Ich würde...
...mich erst mal ausloggen und den Computer abschalten.
Anschließend würde ich vermutlich erst einmal allein in den Wald gehen und mir dort so viel Zeit nehmen, wie ich brauche, um mir über diesen Tag und mein Leben klar zu werden. Ich würde ein letztes mal nach innen lauschen, ganz so, wie ich es von Zeit zu Zeit schon tue. Da ich ja nicht weiß, wie lange ich noch da bin, finde ich es für mich wichtig, zwischendurch mal innezuhalten und zu sehen, wo ich stehe.
Vielleicht, aber nur vielleicht würde ich mich mit Freunden treffen. Für viel wahrscheinlicher halte ich aber, dass ich nur wenige Personen noch einmal sehen wollen würde. Bestimmte Mitglieder der Familie, höchstens 2-3 Freunde vielleicht - aber jeden einzelnen für sich, nicht als Gruppe und auch nicht sehr lang.
Für alle anderen Freunde würde ich einen kurzen Brief verfassen, sehr wahrscheinlich würde ich mich für ihre Freundschaft bedanken und nicht groß herumschwafeln.
Die Idee, meine eigene Beerdigung so durchzuplanen, dass für die Hinterbliebenen kein Platz mehr für ihre eigenen Vorstellungen zum Trauern bleibt, finde ich seltsam. Die Trauerfeier zu meiner Beerdigung ist ja nicht für mich selbst gedacht, sondern für die Trauernden. Warum sollte ich die Trauer der anderen Menschen konsequent durchplanen?
Zwar habe ich auch bestimmte Musik, bestimmte Texte, von denen ich glaube, dass sie zu mir passen. Diese liegen auch bereits als Vorschlag für eine Trauerfeier vor, falls es mich mal erwischen sollte. Eine vollständige Ver- und Vorplanung der Beerdigung finde ich aber schrecklich für die zurückgelassenen Freunde und Verwandten. Gerade nahe stehende Menschen sollten die Trauerfeier nach ihren eigenen Vorstellungen mitgestalten dürfen.
Gruß
Chennai