Hallo Saraphira,
ich möchte Dir gerne mitteilen, was mir so durch den Kopf geht bei Deiner Geschichte.Du selbst hast erkannt, dass Dein Unwohlsein, nicht nur mit Deinem Geschlecht zusammenhängt sondern auch mit Deinem Übergewicht.
mit dem Gewicht hab ich auch ein wenig gut das Problem aber ich denke mir würde es als Kerl leichter fallen in ein Fitnessstudio zu gehen als als Frau...
Wie wäre es erstmal mit dem Übergewichtabbau anzufangen? Das kann man auch als Frau und auch ohne Fitnessstudio! Mir hat Radfahren z.B. unglaublich gut getan! Bin 5 Jahre lang jeden Tag 24 Kilometer gefahren. Berg und Tal. Am Anfang war es total anstrengend, aber Dein Körper kann mehr als Du denkst, wenn Du ihm die Chance dazu gibst!
Je mehr man sich bewegt umso weniger braucht man Frustessen! Ein positiver Kreislauf/Spirale beginnt!
Damit handelst Du Dir keine zusätzlichen gesundheitlichen Probleme ein und kannst unglaublich viel Verbesserung erzeugen!!! Körperlich und psychisch!!!
Aber dazu braucht es eben mehr als Pillen und ein paar Operationen.
Du müsstest aktiv werden und das fällt Dir aufgrund Deiner Stimmungslage schwer, aber auch nicht unmöglich.
Was hast Du zu verlieren, warum versuchst Du nicht erstmal Dein Gewicht in Ordnung zu bringen?
Ich denke solche Experimente wie Operationen ect. sollten erst gemacht werden, wenn alle anderen Mittel ausgeschöpft sind. Du bist der Dumme, wenn es schief geht, nicht jedes Experiment ist rückgängig zu machen und es gibt keine Garantie, dass als Mann plötzlich all Deine Lebensprobleme weggeblasen sind. Ich glaube es ehrlich gesagt nicht.
Wenn Deine (vielleicht nur gewichtsbedingten) Depressionen und Dein Übergewicht weg ist, glaube ich, dass durchaus die Möglichkeit besteht, dass Du Dich in Deinem Körper bedeutend wohler fühlst!!! Ganz ohne OP.
Ich bin auch eine relativ unweibliche Frau, aber das heißt noch lange nicht, das es nicht gut so ist, wie ich bin.
Auch als Frau kann ich stark sein und jeden Tag meinen Mann stehen. Ungeschminkt, ohne Stöckelschuhe, ohne Minirock, ohne große Busen. Ich bin was ich bin und was ICH daraus mache.
Wenn ich ein paar Kilo mehr habe, körperlich zu passiv bin, fühle ich mich auch total scheiße, aber das lässt sich wieder ändern und ich fühle mich wieder wohler.
Anfang 20 habe ich auch gedacht ob mich jemand lieben wird so wie ich bin, ohne dass ich eine typische Frau bin. Ich war auch manchmal sehr unglücklich mit meiner Lage, aber ich habe nie aufgegeben.
Dieses Unglücklich sein über kleine Busen/große Schamlippen etc. tritt nur zu Tage, wenn das Leben nicht so läuft wie man will. Dann kann man alles auf ein Körperteil reduzieren und schon hat man den Schuldigen gefunden. Aber so einfach ist es leider nicht.
Andererseits verzweifeln Menschen, die mit sich und ihrem Leben im Reinen sind nicht an der Größe dieses oder jenes Körperteils.
Ich kenne z.B. einen Mann, der glaubt, sein Leben ist nur deswegen falsch gelaufen, weil er nur 170 groß ist und deshalb für die Frauen nicht interessant. Dabei ist es seine Unzufriedenheit mit sich und nicht seine Größe, die abschreckend ist.
Bin meinen Weg gegangen. Es gibt einfach Leute, die nicht sind wie alle anderen Frauen oder Männer. Aber man ist nicht der einzige, der anders ist, und deshalbt besteht Hoffnung. Jemanden zu finden, der auch nicht in Schablonen und Schubladen denkt! Und sich mag wie er ist. Fang mit Dir an! Damit kannst Du mehr bewirken als Du denkst!
Liebe Grüße, alles Gute und viel Kraft (hast Du eh, musst nur dran glauben!)
Schutzi