Es kommt sehr auf den Club an, und auch auf das Veranstaltungsmotto. Es gibt einige Clubs, die wir deshalb meiden. Wir können aber nicht gerade behaupten, "tauschfrei" gewesen zu sein, alle Clubbesuche der vergangenen Monate, und das waren durchaus einige, verliefen auch in dieser Hinsicht sehr schön.
Es gab einmal einen uns bekannten Club - der sehr gut ist, daher möchten wir hier öffentlich keinen Namen nennen -, der ein Problem damit hatte, dass er den Eintritt für Frauen zu niedrig ansetzte (10 Euro) und zugleich "flatrate" Alkohol, auch harter Natur, anbot. Wir hatten es selbst gesehen: Da kamen einige Frauen, recht offensichtliche Alkoholikerinnen, nur wegen des billigen Schnapses. Die "Stimmung" war dann "gut". Es ging in die Richtung eines Junggesellinnenabschiedes am Ballermann. An Sex war nicht zu denken, und wahrscheinlich bekamen die Damen auch "keinen mehr hoch". Wir wissen nicht, wie man das bei Frauen genau nennt, es ist aber dasselbe wie das, was man bei einem Mann so nennt.
Das Problem behob der Club, indem er den Eintritt für Frauen auf 40 Euro anpasste. Es kommen seitdem nicht weniger Frauen dorthin, sondern andere.
Und damit zu unserer allgemeinen Beobachtung. Es gibt drei Gruppen solcher Clubs; das wechselt auch je nach Veranstaltung. Es gibt die richtigen Swinger-Events, es gibt die "Meet & Greet"-Treffen, wo man Freundinnen und Freunde trifft, und es gibt die "Schau mal was ich anhabe"-Abende. Manchmal sieht es auch nach "Meet & Greet" aus, und nach langen Stunden schlägt es dann um, und wie auf Kommando haben alle Sex, und zwar nicht nur "geordnet paarweise".
Eine weitere, seltenere, und umso seltsamere Veranstaltungsgruppe sind auch die "Abende der wohlsortierten Paare". Man hat dort Sex mit der
mitgebrachten Partnerin oder dem
mitgebrachten Partner, durchaus neben anderen Leuten, aber allein das Ansinnen, vielleicht mal mit dem kleinen Finger an einen benachbarten "fremden" Arm zu tippen führt zu irritierten Blicken. Unser Verdacht ist dann manchmal gewesen, dass es sich unausgesprochen um Heimlich-Fremdgeh-Events handelt, weil die Leute dort ebenso irritiert bei unserer Aussage waren, dass wir
wirklich ein Paar sind und
wirklich sogar in einer Wohnung zusammenleben.
Manchen Clubs eigen sind manchmal schlicht die sehr langen Anlaufzeiten - da wird angekommen, getrunken, dann ist das oft sehr gute Buffet fertig, da wird erst einmal gegessen, geredet, dann geht es zum Wellness-machen, und so langsam ist der Magen nicht mehr ganz so voll, und, oh Wunder, es ist ja schon halb zwölf, und weshalb waren wir noch einmal dort? Das ist dann eben das Partyformat, mit viel Essen und Alkohol steigt das Gefühl, für den Eintritt auch einen Gegenwert abgegriffen zu haben, und erst dann kommt das, was ein reines finanzfreies Geben und Nehmen ist, nämlich der Sex.