Dann leg ich mal los.
Meine Frau hat nach der Hochzeit 2001 die Pille abgesetzt, nachdem ein Jahr lang nichts passierte haben wir mitte 2002 mit der Kinderwunschbehandlung angefangen.
Mein Spermiogramm war nicht das Beste und auch der Hormonhaushalt meiner Frau war nicht wirklich im Lot.
Der Arzt meinte die Chance auf normalem Wege ein Kind zu kriegen sei geringer als ein &er im Lotto.
Als nach 3 Zyklen mit zusätzlicher hormonelle Hilfe bei meiner Frau (täglich 1-2 Injektionen) nichts passierte musste meine Frau sich einer Bauchspiegelung unterziehen um die Eileiter auf Durchgängigkeit zu prüfen.
Dabei wurde eine schwere Endometriose diagnostiziert und entfernt.
Dabei handelt es sich um Wucherung von Gebärmuttergewebe [b]ausserhalb[/b] der Gebärmutter.
Im Anschluss daran folgte eine Therapie mit Hormonen die künstliche Wechseljahre hervorriefen um die Herde komplett "auszutrocknen".
Das war die schlimmste Zeit da meine Frau extrem reizbar war, in den 3 Monaten haben wir uns so oft gestritten wie in den ganzen Jahren vorher nicht.
Als auch in den danach folgenden 3 Zyklen nichts passierte fingen wir Mitte 2003 mit Insemination an.
Dabei wird das Sperma aufbereitet und direkt in die Gebärmutter injiziert.
Im Vorwege wieder Hormonspritzen etc.
Die erste Insemination war gleich ein Erfolg, meine Frau war schwanger.
Erfahren haben wir es auf dem Weg in den Urlaub per Telefon, wir waren total glücklich.
Der Dämpfer kam dann als wir wieder da waren und eine Eileiterschwangerschaft festgestellt wurde.
Op mit Ausschabung etc. war die Folge.
Der 2. Versuch war dann eine sogenannte "chemische Schwangerschaft" wo die befruchtete Eizelle es nicht schaffte sich vollständig einzunisten.
Danach hatten wir eigentlich erstmal eine längere Pause machen wollen.
Als sich die Werte meiner Frau aber schneller erholten als gedacht und eine drohende Kostenflut 2004 bevorstand (ab da übernahm die Krankenkasse nicht mehr die vollen Kosten) haben wir uns kurzfristig entschlossen doch noch einen Versuch zu wagen.
Am 12. 12. 03 war die Insemination, am 27. waren wir beim Blut abnehmen und am 29. hatten wir das Ergebnis das meine Frau wieder schwanger war.
Mittlerweile ist Lilly 2 1/2 und ein echter Sonnenschein.
Im August diesen Jahres ist meine Frau dann "spontan" schwanger geworden, ohne Hilfe, ohne alles.
Leider hat sie in der 10. Woche eine Fehlgeburt erlitten und war daraufhin auf Anraten eines Arztes vom Krankenhaus der unsere Geschichte kannte (war der Arzt der damals Lilly entbunden hat) zu einem Humangenetiker gegangen.
Der hat eine Blutgerinnungsstörung ermittelt die eventuell für all diese Fehlversuche verantwortlich war.
Jetzt nimmt sie niedrig dosiertes ASS und im Falle einer Schwangerschaft heisst es dann 9 Monate täglich Heparin spritzen.
Aber das würden wir in Kauf nehmen.
Alles in allem kann ich sagen das es eine extrem harte Zeit war die uns wirklich zusammengeschweisst hat.
So etwas durchzuhalten ist nichts was man halbherzig macht und die Mühe war es wert.
Gruss
Marc