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Sexuelle Revolution oder neuer Biedermeier?

****re Frau
2.812 Beiträge
Zitat von **C:
Zitat von *******eyan:
Paarbeziehungen können ein Leben lang harmonisch und sexuell erfüllt funktionieren. Keine Frage. Aber wie oft tun sie das in der Realität?

...in welcher Realität lebst Du? Es gibt weitaus mehr dauerhafte Paarbeziehungen
als Paare, die sich getrennt haben. Der Joy ist kein Maßstab...






Kommt darauf an welche Altersklasse man beleuten mag
********ca_D Frau
865 Beiträge
Zitat von **C:
Zitat von *******eyan:
Paarbeziehungen können ein Leben lang harmonisch und sexuell erfüllt funktionieren. Keine Frage. Aber wie oft tun sie das in der Realität?

...in welcher Realität lebst Du? Es gibt weitaus mehr dauerhafte Paarbeziehungen
als Paare, die sich getrennt haben. Der Joy ist kein Maßstab...

Nur dass sich Paare nicht trennen heißt doch nicht, dass sie auch eine harmonische uns sexuell erfüllende Paarbeziehung führen. Für das Zusammenbleiben gibt es oft ganz pragmatische Gründe.
********2012 Paar
5.998 Beiträge
@*******eyan
Wir nehmen was ganz anderes wahr als du:

• Beziehungen werden tendenziell immer flexibler geführt.

• Vor allem sind es auch die Frauen, die sich eines nicht (mehr) passenden Partners entledigen und zwar auch unabhängig von der Aussicht auf eine neue Beziehung.

• Frauen sind in der Regel sowohl finanziell als auch sozial von ihrem Partner unabhängig.

• Die allermeisten Frauen leben insgesamt sehr selbstbestimmt, sowohl in als auch außerhalb von Beziehungen.

• Die meisten Frauen sind auch sexuell absolut selbstbestimmt und auf ihre eigenen Bedürfnisse fokussiert.

• Die Mehrzahl der Frauen, die nach den 'klassischen Rollenbildern' leben, tun dies aus eigener Entscheidung.

• Junge Frauen sind über die Themen Beziehung und Sexualität in der Regel bestens informiert und wählen selbstbewusst und eigenständig ihren Lebensweg auch in dieser Hinsicht.

• Religiöse Prägung, sowie gewalttätige oder unreflektiert autoritäre Erziehung, die all dem entgegenwirken, verloren und verlieren weiter massiv an Bedeutung.

• Wenig Freizügigkeit in der Öffentlichkeit und geringe Bereitschaft zu schnellen, häufig wechselnden und beziehungslosen Sexkontakten sind in der Regel Ausdruck eben dieser bewussten Selbstbestimmung von Frauen und kein Indiz für das Gegenteil.

LG, Fix & Foxy
*******eyan Mann
136 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von ********ca_D:
Zitat von **C:
Zitat von *******eyan:
Paarbeziehungen können ein Leben lang harmonisch und sexuell erfüllt funktionieren. Keine Frage. Aber wie oft tun sie das in der Realität?

...in welcher Realität lebst Du? Es gibt weitaus mehr dauerhafte Paarbeziehungen
als Paare, die sich getrennt haben. Der Joy ist kein Maßstab...

Nur dass sich Paare nicht trennen heißt doch nicht, dass sie auch eine harmonische uns sexuell erfüllende Paarbeziehung führen. Für das Zusammenbleiben gibt es oft ganz pragmatische Gründe.

Meine Realität ist die einer kleinen Ortschaft am Land durchaus aber mit Stadtnähe. Die Beziehungen, die "halten" sind unreflektiert oder offen frauenverachtent patriachal, die Männer untreu (zumindest versuchen sie es) und meist Stammgäste bei Sexworkerinnen (vor allem im Milieau mit Geld). Der Rest ist geschieden oder denkt offen darüber nach. Das bildet wohl 95% ab.

Glücklich ist hier niemand. Klingt übertrieben, in meinem sehr breiten und sicher repräsentativen Umfeld ist das aber so.
*******eyan Mann
136 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von ********2012:
@*******eyan
Wir nehmen was ganz anderes wahr als du:

• Beziehungen werden tendenziell immer flexibler geführt.

[...]

• Wenig Freizügigkeit in der Öffentlichkeit und geringe Bereitschaft zu schnellen, häufig wechselnden und beziehungslosen Sexkontakten sind in der Regel Ausdruck eben dieser bewussten Selbstbestimmung von Frauen und kein Indiz für das Gegenteil.

LG, Fix & Foxy

Ich nehme diese Dinge auch wahr, bis zu einem Punkt: Kinder und oder Heirat und damit Gründung eines gemeinsamen "Lebensmittelpunktes". Ab dann scheint es kompliziert zu werden.

Beschränkung der Sexualität auf den eigenen Partner sind sicher nicht in der Regel Ausdruck von Selbstbestimmung sondern in der Regel äußeren Normen oder Zwängen geschuldet. Ich hab in den letzten Jahren unzählige Gespräche mit Frauen zwischen 35 und 50 darüber geführt (allesamt in Beziehungen mit Kindern und eben monogam), die Grundtendenz war immer dieselbe, der Wunsch, mit anderen Männern etwas zu erleben.

Vor allem aber trifft diese Entscheidung auch ganz selten die Frau, sondern meist der Mann.
**C Mann
12.126 Beiträge
Zitat von *******eyan:
ch hab in den letzten Jahren unzählige Gespräche mit Frauen zwischen 35 und 50 darüber geführt (allesamt in Beziehungen mit Kindern und eben monogam), die Grundtendenz war immer dieselbe, der Wunsch, mit anderen Männern etwas zu erleben.

...definiere doch bitte mal "unzählige Gespräche". Ich habe den Verdacht, dass Du Dich so sehr gegen dauerhafte Beziehungen stemmst, nicht weil Du die angeblich nicht existierenden Rechte der Frauen auf sexuelle Vielfalt im Auge hast, sondern weil Du bei Frauen in solchen Beziehungen nicht landen kannst. Nicht jede Frau ist darauf aus, mit Dir "etwas zu erleben wollen".

Zitat von *******eyan:
Vor allem aber trifft diese Entscheidung auch ganz selten die Frau, sondern meist der Mann.

....ich habe den Eindruck, dass Frauen heute genug emanzipiert sind, um für sich selbst Entscheidungen zu treffen...
*********Noob Mann
1.566 Beiträge
Das die Clubszene ergraut, sollte das nicht ein allgemein deutsches Problem sein? Ich hab die aktuellen Altersstatistiken nicht gesehen, würde trotzdem darauf wetten das sie urnenförmig aussehen.
*******eyan Mann
136 Beiträge
Themenersteller 
@**C jetzt driften wir etwas ins zu persönliche ab. Nein, es geht hier nicht um persönliche Motive. Es geht um grundsätzliche Fragen sozialwissenschaftlicher Natur. Meine These lautet: obwohl oberflächlich betrachtet Sex ein Dauerthema ist (medial, in Gesprächen), findet Sex in der Realität immer weniger statt. Eine Ursache vermute ich in der wieder zunehmenden Einschränkung auf Sex in Beziehungen. Das "ausschweifende Leben", Orgien ohne Ende, die wir aus Film, Literatur und der Pornophantasie kennen, sind eine Chimäre. Die Bilder, die wir von 68 und den wilden 80ern im Kopf haben, täuschen uns arglistig. Wir nehmen einzelne Beispiele von selbstbestimmten Frauen als allgemeingültig hin. Wir befinden und diesbezüglich in einer - ja, meiner Meinung gefährlichen - Wahrnehmungsblase.
**C Mann
12.126 Beiträge
Zitat von *******eyan:
Das "ausschweifende Leben", Orgien ohne Ende, die wir aus Film, Literatur und der Pornophantasie kennen, sind eine Chimäre.

...wer will denn so etwas in der Realität und auf Dauer. Hält doch kein Mensch durch.
Außerdem stumpft das irgendwann mal ab. Immer auf der Suche nach dem noch geileren Kick? Was, wenn es irgendwann nicht mehr schneller, weiter, höher geht?
Fällt man dann in ein Loch? Bringt man sich dann um...?
*******eyan Mann
136 Beiträge
Themenersteller 
Nicht auf Dauer. Als grundsätzlich "normale" Möglichkeit, falls man gerade oder in einem bestimmten Lebensabschnitt darauf Lust hat. Manche haben auch ihr Leben lang auf diese Form der Sexualität Lust.
********2012 Paar
5.998 Beiträge
Den Umstand, dass viele in jungen Jahren eher eine 'klassische' Beziehung in Monogamie führen und erst später, wenn die Kinder flügge geworden sind, den Blick wieder nach außen richten, sich für mehr sexuelles Erleben auch mit anderen interessieren und in der Folge ihre Beziehung öffnen oder auch verlassen, wenn der Partner dieseb Weg nicht mitgehen kann oder will, ist doch sehr gut nachvollziehbar.

Jede Lebensphase hat nun mal ihre eigenen Prioritäten.

Daraus lesen wir so rein gar nichts, weder positiv noch negativ, weder revolutionär noch reaktionär für eine gesamtgesellschaftliche Entwicklung heraus.

Schön ist, dass das jeder heute recht unkompliziert und offen einfach so machen kann, wohingegen früher schlicht die Möglichkeiten dazu fehlten und das Verlassen von Beziehungen mit etlichen Schwierigkeiten belegt war, so dass damals nur das heimliche Fremdhehen als Alternative blieb.

Da geht es uns allen heute zum Glück viel besser und niemand muss mehr zwangsläufig zum Lügner und Betrüger werden, um sich frei ausleben und entwickeln zu können.

LG, Fix & Foxy
*******eyan Mann
136 Beiträge
Themenersteller 
Ich möchte auf diese Diskussion hinweisen, die einen anderen Aspekt desselben Phänomens beleuchtet: Freunde der Swingerclubs: Swingerclub ohne Sex
*******lus Mann
281 Beiträge
Zitat von *******eyan:
Sexuelle Revolution oder neuer Biedermeier?
Ich möchte eine Beobachtung teilen und bin interessiert, ob ihr diese auch macht. Orte der Freizügigkeit schließen (Clubs, Pornokinos usw.) oder reduzieren nach und nach deren Öffnungszeiten, Aktivitäten finden zunehmend im kleinen privaten Rahmen statt, oversexed and underfucked wird ein gesamtgesellschaftliches Phänomen. Die Coronapandemie hat den Rückzug auch der Sexualität ins Private weiter beschleunigt. Alternative neue Formen offen ausgelebter Sexualität und sexueller Vielfalt, wie sexpositive Events und Orte, bleiben oft ein Nischenprogramm.

Eine nachhaltige sexuelle Revolution scheint aktuell wieder in die Ferne zu rücken anstelle in der breiten Masse seinen Niederschlag zu finden.

Täuscht dieser Eindruck oder erlebt Ihr diese Entwicklung ähnlich?

Was von 68 übrig geblieben ist, kann man gut an der Entwicklung der Grünen beobachten: Die Revoluzzer von einst sind die Spießer von heute. Gleichzeitig ist vieles von dem, wofür 68 gekämpft wurde, längst im Mainstream verankert.

Der Rückzug ins Private könnte die Folge gestiegenen Drucks im Alltag sein, aber auch auf die Möglichkeiten der neuen Medien zurückzuführen sein. Wozu abends weggehen, wenn man sich auch online verabreden und zu Hause treffen kann? Dass sich viele Menschen heute generell mehr absondern wollen, dürfte die logische Folge eines auf Selbstverwirklichung und radikalen Markt setzenden Systems sein. Der Markt-Kult führt zur Zersplitterung der Bevölkerung in immer mehr kleine Gruppen, die Einwanderung verstärkt dieses Phänomen noch zusätzlich. Es ist nur logisch, dass eine Aufbruchsstimmung, wie man sie 68 und in den 70ern hatte, damit unvereinbar ist. Und ja, ich habe auch den Eindruck, dass das Klima teilweise prüder geworden ist. Feminismus und Einwanderung dürften dabei eine Rolle spielen. Man denke beispielsweise an die Debatte um das Verbot der Prostitution nach nordischem Vorbild. Oder an die - völlig weltfremden - Versuche, einzelne Pornoseiten zu sperren.

Wie schwierig die Frage, ob heute eher sexuelle Revolution oder eher Biedermeier herrschen, zu beantworten ist, zeigt der Blick auf die Leute hier im Forum oder in den einschlägigen Clubs ...
********ette Mann
2.309 Beiträge
Zitat von *******lus:
Und ja, ich habe auch den Eindruck, dass das Klima teilweise prüder geworden ist. Feminismus und Einwanderung dürften dabei eine Rolle spielen.
Nieder mit dem Feminismus! *gehbuegeln*

Meine Erfahrung ist da anders. Ich treffe auf viele selbstbestimmte Frauen weit über 40, die alles sind, aber bestimmt nicht prüde. Die leben sich und ihre Sexualität so aus, wie es ihnen gut tut - selbstbestimmt.

Ja, das passiert überwiegend im privaten Rahmen, aber das kann ich absolut nachvollziehen. Ich halte mich selbst auch für einen sexuell offenen Menschen, aber ich habe gar kein Interesse daran, andere, unbeteiligte, in einem wie auch immer gearteten öffentlichen Raum in meine Sexualität mit hineinzuziehen.

Ich bin auch überzeugt davon, dass die Gesellschaft heute sexuell noch weit offener ist, als es zu Zeiten der 68er war. Aber es bleibt in den Gedächtnissen das hängen, was den medialen Fokus bekommt und das sind irgendwelche freizügigen Kommunen.

Der folgende Absatz stammt von (hier) und ich finde gerade den letzten Satz ganz besonders wichtig.
„Wir sind inzwischen sehr viel liberaler, pluralistischer geworden und insgesamt glaube ich entspannter, was die Fragen im Umgang mit Sexualität und Sexualmoral betrifft. Es gibt sicherlich inzwischen eine Vielzahl von Lebensentwürfen, die gelebt werden können und auch akzeptiert sind weitestgehend. Das Bewusstsein aber auch, dass jeder Mensch ein Recht hat auf ein selbstbestimmtes Leben und ein Recht auch auf sein eigenes Schamgefühl, das ist sicherlich auch eine wichtige Erkenntnis.“

*********acht Frau
7.384 Beiträge
Die 68er werden maßlos überschätzt. Das war ne streng patriarchale, penetrativ orientierte, nach wie vor homofeindliche Fick-und-Abhau-Mentalität, und die Frauen haben schnell bemerkt, dass sie gar nicht so "offen" sein müssen. Weil ihnen das nämlich gar nichts bringt. Sondern dass Emanzipation darin besteht, eine für sie selbst taugliche Form von Sexualität zu finden.

In diesem Sinne ist unsere heutige Gesellschaft vielleicht nach außen hin verschlossener, weils weniger zu glotzen gibt, aber nach innen vielfältiger und offener. Männer wissen, wie Cunnilingus geht, wir haben uns vom Mythos des 'richtigen' vaginalen Orgasmus, somit von der penetrationszentrierten Sexualität verabschiedet, neue Spielfelder erschlossen (offen offene Beziehungen als Beispiel, dazu muss man auch nicht mehr heimlich in komische Clubs gehen), BDSM-Elemente werden integriert, all so was. Frauen sind unabhängig und entscheiden, wie sie ihre Sexualität leben, Vergewaltigung in der Ehe ist strafbar geworden, Nein heißt Nein, stalken und sexuelle Belästigungen werden geahndet, Homosexualität darf nicht mehr diskriminiert werden.

Wie viel offener und selbstbestimmter soll es denn noch werden?
*******lus Mann
281 Beiträge
Zitat von *********acht:
Wie viel offener und selbstbestimmter soll es denn noch werden?

Da ist schon noch Luft nach oben.

https://www.spiegel.de/netzwelt/web/bundeswehr-bundesverwaltungsgericht-billigt-verweis-wegen-dating-profil-a-13b39c51-1a5f-40d6-a7ce-7756caf4f50d
*******eyan Mann
136 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von *********acht:
In diesem Sinne ist unsere heutige Gesellschaft vielleicht nach außen hin verschlossener, weils weniger zu glotzen gibt, aber nach innen vielfältiger und offener.

Deine These ist, alle tun es, aber keiner spricht darüber? Halte ich für einen Widerspruch in sich. In meinem Umfeld stellt sich bei der überwiegenden Mehrzahl raus, dass sie gar nichts (mehr) tun und es deshalb auch nichts zu besprechen gibt. Die Scham ist um ein Vielfaches höher als in früheren Generationen. Viele scheitern aufgrund der von Dir erwähnten sehr wohl allgemein bekannten viel größeren Bandbreite an Spielarten an der Erwartungshaltung an sich selbst und der vermuteten Erwartungshaltung der PartnerInnen. Fifty Shades hat da tiefe Spuren hinterlassen.
*********acht Frau
7.384 Beiträge
Zitat von *******eyan:
Zitat von *********acht:
In diesem Sinne ist unsere heutige Gesellschaft vielleicht nach außen hin verschlossener, weils weniger zu glotzen gibt, aber nach innen vielfältiger und offener.

Deine These ist, alle tun es, aber keiner spricht darüber?

Ähm, nein.
*********Noob Mann
1.566 Beiträge
Ich habe NovemberNacht so verstanden: die Anzahl derer mit exotischen Vorlieben ist gestiegen. Was weniger geworden sind, sind diejenigen die das jedem erzählen.
(Ab hier mein Senf)
Die exotischen Vorlieben sind normalisierter, also in Richtung Modelleisbahn gerückt. Den Modellbauern sieht man auch nicht an was die im Keller treiben. Die gehen einfach ihrem Hobby nach ohne ein Statement draus zu machen.
*********acht Frau
7.384 Beiträge
Eigentlich meine ich von allem ebbes.

Heute kann man sehr weitgehend nach seine Modell leben, ohne mit dem Gesetz oder aufpassenden Nachbarn in Konflikt zu kommen. Nur mit dem Unterschied, dass das Private halt auch weitgehend privat bleibt, weil es halt auch nicht mehr provozieren muss.

In den 60er, 70er Jahren hat ein Homosexueller noch seinen Job verloren, es gab den Kuppelparagrafen, solche Sachen. heute muss man sein Sexleben schon sehr offen ausleben, um Irritationen zu erzeugen.
*******lus Mann
281 Beiträge
Zitat von *********acht:
In den 60er, 70er Jahren hat ein Homosexueller noch seinen Job verloren, es gab den Kuppelparagrafen, solche Sachen. heute muss man sein Sexleben schon sehr offen ausleben, um Irritationen zu erzeugen.

Vielleicht kann man es so sagen: Vieles wird heute akzeptiert, solange es privat und monogam gelebt wird. Monogamie ist für die meisten immer noch die Norm, selbst wenn viele im Laufe ihres Lebens mehrere Beziehungen haben - das läuft aber dann auch wieder unter Monogamie, konkret spricht man dann von "serieller Monogamie". Anders gesagt: An einem schwulen Gesundheitsminister stört sich heute kaum noch jemand - solange er in einer festen Partnerschaft lebt und nicht durch die einschlägigen Clubs zieht.

Lies mal den oben verlinkten Fall, der momentan durch die Medien geht.
*******eyan Mann
136 Beiträge
Themenersteller 
Das ist wirklich ein guter Punkt. Dass man privat alles "darf", aber das eben auch unter engen Rahmenbedingungen, hilft nur ganz wenigen weiter. Dafür braucht es den richtigen Partner und anderes mehr. Öffentlicher Diskurs und "öffentliche" Räume wie eben Clubs werden aber weniger. Das schadet vielen, nämlich jenen, die in einer Situation sind, die privat nicht ausreicht, (alle) Bedürfnisse zu befriedigen. Das ist schlussendlich ein Elitendenken, dass privat eh völlig reicht. Kann eh jeder baden, der sich einen Pool leisten kann, eh jeder jagen, der ein Jagdrevier hat. Sexuelle Verwirklichung war in der Elite auch nie ein Problem, was sich nicht ergibt, wird halt erworben. Inkkusion und Egalität sehen anders aus.
******_wi Paar
8.245 Beiträge
Zitat von *******lus:
Zitat von *********acht:
Wie viel offener und selbstbestimmter soll es denn noch werden?

Da ist schon noch Luft nach oben.

https://www.spiegel.de/netzwelt/web/bundeswehr-bundesverwaltungsgericht-billigt-verweis-wegen-dating-profil-a-13b39c51-1a5f-40d6-a7ce-7756caf4f50d

Habe ich in der FAZ auch gelesen. Spannend finde ich, dass nicht darauf eingegangen wurde, ob und wie sehr das Profilbild auf Tinder in Uniform ein Problem darstellt.

Hier hätte ich den größten Ansatzpunkt gesehen, weil die Bundeswehr - auch nach meinem Empfinden - nicht auf diese Art in die Thematik des Datens mit reingezogen gehört. (Das gilt hier übrigens genauso, was Bilder angeht, die Rückschlüsse auf den Arbeitgeber erlauben. Finde ich unangemessen.)

Ansonsten sollte sich tatsächlich niemand daran stören, wen sie privat für was sucht.

Allerdings, und dazu kenne ich die Position zu wenig, hat das Grenzen. Wenn ein hoher Funktionsträger sich angreifbar macht, wird damit automatisch das Amt mit beschädigt. Das muss man akzeptieren und bedenken, wenn man diesen Job hat.
*********acht Frau
7.384 Beiträge
Zitat von *******eyan:
Das ist wirklich ein guter Punkt. Dass man privat alles "darf", aber das eben auch unter engen Rahmenbedingungen, hilft nur ganz wenigen weiter. Dafür braucht es den richtigen Partner und anderes mehr. Öffentlicher Diskurs und "öffentliche" Räume wie eben Clubs werden aber weniger. Das schadet vielen, nämlich jenen, die in einer Situation sind, die privat nicht ausreicht, (alle) Bedürfnisse zu befriedigen. Das ist schlussendlich ein Elitendenken, dass privat eh völlig reicht. Kann eh jeder baden, der sich einen Pool leisten kann, eh jeder jagen, der ein Jagdrevier hat. Sexuelle Verwirklichung war in der Elite auch nie ein Problem, was sich nicht ergibt, wird halt erworben. Inkkusion und Egalität sehen anders aus.

Für sexuelle Befriedigung zu sorgen ist halt nunmal Privatsache, da muss jeder für sich gucken. *nixweiss* Und inwiefern würde da eine öffentliche Diskussion helfen?
*********acht Frau
7.384 Beiträge
Zitat von ******_wi:

Allerdings, und dazu kenne ich die Position zu wenig, hat das Grenzen. Wenn ein hoher Funktionsträger sich angreifbar macht, wird damit automatisch das Amt mit beschädigt. Das muss man akzeptieren und bedenken, wenn man diesen Job hat.

Das ist in der Tat ein Problem von Leuten, die per Job etwas nach außen repräsentieren, das in ihren privaten Kram mit hineingezogen wird. Politiker, Richter als Beispiel, auch jemand, der Uniform trägt - sie repräsentieren 'den Staat', daher werden sie vom Publikum mit Argusaugen beobachtet und sind nie nur privat unterwegs.
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