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Empfindungen im Schockzustand nach einem Unfall

*******nixe Frau
56 Beiträge
Da stimme ich SinasTraum zu....Mutter Natur hat beabsichtigt,dass wir uns so gut es geht bei einem Schock wenn wir selbst verletzt sind, aus der Gefahrensituation bringen und ggf auch noch andere. Es ist für uns vllt unbegreiflich aber stellt euch vor: Autounfall, das Auto brennt. Wir haben uns das Bein gebrochen, schaffen es aber doch noch irgendwie aus dem Auto in Sicherheit.
Es ist sicherlich nicht von Vorteil für unser Bein aber ich persönlich hab lieber länger Probleme damit als nie wieder Probleme mit irgendwas weil ich in diesem Auto verbrannt bin......

huch..drastisches Beispiel...sorry....
die Nixe
**ja Paar
328 Beiträge
Ich kenn mich in diesem speziellen Bereich nicht super aus, aber etwas, was man sich immer bei solchen Evolutionsfragen stellen muss (auch gerne als "Mutter Natur hats so eingerichtet" ;)): Warum hat sich dieses Verhalten durchgesetzt? Es hat IMMER mit einer Erhöhung der (Über-)Lebenschancen bzw. Weitergabe von Genen zu tun. D.h., wie Sina das schon richtig gesagt hat: Der kurzfristige Nutzen (aus der Gefahrenzone weglaufen können) ist höher als der Langfristige (der 100m Sprint in Zukunft dauert halt nun 15 Sekunden statt 12). Ein Körper, der nicht mehr in der Lage ist, wegzulaufen, stirbt uU - egal, ob das langfristig für die Heilung besser gewesen wäre. Andersrum eben nicht.

Das führt dazu, dass Menschen kurzfristige Entscheidungen als "wichtiger" ansehen als langfristige. Rauchen sei da als krasses Beispiel gesagt, wo die Effekte halt erst nach langen Jahren eintreffen - oder auch das Naschen. Das menschliche Gehirn funktioniert sehr sehr oft nach dem Prinzip "Lieber den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach" (Auch, wenn die Taube im Endeffekt mehr Fleisch hat).

Edit: Gerade gesehen, dass Nixe auch dazu was geschrieben hat - stimmt haargenau - das is auch der Grund dafür, dass ich an diesem PC hocke und im Forum stöbere anstatt endilch zu lernen *g*
****ar Mann
332 Beiträge
Interessanterweise sind auch diese direkten Unfallfolgen (das Trauma bzw Polytrauma) ziemlich schnell und meist auch gut verarbeitet. Die Posttrauma sind hingegen, wie von einigen bereits angedeutet, einiges heimtückischer. Einerseits kann es der betroffene selbst sehr schlecht einschätzen, da er falsche Massstäbe an sich selbst anlegt. Er vergleicht mit der Überwindung der direkten Unfallfolgen, die er beispielhaft meisterte. Andererseits ist auch sein Umfeld darauf, dass es ihm auf einmal wieder schlecht geht, schlecht vorbereitet. Das Unterbewusstsein schlägt da immerwieder erbarmungslos zu. Nur schon dies zu wissen ist für alle beteiligten wichtig.
**ja Paar
328 Beiträge
Ah, ich muss meinen Beitrag nochmal kurz korrigieren: Es geht beim Durchsetzen von Verhalten/Organen/was-auch-immer in der Evolution nicht immer um eine Erhöhung der Überlebenschancen. Korrekt muss es heißen: Das Durchsetzen von Verhalten/Organen/was-auch-immer darf die Überlebenschance NICHT VERRINGERN - ob sie letzten Endes wirklich sinnvoll ist, is eig wurscht, solange dem Organismus für die Fortpflanzung kein Nachteil entsteht.
man "funktioniert" einfach....
ich hatte vor zwei wochen einen autounfall:

habe einen lkw überholt. dummerweise auf einer eisglatten brücke, kam ins rutschen und knallte dann mit ca. 90 kmh frontal in die leitplanke.
das waren gefühlte zeitlupe-bilder in meinem kopf....

als das auto stand (ich hatte meine kinder im auto) bin ich ausgestiegen als ob nichts gewesen wäre und habe nach meinen kids gesehen und nahc ihnen gerufen... alle drei waren komplett unverletzt. ich habe sie noch abgeschnallt und sie hinter die leitplanke gestellt... ich wollte sie einfach in sicherheit haben.

erst als ich mein bein auch über die leitplanke heben wollte spürte ich was für höllische schmerzen ich im rücken und kopf hatte... konnte mich von jetzt auf gleich nicht mehr bewegen und habe nur noch geweint. die tränen liefen.. aber dennoch waren meine blicke ständig bei meinen kids. im krankenhaus wurde mir gesagt, dass ich eigentlich gar nicht mehr hätte stehen können.. um meine kids zu versorgen.

naja.. das nenne ich dann wohl schock und .. mutterinstinkt. *ggg*

der körper "funktioniert" einfach.. man überlegt nicht und spürt auch den eigenen schmerz nicht mehr...
volatile
*******aum Frau
16.590 Beiträge
Ich möchte gern anmerken, dass ich diesen Thread bisher wirklich bemerkenswert finde. Die Qualität der Beiträge ist sehr gut.

Bitte weiter so! Auch wenn bzw. gerade weil es ein ernstes Thema ist.
ja, da schließe ich mich gerne an.

vielen dank an euch !
******hen Mann
1.876 Beiträge
Also ich kann mich an gar nichts mehr erinnern, als es mich mit dem
Motorrad um den Baum gewickelt hat. Das Eisen war einen Meter
kürzer. Einen Schock bekam ich erst als ich im Krankenhaus aufwachte,
und man mir den Unfall geschildert hat.
Der zweite Schock war, als plötzlich die Bull'n im Krankenzimmer standen
und wissen wollten, ob ich alkoholisiert gewesen sei?
Ich sagte, ich kann mich nicht mehr erinnern. Dann gingen Sie wieder.
******amm Mann
40 Beiträge
Es ist neurologisch recht interessant das sehr verschiedene Stimuli einen "Shockzustand" herbeirufen können. Atemmangel, Blut, Stumpfe Traumata, vermutlich sogar einige Gifte.

Wie der Körper exakt Mitbekommt wie beschädigt er ist ist im übrigen ein enorm wichtiges Thema, nicht nur für Schocks selbst sondern auch für das Immunsystem, Organtransplantationen, Allergien und so weiter.

Es gibt übrigens ferner die Hypothese, dass es möglich seien könnte einen "Schockzustand" bei sich selbst mental (und mit ein paar Mittelchen) bewusst herbeizurufen, mit soetwas könnte man unter anderem "Berserker" und ähnliches erklären.
*******imue Mann
577 Beiträge
Na gut, dann ich auch
ist absolut nicht mein Lieblingsthema aber auch nach 13 Jahren muss es ab und zu mal aus.
Am 15 August 98 hatte ich meinen absoluten Supergau
Es war ein Motorrad Sonntag wie man ihn sich nicht schöner wünschen kann,der im absoluten Chaos endete.
Es war schon seltsam das ich an diesem Tag nicht allein Unterwegs war.Eigentlich bin ich der allein Fahrer,mag es nicht in Gruppen wo man sich nicht auf sein eigenes Fahren konzentrieren kann.Zu zweit ist ok,wenn man den anderen so gut kennt,
Nach einem 300km Sonntag sollte der Heimweg durch eine Traumkurven-Stecke durch einen Wald (ich kenne jede Kurve per DU)gekrönt werden.Es war wie immer wunderbar durch die Kurven zu Räubern,bis ich auf meinen Freund aufgelaufen war.Um schön Räubern zu können hatten wir uns genug Luft gelassen. Die letzten 3 Kurven wollte ich nochmal voll fahren, ich überholte ich ihn was auch Problemlos ging.Ich bremste die Kurve wie immer an legte die dicke Suse max schräg und da brach die Hölle los.Am tiefsten Punkt fing das Fahrwerk an sich über die Längsachse auf zudrehen,ich versucht noch sie wieder auf zurichten und ging voll in die Anker weil die Strasse zu ende war.Vergebens.i Alles was jetzt passiertnahm voll wahr.
Ich krachte durch die Böschung und mein Gedanke war,Gott sei dank nur dünne Bäumchen,das nächste was ich spürte war ein Einschlag als wäre ich gegen eine Mauer gefahren,dann spürte ich das ich wie vom Katapult abgeschossen über das Motorrad flog,irgendetwas schlug an mein rechtes Bein und gegen den Helm.Dann kam ein dumpfer heftiger Aufschlag auf dem Rücken.Es war absolut Still um mich herum.
Ich spürte erst mal garnichts!!Dann überlegte ich wie ich aus dem Wald kommen könnte und versuchte mich auf zurichten was schwierig war aber ich realisiert nicht warum(die rechte Schulter und beide Arme waren gebrochen),ich versuchte zu sprechen was aber auch nicht ging,weil ein Ast sich durch die Helmlüftung in den Unterkiefer gebohrt hatte.Zu diesem Zeitpunkt spürte ich noch keinen Schmerz!!nur ein unglaublich dumpfes,wattiges Körpergefühl.
Irgendwann hat mein Freund mich gefunden und das Visier aufgemacht und den Ast aus der Helmlüftung gezogen,kein Blut!!Ich habe dann mein rechtes Bein gesucht weil ich es nicht spürte,es lag seltsam verrenkt im rechten Winkel zum Körper,tat aber auch nicht weh!ich dachte nur ,ach du Schei...Das fatale war,wäre ich allein gewesen es hätte mich niemand gefunden.Das Motorrad lag total zerstört im Wald,es wurde langsam Dunkel und ich hätte nichts machen können.Nicht Rufen oder Krabbeln oder sonst irgendwas.
Irre war, ich war total ruhig!!keine Schmerzen!!
Wie ich dann in meine Klinik kam ist auch eine besondere Geschichte,aber hier wohl falsch.
Insgesamt waren es dann 13 Einzeldiagnosen,klassisches Polytrauma am Sonntagabend.Nach 36Std Beatmung 1Woche Intensiv und 4 Wch.Normalstation konnte ich erstmal Heim.Was noch an OP`s folgte möchte ich euch ersparen,es waren viele.Die vorläufig letzte war eine Knieprothese im re Bein.Was noch kommt sind Bandscheibenprothesen in der HWS.

Der Mensch ist schon ein seltsames Wesen,verfügt über schier unglaubliche Mechanismen und doch treiben wir mit diesem Wunder baren Körper auch reichlich Schindluder.Wie blöd sind wir eigentlich??


LG mi
Keine Beschreibung angegeben.
*****ind Frau
10.062 Beiträge
ich weiss es nur noch
aus der erzählungen

wärend der schulzeit so 5 oder 6tel klasse hatte ich einen schweren verkehrsunfall nach dem schulsport,
der damals nach dem normalen schulunterricht statt fand
und mein vater wollte mich nicht mit dem rad dort hinlassen,

er hatte sicher eine vorahnung... *skeptisch*

wir fruhen in einer grösseren gruppe nach hause,
die strasse runter ich sah auch das sie
durch eine lange autoschlange blockiet war,
vor dem überqueren der strasse bin ich nicht abgestiegen um
mein rad zwischen den autos durchzuschieben,
sah nur in die stasse wo wir wohnten frei war,
nicht aber in die daneben liegende wo meine grosseltern wohnten...

bin dann durch die autos durchgerollt,
weil dir bahnschranken zu waren
und sah rechts von mir plötzlich ein auto(ein vwkäfer in gelb),
wie in zeitlupe kam es auf mich zu...

dann wachte ich liegend wieder auf,
der schwaze schleier lüftete sich,
sah meine klassenkameraden waren in meiner nähe
und meinen vater der auf mich zu gelaufen kam,
meine beste freundin hatte mein vater aus der bank geholt,
es waren zum glück gleich zwei ärzte in der nähe
die mich in den volvo gleich versorgt haben,
ich lag in dem volo des hausarztes meines grosseltern
ich wollte unbedingt nach hause,
spürte nicht den schlüsselbeinbruch...

wurde dann per rtw ins nächste kkh gebracht,
erst stunden später machte sich der schmerz bemerkbar...
...
empfindet jeder diesen schockzustand gleich ?
und wie habt ihr diesen zustand erlebt und was habt ihr empfunden ?

keine Ahnung ob es jeder anderes empfindet,*gruebel*

Meiner war auf alle Fälle recht angenehm. Bei einem Frontalzusammenstoss mit einen anderen KFZ war mein linkes Bein bzw mein Oberschenkel 3 mal gebrochen.- offener Bruch-
Ich merkte null kroch noch aus der Beifahrerseite und wollte mich hinstellen, da klappte ich zusammen.!
Das ganze probierte ich 3 mal bis ein Passant zu mir trat und meinte bleib lieber liegen da stimmt etwas nicht. *g*
.
Ich sah dann nach unten und bemerkte das das bein ca. im 60 Grad Winkel von mir abstand...na ja Schmerzen hatte ich null.
Erst als der Sani nach 30 min kahm und versuchte das Bein wieder in die richtige Lage zu bringen, dachte ich ich muss sterben....ja dann gabs Morphin und ich war zufrieden.
Ab da hatte ich nen Filmriss, seit dem gehen mir ca. 4 Tage ab.
Es ist neurologisch recht interessant das sehr verschiedene Stimuli einen "Shockzustand" herbeirufen können. Atemmangel, Blut, Stumpfe Traumata, vermutlich sogar einige Gifte.

Wenn Du da schon von der neurologischen Seite kommst... Du schmeisst da was durcheinander. Durch Blutverlust und auch bei bestimmten Vergiftungen kann es zu einem "medizinischen Schock" kommen (Volumenmangelschock, toxisches Schocksyndrom), und natürlich gibt es noch mehr Ursachen... Das hat aber eben nur umgangssprachlich mit dem hier vorwiegend besprochenen "Schock" (akutes Belastungssyndrom) zu tun. Außerdem ist nicht jede "psycho/neurologische Auffälligkeit" gleich ein "Belastungssyndrom" - z.B. ist es vielleicht möglich, bei Sauerstoffmangel über Hypoxie und Azidose in einen "medizinischen" Schock zu rutschen, die typischerweise mit Sauerstoffmangel einhergehenden "Bewusstseinsveränderungen" und Ausfallerscheinungen sind aber keinem der "beiden Schocks" zuzuordnen. Auch die Amnesie bei Bewusstlosigkeit/Gehirnerschütterung hat nichts mit einem Schock zu tun, genausowenig wie die direkten Folgen der Einnahme psychoaktiver Substanzen.
Woher soll ich wissen, ob jeder nen Schockzustand gleich empfindet, ich kann mich schlecht in wen anders reinfühlen.

Für mich ist jeder Schockzustand aber anders.

Letztlich ist mir aber nie so viel passiert, dass es mich ganz weggebeamt hätte. Ich konnte bisher nach jedem Unfall (Auto, Motorrad, Pferd, ...) noch laufen, atmen, reden, ... .

Aber irgendwie verfalle ich im Schock wohl immer in Aktionismus.

Tja.... ansonsten kann ich ned viel zu sagen. Angst war jedenfalls ned dabei. Denn wie erwähnt, ich konnte ja immer noch gerade stehen und war nie lebensgefährlich verletzt oder so, dass ich mit rechnen musste irgendne Extremität zu verlieren, gelähmt zu sein, oder ähnlich übles.
volatile
*******aum Frau
16.590 Beiträge
Ich glaube, wir hatten hier schon unterschieden zwischen dem medizinischen "Schock", der durch massiven Blutverlust oder massives Verletzungstrauma herbeigeführt wird, und dem "Schock", der hier gemeint ist, nämlich jenem geistigen und manchmal auch körperlichen Lähmungs- bzw Ausnahmezustand nach einem sehr großen Schreck, der einen quasi kurzzeitig neben sich treten lässt.

Letzterer ist unabhängig vom tatsächlichen Verletzungsgrad. (Mein Freund und ich zum Beispiel waren ja damals so gut wie unverletzt und standen trotzdem ziemlich unter Schock)
*******6_rp Mann
267 Beiträge
Ja, das mit den verschiedenen Schockarten (psychisch/physisch), wird oftmals verwechselt oder unterschätzt. Das Problem ist, daß die Symptome bei deiden gleich sind. Doch das für uns die wir, egal auf welche Weise (Betroffener oder Ersthelfer) damit konfrontiert werden nicht sofort klar erkannt werden (ausser bei äusseren Verletzungen die zB. mit hohem Blutverlust einhergehen oder man). Das Problem ist, daß der Schock (seelisch/ körperlich) sich bei Betroffenen nicht sofort bemerkbar macht. Daher ist es sehr wichtig, die Person nicht unbeaufsichtigt lassen, am besten selbst bei der Person bleiben und diese beruhigen, bis der Rettungsdienst vor Ort ist.

Den ein Schock kann auch den Stärksten in die Knie zwingen (dies ist durchaus wörtlich zu verstehen).

Da gerade im Schockzustand manche Leute nicht mehr rational reagieren und evtl. sich (bis dahin nicht verletzt, nur seelisch belastet) und andere erst recht in Gefahr bringen.

Was noch so ein Phänomen ist, das ist der Unterschied Schreck und Schock viele bringen dies durcheinander. Was aber stimmt ist, daß auf einen extrem Schreck sich auch ein Schockzustand zeigen kann. Je nachdem wie heftig die Reaktionen sind.

Ich muß sagen, interessante Beiträge. Da hätte so mancher Wissenschaftler wertvolle Informationen über das Verhalten in Notsituationen. Vor allem ist es, wäre es interessant, zu wissen, warum manche so gehandelt haben, wie sie es gemacht haben.
Auch ein gefundenes Thema für die Hirnforschung.


Danke an allen für eure sehr interessanten Berichte!

****4me Frau
6.072 Beiträge
DANKE
für die tollen Beiträge möchte auch ich nochmal sagen...

Es ist toll wie sachlich und informativ dieser Threat weitergeführt wird (Sina hat es ja auch schonmal erwähnt)....ich bin echt beeindruckt, auch von Eurer Offenheit...DANKE
"Schock" im medizinischen Sinne ist ja eigentlich was anderes...
Relativ weit oben hat jemand gesagt, dass es eher akute Belastungsreaktionen sind, von denen Ihr schreibt.

Schock selbst ist ein lebensbedrohlicher Zustand, der unbehandelt immer einen kompletten Zusammenbruch des Kreislaufes nach sich zieht, welcher wiederum das Überleben akut gefährdet. Man unterscheidet dabei in Schock durch Blutverlust (hämorrhagischer Schock), Schock durch Herzversagen (kardiogener Schock) und auch manchmal Schock durch bakterielle Toxine (septischer Schock, aka "Blutvergiftung) und Schock durch Nervenschädigung (neurogener Schock).
Ich fand die Polytrauma-Geschichten recht interessant, darf mich beruflich damit öfter beschäftigen. Es gibt da ein interessantes Buch dazu, Titel ist mir leider nicht mehr geläufig, aber es enthält 12 Geschichten von Polytrauma-Opfern, die über ihren Krankheitsweg und ihren Weg zurück ins Leben erzählen. "Jeden kann es treffen" oder sowas war das glaube ich.
Yamaha R1
2004 - A2 aus Richtung Bielefeld kommend Richtung Hannover. War ein verdammt schöner Sommermorgen, ich kam von einer Party, ca. 5 Uhr morgens.

Es war schon relativ hell, der Bock lief schön mager und ging wie die Hölle. Ich kam eine sehr langgezogene Linkskurve leicht bergauf angeschossen und auf der Fahrbahn lag ein Stahlprofil. War irgendwo runtergefallen - und keiner hatte es weggeräumt.

Ich hab es für den Bruchteil einer Sekunde noch gesehen und dann hat es mir den Bock einfach unter´m Arsch weggerissen. Ich flog einfach so durch die Luft - mit immer noch gut 230 Sachen. Ich kann mich noch genau daran erinnern, daß ich dachte: Bitte nicht in die Leitplanke!

Egal - ich landete auf dem Rücken auf der Strasse und rutschte, gut 10 Meter hinter mir mein Mopped. Dann ging das Licht aus - und einen kurzen Augenblick später wieder an. Keine Schmerzen. Ich bin aufgestanden und habe mich auf die Mittelplanke gesetzt. War absolut unfähig auch nur irgendwas zu denken, mich um irgendwas zu kümmern.


Irgendwann war dann die Polizei da und ein Notarztwagen. Die haben mich eingeladen, verkabelt und dann weggeschossen. Als ich danach im Krankenhaus wach wurde war ich 2 mal operiert, hatte kurzzeitig echt auf der Kippe gestanden. Aber ist nochmal gut gegangen. Hatte Glück...und vor allem gute Klamotten an. Die haben mir das Leben gerettet.
Als Kind hatte ich mal nen ziemlich fiesen Unfall mit Kopfverletzungen die auch genäht werden mußten. Zuerst hatte ich panische Angst und am nächsten Tag als dann Familie ect erleichtert war das es mir soweit wieder gut geht lief alles vor meinen Augen nur noch wie ein Film ab und wie ein Schleicher vor den Augen. Der Zustand hielt etwa 6 Wochen an indem ich auch kein Wort geredet habe. Nach Aussage meiner Mutter. ich kann mich nur noch an den Moment erinnern wo das mit dem "Film" losging. Danach fehlt mir die Erinnerung.

Der zweite Schock war nich ganz so übel. War nach einem Autounfall als ich frontal gegen einen Baum geprallt bin. Instinktiv wollt ich nur noch aus dem Auto raus u dann mußte ich heulen aber mir gings gut.
Die Schmerzen von den verletzungen habe ich erst etwa eine halbe Stunde später gemerkt als ich schon im Rettungswagen war. (Schleudertrauma, Hautabschürfungen) Also denke ich das ich eine halbe Stunde unter Schock stand.
Jeder reagiert etwas anders wenn er unter Schock steht oder auch traumatisiert ist.
Hierbei kann man auch unterscheiden zwischen positiven und negativem Trauma,je nach dem was die betroffene Person erlebt hat.
Symptome für einen Schock sind unter anderem eine erhöhte Herzfrequenz (100 Schläge/Min) und ein niedriger systolischer Blutdruck(<90),außerdem sind die Personen meist blass.
Das sind nur ein paar Anzeichen gibt noch mehr das würde mir jedoch jetzt zu lange dauern.=)

LG
das waren absolut interessante Beiträge. Ich hab nur Dreifachbruch des li Sprunggelenks gehabt mit Volkmannschen Ausriss...
Habe die Erfahrung gemacht, das man nach so einer Geschichte auch im genesenen Zustand in bedrohlich wirkenden Situationen schneller den Schalter umlegt zur Eigenschutzreaktion. Kann das denn sein?
Das Unterbewusstsein schlägt nun auch schneller mal ALARM.
Bruchstellenschmerz und Wetterfühligkeit
Wie ist das bei Euch - wielange hat es bei Euch gedauert, bis diese Schmerzen sich wieder gegeben habe bzw. gibt sich das überhaupt wieder?
*******imue Mann
577 Beiträge
@XeniaMZ
Ob diese Schmerzen je wieder aufhören kann Dir sicherlich niemand seriös beantworten.Jeder Mensch empfindet Schmerz anders was die Sache auch nicht leichter macht, für den der ihn behandeln soll.Als Richtmarke gibt es Schmerzscours an denen sich Schmerztherapeuten orientieren.Wichtig ist:Wenn Du noch immer Schmerzen hast obwohl die Fraktur und auch die Wundheilung abgeschlossen ist,solltest Du einen Schmerztherapeuten (Adressen bekommst Du von der Örtlichen Kassenärztlichen Vereinigung)aufsuchen.Es sollte unbedingt vermieden werden das sich ein Morbus Sudeck entwickelt.

Wetterfühligkeit!? au ja,Kachelmann ist eine Niete gegen mich!!
*******_he Mann
1.293 Beiträge
Bin mal mit rund 100 auf einem Zweirad, frontal mit einem entgegenkommenden Auto zusammen gestoßen. Keinerlei Erinnerungslücken, vielleicht für einen kleinen Sekundenbruchteil, direkt nach dem Aufprall. Die Flugphase ist voll präsent, wie auch die Stunde bis ich auf einem OP Tisch, den Geist aufgab. Ich war orientiert und Handlungsfähig, wie auch zur Kommunikation in der Lage. konnte und wollte mich allerdings auf Grund der Brüche kaum bewegen. Mein Körper fühlte sich zum Teil an, als sei er aus Holz, hatte aber auch intensive Schmerzen. Vor allen Dingen aber hatte ich Angst. Es war kritisch, das spürte ich und ich wollte nicht sterben und konnte dennoch kaum agieren. Es gab auch weiter nichts zu tun, als ab und an, einen zu bemühten Mitbürger zu verscheuchen. Ich fühlte mich grauenhaft hilflos, starrte in den Abendhimmel und hätte schreien können, gleich einem verzweifelten Tier.
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