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Führungskraft als Beispiel für BDSM (Bild vs Realität)?

*****ius Mann
19 Beiträge
Themenersteller 
Führungskraft als Beispiel für BDSM (Bild vs Realität)?
Hallo Community,

dieses Thema treibt sich seit einer Zeit in meinen Gedanken rum und ist durch den Thread „Wie viel Dominanz ist im BDSM erlernbar?“ erneuert aufgekommen. Man liest in vielen Foren über BDSM, dass der dominante Part in Sachen Kompetenzen, Eigenschaften und Verhaltensweisen bei einer Führungskraft etwas abschauen kann. Es hört sich auch sehr verlockend an, wenn man die Definition einer guten Führungskraft hört. Eine gute Führungskraft besitzt Empathie für den Mitarbeiter, Fürsorge, geht mutig voran und steht auf Verantwortung.

Nur bekomme ich es nicht ganz mit der Rolle einer realen Führungskraft, z.b. innerhalb eines Unternehmen, zusammen. Die Führungskraft soll die Ziele des Unternehmens leben. Die meisten Ziele von Unternehmen sind in der heutigen Zeit eher kapitalistisch geprägt und weniger menschlich, ergo gilt dies auch für die Führungskräfte. In den wenigsten Firmen werden sogenannte KPIs für Mitarbeiter als sehr wichtig wahr genommen sondern mehr als ein Nebenpunkt.

In einiger Fachliteratur findet man auch oft, dass eine zu enge Bindung als Führungskraft mit den Mitarbeiter eher hinderlich ist. Unliebsame Entscheidungen werden erschwert getroffen und notwendige neutrale Sichtweisen gehen verloren. Kann ich nachvollziehen, vor allem wenn bestimmtes negatives Randphänomen heute schon zu finden ist: Seilschaften.

Ein anderes Beispiel wäre Politik. In der Politik sieht es nicht gerade besser aus, nur dass die Ziele nicht kapitalistisch sondern eher Macht getrieben sind.

Wenn ich mir dazu noch die großen CEOs und Politiker der Zeit anschaue, wie Elon Musk, Bill Gates, Aldi Brüder, Helmut Kohl, Gerhard Schröder etc. sehe ich nur wenig Menschlichkeit (Empathie, Kritikbereitschaft, Reflexionsfähigkeit) sondern eher sehr viel Emotionslosigkeit, Rationalität. Als Hauptpunkt wird auch eher Erfolg gesehen im Zusammenhang mit Umsatz, Macht und Reichweite anstatt dem Plus für die Gesellschaft.

Zusammengefasst:
• Empathie: soweit es die eigenen Ziele voran bringt
• Fürsorge: soweit es die eigenen Ziele voran bringt
• Mutig voran gehen: Deutsche Industrie und Politik mochten Risiken schon immer *g*
• Verantwortung: soweit es die eigenen Ziele voran bringt
• Dominates Verhalten: Ja
• Machtgefälle: Sehr gewünscht, da sonst nicht anders durchsetzbar

Schaue ich in die falsche Richtung oder sind die guten sowie menschlichen Führungskräfte eher wie Einhörner? Ist das Bild einer Führungskraft zu verklärt und noch für BDSM in der heutigen Zeit anwendbar?

Aufgrund der fehlenden Menschlichkeit in der realen Welt und meinen Erfahrungen fällt es mir zunehmend schwerer Führungskräfte als ein positives Beispiel für BDSM zu sehen. Für neue Referenzen bin ich offen *gg*.
*******mlos Frau
2.472 Beiträge
Im Bdsm ist das ja ein klein wenig anders gelagert...ist eben nicht der Selbstbedienungsladen wie in Politik und Wirtschaft mit herrsche und teile..

Da sind es zwei Menschen, die sich vertrauen und eben das Vertauen nicht misbrauchen...wenigstens sollten die das nicht, sonst ist meist Ende der Verbindung..
*******der Mann
22.647 Beiträge
Moderne Führung strebt an, auf Augenhöhe und den Teamgedanken zu setzen in der Überzeugung, dass jeder für sein Gebiet Experte ist und im Sinne eines gemeinsamen Ziels das Beste gibt. Man arbeitet in einem Netzwerk von unterschiedlichen Menschen, Vorgesetzte sind eigentlich Vor-genetzte und nicht Personen, die direktiv alles vorgeben und hinterher kontrollieren. Dieses Modell kann ich für mich nicht auf BDSM übertragen.
*****976 Paar
15.258 Beiträge
Liebe TE,

wenn wir die moralische Bewertung aussen vor lassen, komme ich zu dem Punkt, dass Kinder welche später erfolgreich sein sollen in dieser Welt, bereits heute zu Soziopathen die über Leichen gehen, erzogen werden sollten. (Trump & Co.)

Frei nach dem Kapitalismus Prinzip, wer am meisten hat, wenn er/sie stirbt, hat gewonnen.

Ein Blick in die Medien reicht.

Lg. M
*******nee Frau
3.169 Beiträge
Ich glaube, du betrachtest die Führungskraft in der Arbeitswelt etwas zu einseitig. Natürlich ist eine Führungskraft dafür (mit)verantwortlich, das Unternehmen nach vorn zu bringen. Aber das ist eben nicht alles. Darüber hinaus musst du deine Mitarbeiter auch motivieren können, damit diese die erforderlichen Leistungen überhaupt bringen können.

Betrachten wir mal den Bereich der Mitarbeiterführung, ein wesentliches Moment der Führung also und wohl auch jene, um die es beim Vergleich mit Führung im BDSM geht:
Dort sind wesentliche Merkmale vonnöten, um sich als gute Führungskraft auszuzeichnen:
• Empathie
• Respekt
• Achtsamkeit
• Motivationsfähigkeit
• Menschenkenntnis
• die Gabe, diese Dinge im Gleichgewicht mit den Unternehmenszielen zu halten, Grenzen zu setzen sowie einzuhalten.
• und ganz wesentlich: Das Wissen darum, dass man mit dem arbeiten muss, was da ist. Du kannst aus einem introvertierten Mitarbeiter keine Rampensau in der Kundenaquise machen.

Wenn man Führungskräfte nur unter der Maßgabe einstellt, die Unternehmensziele nach vorn zu bringen, ist die Chance hoch, dass die vakante Stelle mit einem sog. Wirtschaftspsychopathen besetzt wird. Ja, der wird kurzfristig wirklich ganz zauberhaft das Unternehmen und die Zahlen nach vorn bringen. Der wird jedoch auch mittelfristig einen hohen Verschleiß an Mitarbeitern produzieren und das Arbeitsklima nachhaltig zerstören.
Ich war mal in einem solchen Unternehmen. Das ist kein Geschenk. Für niemanden. Die Motivation im Team wird sinken, die Personalfluktuation steigen und letztlich die Arbeitsqualität und somit auch Leistung des Unternehmens insgesamt.

Fällt dir was auf?
Ja, oder?

Die Merkmale, die es erfordert, um eine gute Führungskraft zu sein, damit einem die Angestellten nicht weglaufen und die Leistungsbereitschaft auf einem hohen Niveau bleibt, sind in etwa die gleichen, wie auch bei dem dominanten Part im D/s erforderlich sind.
*****_Oo Frau
1.106 Beiträge
Wenn Deine Führungskraft die Zeiele Deines "Unternehmens" nämlich die deinerPartnerschaft lebt, ist alles gut.
*******nee Frau
3.169 Beiträge
In meinem Text sollte es heißen:
Zitat von *******nee:
und letztlich die Arbeitsqualität und somit auch Leistung des Unternehmens insgesamt ABFALLEN.
*roll*

Mehr Kaffee, bitte.
****hop Mann
1.687 Beiträge
Zitat von *****ius:
Aufgrund der fehlenden Menschlichkeit in der realen Welt und meinen Erfahrungen fällt es mir zunehmend schwerer Führungskräfte als ein positives Beispiel für BDSM zu sehen. Für neue Referenzen bin ich offen
Mangels treffenderer alternativen, wird das so bestehen bleiben, insbesonders in den Augen der Devoten.
Die Summe von Eigenschaften, einigen verklärten, entspricht am ehesten dem was sie sehen wollen.

Führungskräfte, wenn sie nicht zuoberst dem Selbsterschaffenem Imperium vorstehen, sind klassische Switcher!
Die Bereitschaft und Fähigkeit, Anweisungen umzusetzen, durchzureichen, ist entscheidend für ihren Erfolg.
*****lfe Frau
88 Beiträge
Warum in die Ferne schweifen und Dominanz und Führung aus zwei Welten miteinander vergleichen? Im Prinzip verstehe ich deine Gedankengänge. Die Führungsqualitäten von heute stimmen nicht mehr mit den vor ... sagen wir 25 Jahren ... überein. In Konzernen und Politik wollen alle führen und dominieren aber niemand übernimmt Verantwortung und delegiert nach unten. Nur weil es übliche Praxis ist, sollte man weder als Unternehmer noch als Privatmensch sich diesen Schuh anziehen.

Führung entsteht nur aus "Natürlichkeit" und gelebten Interesse. Egal ob business oder private.
Führung und Dominanz dürfen niemals Empathie missen, ohne geht es nicht. Wenn das fehlt, fährt Mann/Frau ein. Am Ende hilft nur freundliche Gelassenheit und das Vertrauen auf seine Fähigkeiten und die Fähigkeiten seiner Mitmenschen/Mitarbeiter. Diese zu erkennen, zu fordern und zu fördern ergibt eine natürlich gelebte Dominanz und hieraus resultieren richtig gute Führungsqualitäten.

Just my point of view.
*********rgara Frau
7.188 Beiträge
Die reale Umsetzung von Führung in Wirtschaft und Politik hat mit guter Führung ungefähr so viel gemeinsam wie die jeweiligen Kirchen mit dem Glauben oder die ehemaligen Sozialistischen Staaten mit dem Kommunismus.

Wenn ich Parallelen ziehe zwischen Dominanz im BDSM und einer guten Führungskraft, dann ist eine gute Führungskraft das, was sein sollte. Und nicht der Murks, der abgeliefert wird.

Und ja, die Grundlagen sind dieselben. Wie es @*******nee sehr gut ausgeführt hat.
*****_54 Frau
10.994 Beiträge
Zitat von *******der:
Moderne Führung strebt an, auf Augenhöhe und den Teamgedanken zu setzen in der Überzeugung, dass jeder für sein Gebiet Experte ist und im Sinne eines gemeinsamen Ziels das Beste gibt. Man arbeitet in einem Netzwerk von unterschiedlichen Menschen, Vorgesetzte sind eigentlich Vor-genetzte und nicht Personen, die direktiv alles vorgeben und hinterher kontrollieren. Dieses Modell kann ich für mich nicht auf BDSM übertragen.

Stimme dir zu bis auf den vorletzten Satz.
Eine gewisse Vorgabe und Kontrolle ist nötig, weil die Verantwortung für das Gelingen und das Risiko fürs Scheitern letztendlich auch bei diesem Vorgesetzte liegt. Das ist ihr/sein Job. Wenn es schief geht, hilft es nichts, im Nachhinein zu sagen, hätte ich mal früher nachgehakt.

Wie weit o. g. Eigenschaften einer modernen Führungskraft im BDSM hinderlich sind, darüber kann man diskutieren. Einige der "guten" Merkmale werden (temporär) ganz sicher ausgeblendet, aber sie stehen für mich nicht grundsätzlich im Widerspruch.

Übrigens: Neben dem Klischee von machtgeilen Spitzenpolitikern und skrupellosen Wirtschaftsbossen gibt es eine ganze Menge von freundlichen, kompetenten und durchaus empathiefähigen Führungskräften in den mittleren Ebenen, die den Laden am Laufen halten und die auch in der Erotik und besonders im BDSM gerne und lustvoll die Führungsrolle übernehmen.
Nicht alle, aber es gibt sie! *g*
****ima Frau
1.866 Beiträge
Also meiner Meinung nach kommt der Gedanke daran sich an Führungskräften zu orientieren und das im BDSM „anzuwenden“ daher, dass zu viele ein falsches Bild bekommen haben von BDSM durch diesen (sry) schrecklichen Film Fifty Shades of Grey. Der tolle dominante Mensch der erfolgreich ist im Beruf und ein Imperium leitet und gleichzeitig der ach so toll charmant dominante in der Kiste ist…. Also meiner Erfahrung nach sind es gerade die beruflich erfolgreichen die gerne devot sind und das sind zwei völlig gegensätzliche Richtungen. Also ich kann das für mich eben wegen dieser Tatsache aus meiner eigenen Erfahrung nicht vergleichen und würde mich niemals an irgendeinem Chef versuchen zu orientieren wie ich ein besserer Dom sein könnte oder wie ich meine Dominanz besser anwenden könnte.
*****_Oo Frau
1.106 Beiträge
in meiner Welt nicht @****ima.

In meiner Welt sind die oben aufgezählten menschlichen Eigenschaften die, die einfach zur Menschwerdung gehören. Das ist unabhängig von der Sexualpräferenz oder dem wirtschaftlichen/beruflichen Erfolg.

Oft aber miteinander verknüpft, wie ich in meinem Leben feststellen mußte.

Das ist für mich der Anspruch an "Herzmenschen" mit denen ich mich gerne umgebe.

Diese Kerneigenschaften werden natürlich noch durch 1000 andere ergänzt, hier wichtig "Reflexion, Neugier, Offenheit", auch "Eigenheiten" bleiben nicht aussen vor, aber im Grossen und Ganzen ist das der Anspruch einfach an einen Menschen mit dem ich Nähe haben möchte und der ein "Standing" bei mir erzeugt.

Für unsere Sexualität braucht es dann situativ eine kühl-distanzierte Betrachtungsweise, um das der Situation "Angemessene" zu tun. Mehr aber auch nicht. Das wäre aber in einem guten "Managerportofolio" auch enthalten.
****ima Frau
1.866 Beiträge
Die meisten o.g. Eigenschaften sind für mich Dinge die JEDER Mensch haben sollte und nicht Führungspersönlichkeiten. Das Problem ist dass viele diese nicht mehr besitzen weil kaum noch jemand ob sich oder andere nachdenken WILL. Die Menschen sind so Ich-bezogen geworden, dass eben welche die „anders“ sind als „dominant“ bezeichnet werden. Tut mir ja echt leid aber wenn man nur als Dom Empathie hat, nur als Dom Einfühlungsvermögen besitzt usw dann sind ja alle Subs Psychopathen laut der Definition und das bezweifle ich dann doch sehr stark *g* es braucht keine menschlichen Eigenschaften um dominant oder devot zu sein, sonst wären demnach vanilla Leute keine Menschen bzw weniger menschlich als wir *zwinker* es braucht charakterliche Eigenschaften und dazu gehört für mich die Ausdrucksweise, Wortwahl, Entscheidungen zu treffen und zur Konsequenz zu stehen, seinen Egoismus in Zaum zu halten.
****ima Frau
1.866 Beiträge
…und noch viele mehr die mir spontan nicht einfallen…
******nee Frau
3.511 Beiträge
Ich tue mich sehr schwer mit diesem Vergleich.

Im sexuellen möchte ich keine Augenhöhe, kein gemeinsames an einem Strick ziehen, kein zusammen nach Lösungen suchen. Ich möchte dass mir gehorcht wird und mir meine Wünsche und Bedürfnisse erfüllt werden. Ich möchte dass er ganz klar unter mir ist, ohne wenn und aber und möchte meine Macht geniessen und ausleben können. Im romantischen könnte man es noch eher mit meinen Bedürfnissen in Arbeitsverhältnissen vergleichen. Ich strebe aber auch im romantischen Sinne ein "unter mir" und "gehorchen" an, da hat einfach auch noch das gemeinsam an einem Strick ziehen, Lösungen zusammen ausarbeiten und auch ein kleines Stück Augenhöhe drin platz.

Wenn ich also BDSM mit Führungsposition vergleiche würde ich einerseits romantische und sexuelle Bedürfnisse in einer Beziehung mit geschäftlichen Arbeitsbeziehungen in einer Führungsposition vergleichen. Und andererseits würde ich dann etwas anstreben und gutheissen müssen, was ich nie in einem Arbeitsverhältnis anstreben wollen würde.

Auch wenn manche Eigenschaften bei beidem erwartet wird, bzw. von Vorteil sind ist es eine jeweils ganz andere Lebenswelt und somit sind diese Eigenschaften in einem ganz anderen Kontext eingebettet (was auch Deutung verändert) und somit meines Erachtens nach nicht vergleichbar.
*****ahl Mann
674 Beiträge
Zitat von *******der:
Moderne Führung strebt an, auf Augenhöhe und den Teamgedanken zu setzen in der Überzeugung, dass jeder für sein Gebiet Experte ist und im Sinne eines gemeinsamen Ziels das Beste gibt. Man arbeitet in einem Netzwerk von unterschiedlichen Menschen, Vorgesetzte sind eigentlich Vor-genetzte und nicht Personen, die direktiv alles vorgeben und hinterher kontrollieren.

Das ist völlig korrekt. Wenn du allerdings mal einen Berufsanfänger einarbeiten musst, wirst du folgendes feststellen: Von der Augenhöhe bleibt auf fachlicher Ebene nicht mehr viel übrig. Kurz gesagt, der Berufsanfänger muss (damit man vorwärts kommt) manches einfach mal akzeptieren, auch wenn er den Grund noch nicht verstanden hat. Das kommt dann mit der Erfahrung. Alternativ funktioniert natürlich auch die "Kinder und heiße Herdplatten" Variante.

Zitat von *******der:

Dieses Modell kann ich für mich nicht auf BDSM übertragen.

Das passt natürlich nicht auf jede BDSM Beziehung. Für eine DS Beziehung kann (muss aber nicht) es schon manchmal passen.
*******fly Frau
6.274 Beiträge
Führung ist ja ein sehr weiter Begriff schon die Worte "Managment" und "Ledership" sind nicht das selbe.

Ist man nun ein Manager oder betreibt man Ledaership und dann auf welche Art, was ist die Haltung des Unternehmens zu Thema "Führungsbild".?

Ich selber arbeite im Bereich Leadership und dies dann wirklich "partizipativ", so will es das Unternehmen und so stimmt es auch für mich.

In einer D/s Beziehung wäre das aber, meiner Meinung nach, keine gute Idee *g* und ich als subwesen möchte auch nicht partizipativ geführt werden *umfall*
******rah Paar
3.180 Beiträge
Zitat von *****ius:


Schaue ich in die falsche Richtung oder sind die guten sowie menschlichen Führungskräfte eher wie Einhörner?

Ist das Bild einer Führungskraft zu verklärt und noch für BDSM in der heutigen Zeit anwendbar?

Aufgrund der fehlenden Menschlichkeit in der realen Welt und meinen Erfahrungen fällt es mir zunehmend schwerer Führungskräfte als ein positives Beispiel für BDSM zu sehen. Für neue Referenzen bin ich offen *gg*.


Wir bringen diese beiden Dinge für uns überhaupt nicht zusammen. *nono*

„Führungskraft“ kann viel sein, vom Chef in der Drückerkolonne bis zum CEO im börsennotierten Unternehmen.

Alleine das schon zu standardisieren dürfe schwierig werden. Da stellt sich doch sowieso jeder was anderes vor und das allgemeine „Mimimi“ über „Chefs“ & „Führungskräfte“ gehört allenfalls zum guten Ton derer, die genau das nicht sind oder meinen, unter diesen zu leiden.

Genauso ist es doch im BDSM. Da erleben wir vom „Möchtegern-Dom“ bis zum „Ich kann nicht mehr ficken also schlag ich“-Dom und dem psychologisch/hypnotisch/physiologisch ausgebildeten Vollprofi auch so ziemlich alles.


Für uns sind das zwei völlig verschiedene Welten.

Das eine ist für uns Arbeit & Job. *feinschleif*

Das andere ist für uns Spiel, Spaß und Spannung. *peitsche*

Aber eben in unserer Freizeit. Nicht im Beruf, nicht im Alltag und nicht im wirklichen Leben.

Sonst wäre das ja auch kein Ausgleich. *zwinker*



*blumenwiese*

Tom & Zarah
********ghts Mann
920 Beiträge
@*****ius
Deine Aussagen zu Führung in Unternehmen passen schon seit langem nicht mehr mit der Realität zusammen.
Gute Führung sieht anders aus.

Und es ist auch keineswegs so, „dass Kinder welche später erfolgreich sein sollen in dieser Welt, bereits heute zu Soziopathen die über Leichen gehen, erzogen werden sollten.“
Diese Wahrnehmung kann man haben, greift jedoch viel zu kurz.
Das Zitat kommt nicht von Dir, ich weiß.

Es gibt jedoch Parallelen zwischen guter Unternehmensführung und guter Führung von Subs.
Führung in Unternehmen ist in erster Linie ein „mit auf die Reise nehmen“ von Mitarbeitern. Viel erklären, motivieren, immer und immer wiederholen und am Ball bleiben, weil die unliebsamen Aufgaben natürlich gerne geschlabbert werden.
Das kann man 1:1 auf die Führung einer Sub übertragen.

Zudem kommen Führungskräfte entgegen häufiger Annahmen nur zu 10% dazu, ihre eigenen Dinge, Aufgaben und Projekte voranzutreiben. 90% der Zeit ist eine Führungskraft damit beschäftigt, extern herangetragene Dinge abzuarbeiten und zu lösen.
Kann man auch durchaus auf die eine oder andere Sub übertragen.

Die Zauberworte von guter Führung sind Empathie und AUTHENTIZITÄT. Ich kann meine Mitarbeiter nur erfolgreich mit auf meine Reise nehmen, wenn ich die Belange von jedem Einzelnen integriere und individuell mit den einzelnen Personen kommuniziere. Mitarbeiter (Menschen allgemein) haben ein extrem feines Gespür dafür, ob es jemand wahr und ernst mit ihnen meint oder nicht (Authentizität). Auch das trifft auf Subs zu. Du wirst sie nicht mit auf Deine Reise nehmen können, wenn Du nicht empathisch, individuell und authentisch agierst.

Und zur Dominanz: Dieses Führen von Oben herab war noch nie erfolgreich und wird nie erfolgreich werden. Klar kann man Manchem die Sichtweisen regelrecht einprügeln. Nur wird das langfristig nie von Erfolg gekrönt sein.
Auch das trifft auf die Führung einer Sub zu.

Weshalb ich diese Meinung vertrete?
Ich bin Unternehmer, 20 Jahre in der Beratung unterwegs gewesen, habe Zweistellig Mitarbeiter und lebe mit einer Sub in einem TPE-24/7-Domestic-Discipline Konstrukt.
Ich hatte somit schon einmal mit beiden Bereichen zu tun. *zwinker*
*******987 Frau
8.415 Beiträge
Vielleicht ein doofes Beispiel, aber:

Bei Schlittenhunden gibt es auch einen Leithund, der die anderen Hunde im Rudel führt. Er hat im Rudel eine herausgehobene Stellung und die anderen folgen ihm (oder diskutieren zwischendurch die Position aus, je nach Hund).
Trotzdem ist dieser Leithund nicht der Chef, sondern der Mensch, der hinten auf dem Schlitten steht und die Kommandos gibt.

Ich will damit nur sagen, es gibt verschiedene Arten von "Führung" und von Gefolgschaft.
Ich kenne mich nicht gut genug mit der Struktur in Hunderudeln aus um zu wissen, warum da die meisten sich "automatisch" einem der Hunde unterordnen, aber der Leithund ordnet sich ja dem Menschen unter, weil dieser die Ressourcen hat (Essen, trinken, Schlafplatz, Sicherheit und was auch immer und, weil er zusätzlich gezeigt hat, dass er stärker und klüger ist. Es ist also nützlich für den Leitwolf, auf die Kommandos des Schlittenführers zu hören.

So ist es natürlich für manche (die meisten?) Menschen auch sinnvoll, auf den Chef zu hören oder auf jemanden, der gerade stärker ist, nicht aus einem inneren Bedürfnis nach Untergeordnetsein heraus, sondern weil es Vorteile bringt, sei es mehr Geld, mehr Freiheiten, mehr Sicherheit aber eben vielleicht auch geilere Erotik, je nachdem worauf man steht.
******ird Frau
1.296 Beiträge
Zitat von *****ius:
Man liest in vielen Foren über BDSM, dass der dominante Part in Sachen Kompetenzen, Eigenschaften und Verhaltensweisen bei einer Führungskraft etwas abschauen kann.
Wo bitte liest man das?
****ody Mann
11.712 Beiträge
Ich habe schon diverse Führungskräfte-Seminare mitgemacht, dabei sind sich immer alle einig, wie Führung gehen muss.

Ich würde viel lieber mal in ein Orchesterleiter-Seminar hineinlunsen. Ich glaube, bei Musikern ist die Übereinstimmung mit den Zielen der Zusammenarbeit viel größer. Im Betrieb erlebt man oft den Tunnelblick, den extremen Fokus auf das eigene, einzelne Produkt. Als Betriebsleiter verpflichte ich zum Mitdenken und zur Kommunikation, weil ja alle im Grunde ihr "Handwerk" verstehen und das größte Problem das Zusammenspiel ist.

Eine Schmusebehandlung für Nicht-Kommunizierer gibt es durch mich nicht (mehr). Ich mache Hilfsangebote, werden die nicht wahrgenommen, trennt man sich. Ich fördere kollegiale Teamplayer, biete immaterielle Leistungsanreize (mehr Eigenverantwortung), lasse alle gleichrangig an betrieblichen Erfolgen teilhaben. Wer reden will, kann jederzeit offen mit mir reden. Für kreative Ansätze bin ich wirklich zu begeistern.

Führung ist Aussteuern, Planen, Motivieren und Fürsorge. Manchmal aber auch das reine Ausüben von Authorität anhand einer formellen Hierarchie, wenn nichts anderes hilft. Disziplinarmaßnahmen ergreife ich gottlob nur extrem selten.

Was ich wirklich gutfinde, wir haben jährliche oder auch situationsbezogene Mitarbeiter-Voegesetzten-Gespräche mit einem vorgegebenen Schema und einer Protokollpflicht. Mehr als nur Feedback.

Im BDSM setze ich auch auf Kommunikation und Teilhabe und Motivation. Jeder tut das, was er kann und es wird gesehen. Mit Kommunikationsverweigerung habe ich echte Probleme. Heimlichtuerei gehe ich im Unternehmen und im Privaten an. Leistungsbewertungen wie im Betrieb lehne ich aber im Sex und in der Liebe ab.

Meine Leute schätzen meine Resilienz im Katastrophenfall, vielleicht ist das im Privaten auch so. Ich denke, ich zeige Führung am ehesten, wenn sie gebraucht wird. Während der Pandemie gibt es von mir ein unerbittliches Regime, wenn Maßnahmen Sinn ergeben, das mittlerweile von allen auch getragen wird. Die, die es aus Prinzip nicht tragen wollten, waren schnell raus. Sie hatten Gelegenheit, sich zu erklären, ich hatte den Eindruck, dass ihre Gründe an den Haaren herbeigezogen waren. Ich habe nicht den Spielraum für übergroße Toleranz. Und auch nicht mehr die Lust.

Ich glaube, Führung ist im BDSM viel komplexer und gesprächsintensiver. Und sie muss einfühlsamer sein. Es gibt kein Arbeitsrecht, keine Unfallverhütungsverordnung und kein niedergelegtes Mitspracherecht. Für Disziplinarmaßnahmen bin ich aber sehr zu begeistern. Da habe ich auch Lust drauf. *gg*
*******ssa Frau
5.202 Beiträge
ich würde keinen Dom haben wollen der sich etwas aneignet, ich brauche Leidenschaft, Authentizität.

Und ist es nicht so, dass Führungskräfte eher privat submissiv sind, auf BDSM bezogen?
So wie ja auch starke devote Frauen im nicht partnerbezogenen Alltag alles andere als unterwürfig sind.
******rah Paar
3.180 Beiträge
Wir bringen mal unsere persönliche Einstellung bildlich gesprochen etwas flapsig auf den Punkt, warum Verhalten von Führungskräften und BDSM-Doms etwas völlig anderes für uns ist:


Bei unserem BDSM spielt Sex durchaus eine Rolle. Die Delinquentin soll, kann, will gefickt werden.

Von Beschäftigten ist das seitens der „Führungskraft“ wohl eher seltener gewünscht. *ggg*
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