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Fehlende körperliche Nähe in der Beziehung

****dat Frau
3.554 Beiträge
Themenersteller 
Fehlende körperliche Nähe in der Beziehung
Ich hatte gestern ein intensives Gespräch mit meinem Mann.
Seit Jahren ist das Thema gemeinsame Sexualität und körperliche Nähe der große Knackpunkt bei uns. Unsere Sexualität hat sich in zwanzig Jahren Ehe gegensätzlich entwickelt, daran brauchen wir nicht mehr schrauben und haben in der Polyamorie auch eine Lösung gefunden, mit der wir leben können.
Aber es gibt ja auch andere Möglichkeiten, sich körperlich nahe zu sein. Sei es über das Fesseln mit Seilen, Tantra, Streicheln oder einfach nackt und eng umschlungen nebeneinander zu liegen.

Aber: Er kann mir diese Nähe nicht von sich aus geben, weil er Angst vor Zurückweisung und „etwas falsch zu machen“ hat.
Wir sind inzwischen in einer Spirale gefangen, wo wir beide nicht mehr rauskommen: Ich bitte ihn um Körperkontakt (sehr explizit, freundlich und auffordernd) und sende kurze Zeit später unbewusst widersprüchliche, weil distanzierte Signale, denn ich weiß, dass er sich wieder nicht überwinden kann und mir das weh tun wird.

Ich bin Single in einer Ehe. Und mein Selbstwertgefühl ist über die Jahre auf Teppichbodenkante geschrumpft.

Ich habe gestern zum ersten Mal die Verantwortung abgelehnt. Dieses ständige „Ich weiß, ich muss mich ändern, ich werde daran arbeiten.“, verbunden mit der ausgesprochenen Erwartung, dass ich dann in ferner Zukunft noch bereit für Körperlichkeiten bin, hat mir nämlich die Jahre zuvor immer das Genick gebrochen. Wie bei einem Alkoholiker habe ich darauf vertraut, dass er das Thema auch angeht - in welcher Form auch immer. Ich war zu Gesprächen bereit, habe gewartet.
Einmal gab es den halbherzige Versuch einer Therapie, die er aber abbrach.
Wenn ich dann irgendwann wieder erwähnte, dass mir Körperkontakt über die liebevoll-flüchtigen Berührungen im Alltag hinaus fehlen, erstarrte er wieder, war beschämt, versprach aber: Das machen wir, auf jeden Fall. Und wieder empfand ich mich bedürftig und ausgehungert und bettelnd. Und wartete.

Mehr als: „Ich möchte eine Tantramassage von dir.“, „Ich möchte, dass du mich fesselst.“ kann ich nicht einfordern. Ich kann ihn schließlich nicht zwingen, mich zu berühren. An Wissen mangelt es nicht: Ich habe mit ihm Tantrakurse absolviert, ich weiß, dass er wirklich fesseln kann.
Aber nicht mit mir.
Es tut so weh. Ich weiß, dass er das mit seiner Freundin kann und es bricht mir das Herz.

Nun ist eben vorgestern der Punkt gewesen, wo ich beschloss, dass es genug ist. Dass ich damit aufhören muss.
Ich will mich nicht von ihm trennen, denn ich liebe ihn. Aber er wird mir meine Bedürfnisse nicht erfüllen.

Natürlich ist das mit ein Grund, warum ich nach einem anderen Mann suche: Neben meiner Neigung, neben meiner unerfüllten „ganz normalen“ Sexualität fehlt mir schlicht ein warmer Körper, der mich umhüllt. Aber so lange ich das krude Ding mit meinem Mann am Laufen habe, dieses ständige Spiel zwischen Sehnsucht und Ablehnung, hat wohl kein anderer Mann eine Chance.

Wir haben - nach einem letzten, gescheiterten Versuch von mir - also geredet und ich schätze, ein Teil von ihm ist froh, dass er nun von dieser Last befreit ist. Natürlich gab es wieder die Versicherung, dass er sich endlich seiner Angst stellen wird und ob ich denn eine Chance sehe, dass wir es dann wieder miteinander versuchen wollen. Und natürlich wirbelte wieder die Hoffnung in mir auf, dieses unnütze Ding und ich musste mich so sehr zusammenreißen, ihn nicht einfach in den Arm zu nehmen und „Ja, alles wird gut.“ zu murmeln.
Nein. Ich möchte nicht mehr auf eine vage Hoffnung hin warten und ich bin auch nicht mehr bereit, sein Problem zu meinem zu machen.

Nun weine ich und trauere etwas hinterher, was ich seit mindestens zehn Jahren nicht mehr, bzw. nur sporadisch hatte. Wie bei jeder Trauer kreischt alles in mir: „Warum geht das nicht?! Ich will aber!“. Aber ich muss mich dem stellen, wenn ich mich selbst nicht weiter falsch konditionieren will. Ich bin jetzt schon verkorkst.

Bitte entschuldigt den langen Text, aber ich möchte vermeiden, dass mein Mann schlecht da steht und versuche deshalb, die Situation möglichst gut zu erklären. Ich bin ihm nicht böse, er macht das ja nicht mit Absicht und ich sehe, dass ich selbst zu diesem Problem beigetragen habe.

Ich möchte bitte keine Tipps, keine „virtuelle Paartherapie“.

Aber ich möchte mich austauschen, über Bedürftigkeit, Ängste und was es mit einem macht, das zu erleben. Wie geht man damit um, egal auf welcher Seite man sich befindet? Wann muss man die Reißleine ziehen und wie sieht das aus?
Ich weiß, dass sich hier einige Mitglieder mit ähnlichen Problemen rumschlagen, wahrscheinlich sind es eher Männer, die das kennen.

Was habt ihr erlebt?

LG
******ird Frau
1.296 Beiträge
Ich habe mit Absicht kein "Danke" geklickt. Ein jemand gefällt dein Beitrag wäre falsch am Platz.

Zitat von ****dat:
Aber ich möchte mich austauschen, über Bedürftigkeit, Ängste und was es mit einem macht, das zu erleben. Wie geht man damit um, egal auf welcher Seite man sich befindet? Wann muss man die Reißleine ziehen und wie sieht das aus?
Ich weiß, dass sich hier einige Mitglieder mit ähnlichen Problemen rumschlagen, wahrscheinlich sind es eher Männer, die das kennen.

Was habt ihr erlebt?

LG

Ich kenne sowas von meiner letzten Beziehung.
Ich kenne das sehr gut wenn man in so einer Spirale festhängt nur zu gut.
Ich kenne das, sich selbst Vorwürfe machen ohne Ende... Ein Gefühl schwankend zwischen Resignation und Frust (auch und vor allem über sich selbst)

Ich war in dem Fall dann eher auf der anderen Seite. Mein Gegenüber hat Nähe eingefordert die ich nicht geben konnte.
In meinem Fall wusste ich im Grunde sehr genau wie diese Abwärtsspirale angefangen hat, hab es aber nicht ernst genommen, dachte "wird schon wieder"... Nur wenn sich das erstmal festgefahren hat, ist es schwierig.
In meinem Fall hat es mit einer Trennung meinerseits geendet. Der Entschluss zur Trennung hat sich aber ca ein Jahr lang gezogen bei mir. Auf jeden Fall hatte ich sehr lange bereits vor der Trennung mit meinem Gewissen zu kämpfen.

Hab da keine "Lösung". Fühle dich trotzdem gedrückt von mir.

Edit: das einzige was ich daraus gelernt habe, Konflikte (egal wie klein sie sein mögen) ansprechen und absolute Ehrlichkeit (auch mir selbst gegenüber), damit auch vermeintliche Kleinigkeiten nicht schwelen und zu größeren werden.
Ich weiß das hilft jetzt nicht weiter *snief*
******ane Frau
753 Beiträge
Hallo @****dat,

Es sind nicht nur die Männer. Es ist immer der Teil, der bedürftiger ist, sehnsüchtiger.

Ich kenne eine ähnliche Situation, bei mir ist sie jetzt Jahre her. Abgelehnt zu werden in meiner Bedürftigkeit, in meinem Wesen, bei mir war es neben einer allgemeinen Abwesenheit und Kälte noch meine Bisexualität, mit der er nicht leben konnte. Nicht gewollt zu sein, wie man ist, das schmerzt erst und dann betäubt es. Es gibt viele dieser Betäubten, auf dieser Plattform sind sie sichtbar.

Was mir aufgefallen ist, du formuliert, wie ich es formuliert hätte: ich habe ihm beigebracht, wie man massiert, wie man fesselt. Ich habe die Erfahrung gemacht, je mehr man/frau den Partner zum Jagen trägt, desto weniger Chancen gibt es für einen gemeinsamen Neuanfang. Wenn die Motivation nicht intrinsisch ist, bleibt das Ungleichgewicht und verstärkt sich.

Wir hatten viele Anläufe in unserem Ringen und die Beziehung ist gescheitert. Aber es ist für mich ein Trost, wenigstens zu wissen, warum sie gescheitert ist, worin unsere Unvereinbarkeit lag. So kann ich ihn leichter ziehen lassen.

Das wäre auch mein Anliegen: findet die Elefanten, woran liegt es, wo passt ihr nicht.

Das zweite Anliegen wäre, dich in den Arm zu nehmen, ich weiss wie weh das tut *troest*

Alles Liebe, Masakhane
****020 Frau
2.388 Beiträge
Ich kenne deine Gefühle. Ich habe mich irgendwann zum Freumdgehen entschieden, aus sehr privaten Gründen, die nicht nur was mit mir zu tun haben.
Es geht an die Substanz, wenn man dauernd abgelehnt wird, man fühlt sich minderwertig und fragt sich, was mit einem selber nicht stimmt. Es ist ziemlich grausam.
Schreib mir gerne eine cm, mehr ins Detail möchte ich offen nicht gehen!
******ane Frau
753 Beiträge
Hier hab ich mal versucht, das ganze Thema zusammen zu fassen:

Sexuelle Ablehnung aus Frauenperspektive
*******ust Paar
5.625 Beiträge
keine virtuelle Paartherapie
aber eine reale wäre doch mal ein konkreter Schritt.
Notfalls auch alleine eine Lebensberatung.
Denn andernfalls wirst du bei der nächsten Beziehung
am gleichen Punkt landen.
Zitat von *******ust:
keine virtuelle Paartherapie
aber eine reale wäre doch mal ein konkreter Schritt.
Notfalls auch alleine eine Lebensberatung.
Denn andernfalls wirst du bei der nächsten Beziehung
am gleichen Punkt landen.

Sorry, aber nein.
Das kenne ich aus einer Beziehung, und nein das hat sich nicht wiederholt.
Mir sind folgende Punkte unklar:
1) Was erhoffst du dir hier gerade ganz konkret ?! Ich kann deine Intention nicht finden, außer etwas Trost zu bekommen. *nachdenk*

2) Ich lese nichts in deinem Beitrag, was für die Aufrechterhaltung dieser einsamen Ehe spricht. Also, warum hältst du daran fest, wenn du dir ausschließlich nur außerhalb das ,,besorgen“ kannst, was du brauchst?! Für mich persönlich ist körperliche Nähe, die nicht explizit GV bedeutet, ein Grundpfeiler für eine feste Beziehung. Hätte ich diese nicht, gäbe es für mich absolut keinen Grund an dieser Verbindung fest zu halten, wenn das Thema schon mehrfach erörtert wurde und sich nicht im Änderungsmodus befindet.

Die beiden determinanten lassen mich derzeit nicht nachvollziehen, was deine Intention deines Beitrages ist. *nachdenk*
******ird Frau
1.296 Beiträge
Zitat von *******ust:
Denn andernfalls wirst du bei der nächsten Beziehung
am gleichen Punkt landen.

Es gibt Menschen die lernen auch ohne Therapie aus Fehlern. Selbstreflexion ist der Knackpunkt.

Zitat von *******ust:
Notfalls auch alleine eine Lebensberatung.

Und ja, hat nicht jeder, sonst würde es "Lebensberater" nicht geben. Einen Therapeuten zu empfehlen okay, aber... Eine Person die ohne Qualifikation sich als Hobbypsychologe aufführt und einen nicht geschützten Begriff verwendet.
Kommen als nächstes Empfehlungen für homöopathische Mittel?

Hilfe wenn benötigt, ja, aber bitte von qualifizierten Fachkräften.

Aus Fehlern kann man übrigens auch lernen ohne sich zwingend trennen zu müssen.
Der Punkt ist, Beziehungsarbeit läuft nicht auf dem Rücken einer Person.
*********icht Frau
14.524 Beiträge
wenn Du einen praktischen tip möchtest?!

kauf Dir ein stück band - so etwa 1 m lang
kann auch ne schnur oder kordel sein
dann holst Du Dir Deinen mann
und Ihr berührt Euch nur über das band
er hat das eine ende und Du das andere ende in der hand
und dann
nimmst Du Dir eine scharfe schere und schneidest das band durch
symbolisch
diese "körperliche" verbindung zwischen Euch ist für immer getrennt!

vielleicht be-greift dann auch Dein verstand
und Du kannst

LOS-lassen!
********s_63 Frau
2.985 Beiträge
Fehlende körperliche Nähe in der Beziehung

An Wissen mangelt es nicht: Ich habe mit ihm Tantrakurse absolviert, ich weiß, dass er wirklich fesseln kann.
Aber nicht mit mir.
Es tut so weh.
Ich weiß, dass er das mit seiner Freundin kann und es bricht mir das Herz.


Aber ich möchte mich austauschen, über Bedürftigkeit, Ängste und was es mit einem macht, das zu erleben. Wie geht man damit um, egal auf welcher Seite man sich befindet? Wann muss man die Reißleine ziehen und wie sieht das aus?
Ich weiß, dass sich hier einige Mitglieder mit ähnlichen Problemen rumschlagen, wahrscheinlich sind es eher Männer, die das kennen.

LG

Liebe TE, körperliche Nähe kann man nicht verlangen oder einfordern...sie ergibt sich bei Liebenden Paaren durch geistige, seeelische, emotionale Nähe...sie wird gefühlt...möglicherweise habt ihr Euch da verloren...
Zitat von ****dat:
Was habt ihr erlebt?

Ich habe das mit meiner Ex so erlebt und für mich war das der Anfang vom Ende.
Ich will in meiner (Haupt)Beziehung darauf nicht verzichten. Für mich hängt an dieser körperlichen Nähe auch extrem viel Emotion, wenn die fehlt, dann bleibt eigentlich nur eine Freundschaft übrig. Mit Liebe hat das dann (für mich) nicht mehr viel zu tun.
Deswegen kann es auch (für mich) nicht so ganz nachvollziehen, wie man noch von Liebe sprechen kann, wenn körperliche Nähe so schlecht funktioniert.

Bei meiner Ex kam eine (für mein Gefühl) krankhafte Eifersucht dazu, sodass es im Grunde unmöglich gewesen wäre, mir die fehlende körperliche Nähe ganz offen und unverhohlen woanders zu holen. Ich habe das damals mit heimlichen Treffen kompensiert, aber dieses Doppellleben hat mir auch nicht gut getan.

In meiner aktuellen Beziehung sehe und erlebe ich über die gemeinsame Sexualität hinaus, dass auch viele (scheinbar oberflächliche) körperliche Nähe-Momente in der Alltags-Beziehung stattfinden und von beiden Seiten wohlwollend gegeben und angenommen werden.
Stellt sich allerdings die Frage, ob das noch funktionieren würde, wenn die gemeinsame Sexualität nicht mehr wäre ...

Zitat von ******ird:
Kommen als nächstes Empfehlungen für homöopathische Mittel?

Bei solchen emotionalen Problemen wäre das durchaus eine Option (wenn alle Beteiligten fest dran glauben). *lach*

Zitat von ****dat:
Einmal gab es den halbherzige Versuch einer Therapie, die er aber abbrach.

Das wäre aus meiner Sicht die Stelle, an der man ansetzen müsste!
Warum hat er das abgebrochen? Die Frage solltest du mal ganz vorsichtig versuchen zu klären.

Ich sehe da irgendwie auf beiden Seiten einfach zu viel Angst vor ... allem möglichen.
Angst ist kein guter Ratgeber. Die lässt sich im Grunde in diesem Stadium auch nur noch mit Hilfe eines guten Therapeuten überwinden.
Wenn der Therapeut diese Angst ungeschickt (aus der Sicht eines Betroffenen) angeht, dann muss man sich eben einen Anderen suchen.

Eine andere Option wäre: Den Status Quo (der sich nun über Jahre hinweg manifestiert hat) einfach so wie er ist akzeptieren.
Keine Vorwürfe an den Partner, keine Vorwürfe an sich selbst, keine Versuche, was zu ändern, sondern stattdessen ganz bewusst die Situation hinnehmen wie sie ist und nach Alternativen suchen.
Und wenn du erstmal damit anfängst, dir z.B. einen vertrauenswürdigen Rigger zu suchen, um die fehlende Nähe in den Seilen zu finden.
****dat Frau
3.554 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von ********iebe:
Mir sind folgende Punkte unklar:
1) Was erhoffst du dir hier gerade ganz konkret ?! Ich kann deine Intention nicht finden, außer etwas Trost zu bekommen. *nachdenk*

Aber ich möchte mich austauschen, über Bedürftigkeit, Ängste und was es mit einem macht, das zu erleben. Wie geht man damit um, egal auf welcher Seite man sich befindet? Wann muss man die Reißleine ziehen und wie sieht das aus?
(...)
Was habt ihr erlebt?

Trösten kann ich mich selbst ganz gut, aber ich kann mich nicht mit mir selbst austauschen. Dank @******ane lese ich gerade den alten Thread durch - auch das hilft mir.

@*********Seil
Das ist es, was ich immer vermeiden wollte: Dass aus unserer Ehe eine reine Freundschaft wird. Denn Liebe ist da, von beiden Seiten. Und ich sehe es ähnlich wie du: GV als Teil der Sexualität kann man vielleicht noch auslagern, aber generell alle Körperlichkeiten? Wo ist da noch der Unterschied zu einem (sehr, sehr, sehr guten) Freund?
Wir gehen im Alltag sehr liebevoll und zärtlich miteinander um, aber das tue ich generell mit Menschen, die ich lieb habe.

Den Status Quo (der sich nun über Jahre hinweg manifestiert hat) einfach so wie er ist akzeptieren.
Keine Vorwürfe an den Partner, keine Vorwürfe an sich selbst, keine Versuche, was zu ändern, sondern stattdessen ganz bewusst die Situation hinnehmen wie sie ist und nach Alternativen suchen.

Da bin ich jetzt *ja* Bzw. möchte ich hin. Vor allem, raus aus dem Drängen, dem Druck, der Verantwortung.

Ich habe die Erfahrung gemacht, je mehr man/frau den Partner zum Jagen trägt, desto weniger Chancen gibt es für einen gemeinsamen Neuanfang. Wenn die Motivation nicht intrinsisch ist, bleibt das Ungleichgewicht und verstärkt sich.
@******ane
Ja, absolut! Dazu kommt das ungute Gefühl, bedrängend zu sein und der Wunsch, dass der andere von sich aus handelt, wird verstärkt.
****dat Frau
3.554 Beiträge
Themenersteller 
Eine Clubmail erreichte mich, die Schreiberin möchte anonym bleiben:

In meiner Beziehung komme ich mir vor wie eine Bittstellerin. Es sollte eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein, dass er mich in den Arm nimmt, mit mir kuschelt, Haut an Haut, meinen Körper immer wieder neu entdeckt und erforscht, und gemeinsam mit mir meine und unsere Sexualität lebt. Er selbst betont das immer wieder, sobald ich es zur Sprache bringe: Ja, natürlich hast du Recht. Habe ich das? Seit langem komme ich mir vor wie eine Nonne.
Ich weiß nicht woran es liegt, grundsätzlich bin ich ein Mensch, der immer zuerst die Fehler bei sich selber sucht, bevor ich andere beschuldige. Bin ich ihm unattraktiv geworden? Gehe ich es falsch an? Geht es ihm nicht gut? All diese Fragen stelle ich mir, aber ich komme zu keinem Ergebnis, egal an welcher Stellschraube ich drehe. Wir haben verschiedene Gespräche darüber geführt. Ich betone immer wieder, dass mir die Intimität fehlt und es für mich ein grundlegender Teil einer Beziehung ist, dass wir sexuell aktiv sind. Aber ich beiße da auf Granit. Er hat immer andere Ausreden: Sein Rücken tut ihm weh - wenn erstmal das neue Bett da ist, wird es besser werden. Er hat viel Stress im Job - wenn der weniger wird, wird es besser werden. Er mag kein Kondom - es wird besser werden. Ja, er plant eine Vasektomie, damit wäre er einverstanden - wenn das erledigt ist, wird es besser werden.
Ich bin seine Ausflüchte so leid! Ich bin es leid, zu bitten, zu betteln, zu Kreuze zu kriechen, mich zu erniedrigen, alles für ein klein bisschen Intimität. Das habe ich nicht nötig! So langsam komme ich zu dem Glauben, dass ich mich von gemeinsamer Sexualität in unserer Beziehung verabschieden muss. Ich kann nicht glauben, dass diese vorgeschobenen Gründe real sind. Nachdem ich die Pille abgesetzt hatte, weil ich mich nicht länger mit Hormonen vollstopfen wollte, hatten wir knapp 9 Monate keinen Sex - ein dreiviertel Jahr!

Ich bin am Punkt des Aufgebens und des Verzweifelns. Denn gleichzeitig besteht er auf sexueller Exklusivität, gelebter Monogamie. Kein anderer soll mich haben, aber er selbst rührt mich auch nicht mehr an? Das kann ich so nicht ertragen. Ich glaube, es wird der Punkt kommen, an dem ich mich anderen Männern zuwende, jenen, die zu schätzen wissen, dass eine Frau in den besten Jahren ihre Sexualität aktiv und frei ausleben möchte. Dazu muss ich mich erst noch überwinden.
Ich bin gespannt, was passieren wird, wenn dieser Fall eintritt. Wie wird er reagieren?

***ah Frau
52 Beiträge
Danke für dieses Thema und all die konstruktiven Beiträge bisher.

Meine Schwester hat jahrelang so gelebt und ist daran fast zerbrochen, weil sie die "Schuld" an der Zurückweisung stets bei sich gesucht hat und in der Partnerschaft auch sonst keine Geborgenheit geschenkt wurde. Bei den beiden war die Scheidung die Chance für vier Menschen, glücklich zu sein - allen geht es nun besser als zuvor.


Ich weiß nicht, ob eine solche Partnerschaft tatsächlich noch gerettet werden kann, denn die Empfindungen und Denkweisen haben sich über Jahre in die zwischenmenschliche Beziehung geätzt, bis sie ein Teil des Ganzen wurden. Das zu bearbeiten wird sehr schwer und niemand kann euch versprechen, dass es am Ende überhaupt funktioniert.

So oder so: eine*r allein wird die Probleme nicht lösen. Ihr müsst schon gemeinsam eine Entscheidung treffen und dann konsistent danach handeln.

Wenn ihr beide wirklich lernen wollt damit umzugehen oder neue Lösungen für alte Probleme zu finden, wünsche ich euch viel Kraft. Wenn ihr euch doch dazu entscheidet, auseinander zu gehen und an anderer Stelle neu zu beginnen, wünsche ich euch viel Glück. *vielglueck*

In jedem Fall: alles Gute für dich und für ihn sowie ev. auch für euch!
*****976 Paar
15.211 Beiträge
Wir haben 25 Jahre lang Stinoehe zusammen gelebt. Wir hatten auch das Problem der eingeschlafenen Sexualität, nach schweren Lebensereignissen.

Wenn wir beide gewartet hätten, dass der andere aktiv wird, würden wir noch warten.

Klar hat der Gedanke eingespielt: Zu allen anderen bist Du dominant. (Zu allen anderen Leuten sagst Du was Du willlst, wir wussten ja noch nicht was es war) Nur zu mir nicht, da wartest Du auf ein Erdbeben.


BDSM hat unsere Ehe gerettet, erst rein sexuell, trotzdem auf einmal ging wieder etwas, wir wollten nach 25 Jahren Ehe zum ersten Mal wieder unsere Körper erforschen.
Schmerzzentren, Lustzentren, Latexkleidung,...Trigger.

Es war ungewohnt zu sagen, mach was ich sage, dennoch hat es funktioniert. Auf einmal haben wir uns wieder stundenlang miteinander beschäftigt und ordentlich versohlt. *zwinker*

Sogar so gut, dass wir irgendwann beide Rollen erleben wollten. So begann das switchen. Noch ungewohnter war es die ersten Foto's und Video's aufzunehmen.
Diese bei Joy einzustellen, zu sehen: Wir sind ja noch gar nicht auf dem Weg zum Friedhof, ist einfach großartig für uns. *zwinker*

Lange Rede, kurzer Sinn. Wenn ich will, dass sich etwas ändert, "tun" nicht nur warten...wir haben nur ein Leben.


Lg. D&M
****re Frau
2.812 Beiträge
Ich kann ihn schließlich nicht zwingen, mich zu berühren. An Wissen mangelt es nicht: Ich habe mit ihm Tantrakurse absolviert, ich weiß, dass er wirklich fesseln kann.
Aber nicht mit mir.
Es tut so weh. Ich weiß, dass er das mit seiner Freundin kann und es bricht mir das Herz.


Kopie Te

Das er bei den Berührungen der Te erstarrt und sich dann wohl auch sich hrtsuswindet

Finde ich bedenklich

Denn für mich, hört es sich so an als würde das Alles, mit seiner Freundin gut klappen
****go Mann
944 Beiträge
Eigentlich passiert das ganz häufig. Aus Liebe wird Freundschaft. Auch mit Freunden kann man durchs Leben kommen, die Frage ist ob man das kann / will. Wenn Dich die ganze Situation so mitreißt, dass Du deshalb nichts Neues (oder anderes) anfangen kannst, würde ich an Deiner stelle erst mal alles abbrechen und Abstand bekommen. Du schreibst bei anderen hat er nicht die Ängste und Probleme... wäre für mich ein Indikator, dass ich wohl kein Interesse wecke bei meiner Partnerin, passiert, kommt vor und mit genug Abstand kein Beinbruch. Sei Dir einfach Deiner Situation bewusst.
Kurzform: Nicht rumeiern, angehen *yoda*
Natürlich bin ich nicht in DEINER Situation und nur Du kannst wirklich beurteilen was los ist und vor Allem Was Du tust *zwinker*
**du Mann
1.021 Beiträge
Hallo heradat

In Deiner traurigen Situation war ich noch nie. Trotzdem meine Gedanken: Nach x erfolglosen Gesprächen und einer abgebrochenen Therapie habe ich den Eindruck, dass Dir Dein Mann die körperliche Nähe, die Du Dir so wünschst, höchstwahrscheinlich gar nicht geben kann. Du hast erfolglos versucht, ihn zu ändern. Kannst Du das alles annehmen? Kannst Du damit zurecht kommen, indem Du Dir das Fehlende bei einem anderen Mann "holst"?

Eigentlich habt Ihr eine Lösung mit der Polyamorie. Funktioniert diese? Wieso nicht? Und kann denn Eure Hauptbeziehung dadurch wieder genügend stimmen?

Die Alternative ist die Trennung, die Ihr aber nicht wollt. Das ist Euer Entscheid. Es kann legitime Gründe dafür geben.

Ich hoffe, Du kannst diese vielleicht harten Worte nachvollziehen. Alles Gute!

Lg Pidu
*******s_55 Mann
182 Beiträge
Ich bin Single in einer Ehe......
Ja - wie viele können das offen aussprechen
habe das auch mal einem Freund gesagt
das er nicht im Dunkeln tappt ....
aber wie viele können das ändern
weil es eben eine sehr komplexe Angelegenheit ist
das Thema hat ja eine große Streuung - was die Art und Form betrifft
*******_nw Frau
7.610 Beiträge
Schwierige Situation. Vom Gefühl her gibt es da auf mindestens einer Seite eine Erkenntnis die ihr euch gegenseitig - vielleicht sogar euch selbst - nicht eingestehen möchtet. Solange das nicht ausgesprochen werden kann werdet ihr auch nicht damit umgehen können und die Verletzungen werden tiefer und tiefer.

Vielleicht könnte es helfen wenn ihr darüber sprecht dass das Verdrängen mehr Schmerz verursacht als das Umgehen damit - egal was es auch sein wird. Das tut vielleicht einmal richtig weh, kann danach aber heilen. Verdrängen heilt nie.

Liebevoller körperlicher Kontakt ist auch für mich sooo wichtig. Wenn das auf Dauer nicht möglich ist kann ich mir kaum vorstellen auf Dauer eine Beziehung weiter zu führen. Es wäre wie ein ständiger Dorn im Fleisch ...
*******ant Frau
27.228 Beiträge
Deinen Bericht zu lesen, tat mir richtig weh, @****dat . Ich fühle mit dir.
Du fragtest nach Erfahrungen...
Ich war 14 Jahre verheiratet (monogame Ehe, nicht offen) und bin seit 2 Jahren getrennt (worden).
Mein Ex-Mann war nie der große Kuschler, was ich ihm auch gar nicht übel nahm, weil ich es selber von Haus aus auch nicht bin.
Mit der Zeit wuchs aber mein Bedürfnis, einfach nur mal so in den Arm genommen zu werden. Von ihm!
Wir schliefen relativ bald in getrennten Zimmern, weil er Schichtdienst und ich Schlafstörungen hatte, deswegen fiel aneinanderkuscheln im Schlaf aus.
Irgendwann musste ich mir jede Umarmung erbetteln.
Er sagte mir sinngemäß, dass ihn das nicht reizt, weil danach ja nicht mehr passiere.
Tatsächlich gab es diese gleichzeitige Entwicklung, dass ich mich dem Sex mit ihm zunehmend (die letzten Jahre fast gänzlich) verweigert habe, weil eben vorher nichts passierte. So haben wir uns trotz allen Redens festgefahren; denn Sinn einer Paartherapie sah er nicht.
Jeder von uns ist auf seine Art "verhungert", aber jeder ist anders damit umgegangen.
Er, indem er mich 2 Jahre lang betrog und auf sehr unschöne Art verließ- und ich, indem ich mich in meiner Asexualität einrichtete. (Phasen hatte ich schon immer, für mich ist Sex kein Grundbedürfnis, *zwinker* ).

Nach einiger Zeit bin ich aus diesem Alptraum aufgewacht und habe mich ausprobiert und ausgetobt. Nach noch längerer Zeit haben wir zwar seltenen, aber doch freundschaftlichen Umgang.
Aus heutiger Sicht weiß ich, dass wir nur innerlich zusammen passen, das konnte
ich damals nicht sehen. Liebe ist beiderseits noch da, aber nicht (selbst)zerstörerisch- und Anspruchs- los.
Immerhin bringt mich mein Wissen, ohne körperliche Nähe auskommen zu können, gut durch die Zeit.
Mit dem Begriff "abspalten" beschäftige ich mich noch, für mich und ergebnisoffen.

Dir wünsche ich, dass sich alles zum Guten wendet!
********lack Frau
19.016 Beiträge
@****dat

Wir gehen im Alltag sehr liebevoll und zärtlich miteinander um, aber das tue ich generell mit Menschen, die ich lieb habe.

Entschuldige wenn ich nach frage, aber wie geht den zärtlich, wenn jede Körperlichkeit fehlt?
Ich gehe davon aus, das man nicht glücklich sein wird, wenn man gegen die eigene innere Uhr lebt. Und das Deine Vorstellung von seinen ab weichen, ist offensichtlich.
Und das erklärt auch, das es mit einer Freundin klappt, aber nicht mit Dir.
Du willst die Art und Weise vor geben, aber damit kommt er nicht klar.
Aber wenn er frei entscheiden kann wie und was geht, dann klappt das.
Das Dich dies dann frustriert ist offensichtlich und das Du leidest auch.
Die Frage ist, wie lange willst Du das noch jeden Tag ertragen?
Und das ganz ohne die Hoffnung, das es sich ändern wird.
Du schreibst, das Du ihn liebst. Aber das er jetzt eher Dein bester Freund ist.
Aber Du kannst ihn nicht los lassen und schreibst selbst, das es Dich daran hindert sich für einen anderen Mann zu öffnen, der Dir das geben kann, was Du möchtest.
Du schreibst weiterhin, das Du Dich nicht trennen willst, aber das wird sich m.E. nicht vermeiden lassen, denn Ihr leidet ja beide. Du mit dem Verlust an Nähe und er, weil er Dir Deine Erwartungen nicht erfüllen kann.
Das bringt einfach nur Leid, denn auch wenn Du sagst, das Du nicht mehr darauf hoffst, Du hoffst ja doch und dazu kommt noch, das Du ja weißt, das es mit einer anderen Frau für ihn möglich ist.
Dann ist in Liebe los lassen, sicher eine bessere Option, bevor man sich noch gegenseitig zerstört.
WiB
Grüße dich!
Habe mir deinen Beitrag komplett durchgelesen und auch dein Profil!

Wenn er dich nicht mehr berühren will, könnte es auch daran liegen, dass du ihm zu dick bist!
Bitte nicht gleich wieder verrückt spielen!!!
Aber es gibt eben unterschiedliche Menschen und den einen gefällt es und anderen eben nicht!
Da du von ihm berührt werden willst, bleibt dir nur eins übrig! Arbeite an deiner Figur! Mach Sport, Bewegung und gesunde Ernährung! Es hilft ja nicht nur ihm, sondern dir auch!
Oder du lässt alles wie es ist und suchst einen Mann dem du so gefällst wie du bist!
Lieben Gruß Ralf!
In meiner Ehe war ich diejenige, die keine Berührung mehr mochte. Zuerst wusste ich selbst nicht weshalb, ich habe gedacht und überlegt und gesucht. Keine Chance rauszufinden weshalb.

Irgendwann fiel mir auf, dass ich sehr wohl berührt werden und berühren will, aber eben nicht ihn, von ihm.

Ich habe mich dann getrennt und bin ausgezogen. Mit dem Abstand wurde mir klar, dass ich ihn zwar liebe, aber auf eine andere, eine platonische Art.

Wir sind heut sehr gut befreundet.

Was ich sagen möchte: man kann auch lieben ohne den Haushalt zu teilen und sich zu berühren. Wenn man das raus hat, ist man auch wieder offen für neue Haut, fremde Berührung.
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