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Offene Beziehung?

****4me Frau
6.067 Beiträge
ich lese jede mail meines Schatzes, habe sein Passwort zu seinem Profil und umgekehrt auch, d.h. Offenheit.

Für mich klingt das mehr nach Kontrolle als nach Offenheit und schon garnicht nach Vertrauen...

Ich würde nie im Leben auf die Idee kommen die Mails meines Mannes zu lesen...auch wenn ich könnte...kenne sein Passwort auch...aber ich vertraue ihm...wieso soll ich da schauen was er schreibt???
*********dams Mann
2.421 Beiträge
@tryit52
Sehe ich sehr ähnlich, in einem anderen Thread wurde das sozial Monogam genannt. Passt auf mich ganz gut (auf meine Frau eher nicht).
offene Beziehung
tryit 51

das hat mit offen wenig zu tun was Du beschrieben hast ich denke eher das es da um Vertrauen geht
*********dams Mann
2.421 Beiträge
Ihr versteht das falsch, vertrauen heisst meinem Partner das JC Passwort zu geben in dem Wissen, dass er es nicht benutzen wird.
****4me Frau
6.067 Beiträge
Ihr versteht das falsch, vertrauen heisst meinem Partner das JC Passwort zu geben in dem Wissen, dass er es nicht benutzen wird.

Jip...genau so seh ich das auch *top*
****on Mann
7.104 Beiträge
Feste Beziehung mit externem Sex"

wäre mal eine Anregung als Punkt...

Das wird schon ausgiebig diskutiert, es fehlt z.B. auch "getrennt lebend"...


el_don.
Vertrauen
Ich denke Kontrolle ist es nur, wenn der Andere es so empfindet..
Wir/ ich sehen den Joyclub als Spiel und Erweiterung und da macht es
an und Spaß zu sehen, was dem anderen so geschrieben wird..

Aber genau das ist ja hier das Thema...Offene Beziehung sieht eben jeder anders... wir handhaben das eben so...
offene Beziehung
na wenn wir es alle gleich sehen würden könnten wir doch hier nicht drüber schreiben oder ??
volatile
*******aum Frau
16.590 Beiträge
@bitwobi
Hallo!

Ihr habt es inzwischen mitbekommen: das von Euch angeschnittene Thema ist hier im Club beileibe kein neues... es gibt eeeendlose Diskussionen darüber. Die Suchfunktion kann helfen, wenn Ihr wirklich Interesse habt.

Von mir daher nur kurz:

ich selbst lebe in einer Beziehung, die ich und mein Partner als "offen" definieren. Das heißt für uns, dass Sex mit einem anderen Partner für uns kein Tabuthema ist. Wenn die Situation entsteht, dass einer von uns den Wunsch hat, jemand anderen zu treffen und mit demjenigen unter Umständen auch Sex zu haben, dann ist das für uns diskutierbar und auch umsetzbar. Es stellt keinen Trennungsgrund dar. Wir setzen also keine Monogamie voraus, sprich: keine sexuelle Treue.

Das heißt zumindest für uns aber nicht, dass einer von uns beliebig agiert, sich durch die Gesellschaft schläft und wahl- und ziellos in seinem Tun ist.

Der Respekt vor der Beziehung und die Liebe, die uns verbindet, kommen für uns immer an erster Stelle.

Dies ist in Kürze unsere Version von Offenheit. Wenn Ihr also das Profil meines Partners anschaut und darin lest, dass er "offen" lebt, so ist das zumindest in seinem Fall nicht gelogen. *g*

Was andere Paare sich unter Offenheit vorstellen, ist sehr vielschichtig. Es gibt nicht DIE Definition von Offenheit. Offenheit ist, was ein Paar daraus macht. Was Offenheit jedoch NICHT ist, ist lieb- und herzlose Herumfickerei und Gleichgültigkeit dem Partner gegenüber. Das ist dann eher gar keine Beziehung, aber keine offene. *g*

Ich hoffe, ich konnte ein wenig Licht ins Dunkel bringen.
*********mme51 Frau
744 Beiträge
Für mich stand ganz am Anfang unserer Beziehung fest, dass ich neue Wege gehen wollte und es mit einer offenen Beziehung probieren wollte. Auch mein neuer Partner stand diesem Vorschlag offen gegenüber. Wahrscheinlich, weil wir beide schon andere verschiedene Beziehungsformen hinter uns hatten.
Ich denke in einer offene Beziehung, also die im gegenseitigen Einvernehmen gewährte Freiheit, innerhalb der Beziehung noch andere Sexualpartner haben zu können, nicht muss, kann die Zufriedenheit der Partner festigen, da die Bedürfnisse von verschiedenen Menschen aufgefangen werden, die der eine Partner nicht erfüllen kann.
Es ist mich auch nichts Ungewöhnliches, in sich den Wunsch nach Körperlichkeit mit verschiedenen Partnern zu spüren. Es ist auch nichts Verwerfliches oder Abwegiges. Kein Mensch kann für den Anderen ALLES sein, kein Mensch kann auf alle Wünsche, Sehnsüchte und Bedürfnisse des Gegenübers eingehen.

Denn eigentlich ist jeder von uns „untreu“ im Sinne von sexueller Monogamie. Ob die so genannte „Untreue“ mit anderen Partnern ausgelebt wird heimlich, im Internet auf spezialisierten Seiten oder in Form von Masturbationsphantasien, Pornofilmen, spielt keine Rolle. Ich glaube ein Missverständnis liegt in der Annahme, dass Sex in Außenbeziehungen die Stabilität einer Partnerschaft grundsätzlich erschüttert. Das kann sein, muss aber nicht.
Es ist einfach von den einzelnen Menschen abhängig. Manchmal geschieht sogar das Gegenteil: Durch die ehrliche Auseinandersetzung der Liebespartner mit intimsten Bedürfnissen wird das gegenseitige Vertrauen gefestigt!
Der Treuebegriff lässt sich daher nicht pauschalisieren, sondern muss individuell definiert werden. Ist damit wirklich Monogamie gemeint? Oder ist es nicht ein viel größerer „Treuebeweis“ an den Partner, wenn ehrlich und ohne Doppelmoral über sexuelle Wünsche und Phantasien gesprochen wird?
Man hat vielleicht das Gefühl, dass etwas fehlt, denn Sehnsucht kann viele Namen haben.
Es gilt in unserer Gesellschaft als erstrebenswert, eine jahrzehntelange, monogame Beziehung zu führen. Um dieses Ideal zu erfüllen, halten viele Partner an einer festen Beziehung fest.
Ganz ehrlich: Wie viel „Beziehung“ findet zwischen zwei Menschen statt, die vor lauter unausgesprochenen Wünschen das Lachen verlernt haben und starre Rollenmuster leben? Auch Menschen ausserhalb des JC. Oft werden die Bedürfnisse verdrängt, so gut es geht oder kompensiert sie im Verborgenen. Hauptsache, der Schein wird gewahrt. Bis sich eines Tages das Gefühl, eine Lüge zu leben, Bahn bricht. Dieser Champagnerflaschen-Effekt kann alles zerstören, was bisher durch unbewusstes Verdrängen zusammengehalten wurde.

Wir haben uns einfach mal gefragt: Bin ich glücklich? Bist du glücklich? Fehlt uns etwas? Wenn ja, sind wir mutig genug, es zu benennen? Können wir uns unsere Wünsche erfüllen oder liegt die Lösung in einer Ergänzung der Zweisamkeit durch Außenpartner?

Von sonst gewohnter monogame Beziehung plötzlich in eine offene zu gehen, ist nicht leicht. Partner, die sich neu kennenlernen und sich von Anfang an Sex mit anderen Partnern zugestehen, haben es manchmal einfacher. Und zwar dann wenn alte Strukturen als Sackgasse erkannt und über Bord geworfen werden, es ist aber auch Fingerspitzengefühl gefragt – und ein dickes Fell gegenüber dem Umfeld, welches den „Neustart“ unter Umständen mit Vorurteilen belastet.

Zu Anfang habe ich mir die Frage gestellt und beantwortet: Schaffen wir es, unsere emotionale Exklusivität als Paar zu bewahren und gleichzeitig sexuelle Kontakte mit Dritten auszuleben? Ist das Kräfteverhältnis in unserer Beziehung ausgeglichen? Stellt auch ganz sicher keiner von uns die eigenen Bedürfnisse über die des Anderen? Kann ich im Fall der Fälle mit meiner eigenen Eifersucht umgehen?

Eine ganz wichtige Voraussetzung für mich war, um überhaupt in Richtung einer offenen Beziehung zu denken, die Fähigkeit, das eigene Gefühlsleben, aber auch das Gefühlsleben des Partners reflektieren zu können. Es ist wichtig, offen über Befürchtungen und Bedürfnisse sprechen zu können und der eigentlichen Beziehung immer die höhere Priorität einzuräumen.

Nur wenn dies der Fall ist, kann aus meine Sicht die so genannte Offenheit die Beständigkeit der Beziehung erhöhen. Sollten die Dinge allerdings aus dem Gleichgewicht geraten, sollte also Offenheit ohne die notwendige Ehrlichkeit stattfinden, dann kann sie genau so zur Belastung werden.

In der Diskussion hierüber sahen wir für uns eine Chance, sich ganz neu kennenzulernen, in jeder Hinsicht besonders in sexueller. Dabei gilt es, ehrlich sich selbst gegenüber zu sein. Wer nur mitspielt, weil er Angst hat, den Partner zu verlieren, stellt sich selbst die Lizenz zum Unglücklichsein aus. Ja zu sagen, aber sich dabei mit Eifersucht und Verlassensängsten zu quälen, gleicht wie einem heimlichen Fremdgehen.

Nachdem wir beide mit dem „offenen Modell“ einverstanden waren, hat jeder für sich erstmal klare Rahmenbedingungen definiert, die dann zusammen diskutiert wurden. Wo liegen die Grenzen? Werden sexuelle Wünsche mit langjährigen Bekannten ausgelebt, mit Fremden oder in einem Swingerclub? Oder mit befreundeten anderen Paaren, die dasselbe Beziehungskonzept leben? Wo? Welche Personen sind tabu? Arbeitskollegen, gemeinsame Freunde zum Beispiel sind ein heikles Thema.
Mir wurde aber auch bewusst, damit wir beide uns wohl fühlen in unserer offenen Beziehung und die gewachsene, Liebe zum Partner/in nicht verwundbar wird, muss mit offenen Karten gespielt werden. Auch den Außenpartnern gegenüber! Diese sind schließlich auch Menschen mit Gefühlen, auch sie müssen wissen, woran sie sind. Dass zum Beispiel die Basisbeziehung nicht zur Disposition steht. Und dass zwischen den Liebespartnern absolute Offenheit und Ehrlichkeit herrscht. Geheimniskrämerei mit Außenpartnern ist ein No-Go. Wer eine offene Beziehung wagt, verpflichtet sich zu einer tieferen Form der Ehrlichkeit als in konventionellen Zweierbeziehungen!

Es kann natürlich trotzdem vorkommen, dass die sexuelle Freiheit einen schalen Beigeschmack hat. Was in der Theorie mit den Rahmenbedingungen so harmonisch klingt, kann in der Praxis übles Kopfkino bedeuten, Eifersucht, Misstrauen, Verlassensängste.
Natürlich kamen auch Argemunte gegen eine offene Beziehung in mir hoch, sprich der Wunsch, den Partner ganz für sich zu haben, Vertrauen entwickeln zu können, ihn oder sie nicht teilen zu müssen, ein sicheres 'Revier' um die Beziehung herum zu wissen. Das kann durch Nebenbeziehungen erschwert bis unmöglich gemacht werden.

Nach reiflicher Überlegung haben diese für mich aber an Bedeutung verloren, denn es wurde mir auch klar, wenn ich so denke, dann will ich meinen Partner besitzen und das ist nicht möglich. Auch ich möchte nicht das mein Partner meint er besitzt mich.

Mir wurde ganz deutlich, die offene Beziehung ist also ein Modell, das hohe Anforderungen an die Beteiligten stellt. Nur wenn wir uns stark genug fühlen, kann daraus eine Bestärkung auch für die gesamte Beziehung folgen, was zwei Menschen ursprünglich zueinander geführt hat; Vertrauen, bedingnungslose Liebe, Geborgenheit und Nähe.

Für mich war daher eine mehrmonatige „Probezeit“ deshalb sinnvoll, damit wir beide herausfinden, ob wir mit dem offenen Beziehungsmodell klar kommen oder nicht. Und wir reflektieren uns auch immer wieder mal, ob die Sichtweisen noch übereinstimmen.
Das Unwohlfühlen, die Eifersucht liegt nämlich nicht zwangsläufig daran, dass andere Sexpartner involviert werden, sondern sind eher ein Zeichen von Unsicherheit im gegenseitigen Vertrauen, Ängste oder zu sich Selbst. Dagegen hilft nur ehrliche Kommunikation. Und im Zweifelsfalle Konsequenz: Zurück zur Monogamie oder Trennung. Falls es bei uns mal zu einer Trennung kommen sollte, was man ja nie weiß, egal ob man in offener oder festen Beziehung lebt, hängt es eher an anderen Dingen die auch noch eine Beziehung ausmachen, die nichts mit einer offenen Beziehung zu tun haben.

Liebe wird nicht weniger, wenn man sie teilt, sondern mehr

Ich habe zu Anfang das ganze mal ganzheitlich betrachtet:
Wem gehört mein Körper? Dem Partner? Dem Umfeld? Den Schwiegereltern? Meine Selbst ist eine wunderbare, vielschichtige Einheit, zu der die körperliche Liebe ebenso gehört wie jede andere emotionale Ausprägung. Leider ist durch das riesige moralinsaure Minenfeld aus Schuld, Verletzungen, Gewissensbisse, Scham und Vorverurteilung fast unmöglich, als ganzheitlich empfindendes Individuum zu leben. Weil die Idee, dass körperliche wie emotionale Liebe auf einen einzigen Menschen beschränkt sein muss, die eigene freie Selbstentfaltung blockiert.

Ich liebe dich. Warum bedeutet das oft „ich besitze dich“? Sind Besitzansprüche nicht genau das Gegenteil von Liebe? Müsste es nicht heißen „Ich liebe dich so sehr, dass du alle Erfahrungen machen kannst, die du machen willst, d.h. ich liebe dich bedingungslos. Ich liebe dich so sehr, dass ich möchte, dass du zu deinen Bedürfnissen stehst, statt sie zu verheimlichen. Ich liebe dich so sehr, dass es nichts gibt, wofür du dich mir gegenüber schämen müsstest“.
Das ist für mich eher die Grundlagen für eine authentische Liebesbeziehung.
Was uns in einen Gespräch etwas irritierte, war die Tatsache, dass keiner von uns das Verlangen hatte und auch jetzt noch nicht hat seine sexuellen Wünsche bei anderen Partner auszuleben, obwohl wir es beide könnten.
Der natürliche Impuls, Neues und Aufregendes zu erleben wird aufgelöst, gleichzeitig aber gewährt die Beziehung den Komfort des Vertrauten, der Nähe und der Geborgen- und Sicherheit.

Vielleicht auch, weil wir beide nicht von vorn herein „Nein“ sagen zu Neuem, sondern es erstmal probieren, sofern es die Grenzen des Einzelnen nicht überschreitet. Wer weiß vielleicht kommen andere Wünsche im laufe unserer Beziehung noch zu Tage, die der Partner/in nicht erfüllen kann, möchte. Dann erst wird evtl.der Fall Außenbeziehung eintreten, allerdings mit Wissen des Partners. Es wird kein betrügen oder belügen geben, nichts heimlich.

Keiner kann aber auch sagen, das sich im Laufe meines Lebens sich meine Sichtweise nicht auch mal ändert. Es ist also vieles Offen. Die Zeit wird es zeigen.

Es gehört viel Mut, Offenheit und Reflektionsvermögen dazu, eine monogame Partnerschaft zu leben. Wenn ein Paar das schafft, kann ich nur gratulieren. Aber es gehören ebensoviel Mut und Ehrlichkeit dazu, eine offene Beziehung zu leben. Doch ich finde der Einsatz lohnt sich, denn eine offene Partnerschaft kann die Alternative zu einer monoganen Beziehung, die gemäß unserer Konventionen nur um ihren Selbstwillen existiert, sein.

Im Moment lebe ich die offene Beziehung einfach mit meiner Gelassenheit. Ergänzend muss ich sagen, bezieht sich der Begriff „offene“ Beziehung für mich nicht nur auf den sexuellen Teil, wie es nach WIKI definiert ist. Sondern für mich ist es auch eine Art Lebensphilosohie die sich auch in den anderen Bereichen innerhalb einer Partnerschaft widerspiegelt.

Ich bin auf ein Zitat eines Paares aufmerksam geworden, das es bisher geschaftt hat:

„Wir sind seit 22 Jahren verheiratet und in einer offenen Beziehung und wollen miteinander alt werden. Unsere Partnerschaft ist unantastbar. Unsere einzige Bedingung ist Freiheit. Die Freiheit, eigene Gedanken zu haben ebenso wie die Freiheit, Liebe zu anderen Menschen ausleben zu dürfen, können aber nicht zu müssen.
Also gestehen wir uns dies gegenseitig zu. Nicht weil wir uns nicht lieben würden. Sondern weil wir uns so sehr lieben, dass wir uns bedingungslos vertrauen, mit der Geborgenheit, der Nähe und wollen das der andere glücklich ist!"

Und wer würde schon wagen zu behaupten, dass aus einer offenen Beziehungen nicht das alte Ehepaar werden kann, das später mal mit falschen Zähnen in die Kamera grinst, an die alten, die wilden Zeiten zurückdenkt und froh darüber ist, nichts verpasst zu haben? *zwinker*

Feuer (sie)
****ot2 Mann
10.229 Beiträge
Eine Anmerkung zur Masturbation
Denn eigentlich ist jeder von uns „untreu“ im Sinne von sexueller Monogamie. Ob die so genannte „Untreue“ mit anderen Partnern ausgelebt wird heimlich, im Internet auf spezialisierten Seiten oder in Form von Masturbationsphantasien, Pornofilmen, spielt keine Rolle.

Zunächst einmal Respekt vor dem eloquenten Plädoyer für eine offene Beziehung, - und dies, obwohl ich selbst kein Anhänger dieser Beziehungsform bin. (Aber das ist nicht mein Punkt).
Der einzige Abschitt, wo ich "meine Bedenken und meinen Widerspruch" anmelden möchte, ist die Passage über Masturbation.
Masturbation hat m.E. nichts mit dem Monogamie/Polygamie-Thema zu tun. Die Befriedigung durch Masturbation speist sich m.E. aus einem ganz anderen Topf als Sex zwischen zwei Individuen, die einander liebhaben.
Bei Masturbation fehlt die emotionale Befriedigung, die dadurch entsteht, dass man einem anderen Menschem "Gutes tut", und auch das Gefühl, das ein Gegenüber es gut mit einem meint.
Masturbation ist ein rein egoistischer Vorgang, der nur mit einem Selbst zu tun hat.
Das kann mit der Interaktion zwischen zwei Menschen, dem einander zugewandten Geben und Bekommen, m.E. überhaupt nicht verglichen werden.
Lg
Freimut
*********mme51 Frau
744 Beiträge
@freimut
Die Selbstmasturbation sollte auch nur ein Beispiel sein, im Zusammenhang mit "Untreue", in einer monogamen Beziehung. Vielleicht etwas unglücklich ausgedrückt. Kenne solche Leute die empfinden das bereits als " untreue" in ihrer monogamen Beziehung.
Für mich ein absurder Gedanke, es als solches zu sehen. *zwinker*
Nun, jeder hat seinen Blickwinkel.

Feuer (sie)
Bei Masturbation fehlt die emotionale Befriedigung

Da kann ich dir aus meinen Zeiten, wo ich sprichwörtlich vom Tuten und Blasen noch keine Ahnung hatte, berichten, das auch ich beim Gedanken, mein Partner wichst heimlich, äußerst empört gewesen wäre! Hat er angeblich nie getan! Habe damals auch mit ner Freudin drüber gesprochen, die ähnlich unaufgeschlossen war wie ich, das ihr Mann es tut und sie sich ständig fragt, was mit ihr nicht stimmt, warum er das tut und hin und her...

Soo abwägig ist das also nicht, das in strikt monogamen Beziehungen sogar Selbstbefriedigung als Zeichen gewertet wird, das etwas nicht stimmt!

Das der rein mechanische Vorgang dabei so garnichts mit dem Partner zu tun hat, war weder mir noch ihr damals auch nur im Ansatz bewusst!

Wenn sich gerade Frauen also unsicher sind, bei der Frage, warum der Mann es tut, sollte sie sich fragen, warum sie es NICHT tut! *g*
*********dams Mann
2.421 Beiträge
Das der rein mechanische Vorgang dabei so garnichts mit dem Partner zu tun hat, war weder mir noch ihr damals auch nur im Ansatz bewusst!
Die reine Mechanik natürlich nicht, aber mal ehrlich, niemand bekommt nur durch die Mechanik einen Orgasmus. Und wenn ich mir vorstelle mit einer anderen Frau als meiner Partnerin Sex zu haben (z.B. Beim porno schauen), dann kann das schon als Fremdgehen angesehen werden. Und wenn ich mir den ein oder anderen Verzweilungsthread hier im Joclub so anschaue, dann wird das leider auch so gemacht.
Du hast mich missverstanden, ich hab von der SB als Betrug am Partner gesprochen *g*
*********dams Mann
2.421 Beiträge
Ich doch auch, aber beim durchlesen habe ich gemerkt, dass der Bezug nur noch impliziert vorhanden ist.

Selbstbefriedigung wird als Betrug wahrgenommen, weil man sich oft dabei vorstellt mit jemanden anderen (z.B. Einem Modell) intim zu sein. Die Gedanken sind eben nicht frei, wenn es um Eifersucht geht.
***23 Frau
32 Beiträge
Also bei uns heißt "offene Beziehung" keinesfalls, daß jeder tun kann, was er möchte. Wir haben gemeinsam die Rahmenbedingungen festgelegt, die zu uns passen, mit denen wir am Besten klarkommen.
Wir sind uns z.B. einig, daß wir treu in der Beziehung sein wollen, aber nicht in sexueller Hinsicht. Heißt - eine Partnerschaft neben der Beziehung ist tabu. Mein Freund wird mit seiner "Geliebten" keine Freizeitgestaltung planen. Er wird ihre Freunde nicht kennenlernen, keinen Kurzurlaub mit ihr verbringen.
Ich halte es nicht anders.

Weil Sex auch nicht alles im Leben ist, machen wir uns auch nicht "auf die Suche nach dem schnellen Fick". Das Internet nutzen wir daher nicht, um Bettbekanntschaften zu finden.
Hätte einer von uns oder auch wir beide einen speziellen Fetisch, den der andere nicht erfüllen kann/will und die Wahrscheinlichkeit auch eher gering wäre, daß sich diese Interessen relativ einfach befriedigen lassen, wäre das Internet aber sicher eine Möglichkeit.

Wenn sich einem von uns die Möglichkeit bietet und "der Geliebte/die Geliebte" einverstanden ist, dann dürfen wir unsere Freiheit genießen.
Wichtig ist, daß keinem was vorgemacht wird.

Die "Regeln" die ein Paar für seine offene Beziehung wählt hören sich für manchen vielleicht kompliziert an, aber für mich sind sie einfacher und ehrlicher zu befolgen, als "du darfst nicht flirten, nicht masturbieren, nicht anderen Hinterhersehen....."
*********mme51 Frau
744 Beiträge
@2323
So sehen wir es auch in unserer offenen Beziehung - hatte dazu ja schon etwas gepostet. Auch wir haben ähnliche Rahmenbedingungen für uns gesetzt. Unsere Beziehung steht nicht zur Disposition.

Feuer (sie)
****ot2 Mann
10.229 Beiträge
@Feuer_Flamme51
Ich habe mir noch mal Deinen langen Beitrag, also das Plädoyer für "Offene Beziehung unter Rahmenbedingungen" zur Gemüte geführt.
Und ich möchte Dich fragen: Wenn schon offene Beziehung vereinbart wird, - warum dann eigentlich keine Heimlichkeiten?"
Wenn ich Interesse an offener Beziehung hätte, - und ich habe übrigens keins - , in diesem "fiktiven Fall" würde ich persönlich eher ein Modell vorziehen, bei dem man einander eben nichts erzählt. Wenn also "offene Beziehung" vereinbart wäre, dann möchte ich nichts hören, - und nichts erzählen.
Wo sähest Du der "Knackpunkt" eines solchen Arrangements?
Nur mal so als Gedankenspiel...
Lg
Freimut
*********mme51 Frau
744 Beiträge
@freimut
Knackpunkt für uns wäre, die Ehrlichkeit ginge verloren, wenn man es nicht sagt.

Ein Teil unserer Rahmenbedingungen ist es nun mal keine Heimlichkeiten im sexuellen Bereich zu haben, weil Offenheit und Ehrlichkeit damit verbunden sind für uns. Das heißt aber nicht das jeder alles ganz genau wissen will, und der andere sich erklären muss, was wie abgegangen ist. Es geht nur um die Sache allgemein, es nicht hinterrücks vom Partner zu tun. Andere kleine Heimlichkeiten, kann man ruhig haben, macht den Anderen auch Interessant. *zwinker* Es sollten nur solche sein, die den anderen nicht verletzen.

Feuer (sie)
Wir sind uns z.B. einig, daß wir treu in der Beziehung sein wollen, aber nicht in sexueller Hinsicht. Heißt - eine Partnerschaft neben der Beziehung ist tabu. Mein Freund wird mit seiner "Geliebten" keine Freizeitgestaltung planen. Er wird ihre Freunde nicht kennenlernen, keinen Kurzurlaub mit ihr verbringen.
Ich halte es nicht anders.


was spricht denn dagegen, mit seinen gespusi zu verreisen, freizeit zu verbringen. wird der/die nur auf die freizeitaktivität sex reduziert?


Die "Regeln" die ein Paar für seine offene Beziehung wählt hören sich für manchen vielleicht kompliziert an, aber für mich sind sie einfacher und ehrlicher zu befolgen, als "du darfst nicht flirten, nicht masturbieren, nicht anderen Hinterhersehen....."

worin besteht denn der große unterschied, zu sagen...

du darfst nicht verreisen...
du darfst keine unerlaubten freizeitaktivitäten ausüben...
du darfst keine bestimmte personen kennenlernen...



um es deutlich zu machen, meine antwort bezieht sich an sich weniger auf @***23, sondern das zitierte dient nur als aufhänger...

denn diese aussagen hört man sehr häufig von paaren, die eine "offene beziehung" pflegen.

das beziehungen mannigfaltig geführt werden können, ist selbstredend, was aber irretiert, ist die unterscheidung, die keine unterscheidung ist.

es ist nur eine andere wahrnehmung, betrachtung der dinge. meist dem umstand geschuldet, das dinge geregelt, abgesprochen werden müssen. welche dinge das sind, ist letztendlich irrelvant.

der einwand von @****mut ist nämlich gut, sehr gut...
wenn man über offene beziehungen spricht, wird in der regel das große vertrauen zueinander erwähnt, jene seelische tiefe emotionale verbundenheit, die sex mit anderen menschen zuläßt.

dann stellt sich die frage, wenn dem so ist, warum muss dann ein wissen über jene gegebenheiten austauschen, in erfahrung bringen. man kann sich darüber austauschen, ohne frage. aber wenn es zu keinem informationsaustausch kommt, ist es doch ebenso gut, denn jene tiefe seelische emotinale verbundenheit, sollte dies doch locker austarieren...

oder nicht ?


*gruebel*


****ot2 Mann
10.229 Beiträge
Feuer_Flamme51
Ich muss leider sagen, dass mich Dein "Konstrukt" einer offenen Beziehung nicht überzeugt.
Mir scheint es irgendwie so ein halboffenes Ding zu sein, mit Veto-Rechten und Rahmenbedingungs-Diskussionen.
Mir wäre so etwas zu stressig.
Eine erotische Beziehung mit gegenseitiger "Exklusivität" ist überschaubar und einfach. Fremde Haut gibt es nicht und fertig.
Eine Vereinbarung zur "offenen" Beziehung in Gegenseitigkeit wäre m.E. ebenfalls eine Sache, die nun keinesfalls von Unehrlichkeit geprägt sein müsste.
Ich bleibe bei meiner Ansicht, dass der von Dir geschilderte Mittelweg höchst problematisch ist.
Lg
Freimut
****4me Frau
6.067 Beiträge
Auch wir reden in unserer offenen Beziehung darüber wenn etwas mit einem/einer anderen gelaufen ist...Detaills werden bei uns aber auch ausgespart wie bei Feuer_Flamme auch.

Und ja...auch bei uns gibt es in Gewisser Weise von beiden Seiten ein Vetorecht...und auch Rahmenbedingungen...

und problematisch? Nein...finde ich nicht...ich denke es ist immer eine Frage wie beide damit umgehen und wie klar die Absprachen sind.

LG only
*********dams Mann
2.421 Beiträge
Ich gebe Freimut recht mit seiner Behauptung, dass viele offene Beziehungen total festgezurrt scheinen.

Seit dem Augenblick als ich einer offenen Beziehung (bei uns eher Polyamory) zugestimmt habe war für mich klar, dass meine Frau eigentlich machen kann was sie will - eben offen. Einzig, belogen möchte ich nicht werden. Leider sehen Frauen das scheinbar nicht so 'offen'. Es fehlt wohl die männliche Gelassenheit.
Es spielt doch keine Rolle, ob offen oder "heimlich", ob darüber geredet wird oder nicht-WIE offen eine Beziehung ist, und WOMIT BEIDE Partner glücklich sind, wissen nur die jeweils Beteiligten-da gibt es kein "richtig" oder "falsch", von daher kann ich die letzten Kommentare überhaupt nicht nachvollziehen.

In JEDER Beziehung gibt es "Regeln"/Vereinbarungen/Abmachungen-und auch ein "ich will nicht angelogen werden" ist eine solche Regel.

Solange beide Partner mit IHRER Version glücklich werden, hat sich da doch niemand einzumischen....oder?
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