wir schon ganz zu Beginn dieses Threads aufzuzeigen versucht, denn das kam hier natürlich auch prompt. Es wird so viel Blödsinn verbreitet ...

Wir bleiben dabei, dass es nicht gut ist, Mitgefühl zu zeigen. Aber es ist hilfreich und tut Betroffenen gut, wenn man ihnen zeigt, dass man sie liebt. (Das haben wir auch weiter oben schon deutlich zu machen versucht.)

Dieser Punkt mit der Co-Abhängigkeit ist auch etwas Vertracktes, allzu leicht schliddert man als Angehöriger (wie bei Alkis oder Drogensüchtigen ebenfalls) in dieses Verhalten.

Wir werden wegen der neuen Forschungen aus Kanada uns mal umtun (die beiden Bücher dazu haben wir gerade an eine betroffene Familie verliehen) und Dir per Clubmail infos zukommen lassen.

@ puro

Das ist normalerweise eine schwere psychische Erkrankung und hat weiß Gott nichts mit Im-Mittelpunkt-stehen-Wollen zu tun. Und wenn Du wüsstest, wie viele Menschen sich tagtäglich selbst Schaden zufügen und sich kaputt machen ...

Das betrifft auch Bereiche wie z. B. Partnerschaft und Sex, wo sich selbst sabotierende und selbstschädigendes Verhalten fast schon Alltag ist. Überleg doch mal, wie viele Menschen Du kennst, die gerne anerkannt und geliebt sein wollen - und alles dafür tun, dass sie es garantiert niemals werden! (Nur ein harmloses Beispiel ...)
********luck Frau
429 Beiträge
@*****har:
wäre super, wenn Ihr mir die Namen der Bücher oder ähnliches mitteilen könntet! *kuss*

"Aber es ist hilfreich und tut Betroffenen gut, wenn man ihnen zeigt, dass man sie liebt"
Kann ich nur voll unterstreichen! Und es ist auch hilfreich, wenn man der Betroffenen sagt, dass man sie unterstützt, wenn sie sich Hilfe holen will und dass man auch dann zu ihr hält, wenn sie z.B. in eine Klinik geht oder eine ambulante Therapie macht.
Für mich war das damals ganz wichtig zu wissen, dass mein Freund auch nach einem Klinikaufenthalt noch mit mir zusammen sein will - man macht sich halt die komischsten Gedanken!

@**ro:
Wie Antaghar es ja schon treffend formulierten: das hat nichts damit zu tun, dass man im Mittelpunkt stehen will! Im Gegenteil: die meisten Essstörungen (gerade Bulimie, die ja oft jahrelang unerkannt bleibt) laufen im Verborgenen ab, ohne dass jemand etwas davon mitbekommt.
Klar, ist das Erbrechen nichts Erstrebendes und wird auch von Betroffenen nicht als angenehm empfunden, aber es ist befreiend (DAS kannst Du wahrlich nicht nachvollziehen, weil du keine Eßstörung hast!), wenn man nicht auf gesündere Weise weiß, mit Konflikten, unangenehmen Gefühlen o.ä. umzugehen...
Mutig
Ganz mutig von euch so frei davon zu berichten, obwohl dieses Thema schon sehr tief in die eigene Gefühlswelt sich hineinbewegt.

Zum einen kann man aus euren Berichten Kraft schöpfen, dennoch spüre ich zumindest ein Art von Trauer, darüber dass so viele junge Menschen den Zuflucht in ein Suchtverhalten finden. Sei es nun in Form von Essstörungen, oder Selbstverletzungen oder Drogen-/ Alkohol-/ Medikamentenmißbrauch...

wenn man nicht auf gesündere Weise weiß, mit Konflikten, unangenehmen Gefühlen o.ä. umzugehen...

Ich wollte nur die Fragestellung nach Ziele während ein Esssucht aufgreifen. Mit Zielsetzungen und Erwartungshaltungen im Leben können Essstörungen sehr wohl zu tun haben. Wir hatten eine Mitschülerin die so mutig war in der Schule von ihre Anorexie zu erzählen, sie hat uns klargemacht dass die Anorexie für sie eigentlich nur ein Mittel war ihre Versagensängste unter Kontrolle zu halten. Dabei hatte ich sie schon immer als eine sehr starke Persönlichkeit eingeschätzt, mit klare definierte Ziele (beinahe ein "Streber") und ein von Aussen betrachtet gesunden Lebensführung... Ich habe sie bewundert, dafür was sie alles geleistet hat. Während ihre Krankheit ist es ihr auch gelungen Ziele zu verfolgen, in ihrem Fall sportliche Ziele aber auch die Schule hatte sie nicht nennenswert vernachlässigt (erreichte immerhin Top-Noten). Nach ihre Erzählung denke ich ein wenig anders, bewundern tue ich sie immer noch, aber ich müsste feststellen dass es vor allem von Aussen schwierig ist zu erkennen wie es jemanden innerlich ergeht.

Ich wünsche alle betroffenen alles Gute, dass ihr die Stärke und der Kraft dazu habt die negativen Gedanken entgegen zu halten und wieder der Fokus auf das Leben selbst und seine Sonnenseiten richten könnt.
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