Freundschaft neu oder anders bewerten?

Es kommt darauf wie wichtig dir die Freundschaft ist.
Ich würde erst reden. Fragen weshalb die Situation so ist und tatsächlich auch meine eigenen Empfindungen ausdrücken

Wie wichtig ist es dir denn, offiziell eingeladen zu werden?

Ich würde versuchen, nach der Feier ein neutrales Gespräch darüber zu führen, in welchem du auch ihre Sichtweise und Beweggründe erfragst iVm. einem kurzen Feedback, dass ihre Aussage dich ein wenig irritiert hätte. Dann bist du vielleicht auch schon schlauer als heute. Kurzzschlußhandlungen sind selten erfolgreich.

In deinem Beitrag sehe ich deine Sicht, deine Erwartungshaltungen und eine Art (bitte nicht missverstehen, ich beschreibe lediglich, was ich lese) Aufrechnungsmentalität - ich habe a, b und c getan und erwarte dafür aber d und e von ihr. Was bietet euer Kontakt denn sonst noch so, dass du sie für eine gute Freundin hältst? 20 Jahre kennen allein ist ja nicht die Definition. Ich kenne auch viele Leute schon extrem lange, weil ich nicht mehr blutjung bin, nenne sie dennoch nicht gute Freunde.

Freundschaft fragt nach nichts und rechnet nichts auf - sie ist mMn. erwartungsfrei und nährt sich aus sich selbst und der Zuneigung und dem Respekt zueinander.

Andersherum jedoch auch: Dinge kommen und Dinge gehen, Sinn und Unsinn des Lebens und Menschen entfernen sich ohne bösen Willen oder ohne besondere Vorkommnisse einfach voneinander. Der gute, alte Grundsatz Reisende soll man nicht aufhalten hat sich auch schon oft bewährt Aber vorher würde ich zumindest mal gesprochen haben - vielleicht ist ja auch alles ganz anders. Man neigt ja dazu, die Dinge zu glauben, die man selbst denkt

LG
lynette

Ich würde kommentarlos absagen und nicht zu dem Geburtstag gehen.
Dann würde ich den Kontakt auf Eis legen und warten ob sie sich meldet.
Wenn ihr die Freindschaft ebenso wertvoll wie auf Seiten der TE dann wird sie sich melden.
Wenn nicht unter "Erfahrungswerte" abhaken.

Die Frage ist ja auch.. Ob sie sich in anderen Situation schon einmal ähnlich verhalten hat. 20 Jahre sind eine lange Zeit .
Vielleicht ist aber auch etwas vorgefallen von dem die sich gekränkt oder verletzt fühlt und deshalb reagiert sie so. Dieses muss dir selber überhaupt nicht bewusst sein.
Schon gar nicht wenn sie auch nicht kommuniziert hat, so wie du es in Erwägung ziehst.
Wie auch immer. Reden hilft und schafft Klarheit

@****tte

...wenn ich lese, was die TE bereits alles in diese Freundschaft investiert hat, dann kann ich ihre
Irritation durchaus nachvollziehen. Diese Erwartungslosigkeit klingt sehr großherzig im Denken, aber
entspricht dies auch der Realität? Es fühlt sich doch für jeden komisch an, nicht mit einbezogen zu
werden, wenn man sich bisher im engsten Freundeskreis wähnte. Ich würde die Freundin direkt fragen, ob
es von ihr nur ein Übersehen war oder ob da etwas dahinter steckt, was Du wissen solltest...

Wer Antworten haben möchte, muss aber fragen. Auch wenn du keine Lust hast, dich groß zu erklären, so hatte deine Freundin die wohl auch nicht, sonst hätte sie nicht so fast schon widerwillig reagiert.

Also ich hätte bei oben getroffener Aussage vielleicht gleich nachgehakt, aber wahrscheinlicher wäre es, dass ich von mir aus abgelehnt hätte, denn das klingt nicht so, als hätte sie dich nur vergessen.

Vielleicht ist es ja auch nur so, dass jemand anderes die Party für sie schmeißt (vielleicht die Kücheninhaber?) und man da wirklich nur begrenzt Platz hat... aber das erfährst du wirklich nur, wenn du fragst.

So wie ich den EP verstehe, wurde bisher nie "offiziell" gefeiert - sehe ich das richtig?
Es kann viele Gründe dafür geben, dieses Jahr etwas anderes zu machen. Das wirst du aber nur von ihr selbst erfahren können. Ich würde das in einem sachlichen Gespräch klären und ihre Handlung verstehen wollen. Danach kannst du entscheiden, wie du weiter über die Freundschaft denkst und ggf. Konsequenzen ziehen - das kann z.B. auch bedeuten, mit ihr wann anders zu feiern. Menschen haben ja oft nicht einen einzigen Freundeskreis, sondern mehrere, die sich nicht unbedingt alle kennen oder überhaupt miteinander können.

Die Frage nach der Freundschaft stellt sich für mich auf einer anderen Ebene. Ist dir eure Freundschaft, ist sie dir als Mensch wichtig - unabhängig davon, was du für sie getan hast oder nicht? Unterm Strich ist es auch bei der Freundschaft so, dass da zwei Personen dazugehören und manchmal hat die Freundschaft für beide nicht die gleiche Bedeutung.

Auch wenn es am Ende weh tut, aber manchmal gehen auch Freundschaften in die Brüche oder man hat sich "auseinander gelebt". Da ist dann nicht zwangsläufig eine*r von beiden dran Schuld (Ausnahmen bestätigen die Regel).

'Manchmal muss man Menschen aufgeben,
nicht weil sie dir egal sind, sondern weil du es ihnen bist.'
Ich würde es sein lassen, wenn ich das Gefühl hätte, mich eher aufzudrängen, anstatt wirklich erwünscht zu sein. Und dafür dann noch den Seelenmülleimer spielen? Nee, das war sowieso noch nie mein Fall. Scheint, als ob sie dich eher ausnutzt.

Die Zeit nutzen für die richtigen Freunde die einem gut tun.

Wie wurden denn Deine Geburtstage gefeiert? War sie dabei? Hast Du sie dazu eingeladen?

Vielleicht war es der Freundin auch nicht so klar, wie wichtig Dir eine Einladung war.

Die Sache ansprechen ist zwar richtig, aber sicherlich auch schwierig. Wenn Du sagst: "Ich bin enttäuscht darüber, dass Du mich nicht zu Deinem Geburtstag eingeladen hast.", kann das leicht wie ein Vorwurf bzw. Kritik wirken auf die viele Menschen (oft reflexartig) mit Kritikzurückweisung reagieren.

Unter Freunden sollte etwas offen ansprechen möglich sein.

Freundschaft sollte nicht einseitig aber auch nicht verpflichtend sein:

im ersten Fall klare Ausnutzung, da würde ich drauf pfeifen ob ich eingeladen bin oder nicht, und den Kontakt ausschleichen.

Im zweiten Fall:
Lebenssituationen ändern sich und die Erwartungshaltung ist ein krampfhaftes Festhalten.
Erinnert mich an einen ehemaligen Kollegen von mir, der auf unsere Freundschaft regelrecht besteht, "für immer", und fast bösartig wurde als ich sagte, dass das keiner wissen kann.

Ich lass mich nicht gerne vereinnahmen, aber auch nicht behandeln wie eine ganz nette Bekannte.

...das soll ja auch ein Vorwurf sein. Ich halte nichts von immer Feingefühl um jeden Preis. Manchmal
ist es von Vorteil, deutlich zu werden. Entweder liefert der Andere eine logische Begründung für sein Verhalten, oder man weiß, was man von dieser Freundschaft zu halten hat....

Mögliche Antwort: "Auf meinem letzten Geburtstag in der Kneipe bist Du nicht gekommen. Da dachte ich, dass Du an Geburtstagsfeiern nicht interessiert bist."

Und was soll die TE dann antworten?

Sich aussprechen? Meine Güte.

Ich sedas ganze ein bisschen lockerer als du, auch wenn ich deine Enttäuschung nachvollziehen kann.

Auch ich bemerke im Umfeld, dass sich die Art von Feiern mit dem Alter einfach ändert. Vielleicht ist das spontane in der Kneipe, bei dem man nicht so richtig weiß, wer kommt, wer gehört überhaupt zur Feier dazu und wann setzt man den Schlusspunkt, nicht mehr ihre Vorstellung. Kleine Küchenparty klingt doch erstmal gemütlich... Damit hat sie natürlich auch den Kreis der Gäste verkleinert. Da warst du erstmal nicht dabei und natürlich bist du davon enttäuscht.

Aber als du dich gemeldet hast, hat deine Freundin nicht gesagt, dass sie dich nicht sehen will oder ihr Hamster leider das zeitliche gesegnet hat, sondern entschlossen, dass du doch bei dieser kleinen feinen Feier dabei sein sollst.

Vielleicht hat sich in ihrem Leben auch noch mehr geändert als du weißt? Ominöse Adresse liest sich, als ob du diese nicht kennst von ihr oder ihrem nahen Umfeld... Vielleicht hat sie andere Pläne gehabt, dir etwas mitzuteilen als zwischen anderen Gästen... Möglich ist vieles. Sprich mit ihr oder geh einfach hin. Manchmal sind die Feiern, zu denen man sich ein bisschen aufraffen musste, die besten.

Kann es sein, dass dir Geburtstage generell sehr wichtig sind? Die Situation der anderen Freundin, die dich aus räumlichen Gründen nicht eingeladen hatte, hätte ich ebenfalls nicht so dramatisch gesehen. Wird eben beim nächsten Treffen nachgefeiert. Je nachdem, wie groß das Umfeld ist, kann es schon schwierig werden, wenn Gäste von außerhalb Übernachtungsmöglichkeiten, Fahrten zum Bahnhof etc wollen. Oder den nächsten Morgen weiter feiern möchten, weil man einmal da ist.

Ich würde an deiner Stelle einfach hingehen und dann siehst du schon, woran du bei ihr wirklich bist... Entweder, du merkst, dass du wirklich nicht mehr zum "inner circle" gehörst oder sie nimmt dich in den Arm und freut sich, dass du da warst. Vielleicht gibt es ja noch eine Erklärung von ihr.

Ganz klar würde ich nachfragen .... nur so kann es gelöst werden.
Vielleicht hätte sie sich Sonntags gemeldet und erklärt, du hör mal diesesmal nicht Stammkneipe sondern Adresse xy

Ich sehe das auch so. Manchmal kann eine "Aussprache" irgendwie in eine falsche Richtung laufen und der Freundschaft mehr schaden als nutzen.
Immerhin wird ja eine Erklärung für die Nichteinladung erwartet. Und wer mag sich schon gern dafür rechtfertigen müssen jemanden nicht eingeladen zu haben.

Jemand, der meint alles machen zu dürfen und andere haben das gefälligst okay zu finden. Auch gerne Menschen, die Probleme lieber aus dem Weg gehen und denen Mitmenschen egal sind.

Es ist nach Input gefragt, ich versuche mich mal, aber ohne Spekulation.

Wenn die Freundschaft Relevanz hat, wäre es mein Weg, der Sache noch eine Chance zu geben. Kommunikation nach Lehrbuch, Ich-Botschaft und Emotionen:

Ich bin irritiert, weil es ich das so wahrgenommen habe, als ob es einen eingeladenen Kreis gibt zu dem ich nicht gehöre. Das macht mich traurig weil ... Ich hatte einiges in unsere Freundschaft investiert weil sie für mich ... Und es irritiert mich weil ich jetzt gerade nicht weiß, woran ich bin. Bitte gib mir ein Signal, welche Bedeutung das jetzt hat oder ob ich mir gerade zu viele Gedanken mache.

.....und?! gehste da nun hin, wenn du für dich nun schon bemerkst, dass total ein Ungleichgewicht in der Freundschaft vorhanden ist......!?