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ungewollt kinderlos

******218 Mann
1 Beitrag
Versuch 9
ich möcht euch ein bischen von uns erzählen.
wir sind seit 7 jahren verheiratet und versuchen schon fast genauso lange ein kind zu bekommen.
insimination fehlanzeige, drei versuche, 3 mal hoffen und ´puff´ ist jedes mal zwei wochen wartezeit auf das ergebnis um sonst.

icsi auch ´noch´ nicht von erfolg gekrönt(die hoffnung stirbt zu letzt).

mit jedem versuch wird der eigene druck vor allem für sie immer größer. eigentlich müsste es klappen (aussage arzt einer kinderwunschklinik)

wir kommen bis zum einsetzen von zwei befruchteten zellen, doch sie nisten sich nicht ein. wir konnten sogar mal 3 befruchtete zellen einfrieren, doch nur eine überlebte das auftauen und konnte ihr eingesetzt werden.

wie gesagt, nicht schwanger.

es ist immer ein schlag ins gesicht, wenn du eine schlechte nachricht nach der anderen bekommst.

wir haben als ausgleich zwei nichten(2 1/2) und einen neffen (5 1/2) im haus, der umgang ist gott sein dank sehr gut, fast wie eigene.
doch wenn die kids nach dem spielen zu mama und papa gehen, liegen wir uns in den armen und heulen(beide).
warum wir nicht?
nach einiger zeit rappeln wir uns auf, machen uns mut für die nächste behandlung und leben unser leben weiter.

in unserem engeren bekanntenkreis sind 4 paare mit ähnlichen schwierigkeiten.

ich denke, jedes paar muss seinen weg bei diesem thema gehen, egal ob kliniken, akkupunktur, adoption, oder kinderlos glücklich.
nur schade, wenn eine partnerschaft nicht gefestigt aus solchen situationen hervorgeht.
Es gab...
vor Kurzem eine Sendung über eben dieses Thema beim ZDF. Ein guter Beitrag und ich muß gestehen, mich hat er sehr nachdenklich gemacht.
Nur um das vorweg zu nehmen: Wir sind selber dvon betroffen das es bei uns einfach nicht klappen will, wir schießen also keineswegs ins Blaue. Ich weiß sehr wohl wie Frau sich dabei fühlt und welche Selbstzweifel einen überkommen können.

In diesem Beitrag wurden mehrere Paare begleitet. Darunter war ein Paar welches, wenn ich mich recht erinnere, 16 Versuche ICSI. Nichts... bei Versuch Nr.17 hat es dann geklappt. Aber: Die Frau war dermaßen runter mit den Nerven, man kann es sich kaum vorstellen wenn man nicht weiß was da in einem Menschen vorgeht.

Ich muß gestehen, ich habe das Thema abgeschlossen. Wenn es nicht klappen soll dann kann ich da nichts dran ändern. Ich will nicht irgendwann wie besessen durch die Gegend rennen und ich möchte auch weder psychisch noch physisch daran zerbrechen. Das Warten ist das Schlimmste daran.

Aber was noch viel schlimmer ist, meines Empfindens nach, sind die guten Ratschläge die man zum Teil bekommt. "Entspann Dich mal, dann klappt das schon von selbst." "Fahr mal in Urlaub, da funktioniert das immer."... Hey, ich bin entspannt, ich war immer entspannt. Wenn es nicht geht, dann geht es eben nicht, egal ob daheim oder im Urlaub.
Ich habe an einer Arbeitskollegin zu krass gesehen was passieren kann.

Ich wünsche Euch allen ganz viel Glück und Erfolg, aber vor Allem Kraft und Nerven und den Mut zu sehen wenn es einfach nicht geht sowie die Einsicht sich dann nicht selber fertig zu machen. Denn selbst wenn es dann doch noch klappt mit einem Kind: Was hat ein Kind davon wenn Mami völlig fertig ist?
Meine Schwägerin hat den Bericht auch gesehen hat sie mir gesern davon erzählt.
Ich sage jetzt das würde ich nie machen - aber was wenn der Arzt sagt die chancen sind da das es klappen kan???

keine Ahnung ob ich dann sage : Nein wir hören auf.

m moment bin ich kurz vor der ersten Behandlung...
Spritze jetzt den 4. Tag und am Freitag muss ich zur Kontrolle...

Dann mal sehen wie es weiter geht...
Nuja, wenn...
der Arzt sagt das es klappen kann... aber dann gleich so oft? Ne, also das muß für mein Gefühl nicht sein. Zumal die behandelnde Ärztin in dem Beitrag auch meinte das es Fälle gibt (oft genug) in denen die Patientin einfach nicht wahr haben will das es nicht klappt und es wirklich lange probiert... unter Umständen sogar so lange bis sämtliche finanziellen Mittel erschöpft sind.

Das geht denke ich zu weit... so traurig das auch ist, man muß auch Träume los lassen können.
Wie gesagt kann ich das ja auch so nicht beurteilen da ich ja noch am anfang stehe und auch jetzt nocht nicht abschätzen kann wie ich damit umgehe wenn es nicht klappt - bzw. auch die zeit bis man ein ergebnis hat.

Has du auch Icsi gemacht?
Nein,
ICSI habe ich mir gespart. Aber zu größten Teilen aus der Erfahrung heraus das ich einfach dieses Warten und Bangen nicht mehr weiter haben wollte. Davon abgesehen hat eine Arbeitskollegin von mir das gemacht... Ende vom Lied war dann das es nicht geklappt hat, sie den letzten funktionierenden Eierstock auch noch verloren hat und beinahe daran gestorben wäre.

Ich möchte keine Panik verbreiten, bitte versteht das nicht falsch. Es geht in den meisten Fällen gut, ganz klar. Ich habe nur gesehen wie sehr Frauen darunter leiden und wie ich mich jeden Monat aufs Neue selber verrückt gemacht habe.

Das muß ich mir selbst nicht antun. Ich ziehe aber den Hut vor denen die das durchziehen, ganz klar.
Also bei mir ist ja soweit alles ok ausser das der Zykls etwas spinnt.
Ansonsten stehen die chancen sehr gut....

Ich würde gerne mal jemand treffen der auch Icsi macht und mir da vielleicht das eine oder andere Beantworten kann ... aber irgendwie gibt es sehr wenige die das machen?
13 Jahre haben wir es versucht
dann haben wir aufgegeben und unser Leben umgekrempelt. Die Belastung für die Beziehung war schon recht extrem. Stundenplansex macht beiden nicht wirklich spaß. Dann die Hormonbehandlung. Schließlich haben wir aufgehört und uns damit abgefunden kinderlos zu bleiben. Unser Leben hat sich total verändert. Dann haben wir uns für eine Adoption interessiert, aber wir waren zu alt.
Na ja, dann haben wir doch noch Glück gehabt, Wir! wurden schwanger und haben nach einigem Bangen eine super tolle Tochter bekommen, und das ohne Stundenplan und Hormone. zu unserer Überraschung hat und die Sachbearbeiterin für Adoption gesagt, dass sie so was laufend erlebt. Im zuge des Adoptionsverfahrens werden dann doch sehr viele Schwanger. Das liegt daran, das der verbissene Wunsch nach einem Kind in dieser Zeit nachläst.
Erstaunlich welche macht der Kopf über den Körper hat.
kinder!
hallo an alle,
als ich hier eben alle aussagen gelesen hatte,vorallem von ivana und sallycrow,würd mir angst und bange.
sallycrow,wenn ich dich richtig verstand wurdest du von einem mann schwanger,mit dem du nicht mal schlafen wolltest???
ivana,irgendwann klappt es nur man darf sich auch nicht auf ein kind versteifen,denn sonst klappt es auch nicht.
mein arzt hat damals zu mir gesagt,vielleicht sollte ich mal mit einem anderen mann schlafen,damit meine hormone durcheinander kommen(oder so ähnlich,ist schon lange her).
das habe ich aber niemals gemacht,bei mir hat es,nachdem ich die pille abgesetzt habe nur 6monate gedauert,dann war ich schwanger.
meien maus heisst ALICE und ist nun 2jahre und 1 monat.
hoffe,bei allen die sich ein kind wünschen,dass es noch klappt

lg sunny_21
*****_nw Frau
186 Beiträge
Themenersteller 
@ sunny_21
danke für deinen beitrag -aber so einfach wie du es schilderst ist es nunmal nicht -leider!habe mal eben in dein profil gelinst *zwinker* ,du bist 21,recht schnell nach absetzten der pille(6 mon.)bist du schwanger geworden und hast jetzt eine 2 jährige tochter - das ist der absolute idealfall -und so wünscht es sich jede frau -die "praxis"sieht leider anders aus -wer sich in solch eine behandlung begibt ,versucht schon mehrere jahre schwanger zu werden-in den meisten fällen ist die ursache nicht geklärt,es gibt aber auch viele medizinische ursachen,wie z.b.so kleine myome die nicht mal operativ entfernt werden können -die versperren den weg zu den eileitern(war bei einer freundin so)auf natürlichem weg wäre sie nie schwanger geworden und auch eine insemination(da wird der aufgearbeitete samen in die gebärmutter gespritzt) hätte bei ihr nichts genutzt ,weil der samen nie in die eileiter weiter konnte um dort die eizelle zu befruchten!sie hat also eine künstl.befruchtung durchgemacht(ich benutze jetzt mal bewusst nicht die abkürzungen wie icsi usw.weil das nur die verstehen,die so eine behandlung durchmachen) ihr wurden also eizellen entnommen und außerhalb des körpers wurden sie dann befruchtet,sie musste dann entscheiden wieviele befruchtete eizellen wieder eingesetzt werden-weil es zu mehrligsschwangerschaften kommen kann-bei ihr hat es geklappt nach dem 3.versuch -sie war überglücklich...leider gab es in der ssw dann probleme -das kind kam schon im 6.monat -also eine frühgeburt
es ist also ein sehr komplexes thema und die wenigsten wissen darüber bescheid-darum habe ich diesen thread eröffnet -es wird einfach zuwenig darüber berichtet-nur wer in der situation ist/kommt setzt sich damit auseinander-und am anfang redet man nicht darüber-ist ja peinlich !jeder kann kinder bekommen!denkt man ...und von allen seiten sieht und hört man das wieder jemand schwanger ist -oft auch ungewollt oder als "unfall"bezeichnet,sog."tropis"-das ist dann schon deprimierend...
und leider wird es noch immer von vielen nicht akzeptiert,wenn man sich bei diesem problem hilfe sucht-alle meinen das man sich entspannen soll...urlaub machen usw.usw.,das eigentliche problem wird nicht gesehen bzw.belächelt und man bekommt noch mehr probleme-z.b.bei der arbeit -man muss gewisse termine einhalten-untersuchungen,spritzen ect.alles muss an bestimmten tagen stattfinden -man bekommt einen termin-wenn man berufstätig ist-gibt es da häufig probleme,weil der arbeitgeber auch kein verständnis hat ...man steckt immer in einer zweckmühle...riskiert seinen job ,aber der wunsch nach einem kind ist doch größer und man ist zu allem bereit -das versteht nur jemand der das durchmacht!und von der gesellschaft wird man nur belächelt...man soll sich nur mal entspannen-sorry -das kann doch nicht sein!
am anfang habe ich mich auch geschämt...dachte das ist unser problem-aber nachdem ich die behandlung angefangen habe und gesehen habe ,was in der praxis los war -schlimmer als im taubenschlag-da bin ich selbstbewußter damit umgegangen -meine erfahrung war 30/70 manche haben sich abgewendet ,andere haben zugegeben das sie auch schwierigkeiten haben(die mehrzahl)und je mehr ich erzählt habe habe ,desto mehr haben sich gemeldet!

ps.diesen spruch von deinem frauenarzt finde ich unmöglich -habe mal etwas ähnliches erlebt ...da war ich bei einem arzt saß in der kabine und konnte hören wie er mit einer anderen patientin sprach-damals war ich so anfang 20 -er sagte zu ihr das sie es nicht so ernst nehmen sollte ...wenn es gar nicht klappt könnte er ihr und ihm mal zeigen wie es geht! ich saß da -untenherum schon frei(das fand ich schon komisch,das man sich vorher frei machen muss)als ich das hörte habe ich mich angezogen und bin raus....der sprechstundenhilfe habe ich nur gesagt:"der kann froh sein ,wenn er nicht angezeigt wird" -also auch da gibt es schwarze schafe-auch ärzte sind menschen!
*****_st Frau
386 Beiträge
@sunny_21
Also ich will Dir ja nicht zu nahe treten und als böse erscheinen, aber wenn Du nicht weißt, wovon Du redest, dann solltest Du Dich echt zurückhalten. Mit solchen Sprüchen "... irgendwann klappt es nur man darf sich auch nicht auf ein kind versteifen,denn sonst klappt es auch nicht. " machst Du Dir bei diesem Thema keine Freunde. Diese dämlichens (Entschuldigung, daß ich es so direkt sage) Kommentare ziehen alle nur noch mehr runter und der Haß auf alle, die schnell und "normal" schwanger werden, wird nur noch größer. Und wenn dann sowas in Verbindung mit "nach 6 Monaten war ich schwanger" kommt, dann ballt sich sicher bei vielen betroffenen Lesern die Faust. Auch wenn sie es aus Anstand nicht zugeben.

Ich will in diesem Thread jetzt nicht mit Beschimpfungen starten, aber das mußte ich loswerden. Wer also nur so was zu sagen hat, der erzählt es am besten seinem Gärtner. Ist besser für alle und die gute Laune, auch bei diesem Thema.

@*****ein, wir können uns gern über Clubmail unterhalten (kann aber nicht als erste schreiben). Ich kann auch viele Erfahrungen zu diesem Thema kund tun.

Ich habe dieses Thema von Anfang an gelesen, weiß aber jetzt nicht mehr, wer was geschrieben hat. Aber ich frage mich, warum die betroffenen Paare ihre Wut nicht ausdrücken dürfen. Irgendiwe ging es in einigen Beiträgen darum. Da wurde gleich von Beschimpfungen usw. geredet. Aber sind wir doch mal ehrlich, die Phase, in der wir alle gehaßt und verflucht haben, die Kinder haben oder schwanger sind, die haben wir doch alle durchlebt. Der eine mehr, der andere weniger. Warum darf das eine Betroffene nicht sagen. Wir sollten uns dann nicht angegriffen fühlen, weil wir es verstehen. Und wer, wenn nicht wir!
*****_st Frau
386 Beiträge
Meine Geschichte!
So, nun habe ich hier schon ab und zu was geschrieben, aber meine Geschichte noch nicht. Das werde ich jetzt mal tun.

Wir haben uns im Januar kennen gelernt und sind im Sept. zusammen gezogen. Ich wusste, er ist der Richtige (war schließlich schon fast 30) und ich habe beschlossen, die Pille abzusetzen. Da ich das nicht heimlich wollte gab es Diskussionen. Er war noch nicht so weit. Aber ich habe mich durchgesetzt, auch mit der Begründung, es klappt ja nicht immer gleich. Tolle Vorahnung.

1 Jahr verging. Dann Temperaturkurven, alles okay. Mein Gyn verschrieb mir irgendwelche Pillen und irgendwann gab es eine Spritze zum Auslösen des Eisprungs. Dann sagte er, so jetzt machen wir mal ein halbes Jahr Pause. Ich war mittlerweile 30. Die Pause dauerte für ihn länger, ich suchte mir eine Ärztin. Die verschrieb mir erstmal 3 Monate Vitamine. Dann wieder diese Pillen wir der Erste und erklärte mir, dass ich an dem und dem Tag auch mit meinem Mann (wir hatten mittlerweile geheiratet - zum Glück) schlafen muß. Toll, dachte ich, ist ja mal was Neues. Aber der Respekt vor dem weißen Kittel war halt größer. Also brav Pillen geschluckt. Dann der einzige Lichtblick bei ihr, Überweisung in die Klinik zu Überprüfung ob Eileiter durchgängig sind. Namen dieser Prozedur habe ich vergessen, war furchtbar, schmerzhaft und musste abgebrochen werden. Ist aber von Frau zu Frau unterschiedlich (wie das Einsetzen der Spirale, einer tut’s weh, der anderen nicht). Dann neuer Termin für 3 Tage um zu schauen, ob Schleimhaut da ist und sich ordentlich aufbaut. Alles okay. Nächster Termin zur Bauchspiegelung, weil Untersuchung ja nicht geklappt hat. OP, aufgeblasener Bauch, Diagnose Eileiter waren zu, aber jetzt wieder durchgängig. 3 Monate später Kontrolluntersuchung, die diesmal auch wieder sehr schmerzhaft war, habe aber kurz vor Abbruch die Zähne noch mehr zusammengebissen. Immer noch alles okay. Es passierte aber nichts, außer das die Ärztin sagte, es ist mein negative Einstellung. Hurra! Neuer Arzt. Hormone, Spritzen. Monat für Monat. Nach der Auslösepritze fragte ich, wie lange es bis zur Wirkung dauert, also ob wir am Besten gleich im Wartezimmer anfangen oder noch Zeit haben. Letzteres habe ich nur gedacht. Er bekam einen roten Kopf, stotterte und sagte ganz leise, er weiß das nicht. Das Internet wusste es. Irgendwann tat ich meiner Apothekerin leid und sie gab mir mit der Pillenpackung eine Visitenkarte von Leipzig. Erstmal Zweifel, dann doch irgendwann angerufen. Ja, prima, nächster Termin in 6 Monaten.
Der Arzt docktorte weiter rum, wir hatten ja noch Respekt (ein wenig) und Ehrfurcht. Dann schlug er auch eine Erholungspause vor. Ich sagte, es hat jetzt die ganze Zeit nichts gebracht, was soll eine Pause bringen. Ungläubiger Blick. Wir kommen nicht wieder, wie gehen in eine Spezialpraxis. Ach ja, so was gibt es, wo. Jetzt war die Ehrfurcht endgültig dahin.

Den nervigen Sex nach Temperaturkurven und Tag habe ich mal weggelassen. Ich glaube, das war schlimmer als im Bordell, obwohl ich da noch nie war. Man kann das nicht beschreiben. Und das Schlimmste war, dass es immer länger dauerte, weil keiner mehr Bock hatte. War zum Teil schon schmerzhaft.

In der Praxis (hatten ein Spermiogramm und sämtlich Versuche an mir mit) dauerte es eine Weile. Dann waren wir dran, die Ärztin (mit dickem Bauch) schaute auf die Unterlagen und sagte nach 5 min: So, also, eine IVF oder nichts. Wenn sie wollen, können wir gleich anfangen oder nicht. Ohne zu wissen was wir taten, sagten wir ja. Untersuchung bei mir, Mann Becher in die Hand und Termin für Spritze zur Ausschaltung des Zyklus. Wir sind raus, ich habe geheult diese fette Kuh verflucht. Zu Hause fiel uns dann aber ein Stein vom Herzen, denn wir wussten, endlich gab es jemanden, der weiß was er tut, fängt nicht aus Abrechnungsgründen mit Vitaminpillen an und erzählt uns, dass es an meiner Einstellung liegt.

Dann ging es los. Mein Mann musste lernen, mir eine Spritze in den Hintern zu jagen, denn selbst habe ich mich geweigert. Uns ging es gut. Erste Eizellentnahme. 4 Stück, 3 befruchtet, 2 eingesetzt, wir wollten keine Drillinge. Ich fühlte mich gut. Bis zum Bluttest.
Neuer Versuch. Diesmal 12 Eizellen, 11 befruchtet. 2 eingesetzt, Rest eingefroren. Erhöht die Chancen, weil damals gab es 6 bezahlte Versuche. Einfrieren und Kryo-Behandlung musste man allerdings selbst bezahlen. Wieder nichts. Und so ging es weiter. Alle aufgetauten aufgebraucht, neuer Versuch, einfrieren usw.

Wir haben uns fast nur noch angeschrieen, ich habe alle Kinder dieser Welt gehasst, der Verwandtschaft haben wir die perfekten Kinderhasser vorgespielt, weil wir diese dämlichen Anspielungen nicht mehr verkraftet haben, ich habe mein Leben in Frage gestellt und wir haben über Scheidung nachgedacht, damit wenigsten er glücklich wird (meine Gedanken) und wir ja sowieso nur noch streiten. Und offen reden konnte wir nicht. Dafür hat keiner Verständnis. Und so lange das künstliche Befruchtung heißt, werden die Leute der Meinung sein, dass es etwas Falsches ist und ich mir ein Kind basteln lasse.

Wir waren fertig, haben nicht mehr an den Erfolg geglaubt. Irgendwann habe ich gefragt, ob sie jetzt stur alle bezahlten Versuche abarbeiten, denn schließlich will die Praxis ja auch leben. Die Ärztin war ganz lieb, erklärte mir, dass es bei manchen erst beim allerletzten mal klappt. Und es gibt wirklich keinen Grund, dass es so nicht klappen soll. Im normalen Leben braucht klappte es auch nur bei 25 % (also jeder 4. Monat). Nach der Blutprobe habe ich dann angerufen und gesagt „ich will mir mein negatives Ergebnis abholen und einen neuen Termin.“ Die Schwester war verblüfft, sprachlos und stotterte dann „wieso negativ?“

Anfängliche Probleme gab es, ich lag 3 Wochen im Krankenhaus. Mit Hormonspritzen und viel liegen hat sich der kleine Racker nicht vertreiben lassen. Im Kreisssal hat mein Mann so sehr geweint, dass er das Fotografieren vergessen hat. Und dieses Jahr kommt er in die Schule. Er liebt Schnee über alles, ob das am Einfieren liegt?

Es war eine schlimme Zeit, aber ich würde es wieder machen. Gegen den Drang nach einem Kind kann man nichts tun. Und ich war nach der niederschmetternden Diagnose froh, dass endlich was mit Hand und Fuß passiert. Es war endlich was Greifbares, ein unerschütterlicher Fakt.

Ich weiß nicht, wie es jetzt nach 7 Jahren ist, aber damals konnte man nicht so einfach in eine Spezialpraxis. Man musste schon einige Zeit mit „normaler“ Behandlung nachweisen. Also nicht gleich nach 2 Monaten hinrennen. Aber den gesunden Menschenverstand bewahren und Ärzte als normale Menschen betrachten, die auch nur ihren Job machen, wie die Kassiererin bei Aldi. Nicht alles gefallen lassen und Eigeninitiative entwickeln. Man weiß am Besten, was gut für einen ist. Und wer reden kann, sollte das tun, aber wer nicht, der sollte es für sich behalten. Nicht für jeden ist eine Offenbarung der richtige Weg. Da kann man auch keine Tipps geben. Jeder muß das für sich entscheiden auch unter der Betrachtung der Verwandtschaft und Bekanntschaft. Denn wenn dann jeder fragt, na wie war es diesmal, macht es vielleicht auch nicht besser. Und man sollte auch bedenken, dass es dann Menschen gibt, die die Kleinen dann genau beobachten, ob sie einen Schaden haben, weil ja „künstlich“. Das ist auch nicht schön. Aber das muß jeder selbst wissen.

Oh, ist das lang, aber die das lesen, werden sich vielleicht nicht stören, weil betroffen und wissbegierig.

Eins fällt mir noch ein. 2 Wochen nach Feststellung der Schwangerschaft hatte ich Blutungen. Arzt, liegen, Ruhe. Sonnabend wieder, Notdienst. Im Mutterpaß steht ja die Behandlung drin und dann sagt der Arzt zu mir, während er mich untersucht „Ja, es gibt Frauen, die kommen hier her und denken sie bekommen eine Spritze und dann ist alles gut. Aber was weg soll, das soll eben weg. Und noch dazu, wenn es von einer unnatürlichen Schwangerschaft stammt wie bei mir“. Ich war bedient. Und Freude, der Arzt der bei meiner Entbindung erschien war dieser. Er hat auch nicht gratuliert als der Kleine da war. Und ich habe mich bei der Entlassung beim Chefarzt persönlich über diesen Arsch beschwert.

So, jetzt ist genug!
Cora
@ an alle Betroffenen
Ich habe ziemlich zu Beginn des Threads unsere Geschichte erzählt :Wir waren auch betroffen , hatten aber riesiges Glück, da es gleich bei der ersten ICSI geklappt hat. Mir hat damals der Erfahrungsaustausch mit Menschen, die unter demselben Schicksal leiden, sehr geholfen. Im Internet gibt es ein sehr gutes Forum dazu. Sabine, die Berlinerin mit den 16 Versuchen aus dem vorher zitierten ZDF-Beitrag kenne ich zB von dort.
Wenn jemand gerne die Internet-Adresse haben möchte, kann er mir gerne eine CM schicken.

Nicht den Mut verlieren
LG Lena
*****_st Frau
386 Beiträge
Erfahrungsaustausch Ja!
Ja, okay, mit anderen sprechen hilft, wie z. B. hier oder im Chat. Leider habe ich das zu spät gemerkt. Konnte aber auch schon einer ehemalige Schulkameradin helfen. Da war die Distanz da. Und ich hatte "leider" Erfahrung.

In meinem Beitrag hatte ich das Reden mit Freunden, Bekannten, Verwandten gemeint. Also von Angesicht zu Angesicht.

Ich "rede" ja auch hier und hoffe Anderen zu helfen. Aber im Privaten kennt Keiner unsere Geschicht und das soll auch so bleiben. Für uns der richtige Weg, für Andere sicher der Falsche. Aber das macht ja das Leben aus, für Jeden ist was dabei!
*****_nw Frau
186 Beiträge
Themenersteller 
@ CoraW
DANKE! ...also du hast es einfach toll beschrieben-beim lesen habe ich mich wiedergefunden(bis auf einige kleinigkeiten),habe teilweise gänsehaut bekommen -so ähnlich ist unsere geschichte!der unterschied liegt beim "reden"darüber-ich habe als die behandlung bei spez.anfing darüber offen geredet-bei verwandten und bekannten-und eine positive reaktion bekommen-habe ich ja schon mal geschrieben-es gab auf einmal viele paare im bekanntenkreis die ebenfalls dieses problem hatten und es dann auch erzählt haben-sogar in der nächsten verwandschaft-alle sind danach zum spezialisten -vorher schämten sie sich!teilweise haben sie 10 jahre versucht und waren alle sehr deprimiert-nachdem ich meine geschichte erzählt habe sind sie auch endlich mal zum arzt(spez.) und siehe da- bei allen hat es geklappt-nicht sofort -aber alle sind nun "eltern" !
gut -das ist bei jedem anders -ich kann auch gut deine einstellung verstehen-wenn das umfeld negativ reagiert,redet man nicht darüber-und das ist dann auch besser-das muß jeder für sich entscheiden!für die partnerschaft ist es auch schwierig-als frau leidet man anders -ich habe genau wie du gedacht-lieber trenne ich mich ,damit der partner jemand anderen findet der vielleicht keine probleme hat schwanger zu werden -mein männe wollte das nicht hören und hat 100% hinter mir gestanden-das rechne ich ihm auch heute noch an-er sagte"entweder bekommen wir ein kind oder nicht !!!!für mich ist das keine frage!wenn es nicht klappt-dann eben nicht -aber eine trennung kommt nicht in frage!!!...wir haben es gemeinsam begonnen-und werden es auch zusammen beenden - in jeder beziehung gibt es schwierigkeiten -wir schaffen das!"
und wir haben es geschafft!sind stolze eltern eines sohnes!bestimmt machen wir vieles falsch-in den augen der anderen -er ist teilweise verwöhnt -aber wir versuchen unser bestes -setzen grenzen ...und halten sie auch!komischeweise hatten wir nach der geburt mehr schwierigkeiten wie in der behandlung ...,alle meinten jetzt mitreden zu können-wir machen etwas falsch in der erziehung...das kann ich nicht verstehen !aber das gehört nicht mehr zum thema!


die behandlungswege dürften immer noch so sein -man kann nicht einfach so zum spezialisten-man muss schon eine "vorgeschichte "haben und braucht eine überweisung von seinem gyn.!(das gesundheitssystem passt da schon auf)!
deinen ärger über gewisse beiträge kann ich auch sehr gut nachvollziehen-ich habe mich auch geärgert-einigen ging es nur um die kosten und es wurde nie berücksichtigt-wie man psychisch darunter leidet...es wurde/wird immer nur aus einer perspektive beurteilt!entweder melden sich die zu dem thema die keine kinder wollen oder solche die das ganze durch haben und frustriert sind!
**y Frau
13 Beiträge
Man kann ohne "Vorgeschichte"...
in eine Kinderwunschpraxis. Mein Mann und ich hatten jedenfalls keine Überweisung als wir dort das erste Mal hin sind. Wir haben dort angerufen, einen Termin vereinbart und dort regulär unsere Praxisgebühr bezahlt. Lediglich der Arzt wollte wissen, was uns in die Praxis führt und darauf hin hab ich ihm gesagt, dass bei uns gemäß der WHO-Definition eine Sterilität vorliegt und dass wir da sind, um entsprechend physische Ursachen abklären zu lassen.

Übrigens haben wir nicht so lange auf einen Termin warten müssen, den haben wir innerhalb von zwei wochen bekommen.

Wie gesagt, von dieser Klinik bzw. konkret von dem Arzt, dem wir dort "zugeteilt" worden sind, halte ich nichts, aber ich denke, dass in anderen Kliniken es ähnlich sein dürfte.
*****_nw Frau
186 Beiträge
Themenersteller 
die zeiten ändern sich...
@**y
du bist ja nun auch einiges jünger *ggg* -heute ist es wohl anders -ich kann nur von mir/bekannten berichten -da musste man halt eine behandlung vom gyn.vorweisen,bzw.das schon einige untersuchungen durchgeführt wurden,wie zb.bauchspiegelung;dann diese untersuchung ob man evtl.allergisch auf das sperma reagiert und der körper es abstößt(das fand ich z.b.am schlimmsten-ich habe einen termin bekommen -morgens um acht-vorher sollte ich geschlechstverkehr haben-höchstens eine halbe std vor dem termin-durfte mich nicht waschen ...das war wirklich streß und unangenehm-wir mussten funktionieren -ohne lust ---dann habe ich einige zyklen tbl.genommen - und erst wenn das alles nicht geklappt hat/bzw.man einen befund hatte,wurde man überwiesen -und immer nur mit überweisung vom gyn.,die musste ich auch jedes quartal vorlegen -ansonsten wurde ich nicht behandelt !
aber es gab ja einige gesundheitsreformen seitdem *roll* ,-ich weiß nicht ,wie ich es ausdrücken soll-ich fand diesen weg o.k. -so konnte nicht jeder direkt zum spez.-nur weil er dachte das es nicht klappt - sondern man hatte schon einige untersuchungen hinter sich -entweder lag ein befund vor,oder es war ungeklärt!aber nicht jeder konnte einfach so hin ....-man wurde überwiesen wenn es wirklich nicht geklappt hat!
wenn es heute anders abläuft -o.k.-aber ich denke das viele paare dann auch viel zu früh diesen weg wählen -es klappt nicht -also ab zum spez.-der hilft schon....
*****_st Frau
386 Beiträge
@ivana
Erstmal Danke für das Lob. Das tut gut, zumal mich in einem anderen Thread gerade keiner verstehen will. Das baut auf!

Die Sache mit dem „Jammern über die Kosten“ sehe ich allerdings etwas anders. Aber ich fange mal von vorn an.

Zuerst ist man zuversichtlich und freut sich auf das Kind. Alles macht noch Spaß und Rückschläge werden als solche nicht wahrgenommen. Ist ja durchaus normal und man hat sich ja auch ab und zu mal belesen und Statistik versteht man auch. Aber irgendwann fängt das Hirn an zu arbeiten und als erstes klärt es Frau (jedenfalls meistens, weil sowieso öfters dort) beim Gyn. ab. Es ist auf den ersten Blick alles okay. Bei einem guten Arzt werden dann erste Untersuchungen gemacht. Man greift zu dem Rettungsanker und sagt sich, naja, wird schon nicht so schlimm sein. Ein paar Hormone und es klappt. Naja, beim ersten Mal muß es ja auch nicht gleich klappen und ich bin ja so aufgeregt. Und alle sagen immer, die Psyche spielt eine große Rolle. Aber der Rettungsanker schwimmt immer weiter. Dann kommt irgendwann der Mann ins Spiel. Bei ihm alles in Ordnung. Jetzt kommt der Kopf auf Touren. Also doch ich? Ich habe Schuld? Wieso ich? Warum? Was habe ich getan? Wem habe ich was getan? Und immer im Kreis dieselben Fragen.

Dann steht irgendwann die Diagnose fest, ohne fremde Hilfe klappt es nicht. Jetzt ist der Anker weg! Aber am Horizont ist trotzdem wieder etwas Hoffnung, gemischt mit den quälenden Fragen. Nach den ersten Enttäuschungen in der Spezialklinik (schließlich hat man irgendwie doch ein Wunder erwartet) wird der Teufelskreis im Kopf immer schlimmer. Laute Diskussionen mit dem Partner, ich bin schuld, es liegt an mir, such Dir eine andere. Er tut das einzig Richtige und sagt nein, wir stehen das zusammen durch. Aber das ist in diesem Moment auch das Falsche. Denn irgendwie bettelt man nach einer Schuldzuweisung. Dann hat man was Greifbares und kann vielleicht damit fertig werden.

Dann schaltet man irgendwann auf den Rest der Welt um. Man fängt an sich zu fragen, warum gerade dieser Idiot 3 Kinder hat, warum die blöde Zicke von nebenan, warum die, die ich schon in der Schule nicht leiden konnte, warum der, der seine Kinder sowieso nur schlägt … und irgendwann ist man wütend auf alle, die Kinder haben. Und man fragt sich, was man der Welt getan hat, dass man es so schwer hat. Warum, wieso, weshalb?

Irgendwann kommen dann auch die Kinder dran. Man stellt fest, dass es sowieso nur blöde, hässliche, verzogene und widerliche kleine Monster gibt. Eigentlich will man so was ja gar nicht haben. Uns geht es gut. Wir können kommen und gehen wie wir wollen und müssen uns nicht ständig ärgern. Also, wozu Kinder?

Abends im Bett, wenn die Tränen von alleine kullern, drehen sich die Gedanken wieder um diese Dinge. Und man kommt zu dem Schluß, dass solche Gedanken doch Quatsch sind. Nur ein verzweifelter Versuch Ausreden zu finden. Man muß sich eingestehen, dass es doch so schön ist, so einen kleinen Menschen aufwachsen zu sehen. Und niedlich sind fast alle und die Kleinsten sowieso.

Aber die trüben Gedanken verselbständigen sich. Irgendwann sieht man nur noch Schwangere und Kinderwagen. Die Schwangeren sind dann fette Kühe, die sich mit einem debilen Grinsen über den Bauch streicheln, nur um mich zu ärgern. Und die Kinderwagen könnte man alle an die Wand schmeißen.

Diese Gedanken sind da, mal mehr, mal weniger. Und man weiß auch, das das alles so nicht ist. Es gibt keinen Schuldigen, keiner kann was dafür und andere schon gar nicht.

Und dann kommen als letztes die Kosten. Da kann man losschimpfen. Man versteht nicht, warum irgendwelche Extremsportler zusammengeflickt werden, warum Betrunkene nach einem Unfall von der Straße gekratzt werden und warum keiner was zuzahlen muß. Warum wird ein aussichtsloser Krebskranker monatelang behandelt? Ich finde das ja alles richtig und gut. Aber warum wird meine Krankheit nicht auch zum Nulltarif behandelt. Warum müssen andere nicht auch zuzahlen. Vor allem die selbstverschuldeten Krankheiten, wenn ein Teenie 3 mal im Winter mit Nierenbeckenentzündung behandelt wird, weil sie unbedingt eine Hüfthose mit bauchfreiem Shirt und Jacke tragen muß, damit alle Welt ihren String und ihr Nabelpiercing sieht? Da habe ich auch wirklich kein Verständnis. Und wir hatten noch Glück im Unglück, denn die Ursachen lagen bei mir. Da wird noch mehr bezahlt als beim Mann. Aber wieso diese Unterschiede? Was kann er dafür, wenn eines seiner Organe nicht richtig arbeitet. Andere bekommen auch eine künstliche Niere. Dafür bezahlen wir schließlich auch mit. Außerdem ist man als normaler kinderloser Arbeitnehmer schon in der ungünstigsten Steuerklasse und muß auch mehr für die Pflegeversicherung bezahlen. Also werde ich finanziell 3fach bestraft. Aber warum?

Und sicher kostet ein Kind im Laufe seines Lebens mehr Geld als diese Behandlung. Aber erstens verteilt sich das auf Jahre und man hat ja auch was. Bei der Behandlung hat man nur Zweifel, Enttäuschungen, Unverständnis über die Zuzahlungen etc. Wenn es klappt, dann sind diese Gedanken verflogen, aber wenn nicht, dann bleiben sie. Aber lassen wir doch allen dieses Ventil. Schließlich müssen sie mit ihrem Frust ja irgendwo hin und Recht haben sie außerdem. Und es schadet keinem, ändert vielleicht aber mal was.

Wir sollten lieber daran arbeiten, dass der Rest versteht, dass es nicht so einfach ist, ein Kind in die Welt zu setzen. Wenn es klappt, dann sollten sie dieses Glück auch zu schätzen wissen und nicht über die anderen herziehen. Und es sollten alle begreifen, daß dieses ständige Nachfragen und bohren unhöflich ist, schließlich wird man es ja irgendwann sehen. Das irgendwelche dummen „Späße“ über aushelfende Brüder oder Freunde noch schlimmer als unter der Gürtellinie sind. Und das man, falls die Probleme bekannt sind, sich diesen Satz nach Ruhe und Erholung spart. Wenn der Tunnel zugefallen ist oder die kleinen Soldaten schwach zu Fuß sind, dann nützt denen Urlaub gar nichts. Ich muß eine Straßenbaufirma holen, die eine Umgehungsstraße baut und einen Fahrdienst, der die fußlahmen Krieger zum Gefechtsplatz fährt. Sonst wird’s nichts mit dem Treffen! Auch nicht mit Sonne, Meer und Cocktail!
Es sieht nur so aus, weil von denen 100 % darüber sprechen, bei den anderen aber wesentlich weniger, bestimmt nicht mal 50 %. Also hat man das Gefühl, man muß nur entspannen. Und viele rennen vielleicht in allgemeiner Hektik auch zu früh zum Spezialisten. Und das verfälscht eben die Statistik.

So, das war wieder viel, aber über dieses Thema könnte ich mich seitenweise auslassen. Schön, dass man es hier kann.
**y Frau
13 Beiträge
Schöner Beitrag
Danke Cora, ein sehr schöner Beitrag, vor allem das Ende mit der Umgehungsstraße finde ich gut.

Was ich mich allerdings frage: Wie viele Paare machen die Kinderwunschbehandlung und behaupten sie seien im Urlaub gewesen? Immerhin, das haben wir ja alle festgestellt, ist ungewollte Kinderlosigkeit ein Tabuthema. Ich kann mir gut vorstellen, dass dieser Mythos von dem Urlaub und ausspannen auch einfach daher kommt, dass die Kinderwunschbehandlung als Urlaub "getarnt" wird, bzw. ist es ja bei so manchem Paar sicherlich auch sinnvoll, weil ja die Kinderwunschpraxen doch nicht eben überall mal um die Ecke sind. Ich habe ja selbst auch geschrieben, dass ich durchaus darüber nachdenke die ICSI ggf. im benachbarten Ausland vornehmen zu lassen, weil die Erfolgsaussichten höher sind, weil mehr gemacht werden darf, was hierzulande verboten ist. Beispielsweise finde ich es schwachsinn, dass nicht der kleine Zellhaufen schon genetisch untersucht werden darf und ich dann anschließend lieber (weil einzige vom Staat vorgesehene Variante und das Embryonenschutzgesetz hat ja auch sein übriges dazu beigetragen) eine Abtreibung mit den entsprechenden Risiken in Kauf nehmen soll.

Naja, war nur so ein Gedanke, der mir gerade gekommen ist, aber wenn man so liest, dass man es offensichtlich doch ganz gern verschweigt, damit die Kleinen nicht später beäugt werden, weil sie ja "künstlich" sind etc. Und so viele die ein Paar kennen, bei dem es auch nicht klappen wollte und die nach einem Urlaub es doch geschafft haben, scheint ja schon in etwa an die Anzahl der ungewollt Kinderlosen heranzukommen, immerhin hat ja jeder von uns den Ratschlag bekommen, weil irgendwer aus dem Umfeld gerade so ein "Urlaubspaar" kennt...
****AW Paar
318 Beiträge
@**ra
Ein Beitrag wie er nicht näher an der Realität hätte landen können.
Du spricht damit wahrscheinlich nicht nur uns aus der Seele.
Allerdings bin ich eher der Meinung, dass man so offen damit umgehen soll wie es eben nur geht. Damit nimmt man den Promblemlospaaren gleich ne gehörige Portion Wind aus den Segeln.
Wenn das nicht reicht haben diese Menschen meine Achtung nicht verdient.
Und was sie daraus machen ist mir vollkommen wurscht.
Sicher .... mir als Kerl geht so etwas leichter am Allerwertesten vorbei als euch Mädels weil unsere Natur eben nicht so sehr darauf ausgerichtet ist.
Dennoch habe wir für uns den wohl besten Weg gewählt und auf Kinder verzichtet weil eben nix funktioniert hat. Meiner Holden fiehl das natürlich schwer. Aber ich konnte sie überzeugen (zumindest hat sie mir glaubhaft vermittelt mir das auch ab zu nehmen), dass ich auch ohne Kinners mit ihr alt werden möchte. Hat lange gedauert.
Heute fühle ich mich zum einen zu alt um an Kinder zu denken und speziell ich habe mich an diese Menge Freiraum zu sehr gewöhnt als dass ich jetzt nochmal umkehren wollte.
*****_nw Frau
186 Beiträge
Themenersteller 
@ cora
und wieder ein toller beitrag -ich denke das du damit allen "aus der seele"geschrieben hast -in 99%stimme ich dir zu -bei deiner ausführung ist mir nur das mit den unheilbaren krebspatienten aufgestoßen -da ich unmittelbar in der 2.kinderwunschbehandlung auch davon betroffen war(kann man in anderen beiträgen von mir nachlesen),es ist ungeklärt warum und wieso ich krank wurde -genau wie die ungeklärte kinderlosigkeit -aber ich bin dankbar das ich damals eine sehr gute behandlung bekommen habe,obwohl ich schon auf der "abschußliste"(man hat mir keine 3 mon.mehr in aussicht gestellt)stand.ich habe es geschafft -und habe diese krankheit überlebt!
zurück zum thema...du hast das alles ganz toll beschrieben -ich kann es nur noch ein bißchen ergänzen....wenn du nähmlich zum 2.ten mal diesen weg gehst -dir noch ein kind wünscht ,dann ist der "hürdenlauf "noch schlimmer -alle sagen "was willst du denn?du hast ein gesundes kind-sei doch damit zufrieden !" ich denke das es einfach an der gesellschaft liegt-niemand will sich wirklich mit problemen abgeben -wenn ein paar sich bewußt gegen kinder entscheidet-dann wird es ebenso ständig angesprochen "warum wollt ihr denn keins-schau mal die tochter von fr.schmitz bekommt schon das 2.te...ach die kleine ist so süß..."
also das stelle ich mir genauso schlimm vor! heutzutage ist es doch egal wie man sich entscheidet-es ist immer falsch!will man kinder, es klappt aber nicht und man "holt"sich hilfe-dann wird das verurteilt!die fälle werden ja immer häufiger(sehe ich ja in meinem umfeld)oft sind es ungeklärte fälle-wenn ich mich aber entscheide kein kind zu bekommen-werde ich genauso verurteilt-diese leute werden auch dauernd bedrängt,warum -wieso-weshalb?
der fehler liegt in unserer gesellschaft-die probleme werden einfach übersehen -das gibt es einfach nicht das jemand nicht schwanger wird(mal grob ausgedrückt)es wird nicht wirklich als problem erkannt bzw.überspielt -das es immer häufiger wird...davon redet niemand-und dann kommen wir mal wieder zu den kosten...vor einigen jahren war es keine frage-da wurden die kosten voll übernommen-wenigstens für einige versuche -habe jetzt nicht mehr genau alles im kopf...aber es wurden einige inseminationen bezahlt und ich glaube 3 künstl. -wenn es dann nicht geklappt hat,musste man selber zahlen -während meiner behandlung kam dann diese neue regelung -und wir durften dann auch einiges zahlen!!!ich fand und finde es heute immer noch ungerecht -denn man wird ja doppelt bestraft-und das für etwas,wofür man nichts kann!
ich bin nicht ungewollt -nicht schwanger!aber das wird nicht gesehen !jede frau konnte abtreiben-da hat keiner gefragt-das wird/wurde bezahlt --könnte ebenso noch einiges ausführen hier...aber das gehört nicht zum thema!ich hoffe das einige leute diese beiträge lesen und für dieses thema offen werden -und es nicht mehr dieses "tabu"thema ist -aufklärung ist alles!!!die ungewollte kinderlosigkeit ist ein thema-man muß nur darüber reden!denn es betrifft immer mehr...
p.s.
es ist ein sehr komplexes thema -es gibt viele meinungen -dabei meinen wir ,meiner meinung nach das gleiche -wir müssen nur die gleiche linie finden darüber zu reden--einige beiträge von mir wurden gelöscht-so wie von anderen...da haben wir uns hochgeschaukelt...aber wir werden es schon schaffen ,richtig darüber zu diskutieren
*****_st Frau
386 Beiträge
@ivana
Also das mit der Krebsbehandlung (oder welche Krankheit auch immer) hast Du falsch verstanden.

Ich finde es gut und richtig, daß jeder mit seiner Krankheit zum Arzt kann und behandelt wird. Auch die, wo ein glückliches Ende aussichtslos ist (und so etwas gibt es ja leider). Jeder soll behandelt und gepflegt werden, schließlich sind wir offiziell eine Solidargemeinschaft.

Aber bei der Kiwu-Behandlung fragt man sich halt irgendwann, warum einer, bei dem Gevatter Tod schon auf der Matte steht kostenlos behandelt wird, und ich, wo ich doch auch meine Beiträge bezahlt habe und immer noch zahle und noch dazu als Ergebnis einen weiteren Beitragzahler präsentiere, die Kosten selbst tragen muß. Dabei wird aber nicht die Behandlung des unheilbaren Kranken und dessen Nichtzuzahlung infrage gestellt sondern ausschließlich meine Zuzahlung.

Und das ist einfach mehr als ungerecht. Ich und alle anderen können ja schließlich auch nichts dafür.
Kenn ich
Ich kam vor einem Monat ins krankenhaus, da ich ziemlich starke schmerzen im UL. hatte. die diagnostizierten dann eine geplatzte Eileiterschwangerschaft. eine halbe stunde später lag ich dann schon auf dem O.P. tisch. meine linke eileiter wurde mit entfernt.
das war lebensgefährlich. erst nach der o.p. hatte ich beriffen was da passiert ist. bis heute hab ich das aber ur schwer verkraftet. der arzt meint aber das man noch frucht bar ist. Trotzdem ist das ein schock. Mein partner und ich hätten das kind gerne bekommen.
Auch wir versuchen nun seid knapp 2 Jahren ein Baby zu bekommen.
Laut Frauenarzt ist alles okay und der Urologe konnte bei meinem Mann auch nichts feststellen.
Die erste Fehlgeburt hatten "wir" im Juni letzten Jahres und die zweite im Januar diesen Jahres... Es hat die Beziehung schon sehr belastet, denn ich war in dieser Zeit sehr "launisch" und nicht "ganz bei Sinnen", aber mein Mann hat immer in allen Lagen zu mir gestanden und so haben wir auch die schwere Zeit in der die Fehlgeburten waren überstanden.

Lg
Ela & Andy
Wir haben auch versucht Kinder zu bekommen, aber nach der letzten OP meiner Frau vor ein paar Wochen is das Thema nun endgültig abgeschlossen. Beide Eileiter sind total verwachsen und nichts geht ohne Künstliche...
Die wollen wir aber nicht.
Nun müssen wir so klar kommen. Ich tu mich da leichter, aber meine Frau tut sich schon schwer...
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