Früher habe ich solche Anfragen auch vehement abgelehnt, inzwischen blocke ich nicht mehr komplett ab, aus mehreren Gründen.
– Ich weiß nicht, was der Entscheidung vorausgegangen ist, ob er schlicht nicht in der Lage ist, eine Zeit lang zu verzichten, oder ob sie ihn mit Schwangerschaft und Kind an der Kandare hat und seine Bedürfnisse komplett negiert. Oder ob es noch ganz anders ist.
– Würde ich jeden Menschen aus meinem Umkreis entfernen, der nach meinem Empfinden nicht moralisch handelt, müsste ich alle Freundschaften kündigen, denn jeder lügt und verheimlicht irgendwann irgendwie. Das reicht für mich nicht aus, um einen Menschen in seiner Gesamtheit von vornherein abzulehnen. Zappenduster wird es erst dann, wenn ich merke, dass er sich selbst eine Freiheit herausnimmt, die er seiner Frau nicht bereit ist zuzugestehen. Das macht ihn dann für mich unsympathisch.
– Entscheide ich mich für die Anfrage, entscheide ich über ihren Kopf hinweg. Entscheide ich mich wegen ihr dagegen, entscheide ich über seinen Kopf hinweg, indem ich die moralische Instanz für ihn spiele.
Ich bin weit davon entfernt zu sagen "es spielt keine Rolle", es senkt die Wahrscheinlichkeit enorm, dass ich mich mit jemandem einlasse, der vergeben ist, aber es ist nicht komplett ausschlaggebend. Den Männern muss immer klar sein, dass es ihre Sache ist, wenn sie mit Heimlichkeiten arbeiten, meine aktive Unterstützung (dass ich für sie lüge oder Geschichten erfinde) bekommen sie nicht. Deswegen wurden solche Anfragen bisher immer von alleine zurückgezogen.