@Nys
der pearl-index greift nur bei absolut sicherer anwendung...
Das gilt ja für sämtliche Methoden, die selbst angewendet werden müssen. Wer nicht in der Lage ist, täglich an die Pille zu denken und im Falle von Einnahmefehlern oder Medikamentenwechselwirkungen richtig zu handeln (sofern man überhaupt noch was tun kann, es gibt ja auch Situationen, da verliert man den Schutz rückwirkend, ohne was tun zu können, was den Schutz erhalten könnte), für den gilt eben auch nur noch die Anwendersicherheit von 2 bis 8.
natürlich kann man mit 16/26/36 gleichermaßen "beobachten", nur ist die anwendung eines gummis/ der pille (drüberziehen/ schlucken) durchaus einfacher und die trefferquote alles richtig zu machen ist höher als wenn ich täglich meinen vaginalschleim begutachte und fiebermesse.
Das sehe ich nicht so. Es gibt klare Regeln, nach denen ausgewertet wird. Und die muss man einfach nur einhalten. Da wird nicht rumgeraten, von daher ist die "Trefferquote" genauso gut wie bei Pille oder Kondom.
mal so ne frage an die NFPler hier... ihr messt doch sicherlich ALLE lehrbuchmäßig rektal, oder??? kann mir nix geileres vorstellen als mir jeden morgen ein fieberthermometer in den hintern zu schieben, denn áxillar messen ist totaler humbug. das war das erste was wir in der ausbildung eingetrichtert bekommen habe... wer unterm arm misst, der kanns auch sein lassen.
Laut "Lehrbuch" kann man oral, vaginal oder rektal messen.
Die ersten 12 Zyklen habe ich oral gemessen und ich würde es vermutlich immer noch tun, wenn es nicht so anstrengend wäre. Dann entschied ich mich für die rektale Messweise und was daran jetzt schlimm sein soll, sich ein dünnes Thermometer ein paar cm in den Hintern zu stecken, kann ich nicht nachvollziehen.
was mich so stört an der NFP ist diese strikte zeiteinhaltung.
ich habe jahrelang wechselschicht gearbeitet. angenommen ich hätte jeden tag zu 4.30uhr meine temperatur gemessen, denn 4.30uhr war sehr lange meine aufstehzeit (und genau dann soll man messen) zum frühdienst, denn hätte ich auch an spätdiensttagen um 4.30uhr messen müssen? und mitten in der nachtschicht auch? am wochenende klingelt der wecker dann auch zu 4.30uhr?
Das ist ein Vorurteil. Man muss nicht zur gleichen Zeit messen. Die wenigsten Frauen haben ein so enges Messzeitfenster.
Bei mir z.B. ist es so, dass ich zwischen 4 Uhr und 7:30 Uhr vernünftige Werte bekomme.
Und dann hängt es davon ab, wie viel Wert man auf vollständige Kurven legt. Notwendig sind 6 ungestörte Tieflagen und 3-4 ungestörte Hochlagenwerte. Den Rest des Zyklus braucht man nicht zu messen.
Man kann also entweder täglich den Wecker 4:30 Uhr klingeln lassen (so würde man aber nie herausfinden, ob man nicht vielleicht auch ein größeres Fenster hat). Oder man probiert ein bisschen aus. Kennt man dann sein Messzeitfenster, kann man sein Verhalten entsprechend anpassen.
Das kann dann von täglich gleiche Messzeit (und ggf. danach weiterschlafen) über unterschiedliche Messzeiten (wo man ggf. Werte ausklammert und nicht berücksichtigt, weil hin und wieder doch mal eine Störung vorliegt) bis hin zu ausgelassenen Messungen reichen.
und zur temperatur.... die ist ja mal sowas von variabel...ein kleiner schnupfen im anmarsch und schon steigt die basaltemperatur... eingewachsener zehnagel, die temperatur steigt. kleiner magendarminfekt, es wird wärmer... nachts bei heizung unter 3 decken geschlafen/ hochsommer nachts noch 24grad... ihr wisst schon.
Das mag zutreffen, wenn man das Messen und Auswerten blind einem Computer überlässt. Misst man selbst, kennt man ja auch mögliche Gründe für veränderte Temperaturwerte und kann diese ggf. aus der Auswertung ausklammern. Schlimmstenfalls verlängert sich dadurch die als fruchtbar angenommene Zeit. Das macht die Methode dann aber nicht unsicherer sondern sicherer.
trinke ich wenig am tag ist der schleim zäher, trinke ich viel, ist er flüssiger. habe ich vielleicht eine vaginale reizung (duschgel reinbekommen/ antibiotiker/ pilz usw), ändert sich der schleim. habe ich abends vorher gevögelt habe ich unmegen schleim... (oder sperma).
Das stimmt auch nicht. Der Schleim lässt sich nicht davon beeinflussen, dass an dem einen Tag mal nur ein Liter getrunken wurde und am nächsten Tag mal drei.
Infektionen können den Schleim beeinflussen, das ist aber auch nicht schlimm, man hat sowas ja normalerweise nicht den gesamten Zyklus.
Hat man Sperma in der Scheide, hat man bei einem Verhütungswunsch dieses Sperma vermutlich in der ausgewerteten unfruchtbaren Zeit in der Scheide und dann braucht man keinen Schleim zu beobachten.
Und was das Problem nach dem Sex im Allgemeinen angeht. Der Erregungsschleim ist ja kein Zervixschleim und lässt sich nach etwas Erfahrung gut vom Zervixschleim unterscheiden. Hat man damit trotzdem Probleme, wartet man einfach ein paar Stunden ab und fängt dann erst wieder mit der Schleimbeobachtung an.
Alle genannten möglichen Beeinflussungen sind in meinen Augen Vorurteile, die sich sofort auflösen, sobald man seinen Zyklus selbst beobachtet und das Zyklusgeschehen live mitverfolgt.
unterm strich: das leben während NFP muss megamäßig zeitlich geregelt sein, alles muss konstant gehalten werden, es darf keine abweichungen geben. nur dann erreicht man die 0,4 pearlindex...
Deswegen stimmt diese Aussage auch nicht. Das Leben muss überhaupt nicht zeitlich geregelt sein. Man lebt sein Leben einfach wie es ist und macht nebenbei NFP.
Sicher gibt es Frauen, für die das so gar nichts ist. Aus meiner Sicht kann aber nahezu jede Frau ihren Zyklus mittels sympto-thermaler Methode beobachten. Ob sie das Wissen dann auch zur Verhütung nutzen möchte oder lieber einfach nur den Zyklus beobachtet, um z.B. nicht von der Menstruation überrascht zu werden, ist dann ja wieder eine andere Sache.
rektal ist das thermometer "fest umschlossen", vaginal nicht (welche vagina ist schon so eng als das sie das thermometer komplett abdichtet?) deshalb schwankt die temperatur 0,2-03 grad celsius nach unten.
Es geht nicht um die absolute Temperatur sondern um die Abweichungen zwischen prä- und postovulatorischer Phase. Da man innerhalb eines Zyklus den Messort nicht wechselt, folglich also täglich diese potentiell niedrigere Temperatur im Vergleich zur rektalen Messung misst, gibt es da auch überhaupt kein Problem. Den Anstieg der Basaltemperatur kriegt man natürlich trotzdem mit.
@*********pany
Übrigens empfiehlt sogar der Hersteller des Persona-Testgerätes, dem ich wesentlich mehr Vertrauen entgegenbringen würde (misst den LH-Anstieg im Urin), nur damit zu verhüten, wenn eine Schwangerschaft nicht absolut ausgeschlossen sein muss.
Krass, dass du einem Computer, der einen Pearl Index von 6 bis 16 hat, mehr Vertrauen entgegenbringst als einer Methode mit einem Pearl Index von 0,4.