Freundschaft neu oder anders bewerten?

Habt ihr gemeinsame Erlebnisse geteilt, die nichts mit Hilfestellung zu tun haben?

Es ist eine schmerzhafte Erkenntnis, aber wohl die Realität.
Wenn dir die Freundschaft wichtig ist, dann schlidere ihr deine Verletztheit, vielleicht gibt es eine Erklätung und du lebst mit dem Ungleichgewicht weiter.
Oder du akzeptierst die Enttäuschung und fährst deine Erwartungen und deine Hilfsbereitschaft auf ihr Niveau herunter, bleibst aber in ihrem Umfeld, kümmerst dich mehr um deine anderen Freunde.
Zuneigung und Freundschaft kann man nicht erzwingen oder fordern.
Meint er .

Wir würden in einem solchen Fall keinen weiteren Handlungsbedarf mehr sehen.
Was sollen weitere Reaktionen von Dir noch bringen nach einer solchen Aussage und einem solchen Verhalten?

Ich verstehe den Schmerz, der durch diese Verletzung entstanden ist, sehr gut. Aber letzten Endes hast Du die grundsätzliche Frage selbst beantwortet und ich würde es ebenso handhaben.

Ich würd da hingehen und den Gegenwert meiner Freundschaftshilfe veressen und vertrinken. Jeder hat im Leben Rechnungen offen. So ein Anlass kann auch eine gute Gelegenheit sein, um die Zukunft wieder in Ordnung zu bringen.

Gut. Hätte ich auch so gemacht bzw. dir geraten. Ganz offensichtlich warst du nicht eingeplant, also würde ich auch nicht hingehen. Du hast recht, es hat was von "sich selber einladen".

Wie es dann weitergehen soll? Das können wir dir alle nicht sagen. Es hängt von deiner Gekränktheit ab, wie sehr du sie als Freundin brauchst, wie leicht du verzeihst.

Du kannst:
• sie als Freundin behalten und den Vorfall vergessen
• sie als "gute Bekannte" aber eben nicht mehr als enge Freundin behalten (und auch selber keine Freundschaftsdienste mehr leisten)
• den Kontakt komplett abbrechen.

Auch ob du jeweils mit ihr noch einmal ein klärendes Gespräch führen und die "Geburtstagsepisode" aufarbeiten willst, kannst nur du wissen. Im Fall es als Freundinnen weitergehen soll, könnte es zukünftige derartige unangenehme Geschichten vermeiden helfen. Im Fall einer Veränderung eurer Beziehung würde es ihr den Grund erklären. Du kannst ihr natürlich auch schreiben, falls du nicht mehr darüber reden willst.

Normalerweise bin ich eher eine stille Mitleserin, jedoch erinnert dies mich zu sehr an eine eigene Erfahrung mit einer "Freundin" .
Ich war auch immer für sie da wenn es ihr schlecht ging, wenn sie Probleme mit ihrem Mann oder Kindern hatte oder sonstiges. Zu Geburtstagen wurde ich oft auch nicht eingeladen sondern sie feierte dann mit ihren Freunden. Ich habe aber erst gecheckt wie toxisch unsere Freundschaft war als ich in der Scheidung war und mit ihr reden wollte und sie mir dann sagte : so schlimm ist das ja aber nicht.
Im Nachhinein kann ich nicht verstehen dass ich dies über Jahre nicht gesehen habe, jedoch besser spät als nie. Hier finde ich das Zitat von V. Birkenbihl sehr passend. Wenn dich jemand enttäuscht dann bedanke dich. Schliesslich ist eine Enttäuschung das Ende einer Täuschung.

Ich wäre auch mächtig enttäuscht. Noch deutlicher kann man dir garnicht sagen das du auf der Freundinnenliste nicht die Priorität geniesst die du dir eigentlich erhofft hattest.

Und glaube mir, so ein Fall ist garnicht so selten. Die eine Seite gibt und macht und ist für die andere Seite da und die checkt nicht wie asymetrisch die Freundschaft ist.

Sicher kannst du das alles ansprechen und vielleicht lädt sie dich dann offiziell ein aber das wäre eine erzwungene Sache. Würde mich persönlich nicht glücklich machen.

Was auf jeden Fall nicht passieren wird ist das deine Freundin sich selbst reflektieren wird. Das wär zu schön um wahr zu sein aber sehr unwahrscheinlich denn sonst hätte sie schon jetzt Gewissensbisse weil sie dich nicht gleich dabeihaben wollte. Abhaken und unter Lebenserfahrung buchen.

g/w

Dem Beitrag von @****tte mag ich gerne zustimmen.
Einfach in den Sack hauen ohne die Hintergründe in Erfahrung zu bringen, würde mich schon deswegen stören, weil ich neu- und wissbegierig bin.

Es gibt immer wieder Missverständnisse im Leben, deren Aufklärung zu einem Erlebnis führen. Ich nenne mal 2 Beispiele aus meinem Leben.

Vor langer Zeit hatte ich auf einer Joy Veranstaltung eine Frau kennengelernt und im Nachgang mit ihr hier über Joy einige Male hin und her geschrieben. Nach einer sehr langen Mail an sie kam keine Antwort und nach einer Woche war diese als bei der Empfängerin gelöscht angezeigt (damals konnte man das als Absender noch so sehen, jetzt wohl nur, wenn dieser die Nachricht aktiv löscht). Ich war darüber ziemlich enttäuscht und auch verärgert, weil ich annahm, dass sie diese selber aktiv gelöscht hatte.

Gegenüber ihrer Freundin, die ich auch auf der Party kennengelernt hatte, habe ich mich dementsprechend geäußert. Die hat das wiederum ihrer Freundin erzählt und es stellte sich heraus, dass sie die Mail zwar erhalten und gelesen hatte, aber nicht sofort zum Antworten gekommen war und dass diese (meine Mail) automatisch vom System nach einer Woche gelöscht wurde, weil sie nur Basis-Mitglied war. Ohne diese Klärung wären wir wahrscheinlich in der Folge nicht über viele Jahre verpartnert gewesen.

In einem anderen Fall, auch schon ein paar Jahre her, hatte ich einer Freundin eine SMS geschickt und keine Antwort erhalten. Einen Tag später die SMS nochmal geschickt, wieder keine Antwort. Mehrmals angerufen und es hörte sich immer so an als ob eine Verbindung zustande kam, aber direkt aufgelegt wurde. Irgendwann war ich sauer und hab's aufgegeben, war mir aber keines Anlasses bewusst, welches bei ihr zu einem solchen Verhalten hätte führen können. Wochen später rief sie mich verstimmt an, warum ich denn so schweigsam wäre. Es stellte sich heraus, dass meine SMS und Anrufe bei ihr nicht ankamen. Und nur meine nicht. Alle Nachforschungen, warum das so war, verliefen ergebnislos bzw. endeten immer nur in Vermutungen. Monate später wechselte sie den Anbieter und plötzlich kamen meine Anrufe und SMS wieder an.

Fazit: Ich würde zumindest ganz direkt und konkret fragen, ob es einen Grund für ihr (aus deiner Sicht) so merkwürdiges Verhalten gibt. Hast doch dabei nichts zu verlieren!

Mmh…wenn ich meiner Freundin vertraue, rede ich mit ihr darüber, dass mich eine Aussage oder Verhalten irritiert.
Wenn es mir vor den Kopf stößt oder gar verletzt, dann erst recht. Das ist mir nicht nur meine Freundin, meine Freundschaft sondern dass bin ich vor allem mir selbst wert. Denn nicht nur sie ist meine Freundin, ich bin auch die ihre. Und bei Unstimmigkeiten sofort zu Misstrauen und kleinlich subtil die Freundschaft kündigen, ist weder selbst freundschaftlich noch rühmlich.
Mir bricht kein Zacken aus der Krone, wenn ich über meine verletzten Gefühle mit meiner langjährigen Freundin spreche und so für Aussprache sorge. Vielleicht gab es ziemlich bescheuerte Gründe für ihre Zaghaftigkeit und wenn nicht, hast du wenigstens alles richtig gemacht und kannst mit erhobenen Haupt aus der Freundschaft scheiden. So bleiben keine Zweifel oder womöglich ungerechtfertigte Empfindlichkeiten. Euch hat doch schließlich mehr verbunden als bloße jahrzehntelange Bekanntschaft.

Sehe ich genauso.

Das Wort "Aufrechnungsmentalität" habe ich mir gemerkt.

Muß gerade an meine verstorbene Mutter denken: "Die Hedwig, meine Schulfreundin, hat mir dieses Jahr zu Weihnachten keine Weihnachtskarte geschrieben, - der schreibe ich jetzt auch keine Karte mehr."

Für mein Empfinden ist das Kindergarten...

Es klingt, als ob die Würfel für dich schon gefallen wären.

Falls nicht hier noch mal ein Gedanke zum Thema: bei allem Verständnis darüber, dass sich dieser Vorfall für dich nicht gut anfühlt und mit der Definition einer Freundschaft auch nicht erklärbar ist könnte es vielleicht auch einen Grund dafür geben, dass du nicht eingeladen wurdest. Vielleicht ist dieser verbunden mit der schwäche, dies dir gegenüber auszusprechen?

Aus ähnlichen Erfahrungen mit langjährigen Freunden habe ich die Erfahrung gemacht: in den seltensten Fällen lag es an mir und häufig, sehr viel später nach dem ich mich dann rar gemacht hatte, gab es doch noch eine Entschuldigung. Oftmals ganz banal.

Es hat sich für mich immer gelohnt, sich ein wenig zurück zu ziehen, den anderen kommen zu lassen, aber die Freundschaft nicht zu beenden. (bestimmt kein Universal Rezept, aber persönliche Lebensweisheit)

Hier wieder kurz vorab. Ich gehe von einem sehr weit gefassten Beziehungsbegriff aus.

Ich bin mit allen Menschen, mit denen ich Kontakt habe in einer Beziehung. Diese Beziehungen unterscheiden sich in Qualität und Quantität. Dabei unterliegt alles einem stetigen Wandel. Oft schleichend.

Mein bester Freund hat, seit ich ihn kenne, seine dritte Ehefrau. Es wird kaum überraschen, dass dieser Umstand auch einen Einfluss auf unsere Freundschaft gehabt hat. Naturgemäß kommt es zu Verschiebungen, wenn Menschen neue, insbesondere neue und sehr enge Beziehungen knüpfen.

Ich selbst sehe nicht, dass unserer Freundschaft unter diesen Verschiebungen gelitten hat, aber in unserer Beziehung gab es qualitative und quantitative Veränderungen. Mein Freund wird dies ähnlich empfinden.

Es könnte aber auch passieren, dass unsere Freundschaft irgendwann einschläft.

Im EP nehme ich eine Verschiebung in der Beziehung wahr. Und ich nehme wahr, dass diese Verschiebung zu einer Verletzung geführt hat.

Damit gibt es grundsätzlich auch zwei Handlungsebenen. Den Umgang mit der Beziehung an sich und den Umgang mit der Verletzung.

Es gibt Möglichkeiten auf der Beziehungensebene Einfluss zu nehmen. In alle Richtungen.

Und es gibt verschiedene Methoden mit Verletzungen umzugehen.

Beides muss nicht zwingend parallel erfolgen, kann aber.

Das wäre auch mein erster Gedanke. Einfach ruhig verhalten und schauen, was passiert. Hör auf dein Bauchgefühl.

@*******bonn War deine Freundin denn schon immer so ein Typ der ziemlich robust mit den Gefühlen anderer Leute umgeht? Also hat sie sich früher empathischer dir gegenüber verhalten?

g/w

Also auf mich wirkt der Eingangspost ziemlich krass. Freundschaft 1 wurde beendet, weil sie im kleinen Kreis ohne Besuch von Auswärts feiern wollte. Ohne nach den Gründen zu fragen, ohne zu versuchen diese zu verstehen. Finde ich ziemlich heftig.

Und jetzt bei Freundschaft 2 das gleiche. Keine Hochoffizielle Einladung und Madame ist direkt gekränkt...

Vielleicht hast du gefragt, bevor sie sich Gedanken gemacht hat, vielleicht wollte sie dann auch erstmal nur mit einer Freundin vorglühen und dann hat sich spontan ergeben, bei jemand anderen zu kochen. Hauptsache erstmal eingeschnappt sein, weil sich der Geburtstag einer Freundin nicht primär um dich dreht..

Hmm andersrum gesehen: Wenn die Freundin Probleme hatte wusste sie aber auch wo @*******bonn wohnt bzw. wie man sie kontaktiert. Dafür war sie gut und für schöne Sachen wie Geburtstagsparties nicht?

g/w

Ist das Satire? Sollte das eigentlich in den typisch Mann, typisch Frau thread?

Eine langjährige Freundschaft wegen einer Einladung beenden? Auf so eine Freundschaft hätte ich keine Lust.

Ist das überhaupt eine Freundschaft wenn das so abläuft? Und wenn dann eine sehr einseitige oder?

g/w

Was läuft denn wie?

Sie wurde einmal nicht eingeladen und schmollt jetzt.

Ob das eine echte Freundschaft ist oder nicht kann ich anhand der Schilderungen hier beim besten Willen nicht beurteilen. Wenn nicht, dann ist das natürlich ein guter Grund, den Anschein zu beenden. Aber nicht wegen einer (Nicht-)Einladung.