susa
du hast vollkomen Recht. Die OP-Methode ist genial beii einer Teilentfernung. Ich hatte sie vor 5 Jahren und bei mir sieht man nichts mehr von den Löchelchen.
Da hier viel Spekuliert wird, stelle ich doch noch einmal etwas rein:
Gebärmutterentfernung
Fachausdruck: Hysterektomie (HE).
Man kann die Gebärmutterentfernung als sog. „Totale“ HE („Totaloperation“) per Laparoskopie oder Laparotomie oder aber als „teilweise“ HE durchführen. Führt man eine totale Gebärmutterentfernung vom Bauchraum her durch, ist vorher ein Leibschnitt notwendig. Dies ist dann die erste große Wunde für die Patientin. Anschließend entsteht ein zweites großes Wundgebiet dort, wo man das Organ aus dem Beckenboden heraustrennt. Eine dieser beiden Wunden kann man dadurch einsparen, dass man die Operation über die Scheide ausführt. Der Leibschnitt entfällt dann. Diese sog. „vaginale“ Technik hat ihre Grenzen, wenn z. B. die Scheide eng ist oder die Myome zu groß sind. Ein entscheidender Nachteil ist die schlechte Übersicht für den Operateur. Er kann beispielsweise Organverwachsungen oder Endometrioseherde nicht annähernd so gut sehen, wie beim Zugang von oben. Die Erfahrung hat gezeigt, dass die Reparatur des durch die Gebärmutterentfernung im Beckenboden entstehenden Defektes in etwa 5 - 15 % der Fälle nicht zufriedenstellend gelingt. Folge sind dann später eine schwache Blase, Beckenbodensenkung, evtl. ein Scheidenvorfall. Bei der vaginalen Operationstechnik sind Nachblutungen in den Wundgebieten am Ende des Eingriffs nicht mehr visuell zu kontrollieren. Die Universität Jena fand in einer Nachuntersuchungsserie bei ca. 90% der vaginalen Operationen noch leichte Blutungen im OP-Gebiet. Die Weltliteratur ist voller Berichte über Blutergüssen im Bereich der Scheidenstumpfes. Man schätzt die Häufigkeit auf durchsschittlich 40%. Diese Blutergüsse sind verantworlich für Fieberschübe und eitrige Absonderungen aus der Scheidenwunde für Wochen. In den 90er Jahren hat sich vielerorts durchgesetzt, die vaginale Operation mit einer Bauchspiegelung zu kombinieren, um die Nachteile auszugleichen, die durch die schlechte Übersicht bedingt sind (Fachausdruck: laparoskopisch assistierte vaginale Totaloperation). Es gibt heute eine große Zahl solcher Kombinationen, die je nach Umfang der vaginalen oder laparoskopischen Komponente eingeteilt werden.
Wir führen im OPZ die Gebärmutterentfernung entweder als Totale Laparoskopische Hysterektomie (TLH) oder als laparoskopische Entfernung des Gebärmutterkörpers durch (Laparoskopische Supracervicale Hysterektomie, LSH). In jedem Fall gehen wir endoskopisch vor, weil dies erheblich weniger schmerzhaft ist, und die beste Übersicht über die Situation bietet. Die Eingriffe werden sowohl ambulant als auch stationär angeboten.
Teil-Entfernung der Gebärmutter
Fachausdruck: Supracervicale Hysterektomie.
Bei der teilweisen Entfernung der Gebärmutter Organs bleibt der Gebärmutterhals erhalten, der für die Verankerung der Gebärmutter im Beckenboden verantwortlich und ein Teil der Scheide ist. Entfernt wird nur der in den Bauchraum frei hinein ragende Gebärmutterkörper. Der Gebärmutterhals ist in den Beckenboden an zentraler Position integriert und verankert das Organ dort. In ihm laufen alle für die Festigkeit des Beckenbodens wichtigen Sehnenfasern zusammen. Besonders deutlich wird die Haltefunktion während der Schwangerschaft. Der Gebärmutterhals bildet den Abschluss der Scheide und ist dort als derbes Gebilde von Walnussgröße tastbar. Nach einer totalen Entfernung der Gebärmutter ist an dieser Stelle nur noch eine quer verlaufende Naht vorhanden. Nicht selten ist die Scheide etwas verkürzt und schmerzempfindlich. Während der Gebärmutterkörper sozusagen keulenförmig in die Bauchhöhle ragt, dort keine stabilisierende Funktion für das Becken hat und somit nach seiner Entfernung keinen Defekt hinterlässt, bedeutet die Entfernung des Gebärmutterhalses ein Trauma für den Beckenboden und eine Veränderung der Scheide in Form und Konsistenz. Vor Einführung der Bauchspiegelung war für die Teilentfernung der Gebärmutter ein Leibschnitt erforderlich. Das war unpopulär. In den 90er Jahren kam dann die Bauchspiegelung heraus. Es kristallisierte sich heraus, dass die Teilentfernung der Gebärmutter per Bauspiegelung mit optimaler Patientinnensicherheit durchführbar war. Es entfielen sowohl der Leibschnitt als auch das Trauma für Beckenboden und Vagina! Die entstehenden Wundflächen wurden also drastisch verringert. Nach der Operation bestanden weniger Schmerzen als bei konventioneller OP-Technik. Die Entlassung der Patientinnen erfolgte bei uns in den letzten Jahren zwischen drei und acht Stunden nach Ende der Operation (Im Zusammenhang mit einer konventionellen Gebärmutterentfernung sind Krankenhausbehandlungen von 4 bis 14 Tagen üblich). Entscheidend war weiterhin, dass die Operationsergebnisse besser waren (die Scheide bleibt in Länge, Elastizität und Konsistenz unverändert. Der Beckenboden bleibt von Anfang an voll belastbar).
Ein ständig wiederholtes Gegenargument ist, dass der noch vorhandene Gebärmutterhals an Gebärmutterhalskrebs erkranken könnte. Das stimmt zwar, ist aber dennoch ein ganz schlechtes Argument. Die Geschichte hat gezeigt, dass die Total-Operation nicht dazu geeignet ist, Gebärmutterhalskrebs effektiv vorzubeugen. In den USA stieg nach Erfindung des Penicillins die Rate an Totalentfernungen der Gebärmutter von 5 % auf 95 % ohne dass sich die Sterblichkeit an Gebärmutterhalskrebs veränderte. Es waren einfach nicht die richtigen Patientinnen. Erst der sog. Krebsabstrich brachte uns weiter (sog. PAP-Test). Übrigens ist die Rate an Krebs am Gebärmutterhals nach Teilentfernung nicht höher als die von Scheidenkrebs nach Totaloperation.
Man führt alle Operationen grundsätzlich nur zur Behandlung von Krankheiten durch, die wirklich vorliegen oder zumindest ernsthaft drohen. Einen gesunden Gebärmutterhals muss man nicht vorsorglich entfernen. Träte der sehr seltene Fall eines Gebärmutterhalskrebses wirklich ein, wäre dies durch die Krebsfrüherkennungsuntersuchung (PAP-Test) lange vorher erkennbar. Solche Untersuchungen werden in Deutschland von allen Krankenkassen einmal im Jahr bezahlt.
Eine der wichtigsten Gründe für die Teilentfernung der Gebärmutter sind Myome, wenn sie sehr groß oder sehr zahlreich sind. Interessant ist, dass bei anderen Formen der Myombehandlungen, z. B. bei der Entfernung einzelner Myome nie jemand das Entfernen des Gebärmutterhalses gefordert hat, obwohl sich das Problem da nicht anders stellt. Selbst bei Krebsvorstufen des Gebärmutterhalses wird nicht die Gebärmutter entfernt, sondern nur eine Kegelausschneidung zur Beseitigung des Herdes empfohlen (Konisation), obwohl hier das Rückfallrisiko konkret gegeben wäre, da meist eine Virusinfektion Auslöser der Veränderung ist und das Virus ja bleibt.
Ein weiteres häufiges Gegenargument ist die längere Operationszeit. Dieses Problem ist weniger eines der Patientin als des OP-Teams. Moderne Narkoseführung macht lange OP-Zeiten unproblematisch. Trotz einer OP-Zeit von 60 Minuten bis mehreren Stunden können unsere Patientinnen noch am gleichen Tag entlassen werden. Die Behandlungszeit ist auf einen Tag begrenzt. Bei konventionellen Gebärmutterentfernungen dauert es mehrere Tage bis zu mehr als einer Woche, bis eine Patientin entlassungsfähig ist, selbst wenn die reine Operationszeit deutlich kürzer war, z. B. 30 bis 60 Minuten. Merke: Operationszeit ist nicht gleich Behandlungszeit! Unsere eigenen OP-Zeiten haben sich bei der Gebärmutterentfernung von 180 auf 60 – 90 Minuten verkürzt (Lernkurve und Standardisierung der OP-Schritte).
Endoskopische Operationen belasten insgesamt den Körper in aller Regel deutlich weniger, was auch seinen Niederschlag in den Laborwerten findet und die rasche Erholung erklärt.
Eindrucksvoll untersucht ist dies für die Gallenblasenentfernung. Das Immunsystem wird messbar geringer strapaziert, wenn diese OP endoskopisch erfolgt.
Die laparoskopische supracervicale Hysterektomie (LSH) ist die einzige Form der Gebärmutterentfernung, die sich auf die Beseitigung der kranken Organanteile beschränkt. Sie ist kombinierbar mit evtl. erforderlichen Maßnahmen an den Eierstöcken oder Eileitern, mit der Beseitigung von Verwachsungen und Endometriosen sowie mit der Korrektur von Beckenbodensenkungen, Organvorfall oder Harninkontinenz. Der Schlüssel zu diesem Ergebnis liegt in der Begrenzung der Wundflächen und dem sicheren Verschluss der kritischen Blutadern, also der Blutstillung.
Und auch für Cathy hier noch einmal der Link zu einer super Klinik:
http://www.opz-huerth.de/index.php?menue=m3_&sm=7
Hier kann man alles genau nachlesen.
...pssst...
DieStille