Ich glaube nicht, dass Hanjie in seinem hervorragenden (wie immer) Beitrag, gemeint hat ein Hetero müsse lernen schwul zu sein.
Sondern, dass auch ein Schwuler es erst lernen muss. Und ich vermute es fühlt sich auch für Schwule das erste Mal komisch an.
Genau das meinte ich. Danke, deviousmind.
Was mich fortwährend an diesen "entweder du bist dominant, oder du bist es nicht" - Aussagen stört ist, dass es so hingestellt wird dass man von Anfang an die Dominanz in sich spüren muss. Und wenn man das nicht tut, könne man es gleich vergessen, denn dann wäre man schließlich nicht dominant, sonst könnte er es ja gleich von Anfang an.
So klingen zumindest jene Beiträge immer.
Just dies aber ist für mich genauso blödsinnig als wenn mir jemand erzählen würde "was, du willst Geige spielen? Also, wenn du es nicht von Anfang an kannst, dann vergiss es einfach, dann kannst du's nicht, versuch es erst gar nicht."
Das,
exakt das meine ich, bezüglich des "schwulwerdens": Jemand der entdeckt dass er schwul ist kann auch nicht gleich alles von Anfang an! Er wird genauso keine Ahnung haben wie das mit dem Küssen mit einem Mann ist wie er es damals hatte, als er erstmals eine Frau küsste - vom Sex mal ganz zu schweigen. Er wird keine Ahnung haben wie man unter Männern flirtet und wie man überhaupt herauskriegt (!), ob der andere auch auf Männer steht.
Und so weiter, und so weiter.
Das alles muss jemand, der für sich entdeckt hat dass er schwul ist, lernen! Nichts davon kann er sofort!
Vielleicht macht er instinktiv von Anfang an alles richtig. Aber selbst wenn er nicht diesen Instinkt hat und anfangs nen Packen Fehler macht heißt das noch lange nicht dass er nicht schwul wäre.
Genauso,
exakt genauso, sehe ich es bei einer dominant veranlagten Person.
Dass sie dominant ist, wird sie nicht immer von Anfang an wissen. Genau genommen glaube ich eher dass die meisten (also 9 von 10!) erst im Lauf der Zeit herausfinden dass sie dominant veranlagt sind. Sprich: Dass ihnen Dominanz (und/oder Sadismus) Freude, oftmals verbunden mit Lust, bereitet.
Nach der Selbsterkenntnis steht dann doch jeder erstmal vor dem Berg, der sich "wie mache ich das eigentlich?" nennt.
Fantasien sind ja ne dolle Sache, aber mit der Realität haben sie leider meist sehr wenig zu tun.
Fantasien sind wie Träume - sie gehen meist mittendrin los.
Also nach jenem Zeitpunkt, der für jeden Neu-Dom der eigentlich schwierige ist - nämlich jener "wie fange ich an?" und "wie bekomme ich es hin, dass sie mir auch wirklich folgen wird?".
Hier im Thread noch zusätzlich: "Was tue ich, wenn der fürsorgliche Mann in mir sich einmischt?"
Auf just diese Fragen wurde hier geantwortet. Sehr gut übrigens wie ich finde, ich habe da auch nicht wenig dazugelernt in diesem Thema hier. Danke für jene die auch Anregungen lieferten, glaubt mir, sie sind definitiv kein verbranntes Land.