Aber die Antworten im Verlauf zeigen ganz deutlich, dass BDSM Praktiken nicht zu einem körperlichen sexuellen Orgasmus einer dominanten Frau taugen, aus vielerlei Gründen.
Ich kenne auch keinen dominanten Mann, der beim Schlagen, Nadeln, Anspucken, Erniedrigen, wasauchimmer einen körperlichen sexuellen Orgasmus bekommt.
Ich kenne hingegen sehr viele dominante und / oder sadistische Menschen, die ähnlich wie ich, aus diesen Praktiken eine derart tiefe Befriedigung erfahren, die einen Orgasmus hinterher unnötig machen. Wir sind befriedigt, erschöpft, satt in einem Ausmaß, dass mehr einfach nicht möglich ist.
BDSM spielt dann anscheinend in dem Bereich einer dominanten Frau nur eine sehr nebensächliche Rolle oder wird am liebsten komplett aus dem BDSM Bereich herausgehalten.
BDSM ist für mich ein Bereich der Sexualität. Aber ich bin nicht derart auf einen Orgasmus fixiert, dass ich ihn zwingend bei jeder Praktik brauche. Ich genieße es auch, wenn mein Liebster mir stundenlang die Brüste verwöhnt und selbst wenn ich dabei Gefühle erlebe, die nahe einem Orgasmus sind, tue ich das nicht (bzw. lasse es tun), weil ich auf einen Orgasmus hinsteuern will, sondern weil ich das Gefühl dabei liebe.
Die BDSM Praktiken sind also eher ein Zusatz, die anscheinend nur sehr selten mit der eigentlichen weiblichen Sexualität zu vereinbaren sind.
Nochmal: BDSM ist Teil meiner Sexualität. Meine weibliche Sexualität definiert sich aber nicht aus Orgasmen allein. Es gibt Frauen, die überhaupt keine Orgasmen erleben, trotzdem haben sie für sie erfüllenden Sex.
Was im Bereich des BDSM bei devoten Frauen (Körperliche Sexualität und die seelische Sexualität werden gemeinsam angesprochen) jedoch völlig anders empfunden und auch praktiziert wird.
Mein sexuelles Erleben speist sich aus meiner Neigung. Ich kann, wie viele devote Frauen (und Dom / dev Männer) durchaus Sex völlig ohne BDSM-Hintergrund haben, der mich körperlich durchaus befriedigt. Doch um alle Ebenen in mir anzusprechen, erlebe ich Sex am Liebsten mit Machtgefälle zu meinen Gunsten.
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Es gibt Menschen, die BDSM praktizieren und ihn von ihrer Sexualität lösen: Ich lese gerade im Joy immer mal wieder von Frauen, die beim Geschlechtsverkehr dominante Männer bevorzugen, trotzdem aber Spaß am Dominieren von Malesubs haben. Ich kenne auch eine Menge Rigger und Ropemodels, die Bondage völlig clean / sexfrei betreiben. Ich glaube, dass beim Klinik-BDSM die Stimulation der Geschlechtsteile eine Nebensache spielen. Manche Masochisten bevorzugen reine Spanking-Sessions ohne Beiwerk.
Ändert aber nix an
meiner Sexualität. Und die ist von Dominanz und Sadismus geprägt.