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Ich wünsche mir Erklärung: gute Sub

Ich wünsche mir Erklärung: gute Sub
Ich muß hier doch mal fragen wie andere das sehen.

Häufiger lese ich: Ich wünsche mir eine gute Sub sein.

Ich gestehe, mir sind solche Gedanken sehr fremd. BDSM ist für mich eher etwas das nebenher läuft, das ich manchmal vermisse aber nie elemantar für mich.

Außerdem bin ich so gar nicht in der D/s Schiene Zuhause.

Ich mache wirklich viel für einen Partner den ich liebe und dem ich gefällig sein möchte. Dafür mach ich auch MAL was dessen Sinn und Zweck sich mir nicht erschliesst, das ich nicht so dolle finde. Aber wenn ich feststelle das es MIR so gar nichts gibt, dann mach ich das auch nicht nochmal.

Und es scheint mir oft so das grade weibliche Subs diesem Gefühl erliegen: Ich kann nicht genügen. Ich bin nicht gut genug. Kann nicht genug aushalten.

Für mich ist mein SM so einfach und klar. Ich mache genau das was zwei Menschen gut tut. Punkt!
Da denke ich nicht an Grenzen, nicht daran ob ich genug aushalte, nie darüber nach ob ich nicht genügen könnte.

Wenn ich etwas nicht erotisieren kann dann kann ich es eben nicht. Und da zerbreche ich mir nicht meinen Kopf.

Ist das so eine D/s Sache? Sich damit so intensiv zu befassen? Sich da in seine eigenen inneren tiefsten Regionen zu begeben? Das man von Hingabe spricht und offenbar auch fühlt?

Oder denk ich einfach nur nicht genug über eine für mich eher nebenläufige Sache nach?

Ich würde gern verstehen was einen antreibt sich selber als nicht gut genug zu empfinden bei etwas das doch so gar nicht schlimm ist. Das ich eher als: Naja, gut, dann ist das eben so einstufen würde.

Vielleicht kann der ein oder andere ja ein bißchen Licht in mein Dunkel bringen.
*********iten Paar
1.964 Beiträge
Eine Sub ist gut, wenn sie ihren Gegenüber dominant erscheinen lässt.
*******022 Mann
442 Beiträge
Zwei Begriffe sind da für mich maßgeblich:

Loyalität und Hingabe

Loyalität, die innere Verbundenheit und deren Ausdruck im Verhalten gegenüber dem Dom. Ein Verhalten, das dessen wesentliche Werte und Einstellungen mitbedenkt in allen Handlungen - ohne eigene Einstellungen aufzugeben.

Hingabe, die Bereitschaft sich dem Dom emotional zuzuwenden, zu öffnen, sich einzulassen auf die mentale und körperliche Vereinigung, die durch BDSM entstehen kann.

Dies ist jedoch keine Einbahnstraße - es gilt für beide und hat m.E. genauso mit der zwischenmenschlichen Beziehungsebene zu tun, wie mit der Dom/sub Ebene.

In der Dom/sub Ebene sollte sich sub m.E. bewußt sein dürfen: Hinter jeder Handlung (des Doms) steht eine positive Absicht. Das setzt jedoch viel Vertrauen voraus....
In der Dom/sub Ebene sollte sich sub m.E. bewußt sein dürfen: Hinter jeder Handlung (des Doms) steht eine positive Absicht. Das setzt jedoch viel Vertrauen voraus....

Vertrauen halte ich ohnehin für maßgeblich für jede, wie auch immer geartete Beziehung.

Allerdings erklärt mir das nicht warum und wieso oft das Gefühl auftaucht nicht zu genügen.

Wenn ich doch im Vertrauen darauf das mein Gegenüber weiß was mir gut tut, ich weiß was ich ihm damit gebe, das Gefühl entwickel das ich nicht "gut" genug bin, nicht genug aushalte, das es noch einen Tacken mehr sein muß, das meine Hingabe nicht ausreichend ist,

dann empfinde ich das mit meinem Vertrauen oder mit meiner eigenen Wahrnehmung etwas nicht stimmen kann.
*******022 Mann
442 Beiträge
Wenn ich doch im Vertrauen darauf das mein Gegenüber weiß was mir gut tut, ich weiß was ich ihm damit gebe, das Gefühl entwickel das ich nicht "gut" genug bin, nicht genug aushalte, das es noch einen Tacken mehr sein muß, das meine Hingabe nicht ausreichend ist,

Ob meine Hingabe ausreichend ist kann ich nur mir selbst gegenüber beantworten, es gibt keine Maßstäbe für "genügende Hingabe". Genausowenig wie es für einen religiösen Menschen einen Maßstab für "genug Glauben" gibt.

Was die Angst zu versagen und nicht zu genügen angeht:
Dafür gibt es vielfältige Gründe, die in der eigenen Person, in bestimmten Mustern der Beziehung oder in bestimmten "Spielen" liegen können. Spielarten, wie Leistungsspiele "Du musst 10 Schläge aushalten ohne zu zucken" oder Ansagen wie "Du musst einen Dauerständer haben, darfst aber nicht kommen." können leicht zu einem Gefühl des nicht genügens beitragen.

Letztlich ist der Kampf um "Ich muss noch mehr aushalten." ein Kampf um Anerkennung. Anerkennung auf der "Leistungsebene" und oft auch auf der zwischenmenschlichen Ebene. Problematisch wird's wenn sich diese Ebenen vermischen.
Letztlich ist der Kampf um "Ich muss noch mehr aushalten." ein Kampf um Anerkennung. Anerkennung auf der "Leistungsebene" und oft auch auf der zwischenmenschlichen Ebene.

Ok, damit kann ich zumindest was anfangen. Da ich solche Sachen ja aus dem normalen Zusammenleben einer Partnerschaft kenne.

Mich erschreckt eben immer wieder wenn ich lese das jemand sich selber als nicht gut genug in so einer Hinsicht empfindet.

Was sicher auch daran liegt das SM für mich eher eine Nebensächlichkeit ist der ich jetzt nicht so eine Bedeutung zu messe wie einige andere Menschen.

Und mir fällt eben auf das sowas gehäuft bei Frauen auftritt. Von männlichen Vertretern lese ich das eher selten, wenn ich recht überlege, so gut wie gar nicht!
****_sl Frau
2.271 Beiträge
Allerdings erklärt mir das nicht warum und wieso oft das Gefühl auftaucht nicht zu genügen.

Der Unterschied mag in der Herangehensweise und der Erfahrung liegen. Wo liest du denn "ich will eine gute Sub werden"? Meistens bei Menschen, die diese Art der Sexualität gerade für sich entdeckt haben. Manche erleben darin zum ersten Mal erfüllte Sexualität, warum auch immer. Oder beleben eine langweilig gewordene Langzeitbeziehung plötzlich wieder. Da liegt es halt nah, die Thematik aufzusaugen und sie (fürs Erste) zu einer Art Lifestyle zu erklären. Und da will man dann eben alles richtig machen, im neu gefundenen Lifestyle.
Da werden 45jährige Frauen mit viel Lebens- und Liebeserfahrung plötzlich unsicher wie sie sich verhalen müssen usw... Aber das ist nur vorrübergehen. Nach einigen Jahren und mit mehr Erfahrung finden die sich und ihr Selbstbewusstsein alle wieder. Die reiferen Damen früher und die jüngeren etwas später.

Und nicht vergessen, viele Menschen schreiben im Netz etwas was für sie ideal erscheint. D.h. da ist oft viel Traum & Wunsch enthalten. Sitzt du mit ihnen an einem Tisch, hast sie als komplette Persönlichkeit vor dir sieht das alles auch oft schon anders aus.

Du erlebst im Netz ja auch nur den SM Teil. Ich kann zum Thema auch schreiben, für mich ist es ein Teil meiner Sexualität, der direkten und erweiterten und ansonsten halte ich meine Dominanztendenzen unter Kontrolle da ich sie als nicht hilfreich im Alltag empfinde. Ich interessiere mich für vieles und will mich auf keinen Fall auf dieses Thema beschränken und schon dreimal ist es nicht mein Lifestyle.
...aber du erlebst mich hier ja auch nur als jemand, die ab und zu einen Beitrag in einem BDSM Forum verfasst...so wird es mit den devoten Mädels auf Sinnsuche auch sein.
*****din Mann
737 Beiträge
ohne Wertung
Amarinta du wirst es kaum glauben, aber der Schuh kann auch am anderen Ende drücken.

Mehr als einmal erlebt: Die Dauerimmerdevoten. Jede Handlung, jeder Kontakt, selbst Alltägliches läuft auf der Schiene. Immer verbunden mit der Erwartung: Dom nimmt die Hingabe jedezeit anerkennend an.
Funktioniert auch nicht. Aber stesst.

Bleib also ruhig bei deine Lightversion, am Ende ist es eh so das sich die Dinge, wenns denn funktionieren soll, auf ein verträglich Maß einpendelt.
*******022 Mann
442 Beiträge
Mich erschreckt eben immer wieder wenn ich lese das jemand sich selber als nicht gut genug in [BDSM-]Hinsicht empfindet.
[...]
Und mir fällt eben auf das sowas gehäuft bei Frauen auftritt. Von männlichen Vertretern lese ich das eher selten, wenn ich recht überlege, so gut wie gar nicht!

Ich glaube, dass dies nicht unbedingt geschlechtsspezifisch ist. Ich glaube nicht einmal, dass es auf subs bzw. devote Menschen beschränkt ist.

Es ist m.E. eher eine Frage der Kommunikation und der Wirkung hier im Netz:
Frauen trauen sich eher hier in den Foren und Gruppen des Joyclub ihre (BDSM-)Beziehungsprobleme anzusprechen und zu diskutieren als Männer.

Das Gefühl des Nicht-Genügens kann Dom genauso haben - nur wird er / sie dies eher nicht offen und öffentlich ansprechen, da das Gefühl der Überforderung, das Gefühl des Nicht-Genügens eben nicht zur dominanten Rolle, zum Anspruch alles unter Kontrolle zu haben, passt.

Ich glaube - wie auch Pixy - eher, dass das Gefühls des Nicht-Genügens in Bezug auf die Rolle als sub (oder eben auch Dom), wesentlich damit zusammenhängt welchen Stellenwert der BDSM-Teil in einer Beziehung hat und wie sehr man sich selbst über diese Rolle definiert.
Versuch einer Erklärung...
Ich finde ganz wesentlich für die Aussage: Ich will eine gute Sub sein, ist für mich, um welche Art des Auslebens von BDSM eigentlich geht. 24/7, D/S oder BDSM dann, wenn beiden danach ist oder ggf. einem. Jedes Paar, das eine Beziehung hat (ich lasse die Spielbeziehungen jetzt mal weg), definiert das in gewisser Weise für sich selbst. Ich vermute, dass bei noch unerfahrenen Paaren das Kopfkino erst mal eine große Rolle bei so einer Aussage spielt. Näher betrachtet gibt es aber einfach eine Vielzahl unterschiedlich veranlagter Menschen und es gibt eben nicht DAS BDSM und nicht das richtige oder falsche. Ich finde, dass man tolerieren sollte, dass es Menschen gibt, die sich ganz hingeben und ertragen wollen etc. etc. andere eben nicht. Außerdem ist eine BDSM-Beziehung meistens Entwicklungszyklen unterworfen, so dass sich Grenzen nach und nach verschieben können und was heute tabu ist, kickt morgen vielleicht schon, im besten Fall natürlich beide. Oft gibt es auch Ängste auf beiden Seiten, etwas zu fragen oder zu zu geben, weil man befürchtet, dass es für den anderen zu "hart" ist. Manche leben nach SSC, andere nach RACK, aber das ist letztlich Geschmacksache und individuell vereinbar.

Was eine "gute" Sub ist...ja, das ist wie guter und schlechter Sex, wenn beide es immer wieder tun, ist es wohl gut...
*********t_bw Frau
6 Beiträge
Erwartungshaltungen erfüllen
Hi Amarinta,

ich persönlich seh es (mittlerweile) so wie du. BDSM ist eine sehr schöne Sache, die mich erfüllt, die ich vermisse wenn sie nicht da ist, aber für die ich nicht alles geben werde.
Als ich meine ersten Schritte in dem Bereich getan habe bin ich allerdings auch voll und ganz in die Welt "Ich bin eine Sub und möchte/muss alles für meine Herrn tun" abgetaucht. Allerdings nicht lange - war einfach nicht mein Weg.
Ein Problem, dass ich leider auch selbst schon erlebt habe: Es gibt Doms, die ihrer Sub dieses Gefühl des nicht genügens aufdrängen. Aussagen wie : "du musst das lernen". "Das musst du als Sub aushalten können", etc. bauen Leistungsdruck auf. Und wenn man dann (noch) nicht weiß, dass es bei BDSM nicht eine Art gibt, sondern viele - dann nimmt man das hin und denkt man muss sich ändern.
Oft kommt dazu noch ein Kommunikationsproblem. Ich hatte zum Beispiel einmal das Problem, dass ich mich mit einem Dom nicht wirklich gleichberechtigt unterhalten konnte. Bzw ich hatte das Gefühl immer als Sub behandelt zu werden. Im Nachhinein bin ich mir nicht ganz sicher, ob ich mich vielleicht nicht stärker hätte Beschweren sollen. Auf der anderen Seite: Wenn man in einer zwischenmenschlichen Beziehung das Gefühl hat, nicht komplett ernstgenommen zu werden, oder nicht gleichberechtigt zu sein - und das Gefühl hat sich das erst erkämpfen zu müssen, dann läuft eventuell wirklich etwas falsch.

Letztendlich läuft es auf das was Shibariaddicted sagt hinaus - es gibt sehr viele unterschiedliche BDSM Arten und jeder muss seinen Weg finden. Und eben auch welchen Stellenwert BDSM für einen selbst hat. Du und ich können nichts damit anfangen, wenn wir das Gefühl haben als Sub immer genügen zu müssen, oder gar nicht zu genügen. Auf der anderen Seite gibt es Subs, die genau dies suchen. Ich denke an diese hat sich deine Frage auch gerichtet.
Ich sag's mal ganz kurz und knackig:

Eine Sub ist eine "gute Sub", wenn Sub zu Dom passt und Dom weiß, was er an ihr als Sub hat.

Ist dasselbe wie "guter Sex": DEN guten Sex gibt es ebenfalls nicht. Wenn aber beide sexuell gut miteinander können, sie beide mit einem Lächeln im Gesicht danach zu sehen sind, dann war es dann ja wohl guter Sex. Selbst dann, wenn es andere für schlechten Sex halten sollten. *zwinker*
Was ist eine gute Sub?
Das ist ungefähr so wie die Frage, was eine gute Ehefrau ist.

Wobei diese Frage ja sehr einfach zu beantworten ist: "Natürlich meine! Sie ist die beste von allen"

Aber diese Antwort gilt nur für mich *zwinker*

Und jeder wird eine andere als die beste für ihn bezeichnen...und das ist ja auch ganz natürlich, denn jeder hat sich die gewählt, die IHM am besten gefällt...und v.v. natürlich auch.

Und so ist es mit den Subbis auch. Da hat jeder und jede seine und ihre ganz eigenen Vorstellungen.

Und so kann man eigentlich nicht fragen, was eine gute Sub ist, sondern nur, was für Dom Hans oder Sir Franz eine gute Sub ist.

Und diese Frage, bzw. ihre Antwort ist dann nur von Bedeutung für eben Hans und sein Subbi oder Franz und dessen Subbi - alle anderen müssen ihre eigene Antwort finden.

Gäbe es eine Antwort, die für alle gültig wäre, so bräuchten wir auch einen Verband deutscher BDSMler, der für die Einhaltung der Regeln zuständig wäre...jedem Tierchen sein Plaisierchen.
Aber ich bin froh, daß der einzige, der mir hier dreinreden kann, mein Subbi ist *gg*

Moxy
...der im Augenblick ganz subbilos ist *zwinker*
Ich beantworte die Frage dann mal mit einem Satz:

Sub ist ein/ne gute/r Sub, wenn er/sie einen Dom hat,der sie gut nennt und zufrieden und stolz auf sie ist.
Ach Jirik, das nächstemal lass ich doch wieder Dich schreiben *lach*

Aber so weiß ich, daß wenigstens einer verstanden hat, was ich meine *g*

Moxy
Hmmm - Jiriks Definition hat aber den Haken, dass Dummdoms so ziemlich jede Sub als "schlechte Sub" aburteilen können, weil sie ja nie stolz auf sie sind, wenn sie auch nur ein bisschen eigenen Kopf haben. *zwinker*

Eine gute Sub ist für mich deswegen zudem eine, die sich selbst in ihrer Haut als Sub wohl fühlt mit ihrem Dom. Denn dann können weder Dom, noch Sub viel falsch gemacht haben. *g*
Ach hanjie...
Wir können die Welt nicht nach den Dummen ausrichten, seien sie nun dom oder nicht.

Ich denke, daß ein wesentlicher Teil des angeprochenen Problems gar nichts mit BDSM zu tun hat, sondern nur hier besonders sichtbar wird, weil hier Verhaltensweisen deutlicher werden, die sonst in unserer Gesellschaft eher im Verborgenen leben.

Ist es nicht eigentlich die Frage "bin ich gut (genug)?", um die es hier geht? Und die kennt doch jeder, sei es als Schüler, als Angestellter, als Partner, beim Sport, beim Sex usw. Es ist eine der trügerischen Stützen unserer Leistungsgesellschaft.

Das Problem zeigt deutlich, daß es ein Unding ist, uns oder andere nach Maßstäben zu messen, die ausserhalb unserer selbst liegen. Solange wir uns vergleichen oder vergleichen lassen mit anderen, mit der Norm oder mit was auch immer, wird das Ergebnis immer eines sein, was nichts über uns eigentlich aussagt, sondern vor allem etwas über den Gegenstand, mit dem der Vergleich hergestellt wird.

Es bleibt immer bei einem "kleiner als", "größer als", was aber nicht eigentlich etwas mit uns selber zu tun hat.

("Die Geige meines Bruders ist kleiner als der Garten meines Onkels" ist in sich schlüssig, sagt aber weder über die Geige, noch über den Garten etwas aus)

"Ich bin so wie ich bin und das ist gut so" - ich glaube, in dieser richtung zu denken könnte eine Hilfe sein, den einzig maßgeblichen Maßstab zu finden, den eigenen.

Warum vor allem weibliche Subs an sich in ihrer Rolle zweifeln? Weil bei uns die Mädchen noch mehr zur anpassung (v)erzogen werden, als die Jungen.

Natürlich will Sub alles recht machen - aber wenn es auf Kosten von Subs Eigen-Sein geschieht, wenn Sub sich verbiegen muß, um Dom gerecht werden zu können - dann ist Dom nicht falsch, dann ist Sub nicht falsch - dann passen sie einfach nicht zusammen.


Moxy
Wir können die Welt nicht nach den Dummen ausrichten, seien sie nun dom oder nicht.

Dummerweise sind es meist die Dummen die überhaupt Sub zum Zweifeln bringen, weil sie behaupten, sie wäre "keine gute Sub". *zwinker*
Weswegen ein alleiniges sich auf seine Meinung verlassen, was eine "gute Sub" sei, keine soo gute Idee ist - höchstens in dem Sinne, ob man zusammenpasst, wenn man es der eigenen Meinung zum "Gutsubsein" gegenüberstellt.
Aber eigentlich meinen wir ja eh dasselbe. *g* Ich kann mich Moxys Worten nämlich absolut anschließen, sie bringen es auf den Punkt *top* :

Natürlich will Sub alles recht machen - aber wenn es auf Kosten von Subs Eigen-Sein geschieht, wenn Sub sich verbiegen muß, um Dom gerecht werden zu können - dann ist Dom nicht falsch, dann ist Sub nicht falsch - dann passen sie einfach nicht zusammen.

**********lhaus Paar
1.116 Beiträge
Ich denke Sub ist eine gute Sub,wenn sie mit sich selbst im Einklang ist.Kannst du aber überall erleben......bei den Swingern steht auch immer die Frage nach "mehr" im Vordergrund (warum kann die Eine Analverkehr oder Fisten und die Andere lehnt es eben ab)....auch dort immer die Frage,ist die andere Frau besser als diejenige,die eben nur "Blümchensex" praktiziert.
Scheint eher ein "höher-schneller-weiter-Syndrom" zu sein und das braucht eigentlich kein Mensch.
Mir ist immer nur wichtig,was ich mag und gut finde - den Rest können die Anderen ja unter sich aufteilen.... *zwinker*
*****rit Frau
49 Beiträge
Hi Amarinta,
du schreibst: "Und es scheint mir oft so das grade weibliche Subs diesem Gefühl erliegen: Ich kann nicht genügen. Ich bin nicht gut genug. Kann nicht genug aushalten. "

Nun, so erging es mir in meiner letzten Beziehung - eine DS-Beziehung, manchmal. Und das hatte einfach den Grund, dass die sadistische Ader meines Doms wesentlich größer war als meine masochistische.
Zudem stand er auf Fesseln - in meiner Phantasie stehe ich da auch drauf, aber real muss ich leider auch da passen, weil mir meine Klaustrophobie im Wege steht, was mich maßlos ärgert. Ich kann es aber nicht ändern.

Niemals hat er auch nur mit einem Wort erwähnt, dass ich ihm nicht genüge. Im Gegenteil, auf meine Frage, ob ich ihm denn genüge, hat er mir immer wieder bestätigt, dass ihm das, was wir machen, absolut gefalle und ihn überaus befriedige. Aber wir haben uns zb. mal einen SM Porno zusammen angesehen, in dem die subs weitaus machochistischer waren als ich, so dass mir bereits vom Zuschauen einiger Szenen mulmig wurde. Während ich mich also angewidert wegdrehte, hat er diese Szenen genussvoll aufgesogen. Naja, dann kam bei mir doch wieder der Gedanke hoch, dass ich ihm eigentlich gar nicht genügen KANN! Ich habe ihm dann sogar vorgeschlagen, er könne sich doch vielleicht nach einer anderen sub umschauen, eine, die mehr ertragen kann als ich, aber davon wollte er nichts wissen.

Hört sich jetzt fast so an, als hätte ich ihn mit dem Thema genervt. Tatsächlich war es selten Thema bei uns, aber eben dann doch mal und sicherlich hatte ich öfter das Gefühl, nicht zu genügen, als dass ichs ausgesprochen hatte.
in meiner Phantasie stehe ich da auch drauf, aber real muss ich leider auch da passen

Während ich mich also angewidert wegdrehte, hat er diese Szenen genussvoll aufgesogen.


Hast Du mal daran gedacht, daß es bei Deinem Herrn auch Dinge geben könnte, die im Film oder im Kopf spannend sind - im realen Leben aber nichts verlockendes haben?


Vertrauen in sich selber und Vertrauen in den Partner - nicht blindes Vertrauen, sondern Vertrauen, weil man sich kennt.

Und mit vielen, vielen kleinen Schrittchen nähert man sich dem Ziel...anzukommen wünscht sich ja niemand, denn dann wäre diese wunderschöne Reise ja zu Ende.


Moxy
Es sind ja durchaus einige Erklärungen hier abgegeben worden die mich ein bißchen verstehen lassen WARUM mancher denkt das er nicht genügen könnte.

Sicherlich kenne ich solche Gedanken durchaus auch mal was Arbeit betrifft, kenne das auch aus einer Partnerschaft in der man mir ständig vermittelte "nicht gut genug" zu sein.

Aber im sexuellen Bereich ist mir noch niemals irgendwo der Gedanke gekommen ich könnte nicht genügen, nicht gut genug sein, zu wenig liefern oder aushalten.


Vielleicht weil ich davon ausgehe das ein Partner mit mir zusammen ist weil er mich toll und klasse findet, das er es super findet wie ich Sex, SM mit ihm habe.

Und für mich ist SM kein Leistungssport. Kein Höher, schneller, besser weiter.
Der Spaß an der Sache, die Freude die man dabei teilt stehen für mich ganz klar im Vordergrund.

Mir selber ist z.b sehr bewußt das ich niemals etwas mit einem Partner anfangen könnte der sehr D/s mässig drauf ist. Ich kann zwar das ein oder andere im Rahmen eines Spiels erotisieren, aber das wars dann auch schon.

Da käme mir nie der Gedanke an mir zu arbeiten damit ich vielleicht doch liefern kann was er brauchen würde.

Weil es mir einfach nicht entspricht.

Und da ist mir dann ehrlich gesagt egal ob ich gut oder schlecht bin. Ich bin ich! Da passt es dann einfach nicht in der Hinsicht.

Hmmm - Jiriks Definition hat aber den Haken, dass Dummdoms so ziemlich jede Sub als "schlechte Sub" aburteilen können, weil sie ja nie stolz auf sie sind, wenn sie auch nur ein bisschen eigenen Kopf haben.

Das ist auch sowas das mir unverständlich ist. Wenn Jemand nicht zu mir passt, dann muß er noch lange kein Dummdom sein. Es passt einfach nicht.
Dumm wird dieser Mensch dann wenn er meint ich wäre ja gar nicht devot.

Klar, hat er sogar irgendwo recht. In seinem Sinne devot bin ich nicht.

Aber ich richte mich doch nicht danach aus ob irgendein Hirni dann denkt ich sei nicht gut.
Vielleicht bin ich da merkbefreit, aber das ist mir sowas von egal, das kann ich gar nicht ausdrücken.

Wie oft ich schon gehört habe: So geht das aber nicht, und das macht man so und dieses geht schon gar nicht. Wie? Das machste auch nicht? Ja, dann biste eben nicht echt devot!

Na und? Mein Leben hängt doch nicht davon ab ob da ein Dom findet ich bin ne gute Sub.

Mir scheint es häufig eher der Fall zu sein das viele vergessen das BDSM nicht grundsätzlich etwas mit Leistung bringen zu tun hat. Das es etwas ist das uns dazu bringen sollte uns gut zu fühlen, sich gemeinsam gut zu fühlen, das es der Augenblick ist in dem wir uns fallen lassen können, uns kurz aufgeben, für einen Augenblick, eine Stunde oder auch länger.

Es ist das Ausleben dessen was wir in uns fühlen. Und das uns zufrieden machen sollte.

Wenn ich mir ständig einen Kopf machen müsste ob ich dabei denn auch noch genüge, dann würde ich nie wieder SMen.
Hier gibts Du selber die Antwort
Liebe Amarinta!

Häufiger lese ich: Ich wünsche mir eine gute Sub sein.

Wenn diese Subbis, die so schreiben, die Kraft und Selbstsicherheit, die beide auf einem guten Selbstbewußtsein stehen, wenn diese Subbis das hätten, dann wüßten sie, ob oder daß sie gute Subs sind

Und auch hier will ich nicht werten. Auch hier ist "mehr" kein Leistungsmerkmal (so wie größere Füße nicht besser sind als kleine).

Aber wenn es wichtig für einen selber ist, sich als "gute Sub" zu erleben, dann ist der weg zu sich selber, zum eigenen Selbstbewußtsein, vielleicht einer, der einem dem Gewünschten eher näherbringt, als der, sich in ständig extremerem Tun zu steigern.


Moxy
*****rit Frau
49 Beiträge
Hi Moxy,
du schreibst: "Hast Du mal daran gedacht, daß es bei Deinem Herrn auch Dinge geben könnte, die im Film oder im Kopf spannend sind - im realen Leben aber nichts verlockendes haben?"

Natürlich gibt es das auch, sowohl bei mir als auch bei ihm, so einiges sogar! *g* Aber es ist nun mal Tatsache, dass er sowohl DS-ler als auch Sadist ist, während ich DS-lerin bin und wenig maso. Er stellte sich bei mir sozusagen auf meine Neigung und meine Grenzen ein. Und ich war auch wirklich sehr zufrieden mit ihm und unseren Spielen. Und trotzdem kam immer mal wieder der Gedanke, dass wir ja eigentlich nicht so recht zusammen passen, weil ich zu wenig maso bin, wenn ich mir seine Phantasien so anhörte. Heißt aber nicht, dass ich damit nicht leben konnte!!
Hm, mal ganz unbedarft gefragt: Ist es denn hier nicht genauso wie in einer gut funktionierenden Beziehung?

In dem Sinne, dass man sich im Lauf der Beziehung ohnehin aufeinander zubewegt und der Partner durch den Partner Dinge zu schätzen lernt, die er vorher gar nicht so toll fand.
Sei es der Musikgeschmack, sei es "Urlaub in den Bergen", sei es der Grad der Romantik oder das Entdecken, dass Liebes- oder Actionfilme ja doch Spaß machen können, wenn man sie sich gemeinsam ansieht.

Bei SMlern ist es dann eben so, dass man dem Partner zuliebe etwas ausprobiert, was eigentlich nicht so das eigene Ding ist. Und, nun ja, oft genug entdeckt man dann ja doch positive Seiten an etwas, das man vorher schlicht unterschätzt hat oder was mit anderen Partnern einfach nur doof war und sich jetzt auf einmal plötzlich toll anfühlt.

Bei sehr großen Abständen wird's natürlich schwierig. Wenn Nur-Kuschel-SMlerin auf Extremsadisten trifft, wird's schwierig die Schnittmenge zu finden.
Danach klingt es hier aber ja nicht. *g*

Zudem finde ich, sollte man unterscheiden zwischen dem, das Lust bereitet und dem, das einem Spaß bereitet.
Lust entsteht zumindest bei mir dann, wenn es "die Richtige" ist. Es ist eine Verbindung da, etwas Großes, und das macht mich dann endlos an.
Spaß entsteht bei mir, wenn es die Sache selbst ist die Freude bereitet. Da muss es dann nicht zwingend "die Richtige" sein, sondern "nur" eine Frau, die dasselbe selbst gerne mag.

Dinge die Spaß machen kann ich mit sehr vielen ausprobieren und machen.
Jene Dinge, die zusätzlich Lust bereiten, aber nur mit sehr, sehr wenigen.

Bezogen aufs Thema würde ich sagen: Die Vielen sind "gute Subs" für das was man gerade tut, weil beide dasselbe mögen.
Die wenigen sind "gute Subs", weil sie es verstehen in mir Lust zu entfachen und auch glühende Zuneigung zu ihnen.

Schlechte -das heißt zu mir nicht passende- Subs sind jene, die in mir beides nicht wachrufen.
Jene werden für andere gute Subs sein - bei mir sind sie es eben nicht.
Wär aber ja auch schlimm wenn jeder mit jedem könnte. *zwinker*
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