ich liebe sie, die minderheitenvertreter die akzeptanz und toleranz mit der keule einfordern
Was soll denn das heißen? Angehörige von Minderheiten / Unterprivilegierte / Randgruppen dürfen Gleichberechtigung fordern, aber bitte nett und höflich, am besten auf Knien bittend, damit sich die privilegierte Mehrheit ja nicht auf den Schlips getreten fühlt?
Überhaupt basiert deine ganze Argumentation darauf, dass es gleiche Rechte anscheinend nur so lange geben darf, wie sie kein Geld kosten.
Mal ein paar Vergleiche aus den letzten Jahrzehnten, aus Deutschland, Europa, den USA, ...:
"Wir als schwarze Eltern wollen, dass unsere Kinder auf dieselben Schulen gehen können wie weiße Kinder."
Würdest du da sagen: "Aber das geht jetzt echt nicht, was das alles kostet, die Kinder mit den Schulbussen ans andere Ende der Stadt zu schippern"
"Ich kann Sie als Frau leider nicht einstellen, obwohl sie genau so gut / besser qualifiziert sind als den Mann, den ich jetzt nehme. Meine Kunden sind sehr konservativ, die würden sich wahrscheinlich bei einer Beratung durch eine Frau nicht wohlfühlen."
Würdest du da sagen: "Seh ich genau so, soll die Frau doch in einem typischen Frauenberuf bleiben, z.B. Kindergärtnerin"
"Ich sitze im Rollstuhl / bin blind, aber ich will auch arbeiten! Ich bin gut ausgebildet. Ich will nicht zu Hause sitzen und von der mickrigen Sozialhilfe leben."
Potentieller Arbeitgeber: "Ach nein, die Kosten für die Rampe / den Fahrstuhl / das Braille-Lesegerät sind so hoch, da nehm ich lieber einen Bewerber ohne Behinderung."
Würdest du da auch sagen: "Das steht dem Arbeitgeber natürlich zu, muss man doch verstehen. Die Leute mit Behinderungen sollen froh sein, dass wir ihnen die Sozialhilfe zahlen"
"Ich bin Türke. Das sieht man. Das Fitness-Studio hat meine Anmeldung nicht angenommen."
Würdest du sagen: "Ist doch okay, der Fitness-Studio-Betreiber muss eben daran denken, dass sich die eingeborenen Deutschen wohl fühlen"
"Ich bin Muslim(in). Ich hab kein Problem, die Kaution zu zahlen, auch einen festen Job, die Miete wäre sicher - trotzdem habe ich schon 25 Wohnungen besichtigt und nur Absagen."
Fändest du das Verhalten der Vermieter okay?
"Den Bewerber mit den teilweise blond gefärbten Haaren und dem Ring im Ohr / die Bewerberin mit den kurzen Haaren nehme ich nicht, da könnte man erkennen / vermuten, er/sie ist schwul/lesbisch. Vielleicht würde das manchen von meinen Kunden nicht gefallen."
Würdest du sagen: "Passt schon, sollen sie halt in nem Club an der Bar arbeiten und nicht in Verkauf oder Beratung"
Ich hoffe ja, du sagst zu all diesen Punkten nein. (Ganz sicher bin ich da leider nicht.)
Warum sollte dann das okay sein:
"Dieser Frau sieht man an, dass sie transsexuell ist, die stell ich lieber nicht ein, vielleicht mögen meine konservativen Kunden das nicht - ganz egal, dass sie am qualifiziertesten ist"
(Warum überhaupt die Empfehlung es doch im Sexshop zu probieren? Nichts gegen Leute in Sexshops, aber ich würde da nicht arbeiten wollen. Warum sollte ein Transsexueller / eine Transsexuelle dort lieber arbeiten wollen als in seinem / ihrem gelernten bzw. studierten Beruf? Transsexualität hat mit der Geschlechtsidentität zu tun und ist keine sexuelle Spielart.)
Wir haben ein Antidiskriminierungsgesetz. Das verbietet auch die Diskriminierung aufgrund der "sexuellen Identität", welches einerseits die sexuelle Orientierung und andererseits die Transsexualität und auch die Intersexualität einschließt.
http://de.wikipedia.org/wiki … tz#Personenbezogene_Merkmale Einen Bewerber / eine Bewerberin abzulehnen nur weil er / sie trans* ist, ist schlichtweg illegal! Und unethisch ist es auch.
Warum sollten Minderheiten / marginalisierte Gruppen auf Diskriminierung, gerade bei so elementaren Angelegenheiten wie einem Arbeitsplatz oder einer Wohnung, mit irgendeinem anderen Gefühl als Wut reagieren?
wenn man schon die möglichkeit hat, bei gleicher qualifikation, unabhängig von persönlichen eigenschaften einzustellen, dann sollte man nach sozialen kriterien einstellen.
Trans*-Personen einzustellen ist durchaus ein soziales Kriterium. Eben weil sie heutzutage sicherlich die noch am stärksten diskriminierte Gruppe sind. Die Arbeitslosigkeit unter ihnen, besonders unter (sichtbaren) Transfrauen ist wahnsinnig hoch. Wenn wir irgendwann mal die diskriminierungsfreie Gesellschaft erreicht haben, können wir natürlich unter gleich qualifizierten Bewerbern auswürfeln. So lange würde ich die Minderheit nehmen: Den Mann als Kindergärtner, die Frau in der IT, Schwarze, Ausländer, Behinderte, Transpersonen, ... in jedem Bereich.