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Empfindungen im Schockzustand nach einem Unfall

Empfindungen im Schockzustand nach einem Unfall
mich würde folgendes interessieren:

nach einem unfall fällt der körper ja oft in einen schockzstand.

empfindet jeder diesen schockzustand gleich ?
und wie habt ihr diesen zustand erlebt und was habt ihr empfunden ?

da ich vor kurzem das erste mal sowas erlebt habe, bin ich sehr gespannt auf eure schilderungen.
*******hen Frau
34.478 Beiträge
JOY-Team 
Ich hatte auch schon 2 kleinere Unfälle, wo mir jemand rückwärts auf meine Auto vorne drauf ist, diese Anstöße waren aber beispielsweise nicht so das ich verletzt war, jedoch hatte ich auch im ersten Moment einen Schockzustand, bei mir hat er sich durch direktes weinen ausgedrückt

Ich glaube es kommt auf die Art des unfall drauf an wie der Zustand ist
stimmt, das kommt sicher auch auf die art des unfalles an.

ich denke da zb an einen komplizierten knochenbruch
*******hen Frau
34.478 Beiträge
JOY-Team 
Meine Mutter wurde vor kurzem mit dem Rad angefahren, Schulterbruch, von dem Fall bzw schleudern vom Fahrrad weiß sie nichts, nur als sie mit bitterbösen Schmerzen sitzend auf dem Bürgersteig zu sich kam


Das Hirn schaltet also in gewissen Schockzuständen auch komplett ab, zum glück
*******k16 Frau
848 Beiträge
Ich hatte im August einen Fahrradunfall mit komplizierten Knöchelbruch. Ich weiß noch alles und kann es wie in Zeitlupe wiederholen.
Allerdings bin ich anschließend noch ca. 500m vom Fahrradweg bis zur Straße gelaufen, wie ich das gemacht habe weiß ich bis heute nicht. Da war wohl der Schock ein Helfer für mich.
so ein gefühl, als wär man "abgehoben" von dem ganzen, als gehört der körper einem nicht und man geistig nicht wirklich da ist....kennt ihr das ?
Was umgangssprachlich als "Schock" bezeichnet wird, ist fachsprachlich die "Akute Belastungsreaktion" *klugscheisser* und da ist es eines der wichtigsten Symptome, dass Betroffene völlig losgelöst von der Situation sind - manchmal einfach völlig betäubt und teilnahmslos, manchmal aber auch Aktionen ausführen (wollen), die völlig unangemessen sind. Die Erinnerung an diesen Zustand ist von Person zu Person stark unterschiedlich, insbesondere wenn zu dieser Belastung noch eine (nennenswerte) Verletzung hinzukommt - z.B. starker Schmerz, Gehirnerschütterung, Bewusstlosigkeit und/oder Blutverlust.
Achso, die Belastungsreaktion kann auch in den "medizinischen Schock" übergehen: die Alarmhormone (Adrenalin etc.) bewirken eine Zentralisation des Kreislaufs (Herz und Gehirn werden bevorzugt durchblutet) und die "Ausgleichsreaktion" sorgt dann dafür, dass der Kreislauf endgültig wegbricht.
*******k16 Frau
848 Beiträge
So wird es sein...deshalb konnte ich noch laufen. Der Chirurg im KH meinte nur: "Hut ab!"
Jepp...
...hab ich schon erlebt.
Bin auf der Autobahn ins Stauende gefahren, bei mir ist das ganze Erlebniss wie in einen Schwarz-Weiß- Film abgelaufen, als wäre ich gar nicht beteiligt, sondern sähe nur einen Film.
Hatte anschließend in keinster Weise Schmerzen, obwohl ich eine Oberschenkelfraktur hatte bei der der kompl. Oberschenkel in der Länge auf die Hälfte zusammengeschoben war.

LG
ganz schön heftige fraktur !

aber das mit dem film kann ich auch bestätigen. ich hab mir noch gedacht was ist das für ein besch.... film ! *zwinker*
...
Nee, gedacht hab ich dabei irgendwie nichts, völlig unbeteiligt. Und danach war ich extrem ruhig und gelassen. Wurde dann von helfenden Personen aus dem Auto gezogen, wobei komischerweise nichts weh tat. War einfach froh, das ich lebte und hab sogar noch Scherze gerissen was die Helfer wohl ziemlich irritiert hat;-))
Schmerzen kamen dann erst im Krankenhaus.
empfindet jeder diesen schockzustand gleich ?

Als Distanzierung von dem eben passiertem. Alle Empfindungen schalten sich aus, man ist total leer, ich spür dann garnichts, weder meinen Herzschlag noch irgendeinen Schmerz. Ganz gruselich, wenn das mehrere Tage so geht, nicht schön *nene*

Bei Richtigen Unfällen mit Verletzung hab ich auch immer dumme Witze gerissen und alle um mich herum in den Wahnsinn getrieben *lol*
Habe mich auch mal mit dem Motorrad gewickelt, schön auf der Autobahn in einen Unfall rein.
Es hat mir den rechten Oberschankelknochen aus der Pfanne geprellt, so das er hinter dem Becken lag und aus dem Hüftkopf ein Stück rausgebrochen. Aber ich war die ganze zeit da und habe noch während ich auf der gesperrten Autobahn lag meinen Blödsinn gemacht und Witze gerissen.
War aber vielleicht auch eine Art Schutzreaktion, so wie ich dazu neige in Streßsituationen in denen ich mein Gegenüber eigentlich *guerilla* müsste, völlig ruhig zu werden und gar keine Emotionen mehr zu zeigen.
das mit den dummen sprüchen und den witzen scheinen ja viele zu machen *lol*
volatile
*******aum Frau
16.590 Beiträge
Ich glaube kaum, dass das jeder gleich empfindet. Bei uns war es damals so:

mein damaliger Freund fuhr, ich saß neben ihm. Autobahn. Nachts. Es war eine lange Strecke, ich war eingeschlafen und irgendwann muss auch er einen Sekundenschlaf erlebt haben. Ich wurde wach von quietschenden Bremsen, vom Steuer, das herumgerissen wurde und sah nur noch die ganze Frontscheibe ausgefüllt vom Heck eines riesigen Lastwagens. Wir schossen über den Fahrbahnrand (keine Leitplanke) hinaus, mitten rein in die Finsternis. Es kam eine holprige Wiese, ein Zaun, wir mitten durch, ein zweiter Zaun, wir mitten durch, das Auto bleib und blieb nicht stehen. Der dritte Zaun fing uns schließlich auf. Es klirrte, das Auto stand. Zum Beifahrerfenster rein ragte das Ende eines Zaunpfahles, genau vor meinem Gesicht war es. Wäre das Auto noch 10cm weiter gerutscht, dann hätte der Pfahl meinen Schädel zertrümmert. Ich saß da, ganz ruhig, völlig erstarrt. Ich blickte nach vorn. Das Auto qualmte, überall roch es nach verbranntem Gummi (die Bremsen). Mein Freund neben mir brüllte immer wieder "Scheiße, Scheiße!" und schlug wie ein Irrer auf das Lenkrad ein. Ich saß neben ihm und irgendwie schaltete ich dann in den Autopilot-Modus. Ich kämpfte mich irgendwie aus der total demolierten Beifahrertür raus, lief um den Wagen herum, packte meinen Freund am Kragen, zog ihn aus dem Auto. Er brüllte immer noch "Oh Scheiße, oh Scheiße!" und ich quatschte irgendwie beruhigend auf ihn ein, streichelte seinen Arm. Verletzt war wie durch ein Wunder keiner von uns. Aber der Wagen, ein 3er-BMW, der ganze Stolz meiner Mutter, den sie uns extra für unsere Reise geliehen hatte, sah aus, meine Güte. Die ganze Beifahrerseite war total hinüber, alles aufgerissen.

Ich ließ meinen Freund stehen, ging zurück zur Fahrbahn, stellte ein Warndreieck auf, winkte bis jemand hielt der dann netterweise die Polizei und den Abschleppdienst holte. Alle starrten mich entgeistert an und wunderten sich, dass ich aus DEM Auto unverletzt ausgestiegen bin. Ich funktionierte wie ein Roboter, beantwortete völlig ruhig alle Fragen, nahm alles irgendwie wie durch Watte wahr.

Wir sind tatsächlich in den Schrotthaufen wieder eingestiegen und noch bis nach Hause gefahren, gute 200km waren es wohl. An einer Tankstelle hielten wir, um das Beifahrerfenster mit Plastikfolie abzukleben. Der Typ in der Tanke schüttelte fassungslos den Kopf und meinte, ich hätte wohl eine ganze Armee von Schutzengeln gehabt.

Zuhause beichteten wir meiner Mutter, sie war erleichtert dass es uns gut ging und ich ging ins Bett. Ich lag da und starrte an die Decke. Und DANN, dann ging es mir schlecht. Ich fing an zu zittern und zu heulen und konnte nicht mehr aufhören. Alles drehte sich und ich schob die totale Panik, obwohl ich längst zu Hause im Bett lag...

Ähnlich reagierte ich auch in anderen dramatischen Situationen. Ich schalte erst mal auf "Völlig ruhig"-Modus, ziehe durch was nötig ist und klappe hinterher zusammen.

Das ist wohl meine Art...
unglaubliche geschichte. du hast wohl mindestens einen schutzengel dabei gehabt.

wie da dein körper reagiert hat, ist schon wahnsinn. erstmal das erledigen was wichtig ist, irgendwie das erlebte ausblenden und später erst einem bewußt werden lassen wie knapp du da entkommen bist.

danke für deine geschichte und empfindungen *blume*
volatile
*******aum Frau
16.590 Beiträge
Ja, merkwürdig, oder?

Ich erinnere mich an eine ähnlich drastische Situation, in der eine Kollegin bei der Arbeit mit starken Unterleibsblutungen auf dem Klo zusammenbrach. Sie lag da quasi in ihrem Blut und alle Weiber rannten wie aufgescheuchte Hühner um sie herum und keiner war in der Lage, der Frau produktiv zu helfen.

Ich sah sie da nur liegen, hab sie aus der Kabine geholt, sie irgendwie warm gehalten und ihre Beine hochgelagert und die anderen dirigiert. "Du bist jetzt mal ruhig, hol mir dies, Du da, hol das, Du da, ruf 112 an. Red nicht, MACH!" *g*

Erst als die Arme auf dem Weg in die Klinik war und alles sich wieder beruhigte, bin ich auf dem nächstbesten Stuhl zusammengeklappt und mir brach der Kreislauf weg.

Der Sani war noch da, sah mich an und meinte nur "Naaaa, nicht dass Sie uns jetzt auch noch wegsacken."

Aber nach einer Weile ging es wieder.
irgendwie übernimmst du in krisensituationen die führung und behälst einen klaren kopf.

wäre gut, dich bei sowas in der nähe zu haben *g*
****4me Frau
6.057 Beiträge
Ich kann Sinas Traum zustimmen mit dem "auf Ruhe Modus schalten" und hinterher zusammenklappen...

meine eigenen Autounfälle (waren 2 heftigere mit überschlagen etc. und 3 Auffahrunfälle) habe ich garnicht als so schlimm empfunden...da bin ich auch nicht zusammengeklappt als die Anspannung abfiel...

Schlimmer habe ich den Unfall einer Freundin miterlebt...ich war 2 Autos hinter ihr und somit eine der ersten am Unfallort...sie lag bewusstlos im Fahrzeug und die Türen ließen sich nicht öffnen...
Die ganzen Passanten und was da sonst noch so rum lief waren total hektisch und unorganisiert...
Ich konnte komischerweise ganz klar denken...habe gesagt was zu machen ist, sie nachdem die Scheiben eingeschlagen waren aus dem Auto gezogen, stabilie Seitenlage, Zunge aus den Atemwegen rausgeholt und stabilisiert bis der Krankenwagen kam...

Ne Freundin von mir die auch dabei war sagte mir nachher erst was ich alles gemacht habe...mir war das garnicht bewusst...ich habe einfach gemacht...wie ferngesteuert...ich erinnere mich zwar noch dunkel daran, dass ich abgewogen habe bewegen wir sie oder ist das zu riskant wegen der Wirbelsäule...aber sie konnte nicht atmen...also klar habe ich sie bewegt...

Erst als ich nach 3 Stunden in denen noch die ganzen Formalitäten, was mit ihrem Auto passiert etc. erledigt wurden Heim kam und bei mein Mann mich in die Arme nahm bin ich total zusammengebrochen...konnte nicht mehr aufhören zu weinen und zu zittern...

Noch Wochen später bin ich bei jedem roten 207 den ich irgendwo sah zusammengezuckt und hatte die Bilder wieder vor Augen...erst nachdem ich sie das erste mal nach dem Unfall sah (4 Monate später - so lange war sie im KH und Reha und konnte nicht besucht werden außer von der Familie) ließ dieser unterschwellige Schockzustand nach...

Ich hätte nie gedacht, dass das so lange nachhalten kann...
volatile
*******aum Frau
16.590 Beiträge
Ich hätte nie gedacht, dass das so lange nachhalten kann...

Naja... ich hatte mein Unfallerlebnis Mitte der 90er Jahre... ich habe bis heute keinen Führerschein gemacht und als Beifahrerin auf der Autobahn leide ich jedes Mal Höllenqualen. Ich halte längere Fahrten kaum aus...

Soviel dazu, wie lange so etwas nachhalten kann...
****4me Frau
6.057 Beiträge
Sinastraum...ist das bei Dir Angst die da nachhällt??

Bei mir war das nicht greifbar...also Angst fühle ich...dieser Schock war garnicht wirklich präsent...bis dann der Auslöse - in dem Fall ein kleiner roter 207 - in mein Blickfeld kam und schon bin ich zusammengezuckt und mein ganzer Körper hat sich verkrampft...
wäre es dann in so einem fall eventuell wichtig oder sinnvoll das professionell aufzuarbeiten ?
****4me Frau
6.057 Beiträge
Sicherlich ist es das...inwiefern das gelingt ist dann immer die andere Frage...

So ist das aber ja eigentlich mit jeder Art von Angst oder Phobie...man sollte sich seiner Angst vorm Fliegen, Spinnen oder Höhe genauso stellen wie einer Angst die durch ein traumatisches Erlebnis entstanden ist...

Nur wie ja die meisten aus eigener Erfahrung wissen ist es total irrational vor einer kleinen Spinne Angst zu haben und dennoch rennen viele schreiend davon...
******amm Mann
40 Beiträge
Hmm,

als ich ein Messer ins Bein bekam (jaja, Zivilcourage ist manchmal etwas riskanter als man vielleicht annimmt) passierte das folgende:

-Keine Schmerzen (obwohl das Scheissteil beinahe am anderen Ende meines Oberschenkels wieder rausguckte)
-Noch nichtmal Wut, der Angriff selber hatte mich auch eher überrascht, das Ding passierte ohne grössere Vorwarnung.
-Bewegungsabläufe um mich herum kamen mir sehr stark verlangsamt vor

Schmerzen gingen erst nach einer halben Stunde oder so los.
volatile
*******aum Frau
16.590 Beiträge
Was das Alphalamm da beschreibt, ist auch typisch. Ein Jugendfreund von mir ist auf einer Trekkingtour durch Marokko mal überfallen worden und hat ein Messer in den Rücken bekommen.

Angeblich (er hat das gern immer mit leuchtenden Augen zum Besten gegeben) hat er nur einen dumpfen Druck gemerkt, als hätte ihm jemand mit der Hand auf den Rücken gehauen. Erst als sein Kumpel blass wurde und meinte: "Du, Du, ähm, Du hast da was... setz Dich mal lieber hin bitte. Aber NICHT anlehnen!" hat er überhaupt mitgekriegt, dass da noch ein Messer steckte.

Schmerzen hatte er erst geraume Zeit später.

Ich habe mal gelesen, dass das Trauma für den Körper quasi zu übermächtig ist. Zu viele Nervenenden rufen da laut "Achtung, maximale Verletzung, Schmerz!" und im Gehirn braucht es eine Weile, um die ganzen Meldungen richtig zu ordnen und dann zu senden "Ah, Schmerz." Es ist als würden viele Stimmen durcheinanderbrüllen und man würde erst nach einer Weile verstehen, WAS sie eigentlich rufen.

Zur Frage von rose: in meinem Fall folgte dem Unfall der Ausbruch einer handfesten Panikstörung, die sich über Jahre immer mehr generalisierte. So unverletzt mein Körper blieb, so groß war also der Knacks für die Seele. Und ja, es wurde professionell aufgearbeitet. Aber sowas von. *g* Die Angst vor langen Autofahren ist quasi der Rest, der übrig geblieben ist, ansonsten geht es mir inzwischen ja auch wieder recht gut.
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