Immer mehr, immer ausgefallener, immer extremer?

Mir fällt das auch auf, aber nicht nur bei Paaren, sondern auch bei Frauen und Männern.
Und ganz schlimm dabei finde ich, dass viele sorglos mit Fremden, Unbekannten Sex in allen Varianten haben, und STIs und Co scheinbar völlig verharmlost werden.....

Ja das kenne ich auch. Irgendwann wir das spannendste Sexerlebnis einfach langweilig, weil man es schon zwanzig mal erlebt hat und weiß was gleich passiert. Das einzige Mittel dagegen: Eine lange Pause einlegen.

Ein Streben nach „höher, schneller, weiter“ führt aus meiner Sicht früher oder später zu einer Erwartungshaltung, die dann zu Frustrationen führt.
Dates, Clubbesuche &Co werden dann wiederkehrend eben nicht mehr als „schön“ bzw. im o.g. Sinn als eine Steigerung wahrgenommen.

Ich finde den Date-Text eines langjährigen Swingerpaares sehr passend, der mich seinerzeit auch zur Kontaktaufnahme für meinen ersten Clubbesuch mit ihnen bzw. ihr bewegt.

Zitat:
Wir haben schon gemerkt, das manche Swinger es mit der Erotik so halten wie mit dem Auto: das Nächste (mal) wird noch schneller, noch besser und noch viel viel...
So ist es bei uns nicht!
Gemeinsam haben wir zwar schon so manches beim Swingen erlebt, sind aber nicht auf der Suche nach einem Higher-Level_Erlebnis (wasn das ??)
Wir wissen nämlich auch, wenn es zwischenmenschlich klappt, wird es eben doch schöner, doch viel intensiver und doch viel viel ...

Wir hatten bisher fantastische Abende, weil wir es einfach haben „laufen lassen“!
Und dann kann auch jeder weitere Abend als tolle Erfahrung wahrgenommen werden und auf die freuen wir uns schon jetzt…

@*********ng67 Das ist die typische Erkenntnis bzw. Phase, wo viele Tantra für sich entdecken.

.... und nicht zu vergessen immer oberflächlicher, unpersönlicher, teils egoistisch, Hauptsache schneller Sex und Befriedigung, wo der/die Mensch/en gar nicht so wichtig sind, dafür aber Schwanz und Arsch, wie es einmal einer recht treffend formulierte.

Und andere einfach für die eigene Geilheit, Gier "zu benutzen", da viele scheinbar gar nicht mehr fähig sind sinnliche Sexualität beidseitig zu geben und zu nehmen, und über ihr eigenes Verhalten ehrlich zu reflektieren

Sie schreibt; dieses Thema beginnt immer zuerst bei Einem selbst.

Was hast du vorher erlebt, was möchtest du noch erleben, was ist es dir wert dies zu erleben?

Ich selbst habe nicht das Gefühl, dass ich "höher, weiter, schneller, mehr" möchte. Meine verschiedenen Wünsche habe ich bis jetzt erleben dürfen.

Genau dafür bin ich dankbar, denn ich hab dies durchaus auch meinem jetzigen Mann zu verdanken, Wünsche zu spüren, diese zu formulieren und anschließend diese in meinem Tempo erleben zu können.

Ich selbst brauche andere Sexpartner nicht häufig dazu; hier reden wir im Schnitt von 4 bis 6x im Jahr, mal mehr, mal weniger.

Meine Erlebnisse waren bis jetzt durchweg positiv und das Sexleben mit meinem Partner hängt aktuell nicht davon ab, es sind ZUSÄTZE, kein Ersatz.

Ob und wie dies Andere umsetzen, spielt für mich erstmal keine Geige.

Die eigene Bewertung, die eigene Sicht der Dinge macht es, meiner Meinung nach, erst zu "höher, weiter, schneller, mehr".

Denn der Eine hat bereits in jungen Jahren FFM, MMF und Anderes erlebt, somit können heutige Wünsche natürlich "mehr" sein.
Ich habe damit erst vor ca 4 Jahren begonnen, meine Steigerungskurve gestaltet sich dadurch schlicht anders.

... und für Jemanden, der solche Wünsche nicht verspürt, sind jedwede Ausflüge außerhalb des eigenen Schlafzimmers ein Hochhaus, welches er nicht erklimmen möchte.
Der, der bereits im 23. Stock wohnt, sehnt sich dann vielleicht nach der Aussicht des Pariser Eiffelturm (bildlich gesprochen).

Naja, im Grunde ist das doch sinnbildlich für eine Konsumgesellschaft die im totalen Überfluss lebt.
Natürlich kann sowas auch Auswirkungen auf die Sexualität haben.
Das obliegt aber jedem selbst, inwieweit man alles ausloten/austesten/mitmachen muss.

Höher, schneller, weiter, eine Leistunhsgesellschaft an der viele zerbrechen.
Wichtige soziale Werte, die eine Gesellschaft erst qualitativ hochwertig machen bleiben auf der Strecke.
Das Individuum zählt, wichtige soziale Gemeinschaften werden abgewertet.
Der Bodycount muss stimmen, sonst bist Du nicht begehrenswert und schön, also auf zum nächsten Gangbang um vermeintliche Anerkennung zu finden.
Wer nicht homosexuelll oder bi ist, keine Folterwerkzeuge im Schlafzimmer hat oder zimindest ausgefallene Sextoys, ist out und uninteressant.
Ein verklemmter Spießer und Sonderling der konservativ antiquarische Ansichten hat und nicht mehr in die schöne, bunte Multiwelt passt.
Werte und Normen für ein gedeihliches Miteinander werden müde belächelt.
Einzelne überfordern sich selbst um mithalten zu können, viele scheitern kläglich.

Mann ist nicht mehr Mann und Frau ist nicht mehr Frau, nie war das Verhältnis zwischen den Geschlechtern problemstischer als heutzutage.
Immer mehr Scheidungen, Trennungen, pjysische und psychische Gewalt in Partnerschaften.
Die Zahl psychischer und psychosomatischer Erkrankungen steigt immer mehr.
Immer mehr Singles und das nicht nur bei Menschen die keine oder wenige Optionen hätten.
Ist das die neue Freiheit und Freizügigkeit die wir wollen/brauchen.

Um dem gesellschafts- oder sozialpolitisch entgegenzuwirken wirds noch verrückter.
Ein Kult aus Angst, Scham und Schwäche wird zelebriert.
Nicht der Einzelne soll zum Wohle der Gesellschaft zurückstecken sondern umgekehrt.
Hysterisch kreischende, selbsternannte Randgruppen die sichtlich aggressiv und antisozial auftreten werden gehypt und gefeiert.
Das ist wohl kaum die Lösung und das soll sie wohl auch nicht sein.

Jeder kann nur versuchen in seinem Umfeld, bei den Menschen die er liebt und die ihm was bedeuten, die Welt für diese besser zu machen.
Das wird dann hoffentlich ein Schneeballeffekt um etwas Frieden und Normalität in diese schwierige Zeit zu bringen.

...alles erlebt, alles ausgekostet? Am besten Sterben gehen, es kommt ja doch nichts mehr....

Ehrlich gesagt ... ich bin von Anfang an bei der Kontaktaufnahme mit anderen Menschen sehr wählerisch.Sicher, hoffe ich, niciht pingelig. Aber über die Jahre, und davon hab ich ja etliche hinter mir, habe ich festgestellt, dass einige Konzessionen, rosarote Brillen zu nichts als Mißverständnissen und Dissonanzen führen.
Also wehret den Anfängen! Irgendwie sind Menschen für mich meist sehr wertvoll und da ich auch für meinen Hausstand nicht wohllos etwas aussuche, kaufe und dann trotz Vorahnung nicht glücklich damit werde, halte ich es mit Menschen ähnlich. Sie lernen so auch meine Wertschätzung für sie kennen, sie lernen MICH kennen.
Davon ausgehend denke ich ist es bisweilen ein langer Weg, bis man zusammen in manchen Punkten harmoniert ..eben auch im Bereich Erotik. Ausprobieren, versuchen ... nicht perfektionieren ... aber vielleicht geht es doch noch ein bißchen besser? Und dann kommt mehr dazu.
Die Zeit, das Zusammensein füllen mit Erotik, Zärtlichkeit, mit ungezwungener Harmonie....
Ja natürlich, wer den schnellen Kick, ein husch husch geiles Erlebnis nach dem anderen sucht, was kann dieser Mensch schon erwarten? Schneller, wilder undn irgendwann wird es wie die Gewöhnung an das unkontrollierte Salz im Essen ... nicihts schmeckt mehr
Was haben manche wahllose Massenvertilger an Erlebnissen noch zu erwarten?

Sprich mich an und ich frage dich etwas ... ob du darin schon wirklich dein Bestes gibst, aus dem Vollen schöpfst! Nur allzu oft sind die Partner von diesen Massenvertilgern an Erlebnissen an Sex sehr unglücklich, sagen wir es deutlicher, restlos unbefriedigt, weil der andere rennt und rennt und rennt

Meine wirklich schönsten Erlebnisse im Leben lassen sich weder wiederholen, noch steigern. Sie passieren. Und die nächsten werden anders sein. Ich erinnere mich hierzu gern einen Freunde-Abend, an welchem wir nicht mehr aufhören konnten zu lachen. Zu einem späteren Zeitpunkt war es nicht möglich, die Stimmung per Knopfdruck wieder in diese Richtung zu lenken.

Daher bin ich der Ansicht, nur mit dem richtigen Menschen zusammen auf eine Reise zu gehen, um Neues zu entdecken. Oder kurz ausgedrückt, nicht was...sondern mit wem.

Und manchmal bringt mich ein Abend auf dem Sofa an der richtigen Schulter weiter, als die nächste sportliche Verrenkung, die es noch abzuarbeiten gilt.

@**C

na dit is oooch bißchen übertriebe, wa?
Mit der Einstellung sollte man direkt sterben statt andere am eigenen wahllosen Hunger zu beteiligen, findste nich? Oder wolltest du etwas anderes ausdrücken?

Ja, gerade in der ersten Swingerzeit ist man sehr euphorisch, am liebsten 3 Mal pro Woche in den Club. Was Geiles erlebt, das kann man noch toppen. Man fühlt sich selbst supergeil. Die Wünsche und Sehnsüchte werden immer größer.

Jetzt nach über 10 Jahren in der Swingerwelt ist man wieder ruhiger geworden und genießt die Sexualität als Paar wieder intensiver. Man hat fast alle Fantasien ausgelebt und trifft sich vorrangig mit langjährigen Swingerfreunden.

...sorry, ich habe das Zeichen vergessen...

Bei mir ist noch genug Luft nach allen Seiten, was das Thema anbelangt, gibt noch so viel auszuprobieren, zu entdecken und erforschen..ich mach mir da gar keine Sorgen

Als mein Mann und ich noch ein Paarprofil hatten,hatten wir ein Paardate, welches soo "rund" war, dass wir wussten, daß geht nicht mehr zu toppen....genauso wie ein Liäson zu einem anderen Paar, so dass wir auch hier eher in Erinnerung schwelgen, denn uns Ent-Täuschungen hinzugeben.

"Dankbar" zu sein , was man hatte, bescheiden sein....das ist unsere Prämisse....

Die auch mit meinem Solo-Account für mich weiterhin bestand hat....die schönen Begegnungen zu schätzen wissen

Mir missfällt dieser Steigerungsgedanke und die damit verbundene Bewertung. Anderen Menschen und was auch immer offen und aufgeschlossen gegenüber zu treten, sehe ich dagegen als Möglichkeit zur Horizonterweiterung.
Dieses ausprobieren hat für mich auch einen Beigeschmack von gewollt und nicht gekonnt. Einen Hauch von sich zu verstellen ohne das es sich natürlich anfühlt und gewachsen erscheint. Manchmal mag es notwendig sein um Grenzen zu überschreiten und Neuland zu betreten.
Manchmal denke ich, ich habe mehr als genug für ein Leben erlebt, dann laufe ich um eine Ecke und erlebe doch wieder etwas anderes.
Dies schreibe ich aus individueller Ansicht und nicht mit einem Paargedanken.

Ich kenne mich selbst sehr gut, habe einen klaren Blick und darüber hinaus zu viel Lebenserfahrung, um in einen Höher, Schneller, Weiter, Geiler-Hype zu geraten. Bei meinen Swingerclub-Besuchen habe ich neben gechillten Menschen zu viele Menschen gesehen, denen die Verzweiflung aus den Ohren leuchtete. In den mehr hedonistisch-kinky-Fetsch-BDSM-orienterten Clubs ging es nicht so sexverbissen zu, aber auch da sind viele Frustrierte unterwegs (Männer wie Frauen). Der Einblick in die Dating-Szene machts nicht besser: Einige wenige haben ihren Weg gefunden, viele probieren ewig rum und nicht wenige drehen am Rad.

Die ganz große Erleuchtung per Hedonismus und Freiheit stelle ich mir jedenfalls anders vor als mit 50, 60, 70 noch auf Knien einer Femdom hinterherzurutschen und sie anzubetteln oder in einem Club auf Fickfleisch zu lauern. Man findet halt im Außen nicht, was nicht in einem drinliegt - da kann man jahrelang herumprobieren.

Hmmmm, ich verstehe ehrlich gesagt nicht was daran falsch sein sollte, über den eigenen sexuellen Tellerrand hinauszublicken?

Viele Frauen, mit denen ich hier Kontakt habe, suchen genau danach und sagen dann manchmal nach einer Session zu mir, dass dass genau das war was sie seit Jahren in sich spürten und nicht zu benennen wußten.

Das hat meist nichts mit "höher, schneller, weiter" und häufig wechselnden Sexualpartnern zu tun, sondern mit einer tiefer liegenden Sehnsucht. Egal ob es sich um MMF, FFM, Bondage, SM, Spanking etc. dreht...

Ausserdem glaube ich, dass das im Eingangstread Beschriebene für einem reflektierten, achtsamen Menschen keine Gefahr darstellt und es immer sehr darauf ankommt, in welcher Beziehung ich zu einem Menschen stehe.

Darüber hinaus frage ich mich, wie jemand seine Sexualität erforschen soll, wenn er ebn nicht vieles ausprobiert, einiges davon verwirft und ansonsten einiges entdeckt was einem gefällt?

Wenn ich in mir selbst an Grenzen stoße und nicht weiterkomme, zu eigener Entwicklung nicht fähig bin, in der Tiefe zu einem Partner keine Verbindung aufbauen kann, fange ich an, den äußeren Erlebnishorizont zu erweitern. Mit Aktionen nach der Methode Versuch & Irrtum, mit Tempo bei den Körpererfahrungen, mit intensiven Geschichten, hungrig und nicht sattwerdend. Dann, wenn die Kräfte nachlassen, wird die Leere, die es erzeugt, nur noch deutlicher. Content, der nicht in mir entstehen kann, lässt sich nicht durch Input von außen (Hoch/Schnell/Intensiv) ersetzen. Man muss erst den eigenen Keller sortieren, um Zufriedenheit und Sinnlichkeit mit einem Partner erleben zu können. Meine Meinung, meine Erfahrung.

Ich glaube nicht, dass es jemand als "falsch" bewertet. Es erzählt ja eigentlich nur jeder, was für ihn persönlich wichtig ist. Und wenn jemand nicht diesen Drang verspürt, heißt es ja noch lange nicht, stehenzubleiben und keinen Raum für Neues zu lassen.

Höher schneller intensiver ...

Nix neues auf der Welt..

Frage: Wer ist WIR in deinem Post Thread?

Als Profil /alleine/nicht alleine?

Nope, kennen wir nicht so, obwohl wir relativ schnell gelangweilt sind. Es ist schon deswegen nicht so, weil es einfach nicht genug für uns attraktive Partner gibt. Realistisch ist es hier nicht mehr höher, schneller, weiter o. ä. als im Reallife. Vielleicht muss man einfacj mal seine eigenen Erwartungen und Vorstellungen der Realität anpassen.