Ich schreib jetzt mal aus meiner eigenen Erfahrung ein kleines Cave:
Gut wirds nur, wenn Du als dominanter, aber auch sie als submissiver Part auch gut dabei fühl(s)t! Wenn Du z.B. mit der verbalen "Bestrafung"/ Erniedrigung nichts anfangen kannst, kannst Du das zwar machen, um Deine Sub anzuheizen, aber es wird nichts zu Deinem, und somit auch nichts zum
gemeinsamen Lustgewinn beitragen! OK, eventuell über ihren Lustgewinn, aber nur, wenn Dir das dann reicht... Bei mir z.B. ist es so, dass ich mit all den "klassischen" BDSM-Sachen nicht viel anfangen kann: Bondage ist nix für mich, ich fessel sie zwar gern ab und an, wenn ich will, dass sie sich nicht wehren kann, aber das dann recht unprätentiös und eher effektiv als kunstvoll... Ich schlage sie nicht gern, schon gar nicht so lang bis es sichtbar wird, denn ich stehe nicht auf "Beschädigte Ware"
, und wenn sie submissiv vor mir kniet und mir mit gesenktem Blick den Aschenbecher hält, fällt mir vor Lachen die Kippe aus der Hand. Und leider war bei meiner letzten Beziehung ihr Wunsch nach genau diesen Sachen stark genug, dass wir uns schlussendlich getrennt haben, denn ich hab das zwar ne Weile lang für sie gemacht, aber, da mir das nichts taugt, recht schnell eher lustlos... was dann natürlich auch ihr nichts brachte...
Was im Umkehrschluss allerdings nicht bedeutet, dass ich nicht gerne auch dominieren und auch erniedrigen würde, gern auch sehr hart... aber halt auf einer komplett anderen, eher psychisch wirksamen Schiene: Wenn ich schrieb, dass hinknien lassen eher mein Zwerchfell reizt, ist es sofort was komplett anderes, wenn sie das im Café in der Fußgängerzone macht... aber das war wiederum so überhaupt nicht ihre Sache, genauso wenig wie der Rest meines persönlichen Kopfkinos im D/s-Bereich, weil dazu halt eine Riesenportion "Scheiß auf was die Welt sagt" gehört, die sie so nicht hat...
Was ich damit sagen will, ist: eure gemeinsame Übereinstimmung auszupegeln, müsst ihr auch als Prozess sehen, und schauen, wie und inwiefern ihr das in Enklang bekommt. Bei manchen funktioniert das sehr gut und quasi von selbst, bei manchen geht es mit der Übung, bei anderen (wie bei mir und meiner Ex) halt gar nicht, wenn die Vorstellungen zu unterschiedlich sind. Dass ich jetzt unsere Trennung anklingen lassen habe heißt nicht, dass ich sagen will, dass das nie und garnicht zusammen klappt und ihr auch gleich Schluss machen könntet, nur weils nicht sofort 1000%ig harmoniert, sondern eher, dass ihr euch selbst und gegenseitig ehrlich und offen Gedanken macht, was, wie, wo euch kickt, und wie und ob ihr das leben könnt... inklusive Vorbehalten und Alternativen... und wo die Schwierigkeiten und Grenzen sind... Es gilt halt immer der Spruch: Your Mileage May Vary...
LG
Micha