Nachdem ich, im Nachhinein betrachtet, immer aus vollem Herzen gegeben habe, es aber nie im etwa gleichen Maße zurückbekommen und viele Federn gelassen habe, hab ich meine grosse Liebe erst mit 47 kennengelernt.
Übrigens hier über joy, aber völlig unsexuell geprägt, weil ich mich über seine vermeintlich so schicke Badehose mokiert habe. Daraus entstand Kontakt, immer intensiver und das erste Treffen bei einem Kaffee war nur noch Feinmakulatur.
Es folgten knapp vier Monate unbeschreiblichen Glücks und Staunen, wie wunderbar es ist, wenn man nicht nur im gleichen Maß wie man selbst geliebt wird, sondern sogar noch wie ein Sahnehäubchen mit Kirsche druff es zurückbekommt.
Wir haben uns einfach auf die Zukunft gefreut, egal wie die aussehen mag, wir waren einander angekommen.
Er ist Nikolaus 2020 bei mir zuhause verstorben.
Einfach so, konnte nichts mehr tun. Herzinfarkt mit 48.
Deswegen ist es mir so wichtig - achtet und schätzt jeden verdammten einzelnen Tag, den ihr eure Liebsten um Euch habt.
Der Mensch kann hoffen, planen, träumen aber das fucking Schicksal hat immer das letzte Wort.
Das schreibe ich nicht, um Mitgefühl zu erfahren, ich habe hart an der Trauer gearbeitet und bin dankbar dass ich ihm nochmal zeigen konnte, wie Liebe sein kann und dafür, dass ich es ebenfalls erfahren durfte.
Mittlerweile hat sich jemand Neues in mein Herz geschlichen und ich achte diese Zeit, denn sie ist unheimlich wertvoll.