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Wie übernehmt ihr Verantwortung für unsere Gesellschaft?

Wie übernehmt ihr Verantwortung für unsere Gesellschaft?
Liebe Community,

vielleicht nicht das geeignete Thema oder ein zu schweres für die "Plauderecke? Was soll's - es beschäftigt mich halt immer wieder. Und ich glaube, so geht es vielen. Aber jeder grübelt dann wohl meistens für sich darüber. Deshalb trage ich die Thematik jetzt mal hierher.

Einige von euch werden jetzt vielleicht mit den Augen rollen und denken: Da kommt jemand und will den moralischen Zeigefinger schwingen. Oder auch: Wie altmodisch und naiv ist das denn?

Aber so ist es gar nicht (und wird auch hoffentlich nicht so verstanden). Gestern geisterten mir diese Gedanken mal wieder so durch den Kopf, als ich auf dem Weg ins Büro war und mich interessieren schlicht und ergreifend die Meinungen, Gedanken und Gefühle meiner Mitmenschen dazu ... und das seid ihr. Also haltet nicht hinterm Berg mit euren Gedanken dazu *g*. Aber bitte immer freundlich und einander zugewandt und ohne gegenseitige Angriffe.

Und nun zum Thema:

Warum fühlen wir uns für unsere Mitmenschen oft nicht mehr verantwortlich? Warum verstehen wir uns nicht mehr als Gesellschaft (im wahrsten Sinne des Wortes)? Warum fehlt häufig das Mitgefühl für andere Menschen (ja, auch wenn es für uns völlig Fremde sind)? Warum halten wir nicht mehr viel von Solidarität? Warum fehlt oft jede Rücksichtnahme? Was ist das, was da im Laufe der Jahre (Jahrzehnte) mit unserer Gesellschaft passiert? Oder war das immer schon so?

Die Gesellschaft (alle Bürger unserer schönen Republik), das sind wir ja alle. Also Du und Du und Du und ich. Mein Empfinden ist immer: Wir sollten aufeinander Acht geben und grundsätzlich keinem etwas Schlechtes wollen (egal, ob wir jemanden jetzt ganz arg sympathisch finden oder eher nicht so). Das habe ich tatsächlich von meiner Mama so gelernt. Ich lebe deshalb gerne nach dem Motto: Was Du nicht willst, das man Dir tu, das füg auch keinem andern zu. Darüber hinaus, finde ich es schön, wenn wir alle uns jeden Tag gegenseitig bereichern. Da reichen oft ganz kleine Dinge wie z. B. "Gesundheit" sagen, wenn jemand anders geniest hat (auch wenn Knigge das mal verworfen hat) oder ihm/ihr einfach nur freundlichkeithalber ein Taschentuch zu reichen.

Wieso kommen mir solche Gedanken oft auf dem Weg zur Arbeit? Weil ich gerne beobachte und das "um mich herum" gerne wahrnehme. Dabei nehme ich oft viele wunderschöne Dinge wahr (meistens zwischen Menschen, die sich kennen), aber sehr oft leider auch ganz Unschöne (meistens zwischen Menschen, die einander unbekannt sind). Gestern war mal wieder einer dieser Tage, wo ich tatsächlich nur sehr wenig Schönes gesehen habe (deshalb "ploppten" diese Gedanken bei mir wieder hoch).

Und was habe ich gesehen/gedacht?

• Auf den Boden spucken und den Müll einfach so auf den Boden werfen, ohne Gedanken an und Respekt für den, der es wieder wegmachen muss (mal davon abgesehen, dass die Reinigung von den Geldern aller gezahlt wird).
• Den Müll tatsächlich in den Mülleimer schmeißen, aaaber: Daneben steht gut erkenntlich ein älterer Herr, ein Flaschensammler, der gerade dabei war, das Abfallbehältnis nach Pfandflaschen zu durchsuchen. Derjenige, der seinen Müll entsorgte, hat eine Pfandflasche entsorgt. Hätte er diese nicht dem Flaschensammler in die Hand geben können? Dieser hätte sich als Mensch möglicherweise wahrgenommen gefühlt und das hätte ihm möglicherweise auch ein "kleines, schönes Tageserlebnis" geschenkt.
• Drängeln und Schubsen beim Einsteigen in den Zug. Ein Mann tritt gegen den Gehwagen einer alten Dame, so dass diese fast hinfällt (habe sie noch halten können). Hauptsache der Erste sein - hauptsache ich. Irgendwie widerwärtig ...
• Füße (mitsamt Schuhen) auf den Sitz legen, ohne daran zu denken, dass andere da hinterher ja auch noch sitzen möchten. Wenn man (in nettem Ton) darum bittet, das zu unterlassen, wird man von der Seite angeblökt, als wäre man tatsächlich nicht im Recht mit seiner Bitte.
• So viele Menschen, die nur noch auf ihr Smartphone starren und ansonsten nichts mehr wahrnehmen.
• Immer mehr Graffiti an öffentlichen und privaten Wänden, obwohl doch jedem wenigstens einigermaßen denkenden Menschen klar sein muss, dass die Entferung unser aller Geld kostet (öffentlicher Raum) oder auch Kraft und Nerven (z. B. wenn die Schmiererei auf einem Privathaus landet und der Besitzer gar nicht das Geld hat, diese wieder entfernen zu lassen).
Vor mir beim Bäcker: Eine Frau, die zur Verkäuferin weder Bitte noch Danke sagt, geschweige denn, dass sie ihr beim Abschied einen schönen Tag wünscht.

Irgendwie hat mich all das bedrückt und so schreibe ich es mir hier von der Seele. Was denkt ihr zu dem Thema?

Ich möchte mit diesem Thread übrigens nicht sagen: Früher war alles besser. Das wäre nicht richtig. Gesellschaften verändern sich - Alles fließt. Das ist oft auch gut und richtig so.

Ich möchte eher darauf hinaus, was diese Veränderungen mit der Gesellschaft und mit jedem einzelnen von uns machen: Was löst das für Gefühle aus? Wäre es bei aller Veränderung nicht gut, gewisse Werte weiterhin aufrecht zu erhalten?

Hier tummelt sich ein buntes Bild unserer Gesellschaft. Alle Altersklassen, viele Nationen und Kulturen, Männlein wie Weiblein. Ich bin deshalb gespannt von dem Bild und den Gedanken, das/die ihr euch hierzu jeden Tag so macht. Vielleicht gibt es ja auch jemanden, der so oft von seinen Mitmenschen (fremden und bekannten) enttäuscht worden ist, dass er mittlerweile lieber mehr auf sich guckt?

  • Wie übernehmt ihr Verantwortung für die Gesellschaft und wirkt positiv auf sie ein?

Ich freue mich auf vielfältigen Gedankenaustauch und möchte zum Schluss noch einmal darum bitten: Seid in diesem Thread nett zueinander. Vielen Dank *danke*!

Liebe Grüße

Tie_me
****i2 Mann
11.399 Beiträge
JOY-Angels 
Die aufgelisteten Bebachtungen sind aber ein stark vereinfachtes Bild der Gesellschaft. Bei einer solchen Diskussion gibt es meiner Meinung nach zwei Dinge, die gerne übersehen werden.

Einerseits ist das Ausblenden der positiven Seiten der Gesellschaft ziemlich oft zu beobachten. Ich denke, die moderne Gesellschaft hat sehr viele Vorteile gegenüber anderen, vergangenen Gesellschaftsmodellen. Wir müssen uns also unbedingt vor Augen halten, dass viele Dinge, die heute vollkommen normal und selbstverständlich für uns sind, im Grunde das Resultat vieler positiver Entwicklungen der letzten Jahrzehnte ist. Dass man sich vor 50 Jahren das, was wir heute haben, nicht hätte vorstellen können. Wir befinden uns also auf einem echt hohen Niveau des Nörgelns.

Dann wird auch oft zu vorschnell von einem augenscheinlich falschen Verhalten auf Vorsatz geschlossen. Allerdings ist genau das doch das Verhalten, das du kritisierst: wir urteilen oberflächlich über andere Menschen und ziehen vorschnell Schlüsse.

Zur Veranschaulichung eines deiner Beispiele, das mich direkt betrifft. Dass ich im Zug immer am Laptop bin, hängt schlicht damit zusammen, dass ich im Zug arbeite und nur dadurch zu einer vernünftigen Zeit auch wieder Feierabend machen kann. Es sind halt einfach schlechte Zugverbindungen zu meinem Arbeitsort. Ja, ich weiss, dass ich das durch einen Umzug ändern könnte und das werde ich auch tun. Aber manchmal hat man halt nicht sofort die finanziellen Mittel, um das zu bewerkstelligen. Dass beim Einsteigen Kinderwagen umgestossen werden, halte ich natürlich auch für falsch und etwas gucken sollte man schon. Nur weisst du ja nicht, ob diese Person vielleicht auch einfach eine Behinderung hatte und das gar nicht bemerkt hat? Oder vielleicht hat die Person auch Platzangst beim Einsteigen und ist unbewusst geflüchtet?

Ich will deine Beispiele sicher nicht schönreden. Selbstverständlich haben wir in unserer Gesellschaft viele Fehler, woran wir arbeiten sollten. Nur: wer bestimmt denn, was ein Fehler ist? Ist es wirklich falsch, im Zug am Handy zu sitzen? Habe ich eine Verpflichtung, mit meinen Mitmenschen im Zug in Kontakt zu treten? Darf ich mich nicht auch einfach meinem eigenen Spass widmen, wenn ich schon eine anstrengende Zugfahrt auf mich nehme, um wen zu besuchen? Und warum hat mein Sitznachbar einen höheren Stellenwert, als ein guter Freund, der mich gerade per Whatsapp um Rat fragt?

Die Philosophen befassen sich schon seit es sie gibt auch mit solchen Fragen. Es ist gewiss kein modernes Phänomen, dass sich andere Menschen "unmöglich" benehmen. Differenzen wird es aber immer geben, solange wir die kulturelle Vielfalt und Individualität der Menschen grossschreiben - wie es in einer freiheitlichen Demokratie eben sein sollte. Ich denke, eine Mischung aus Toleranz und Zivilcourage ist da ein erstrebenswertes Ziel.
*******Yes Frau
40 Beiträge
Wie übernehmt ihr Verantwortung für die Gesellschaft und wirkt positiv auf sie ein?

Vielleicht kennt ihr den Gedanken des "random act of kindness"? Zu deutsch in etwa so etwas wie Zufällige Hilfsbereitschaft oder die gute Tat für Fremde. *g*

Das ist etwas das ich mir versucht habe anzugewöhnen. Simples Beispiel aus der letzten Vergangeneit: Eine ältere Dame fragte mich danach, ob ich ihr sagen könnte wo der nächste Briefkasten wäre. Wusste ich. Sah aber auch, dass die Dame mit dem Rollator da nicht so ganz gut hinkommen würde. Sie müsste Straßenbahnschienen überqueren. Ich habe ihr also angeboten den Brief flugs selbst schnell einzuwerfen.

Sie war sehr dankbar, für mich war es kein Aufwand und ich habe mir angewöhnt da etwas mein eigenes Bewusstsein zu schärfen.
Danke ...
... für die bereits jetzt gegebenen Antworten.

Dass Du der alten Dame den Brief eingeworfen hast, finde ich wirklich toll. Das war sicherlich ein schönes Erlebnis für diese Frau, dass sie gerne weitererzählt.

Grundsätzlich möchte ich noch ergänzend hinzufügen: Mit meinem Thread möchte ich niemanden angreifen. Bitte nicht so verstehen. Ich will mit meinem Thread auch kein Gesellschaftsbild zeichnen, sondern es war einfach das, was ich gestern so erlebt habe und was ich mit euch teilen wollte.

Ich finde es schön, wenn das hier kein Mecker-Thread wird, sondern einer, wo auch schöne Dinge, die einem widerfahren sind, erwähnt werden können (wurde ja auch bereits gemacht, wofür ich sehr dankbar bin).

Und wie ich ja auch geschrieben habe: Gesellschaftlicher Wandel ist auch richtig und wichtig und ich sehe jeden Tag viele schöne Dinge. Und es erfüllt mich dann mit großer Dankbarkeit, dass ich sie miterleben darf. Aber manchmal gibt es halt auch so Tage, da scheinen die "doofen" Erlebnisse zu überwiegen. Und dann fragt man sich: Muss das denn sein? War das nicht mal anders?

Solche Gedanken sind wohl ziemlich normal und ich glaube, mit solchen Gedanken bin ich auch nicht allein. Und deshalb habe ich diesen Thread eröffnet. Als Platz, wo jeder seine eigenen Gedanken & Gefühle zur Thematik schreiben kann.

Meine Überschrift war übrigens ursprünglich eine andere (war keine Fragestellung) - ist nur vom Joy-Team thematisch ein bisschen abgewandelt worden (was für mich auch ok war). Aber deshalb: Bitte eher meinen Eröffnungstext lesen, anstatt die Fragestellung zu wörtlich zu nehmen oder als Auffforderung oder Affront anzusehen.

UND AUCH WEITERHIN GILT: DANKE FÜR EURE BEITRÄGE!

Alles Liebe

Tie_me (die "Sie" des Profils)
Warum sollten wir Verantwortung für andere übernehmen
Wir haben doch genug damit zu tun unseren Eigenem Ego Trip zu befriedigen
Hip sein kostet Zeit und Geld,sorry das ist für mich,da brauch ich doch niemanden dran Teil haben lassen
wir sind doch nicht mehr im Mittelalter ,wo ein überleben Allein nicht Möglich war,Nö wir schaffen das ganz allein.und wers nicht auf die Kette bekommt,der hat was falsch gemacht,
Frag mal ob schon jemand der Hier angemeldet ist jemals wirklich Hunger hatte über Tage,warum also acht geben und das zu schätzen lernen,es kann doch jederzeit das was man braucht neu gekauft werden
Kurzum uns geht es einfach zu gut!
gut viele denken jetzt mir nicht
Kommt darauf an,Früher hat die ganze Familie um einen Fernseher gesessen,wie viele Geräte gibt es Heute pro Kopf,Früher wurde ein Auto gefahren bis es tot war,Heute wird ein Auto nach 8 Jahren verscherbelt
und wie viele gibt es Pro Kopf in einem Haushalt?
Kurzum wir sind jetzt 2 Generationen ohne Krieg,das gab es noch nie hier in Mitteleuropa
Da kann einem schon mal leicht der Blick für für dinge verlieren die Menschlichkeit einfach ausmachen
Und man kann nur beten das das so bleibt,denn um wieder etwas aufzubauen fehlt mittlerweile den meisten alles zu,Verblödung durch zuviel Luxus nenne ich das mal.
**********_Lisa Paar
1.302 Beiträge
Seelenhänger4
Du bist ein klasse Beispiel.....Die Gesellschaft ist mir scheiss egal....Wer fragt mich denn ....zurecht keiner .... Frage nicht was der Staat für Dich tut sondern was kannst Du für den Staat tuen.....Kennedy.....Gibt einfach mal mehr als Du bekommst und verlange nichts dafür. ....Und in der Tat es war früher eindeutig besser.....!!!
********sign Frau
6.855 Beiträge
Also gehst du rücksichtslos durch deinen Tag, https://www.joyclub.de/my/3150829.seelenfaenger4.html?

*********nger4:
Frag mal ob schon jemand der Hier angemeldet ist jemals wirklich Hunger hatte über Tage

Hier! *meld* Wir haben oft tagelang nichts zu essen. Das ist halt so, wenn man als Rentner auf Sozialhilfeniveau herunter gerechnet wird. Geholfen hat uns noch keiner.... auch nicht gefragt, ob... Manchmal bekommen wir Futterspenden für unsere Katzen.

Zur Tafel kommen wir nicht, weil wir weder ein Auto haben noch das Geld für die Öffis (4x umsteigen). Aber wir haben wenigstens nicht den Blick für Menschlichkeit verloren und helfen, wo wir können. Zwar nicht mit Geld oder Essen, aber mit Hilfestellung in der Nachbarschaft.
**********_Lisa Paar
1.302 Beiträge
Seelenhänger4
......sorry Du scheinst noch nicht mal Kohle für diese SEITE zu haben......Also verurteile oder Urteile über Menschen die Hunger haben und hier sind....
@*******und lisa
Gut Ich werde *ironie*nächstes mal kennzeichnen denn ich wüsste nicht das du weißt was und in welchen Umfang ich etwas für andere tue

@**s muss mann tun das Rente auf Sozialniveau runtergerechnet wird?
und Hungern dann alle Sozi Empfänger Tagelang?
Ich kenne einige Frührentner mit Leistungsbezug auf Sozialniveau
große sprünge machen die nicht klar,aber Hungern tun die auch nicht
Silberhund
Ich denke nicht das Du im entferntesten verstanden hast was Ich wie geschrieben habe.
und vielleicht ist es mir ja wichtiger die 24.90 im Monat die diese Seite kostet Gemeinnützigen Zwecken zukommen zu lassen,als sie für die Jagd nach Frischfleisch auszugeben
und weil ich so ein Soziales Kerlchen bin verzichte ich sogar dadurch auf Rabatte bei Diversen Veranstaltungen die Ich regelmäßig besuche

@***my Gleiches was den ersten Teil betrifft auch für Dich,bitte genau lesen
Ich
sehe es wie Seelenfänger.

Uns - damit schließe ich mich absolut ein - geht es viel zu gut. Wir jammern und meckern auf hohem Niveau.

Ich habe an Heiligabend 2016 auf einer Weihnachtsfeier für Wohnungslose geholfen....da weiß man wieder wie gut man selber es hat.

Ich arbeite 1 x wöchentlich ein paar Stunden in einer Küche für Bedürftige.
Auch da werde ich immer daran erinnert, wie gut ich es habe.

Mir geht dieses ständige Gemecker über Alles und Jenes so auf den Nerv...an Allem sind Andere oder auch der Staat schuld.

ich bemühe mich zu helfen, wo ich kann...und sei es 'nur' eine Kleinigkeit.....aber ich rechne nicht auf oder frage, was ich dafür bekomme.

Mich ärgert es, wenn immer geschrien wird, das Alles so ungerecht ist....ja, mit Sicherheit gibt es viel Ungerechtigkeit, aber das wird sich nicht ändern, indem man 'gleichgültig' Anderen gegenüber wird.
Ach so....noch als Nachsatz...jeder sieht nur noch sich selber.

Wenn Müll weggeworfen wird, na ja, irgendjemand nach mir räumt schon auf usw usw.

Warum das so ist, das wüsste ich allerdings auch gerne.
****54 Mann
3.574 Beiträge
Ich finde die Idee des Rechtsstaates und das vor Gericht Alle gleich sind ganz tolle Ideale, denen wir uns hier und jetzt schon sehr gut angenähert haben. Hier und jetzt - denn anderswo ist es schlechter und der künftige Kurs ist nicht sicher.

Aber ich habe dann doch mit vielen Aspekten unserer Verfasstheit meine Schwierigkeiten und finde schon den Gedanken, dass dieses "unsere" jene Alle seien, die vor Gericht Alle gleich seien problematisch. Sind wir denn schon so weit, dass eine Volksgemeinschaftsideologie unkritisch ist, weil sie alle Völker der Erde umfasst?

Wir sitzen Alle in einen Boot!
Auch der Penner, den Schicksalsschläge in den Suff getrieben habe?
Auch die im Mittelmeer, die nur ein leckes Holzboot erwischt haben?
Da heißt es dann schnell: Das Boot ist voll.

Und das kann ich unakzeptabel finden - aber auch nachvollziehen.
Denn diese ALLE und auch DIE Gesellschaft, die mit mir die Farbe ihres Passes teilt sind nicht die Gruppe, der gegenüber ich mich tatsächlich emotional verantwortlich fühle. So verkopft bin ich dann doch nicht. Als mein Umfeld sehe ich dann doch die Menschen, denen ich in der ein- oder anderen Kommunikationsform tatsächlich begegnen kann (gerne auch per mobile oder hier in der virtuellen Welt).
Und dann muss ich konstatieren, dass ich in einer viel kleineren Gesellschaft lebe. Hätte ich keine Kinder und also keine Zukunft über mein eigenes Wirken hinaus - vielleicht ginge mir auch mein CO2-Fussabdruck , peak oil usw nicht nahe. Aber am Kinderwagen fass ich weiterhin ungefragt an, denn da bietet sich eine reale Begegnung. Und die Unbekannte, die mir auf ihr Handy starrend entgegen kommt, finde ich doch nur deswegen so ätzend, weil sie mir sogar die minimale Begegnung beim Ausweichmanöver auf den Bürgersteig verweigert.
DIE Gesellschaft? Wer soll das sein? Bin ich da eingeladen?
Jeder sieht nur sich selbst? Nein, bestimmt nicht nicht. Aber Die Gesellschaft ist tatsächlich ne Nummer zu groß für mein kleines Herz.
****a_2 Frau
231 Beiträge
Wie ich Verantwortung für die Gesellschaft übernehme? Wie hier schon die Bemerkung fiel...für mich klingt das auch zu groß. Aber ich übernehme die Verantwortung für mich selber.

Ich lebe das einfach...
Einen anderen Menschen kann ich nicht ändern..kann niemanden dazu zwingen, anderen zu helfen.
Ich kann das nur selber machen..es vorleben.
Und es macht mir einfach Spaß, freundlich zu sein..ein nettes Wort mit der Kellnerin zu wechseln..mich zu bedanken, wenn sie abräumt, den Blick also für Kleinigkeiten zu haben. Ich glaube ein bisschen daran, dass meine Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft, die ich gebe, der- oder diejenige dann vielleicht weitergibt.
Meinen Kindern lebe ich es vor, bedanke mich bei ihnen, wenn sie mir helfen. Sie sehen, dass ich Ungerechtigkeiten im Alltag nicht zulasse, wenn die Situation zufällig so ist...zB wenn wir an einer Kindergruppe vorbeigehen und ein Mädchen auf die Strasse geschubst wurde..selbstverständlich sehen sie mich da handeln..sie wissen, warum man unterwegs Pfandflaschen NEBEN einen Abfalleimer stellt und so viele Dinge mehr.

Ich sehe auch viele Dinge, die nicht in Ordnung sind. Aber ich gebe meine Energie eher in die Dinge, die ICH selber verbessern kann als mich über Sachen aufzuregen, wo meine Handlungsmöglichkeit begrenzt ist. Meiner Ansicht nach liegt im alleinigen guten Handeln der einzig gangbare Weg.

Sry wenn es vielleicht für manche nach Gutmenschentum klingt, aber das ist mir egal, ich mach das einfach so.
👍🏻👍🏻👍🏻👍🏻toll beschrieben!
Toller EP *top*
Und ziemlich genau auf den Punkt gebracht.
Mir stossen auch noch etliche Beispiele wie deine auf.
Den Blick für die Gemeinschaft haben viele genauso verloren wie Verantwortung für andere übernehmen.
Das fängt bei kleinen Gesten, wie Tür aufhalten an und hört bei Zivilcourage auf.
Woran es liegt, dass der Egoismus so zugenommen hat, weiß ich leider nicht.
Seelenfänger hat es schon gut beschrieben, auch wenn die Ironie nicht von jedem verstanden wurde *zwinker*
Die Verrohung
der Gesellschaft ist dem globalen Marktfundamentalismus geschuldet. Wenn in einer Gesellschaft nur noch der Erfolg in Form von materieller Bereicherung zählt, bleibt keine Zeit mehr für den Blick auf das Wesentliche. Im Neoliberalismus werden Menschen nur noch als am Markt verwertbarer Rohstoff gehandelt. Eingeteilt von Profitabel bis Wertlos (Abfall). Die Abfälle werden dann in Obhut des Staates gegeben, dafür zahlt man schließlich Steuern. Und mal ehrlich, wer möchte schon gerne solcher Abfall sein. Deswegen Ellenbogen hoch und kräftig austeilen. Mitmenschlichkeit ist was Weicheier und Loser, außer natürlich, es lässt sich damit im Sinne der radikalen Märkte gutes Geld verdienen.
Ich kann die Welt nicht retten. Aber ich kann mein Leben so führen, dass ich versuche, Menschen in meinem Umfeld zugewandt zu sein, sie zu unterstützen und ihnen mit Respekt, Wertschätzung und Ehrlichkeit zu begegnen.

Ich habe mich schon immer ehrenamtlich engagiert, und tue es heute noch. Und auch, wenn allgemein immer auf "die Gesellschaft" geschimpft wird - ich kenne sehr, sehr viele Menschen, die das ebenfalls mit viel Begeisterung und Engagement tun.

Es beginnt immer bei mir. Ich entscheide, wie ich lebe, mich anderen gegenüber verhalte, welche Werte und Ideale meinem Denken und Handeln zugrunde liegen und wie ich das in meinem Leben umsetze.

Wie gesagt, die Welt rette ich so sicher nicht. Aber ganz falsch liege ich sicher auch nicht, wenn ich auch mal etwas für andere tue, ohne eine Gegenleistung zu erwarten.
Du...Ich...
Lebe DEIN Leben..
Gestalte DU es so, wie DU es möchtest...
Erstellen DU Deine Timeline und lasse ALLE an DEINEM Leben teilhaben...
DU kannst jetzt...
Für DICH das Beste...

ICH will so sein, wie...
ICH bin, weil andere es auch sind...
ICH möchte gemocht werden...
ICH bin beliebt...
ICH sehr das an Likes im Net für mich..
ICH bin toll, weil ich mich mit Gleichgesinnten treffe
..
Die Menschen werden längst über das Marketing im Ego erzogen, weil eine Gruppe, Menschen über das Ego hinaus, nur noch dazu dienen, Bestätigung zu bekommen.
Gehört man nicht zur Gruppe so Denkender, sucht statt dem like-Button nach dem dislike-Knopf, ist man falsch.

Die Menschen möchten nicht mit negativen Dingen konfrontiert werden...möchten es verdrängen...wenn machbar, verbieten.

Ihr Leben richten sie entsprechend aus...behandeln andere Menschen entsprechend, gucken auf sie herab, wenn sie nicht ihren Träumen und Idealen entsprechen und werden geradezu erzogen in der Gesellschaft, das persönliche Ich zu verdrängen.
Da interessiert es nicht, wenn alte Leute stehen im Bus, wenn andere durch die Tür wollen oder der Nächste mit hilfesuchenden Blick um sich guckt.
Unfallopfer sterben, weil sie im Straßengraben als potentielle Kriminelle auf Raubtour angesehen werden...

Das sieht niemand, wird nicht gelikt....bringt mir nichts.

Im Net wird oft nur durchweg Positives selbst bei Diskussionen vorgeschrieben. Traumwelt per Verordnung.

Das ist nicht meine Welt, in der ich mich wohlfühle.
Meine Realität sieht anders aus.
Ohne Teamarbeit oder simple Kommunikation und ein Stückchen Selbstlosigkeit funktioniert
sie nicht bei mir.
*******rlin Mann
1.934 Beiträge
Sich einander helfen tun mehr Menschen als man denkt. Man sieht es nur nicht.

Anders sieht es beim Punkt "Benehmen" aus.
Es trägt eine große Ironie in sich, dass sich heute oft die beschweren, die den ganzen Mist bei ihren Kindern verbockt haben.
Es ist leider MEINE Generation, die ihre Kinder vorneweg laufen ließen, während links und rechts das Bonbonpapier entsorgt wird. Ohne jegliche Ansprache.
Es ist MEINE Generation, die jegliche Sitte bei ihren Kindern über Bord warfen und eine Freie Erziehung ohne Vorschriften bevorzugte.
Jetzt im "Alter" stellen wir fest, dass wir von unseren eigenen Kindern mit dem Fahrrad über den Haufen gekarrt, oder vom Fußweg geklingelt werden.

Dennoch, im Gesamten funktioniert das alles noch ganz gut. Wäre es anders, gäbe es hier nur Mord un Totschlag. Und es gibt Hoffnung. Meist wird eine Generation übersprungen und dann erinnert man sich wieder an die Gebräuche der Vorfahren.
****54 Mann
3.574 Beiträge
********herz:
Ich kann die Welt nicht retten.
Aber ich kann meinen Teil dazu beitragen - also meinen Teil an einer guten Zukunft für dieses mir viel zu große Gemeinwesen, über den antizipatorischen Ansatz, über das Vorleben solidarischer Werte im persönlichen Umfeld hinaus.

Aber ich bin dann doch so ernüchtert, das ich dies gegen Geld tue.
Indem ich einen entsprechenden Beruf ausübe. Ich muss meine Seele nicht verkaufen und leben dafür damit, dass ich weniger verkaufe als andere also auch weniger verdiene als andere. So what?

OK, gelegentlich zieht es mich neben dem mini-Paket Windenergie-Aktien dann doch noch auf eine Antifa-Demo, nach Gorleben oder in den Hambacher Forst. Das aber wurde zugegeben durch meinen Kinder wieder reaktiviert, die in ihrem ungestümen Gestaltungswillen und Gerechtigkeitsempfinden sowieso nicht zu bremsen waren. (Alles haben wir offenbar nicht falsch gemacht *zwinker* )
Anfänglich ging es mir bei dieser Begleitung aber vornehmlich darum, ihnen eine vorsichtige Situationseinschätzung beizubringen ohne dass sie selbst erst die Erfahrung sammeln müssen, dass einem die eigenen Schädeldecke doch recht nahe ist und nicht jede Begegnung mit der entfesselten Staatsmacht oder Nazi-Horden strategisch geschickt ist.

Das würde ich dann doch als meinen Rest von Verantwortungsübernahme für dieses Gemeinwesen Deutschland-AG bezeichnen, während der gesittete Umgang im Alltag eigentlich trivial ist und ich auch damit leben kann, dass es nun mal Parallelgesellschaften gibt, die mich nicht dabei haben wollen. Man will sich ja nicht aufdrängen.

Wir müssten also m.M. zwei klar unterschiedene Diskussionen führen: Verantwortung für DIE Gesellschaft vs. Verantwortung im Umfeld. Und dabei gibt es nicht nur ganz unterschiedliche Handlungsoptionen sondern vor allem ganz unterschiedliche Zielrichtungen.
@Gypsy Lady
Viele haben die Verantwortung für die Gesellschaft verloren,Da gebe ich dir recht
woher das kommt
Wahrscheinlich daher das sie die Verantwortung für sich selbst noch nicht mal tragen können
wie ich hier aus Profilen und deren Bildern entnehmen kann.
*******elb Frau
715 Beiträge
Ich
kann die Welt auch nicht retten, aber

ich kann versuchen den Menschen in meinem Umfeld oder im Job soweit zu helfen und Empathie zu zeigen und sie zum Lächeln zu bringen oder ihnen ein wenig Licht in den Tag zu bringen.
Ein kleines Stück in der so großen Welt.....

Unsere Gesellschaft ist das Motto Auge um Auge, Zahn um Zahn und die Sporen an den Ellenbogen ausfahren. Geld regiert die Welt und auch die Gedanken, immer höher, schneller und weiter!
Die Unterstützung der Medien ist der Politik sicher. Die Menschen ablenken und auch versuchen dumm zu machen.

Wir können nur versuchen unseren unmittelbaren Mitmenschen oder Kindern die Augen zu öffnen und ihnen Empathie und Werte vermitteln die sie weitergeben können.

Von mir vielleicht ein wenig "blauäugig" gedacht, aber dies kann ich tun und wenn es viele tun, wird es vielleicht ein wenig besser!
@Sonnengelb
Danke, genauso ist es!
******376 Frau
1.394 Beiträge
finde das Thema ziemlich weit gefächert… Also eigentlich müsste man daraus mehrere Themen machen und nur halbwegs adäquat antworten zu können.

Aber ich Versuchs mal: ich habe einen sozialen Beruf, der sehr viel von dir fordert und in dem ich Verantwortung für unglaublich viele Menschen übernehmen. Das ist Aspekt eins. Aspekt zwei ist, dass ich drei Kinder habe und diese zu sozialen Menschen erziehe. Kürzlich wurde ich von einem meiner sechsjährigen Söhne gefragt, warum eigentlich immer nur wir uns für etwas bedanken, höflich sind, den anderen den Vortritt lassen, helfen ... Ist in unserer Gesellschaft ab und an echt schwer zu erklären. Trotzdem kam es bei meinen Kindern offenbar irgendwie an, wenn ich ihr Verhalten so im Allgemeinen beobachte.

So übernehme ich Verantwortung, was ich nicht tue ist wirklich ehrenamtlich tätig zu sein (abgesehen mal von sowas wie Elternbeirat und Bezug der Kinder in der Kirche) . Ich helfe auch aktiv keine Nachbarn oder in die Küche Flüchtlinge oder so etwas. Ansonsten verhalte ich mich einfach adäquat, höflich, nach Knigge, sozial...
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