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Einsamkeit nach Tod des Partners: Austausch gesucht

Einsamkeit nach Tod des Partners: Austausch gesucht
Hallo,
ich habe am 15.01. 2020 meinen Lebensgefährten verloren.
Zu der großen Trauer über den Verlust kommt das Gefühl der Einsamkeit.
Ich habe oft ein großes Bedürfnis nach Nähe, Wärme und Zärtlichkeit...... einen Menschen zu spüren.
Auch Sex, küssen etc fehlt mir sehr.
Ich kann mir jedoch nicht vorstellen, mich einem anderen Mann zu öffnen, jemand anderen zu berühren bzw mich von jemandem anderen berühren zu lassen.
Ich weiß nicht wie ich damit umgehen soll, es schmerzt so sehr.
War jemand von euch in ähnlicher Situation?
Wie seid ihr mit diesen gegensätzlichen Gefühlen fertig geworden?
Diese Einsamkeit, diese Sehnsucht nach Berührung und zugleich das Wissen, dass es für mich unvorstellbar ist, alles was ich mit meinem Partner hatte, mit jemand anderem zu erleben?
Ich danke euch fürs Lesen und euer Verständnis!
😔
*******ust Paar
5.625 Beiträge
die Trauer braucht ihre Zeit
und je mehr ein Mensch hatte,
desto mehr wird am Ende der Verlust schmerzen.

Habt ihr euch vor dem Tod schon über das Thema unterhalten?
Ich habe meiner Frau gesagt,
dass sie nach meinem Ableben
schnell wieder glücklich werden soll.

Ausserdem haben wir gemeinsame gute Freunde,
wo sie auch alleine
physisch und psychisch
gut mitversorgt werden könnte / würde...

Ob das hilft - keine Ahnung.
Meine Frau meinte daraufhin eigentlich nur:
manchmal ist ein Mensch es ja auch wert,
dass man etwas länger um ihn trauert...

Viel Kraft kann ich dir nur wünschen
und den festen Glauben daran,
dass es wieder gut kommen wird,
und das jedes dunkle Tal ein Ende hat.
*******sima Frau
2.437 Beiträge
Diese Sehnsucht nach Berührung - als sie bei mir damals übermächtig wurde, ich aber zugleich die intime Nähe eines Mannes nicht ertragen konnte, habe ich für mich den Weg über ein seriöses Tantra-Massage-Studio gefunden und mich dort von einer Frau massieren lassen, die über viel Erfahrung mit Frauen verfügte. Das tat mir zutiefst gut, und später habe ich über einen Zeitraum von gut zwei Jahren regelmässig mit dieser Masseurin gearbeitet, und im Laufe dieser Zeit und Zusammenarbeit haben sich bei mir viele innere Sperren auf eine gute und verträgliche Art gelöst und ich habe mir meine ureigene Sexualität und Lust schließlich zurück erobert. Heute bin ich eine glückliche, ausgeglichene Frau, die wieder in einer sehr innigen Partnerschaft lebt, in der auch Sexualität und Erotik eine wichtig Rolle spielen.

Vielleicht könnte das auch für Dich ein Weg sein.

Und meinen heutigen Lebenspartner habe ich vor inzwischen 10 Jahren sogar hier im Joyclub gefunden.
(Wie habt ihr eure Beziehung im Joy gefunden?)
********s_63 Frau
2.985 Beiträge
Einsamkeit nach Tod des Partners: Austausch gesucht
Hallo,
ich habe am 15.01. 2020 meinen Lebensgefährten verloren.
Zu der großen Trauer über den Verlust kommt das Gefühl der Einsamkeit.
Ich habe oft ein großes Bedürfnis nach Nähe, Wärme und Zärtlichkeit...... einen Menschen zu spüren.
Auch Sex, küssen etc fehlt mir sehr.
Ich kann mir jedoch nicht vorstellen, mich einem anderen Mann zu öffnen, jemand anderen zu berühren bzw mich von jemandem anderen berühren zu lassen.
Ich weiß nicht wie ich damit umgehen soll, es schmerzt so sehr.
War jemand von euch in ähnlicher Situation?
Wie seid ihr mit diesen gegensätzlichen Gefühlen fertig geworden?
Diese Einsamkeit, diese Sehnsucht nach Berührung und zugleich das Wissen, dass es für mich unvorstellbar ist, alles was ich mit meinem Partner hatte, mit jemand anderem zu erleben?
Ich danke euch fürs Lesen und euer Verständnis!

Liebe @ Askja13 meine aufrichtige Anteilnahme...
Jeder, der im Leben einen sehr nahestehen Menschen verloren hat...kann dich, deine Gefühle und Empfindungen sehr gut verstehen...es schmerzt..tief drinnen..man wollte gemeinsam weiter durch's Leben gehen...sich nicht trennen...man ist getrennt worden...das tut weh...die Seele ist verletzt...

Der leere Platz im *herz* wird bleiben...immer wieder werden die Erinnerungen nach oben kommen aber es ist möglich den Schmerz in große Demut und Dankbarkeit für die gemeinsame Zeit zu verwandeln...

Wir wurden nach 42 gemeinsamen Jahren ( durch viele gemeinsame erlebte Höhen und Tiefen ) getrennt...es war und ist immer noch schwer...dennoch ist es durch meine innere Einstellung, der großen Dankbarkeit erträglicher geworden...

Am Anfang, musste ich nach dieser langen Zeit erstmal wieder zu mir selbst finden...bei mir ankommen...ich war auf mich selbst zurück geworfen und auf meine innere Stärke angewiesen...habe gefühlt, was ich nun brauche um mir selbst gut zu tun...genau das habe ich getan...war viel in der Natur...da wo es einsam war...genau dies hat mir auch ykraft gegeben...die kleinen Dinge gesehen die mir Freude bescherten...jeder braucht da unterschiedlich lange...man muss trauern sich die Zeit nehmen...immer wieder dankbar sein...was wäre das Leben gewesen ohne diesen besonderen Menschen an meiner Seite?

Liebe und Dankbarkeit hängen eng miteinander zusammen und einen Platz in meinem *herz* hat er mein Leben lang...nun muss es ohne ihn weiter gehen...ich bin inzwischen gern mit mir allein, ohne mich einsam zu fühlen...habe mein inneres Gleichgewicht gefunden...bin auch wieder gern mit Menschen zusammen, die mein Leben bereichern...mir einfach nur gut tun..

Liebe TE nimm dir Zeit für dich...dir Gutes zu tun...im Innen, bevor du wieder nach außen blickst...komme ganz bei dir an und schaue mit großer Dankbarkeit zurück...irgendwann, wird wieder ein Mensch kommen der dein Herz berührt und dir gut tut..
*****o13 Mann
283 Beiträge
gehe mal zu stammtischen, da kannst du mal ein bisschen reden und sich austauschen das hilft.
eine schöne tantra massage hilft auch sehr und wenn sie von einer frau gemacht wird ist es noch besser.
Ich danke euch für eure lieben Worte und eure Anteilnahme!
Leider habe ich mit meinem Partner nicht über dieses Thema gesprochen, er war erst 41 Jahre alt und ist plötzlich und völlig unerwartet verstorben *snief*

Ich weiß, dass Trauer Zeit braucht und die nehme ich mir auch.
Ich habe zum Glück einige sehr liebe Freunde an meiner Seite, jedoch kann niemand einen geliebten Menschen "ersetzen".

Die Idee mit der Tantra Massage finde ich sehr schön, danke dafür!

Auch tut es mir sehr gut in der Natur zu sein, ich mache oft lange Spaziergänge mit meinem Hund.

Vielleicht wird es irgendwann einmal leichter......

Danke euch *knuddel*
Liebe Askija

Eine ultimativen Ratschlag gibt es für deine Situation nicht. Frauen und Männer ticken da anders. Und dann ist dazu noch jeder individuell gestrickt.

Was ich als wichtig empfinde ist, den Partner loszulassen. Und das ist schwer ,weil man an ihm festhalten möchte. Weil es sich falsch anfühlt,man denkt das man ihn hintergeht. Aber so ist es nicht.

Der nüchterne Fakt ist, er/sie kommt nie mehr wieder. Egal ob es dir gut geht,oder egal ob du dich schlecht fühlst. Du wirst den Umstand weder mit Ausschweifungen noch mit Askese ändern können. Nur mit Akzeptanz. Und Distanz.
Ich glaube kaum das er dich im Leben weiter leiden sehen möchte. Selbst wenn ihr nicht darüber geredet habt.

Wie geh ich damit um? Mein persönlicher Weg ist es,Distanz aufzubauen. Ich hab soviel wie möglich ,was mich an meine Partnerin erinnert,aus meinem Leben geschaffen.Das mag von außen eiskalt erscheinen, das ich mich soweit es geht nicht mehr mit meiner Partnerin beschäfftige.Aber eben nur für andere die nicht in meiner Situation stecken. Aber es ist ein Selbstschutz für mich,mich nicht permanent mit dem Schmerz beschäfftigen zu müßen. Weil man es nicht mehr schafft. Weil es einen zerreißt und zermürbt. Es aber am status quo nichts,aber auch gar nichts ändert.

Auch vermisse ich die Zärtlichkeiten,die Berührungen,den Sex..aber ich weiß das eine Beziehung mit Tiefgang die nächste Zeit unmöglich ist. Oberflächlichkeit ohne Verpflichtung aber gehen. Lenken ab, lassen das Vermisste geschehen. Bekanntlich können da Männer Sex und Liebe besser trennen. Vielleicht ein Vorteil in meiner Situation. *nixweiss* Um es ördinär auf den Punkt zu bringen. Oberflächliches Affairen /ONS bis man an den Punkt kommt ,das es genau das nicht mehr ist und man wieder mehr möchte. Und in dieser Zeit vergeht eben auch die Zeit die angeblich alle Wunden heilen soll.

Und wie geht es mir damit? Tja..ein Boomerang kommt öfter mal durch...aber die Abstände werden immer länger.

Schlußendlich..die Tantramassage find ich auch eine gute Idee... den Weg in die Natur sowieso. Und nach vorne schauen. Mit dem Blick nur nach hinten läuft man sonst womöglich an Chancen und Wesentlichem im Leben vorbei. Fällt schwer,scheint aber Sinn zu machen.

Viel Kraft noch für dich
********chen Frau
3.301 Beiträge
Liebe TE, mein aufrichtiges Beileid. Ich habe vor 14 Jahren meinen Ehemann durch eine langwierige Krankheit, aber dann doch plötzlich, verloren. Für ihn war es eine Erlösung, was es für mich etwas leichter gemacht hat. Aber gleichzeitig war ich zum ersten Mal in meinem Leben allein. Da ich voll berufstätig war, wurde ich auf der Arbeit aber tagsüber gut abgelenkt.

Nach einem halben Jahr habe ich dann das Internet für mich entdeckt und dort ein paar wirklich tolle (und auch weniger tolle) Menschen kennengelernt.
Ich habe angefangen, das Leben wieder mit Leben zu füllen.

Nach vier Jahren habe ich meinen Lebensgefährten kennengelernt, mit dem ich jetzt auch 10 Jahre zusammen war. Aber auch er ist im April im Alter von 57 verstorben. Plötzlich und unerwartet.

Diesmal ist es völlig anders. Dadurch das es a) sehr plötzlich kam und b) durch Corona nicht wirklich viele Möglichkeiten der Ablenkungen gab, fällt es mir diesmal sehr schwer wieder zur Normalität zurückzukehren.

Zum Glück habe ich diesmal sehr liebe Freunde, die für mich da sind, wenn ich sie brauche.
Ich lasse aber auch die Trauer zu, wenn sie mich packt.
Trauer braucht ihr Zeit. Das ist so. Aber es spricht nichts dagegen, nach vorne zu blicken.
Ich weiß, es geht vorbei. *troest*
Liebe TE,

Nach vorne geht nur nach Akzeptanz.
Wenn Du nach so langer Zeit nicht bereit bist, würde ich Dir raten Hilfe zu holen.

Psychologe, Seelsorger, oder, oder.
Lieber Joiman, ich finde es gut, wenn du den für dich richtigen Weg gefunden hast.
Ich könnte und möchte mich noch nicht von Dingen trennen, die mich an ihn erinnern, mich tröstet es, alles um mich zu haben.

Liebes Herzweibchen, mein aufrichtiges Mitgefühl!! Zweimal solch einen Verlust zu erleiden ist wirklich unfassbar schwer.
Ich wünsche dir von Herzen alles Gute!

Liebe (r) SAPRA, ich denke ehrlich gesagt nicht, dass etwas mehr als 6 Monate zu lange ist, um einen geliebten Menschen zu trauern. *snief*
Mein herzliches Beileid ich kann Dich sehr gut verstehen. Auch ich habe meinen Mann plötzlich an einem Gehirntumor verloren.
Nach 40 Jahren Ehe ohne Kinder und Familie hat es mir förmlich den Boden unter den Füßen weg gezogen.

Ich habe 3 Jahre nur noch funktioniert aber ganz bestimmt nicht mehr gelebt.
Dann wurde es langsam leichter und ich wurde wieder offener.

Nimm Dir die Zeit, die Du brauchst und lass die Trauer zu, damit Du sie verarbeiten kannst. Jeder Mensch ist individuell und verkraftet es anders.

Ich wünsche Dir viel Kraft.

LG Deamluna *herz*
Das tut mir leid zuhören, mein beileid. Kann leider nicht mit Erfahrung dienen, da ich den richtigen Mensch noch nicht begegnen durfte. Aber nur der gedacht dran in zu verlieren stimmt mich sehr traurig, wie muss es sich anfühlen wenn aus Vorstellungen Realität wird? Wünsche dir eines Tages, vielleicht nicht zu vergessen, aber wenigsten ein Abschluss damit zufinden.
Lieber Tragicus,
vielen Dank für dein Mitgefühl! *knuddel*
********chen Frau
3.301 Beiträge
Zitat von *****cus:
Das tut mir leid zuhören, mein beileid. Kann leider nicht mit Erfahrung dienen, da ich den richtigen Mensch noch nicht begegnen durfte. Aber nur der gedacht dran in zu verlieren stimmt mich sehr traurig, wie muss es sich anfühlen wenn aus Vorstellungen Realität wird? Wünsche dir eines Tages, vielleicht nicht zu vergessen, aber wenigsten ein Abschluss damit zufinden.

Man vergißt nicht, aber mit der Zeit ist es leichter, mit einem Lächeln zurückzudenken.
Mein Beileid. 6 Monate sind nicht viel Zeit, Trauer braucht Zeit. Nimm dir die Zeit, solange du sie brauchst.

Aber verschließe dich nicht vor dem Leben, nicht vor einer neuen Liebe. Dein verstorbener Partner hätte sicher gewollt, dass du wieder glücklich wirst, auch ohne ihn.

Sehe es bei meiner Stiefmutter. Mein Vater starb vor 3 Jahren. Sie waren über 30 Jahre verheirate. Sie hat seinen Tod bis heute nicht verkraftet, verschließt sich, nimmt nicht mehr am Leben teil. Schon alles versucht,ihr zu helfen, sie zu motivieren. Nichts, sie trauert immer noch, weint immer noch sehr viel. Ich finde es schade, dass sie ihr Leben so weg wirft und nicht wieder anfängt zu leben. Mit ihrer ewigen Trauer macht sie ihn auch nicht wieder lebendig und mein Papa hätte nicht gewollt, dass sie sich so aufgibt.

Gib dir Zeit, leib aber offen für neue Bekanntschaften. Vielleicht erstmal online Kontakte knüpfen und schauen wie es sich anfühlt, jemanden zu finden, wo du dir mehr vorstellen könntest.
Liebe Nala1969,
danke für deine Antwort.
Ich verschließe mich nicht, ich treffe mich mit Freunden, ich lebe mit meiner 17 jährigen Tochter und unserem Hund, mit dem ich viel draußen bin.
Ich gehe oft zur Thai Massage oder bin im Biergarten, Eisdiele etc.

Das alles ist schön und tut gut...... Aber bei allem was ich mache, vermisse ich meinen Partner schmerzlich.

Und wie im Eingangspost geschrieben, fehlt mir mehr und mehr die körperliche Nähe, küssen, kuscheln, Zärtlichkeit und Sex.
Genau das aber kann ich mir (noch) nicht mit jemandem anderen vorstellen......

Ich weiß, dass mein Partner will, dass es mir gut geht.....

Ich hab Hoffnung, die Zeit lässt es leichter werden *g*
********ious Mann
3.000 Beiträge
Hallo @****a13

zunächst meine aufrichtige Anteilnahme!

Habe vor etwa drei Jahren meine damalige Lebensgefährtin nach langer und schwerer Krankheit verloren. Tragischerweise verstarb Sie genau eine Woche vor unserer Heirat, denn ich wollte mein Mädel nicht ledig gehen lassen. Zwar war die Heirat schon eher geplant, da Sie aber wieder in die Palliatie musste, hatten wirs abgesagt.

Ich hatte noch eine Schicht zu arbeiten, um die nächsten Nächte wieder bei Ihr im Hospiz zu verbringen. Doch ausrechnet in jener letzten Nacht ging Sie von uns. Bekam den Anruf in den frühen Morgenstunden und machte mich gleich auf den Weg. Ich bat noch darum, die Kerze vor ihrer Tür zu entfernen, die sie dort immer aufstellten. Dann holte ich ihre Mädels ab und so konnten wir uns noch gemeinsam von Ihr verabschieden. Dem Leichenwagen hinterher zusehen und zu wissen, Sie nie wieder zu sehen, reißt einem den Boden unter den Füßen weg! Und anschließend in die verheulten Augen der Kinder zu schauen, bringt einem fast um.

Aber es nützte ja nichts, ich musste mich ja weiter kümmern. Die Bestattung organisieren, Grabstein aussuchen usw., die Trauerrede verfassen und halten. Die Kleine kam endgültig in eine Pflegefamilie, die den Kontakt auch gleich abbrach. Zum Kindeswohl natürlich. Zur Großen habe ich heute noch engen Kontakt.

Im folgenden Jahr hab ich mich erst mal ganz auf mich konzentriert, genordet, neu sortiert. Mich mit allerhand abgelenkt, ob sinnvoll oder sinnfrei. Im darauf folgenden Jahr wurde mir das Haus wegen Eigenbedarf gekündigt. Also wieder Umzug, neuer Ort, wieder neu anfangen. Natürlich habe ich zwischenzeitlich Nähe und Zärtlichkeiten vermisst. Aber es geht sich nicht nur darum, sich neu einlassen zu können- denjenigen dazu muss man ja auch erst mal finden. Daten macht mir so gar keinen Spaß, also waren meine ersten Schritte auch nur halbherzig. Mittlerweile bin ich aber wieder mit ganzem Herzen, Lust und Leidenschaft dabei! Bisschen spät aber immerhin. Naja, die vergangenen Jahre haben mich viel Kraft gekostet, es braucht halt seine Zeit, um sich da wieder aufzurappeln.

Mir hat immer der Glaube daran geholfen, dass Sie nie gewollt hätte, dass ich mich so lange zurück ziehe und meine kostbare Lebenszeit, die Sie nicht mehr hatte, so sinnlos zu verschwenden. Aber letztendlich haben wir beide unseren Frieden gefunden. Für mich gehts Leben ja weiter und wenns gut werden soll, muss ich auch was dafür tun. Wenn nicht jetzt, wann dann?

Bei dir ist es noch nicht solange her und es wird noch seine Zeit brauchen. Nimm sie dir und setz dich auch nicht unter Druck. Mach das was dir gut tut und mit der Zeit wirst du auch wieder Spaß und Freude empfinden können. Das mit den Massagen ist sicher eine gute Idee um auch mal wieder was zu fühlen und nicht auch innerlich zu verkrampfen. Ich denke, dass es ganz normal ist, dass es ein gutes Jahr braucht, um das alles hinter sich zu bringen und um wieder klar nach vorn schauen zu können. Tu Dir gutes und lass die Zeit verstreichen, erzwingen kann man da nichts.

Wünsche dir alles Gute auf diesem Weg, Du bist schon weit gekommen, lass Dich nicht entmutigen!
Hallo Askja,
Allein das Du hier dieses Thema für Dich kommunizieren kannst, ist schon ein großer und wichtiger Schritt und genau richtig. Respekt! Reden mit den "richtigen" Menschen hilft vermeintlich immer und lässt die eigene Welt wieder etwas heller scheinen. Alles andere brauch Zeit und wird sich finden und wann Du für was bereit bist, wirst Du merken wenn es soweit ist. Aus eigener Erfahrung kann ich Dir nur ans Herz legen: Warte nicht zu lange um deine Bedürfnisse, egal in welcher Hinsicht zu erfüllen. Er ist gestorben, Du lebst und das Du weiter lebst hätte er sicher auch genau so gewollt. Drück Dich.
**********ories Paar
1.218 Beiträge
Liebe https://www.joyclub.de/my/4415472.askja13.html

erstmal ziehen wir den Hut vor Dir, das so offen hier mitzuteilen. Es gibt hier unter der riesigen Oberfläche sicherlich viele Menschen, die Dir einen ernstgemeinten und aus ihren Augen auch guten Rat zu deinem Thema zukommen lassen.
Uns hat es noch nicht betroffen einen Lebenspartner zu betrauern, sind beide "nur" geschieden. Aber...ich (der männliche Part) kann Dir mitteilen, dass als mein Vater gestorben ist, meine Mutter aufgehört hat am Leben teil zu nehmen. Mit der Zeit hat sie sich gewandelt zu einer Einsiedlerin, trotz Enkelkinder und zwei Söhnen.
Das liebe Askja wäre ein großer Fehler zu tun und ich bin ihr wirklich böse das meine Mutter das so "gelebt" hat.
Trauer muss man verdauen und sicherlich auch leben...bis zu einem gewissen Zeitpunkt.
das Du vor die Tür gehst und am sozialen Leben teilnimmst ist ein richtiger Schritt *top*
Und Gefühle, Nähe und Zärtlichkeiten zulassen kommt bestimmt, wenn Du nicht in deinem Leben stehen bleibst. Dein Partner und jeder andere der geliebt hat, wird sich sicherlich wünschen das der verbliebene wieder mit allen Sinnen und Gefühlen, die einem gut tun weitermacht.
*****969:
6 Monate sind nicht viel Zeit, Trauer braucht Zeit
Einstein bemerkte schon: Zeit ist relativ

Meine Frau ist jetzt seit dreieinhalb Monaten verstorben. Das sind dreieinhalb Monate für die anderen.Nicht für mich. Nach zwei Tagen kam es mir schon vor als ob zwei Wochen vergangen wären. Ihrer Mutter ging es ebenso. Ein Monat brachte mir das Gefühl von neun. Jetzt kommt es mir vor,als ob es schon fast ein Jahr her ist. Dabei sind gerade mal drei Monate vergangen. Ich trauere also für mich gefühlt schon mindestens ein dreiviertel Jahr. Und das geht an die Substanz. Und das möchte ich nicht mehr. Also muß ich lernen loszulassen, sie gehen lassen.

Man könnte meinen das ich verdränge. Vielleicht ist dem so? Mir hilft es den Alltag wieder normal zu leben.
Lauert dann unterbewußt was wenn etwas verdrängt wird? Hm... *gruebel* dann doch eigentlich nur die Akzeptanz des status quo. So lange wie ich diesen aufrecht erhalten, bin ich in der Opferrolle. Und im Allgemeinen dürfen Opferrollen gern so lange gelebt werden,wie man sie selber möchte.Das ist irgendwie nur menschlich. Aber,eben diese Opferrollen halten uns auch fest, wo wir eigentlich nicht sein wollen.
Tja..aber Theorie und Praxis sind zwei Paar Schuhe *nixweiss*... i

Das Problem was Askja13 anspricht ist aber eben auch da. Das Fehlen von Berührungen, Zärtlichkeiten, Kuscheln, HÄNDCHEN HALTEN.... garnicht mal Sex. Der hatte in unsere Beziehung nicht die höchste Priorität. Tja,und hier steht man eben vor einem Paradoxon was nur die Zeit lösen kann und die eigene Sicht der Dinge.

Das Einzige was mich hier komplett wieder raushole kann,wäre eine neue tiefe Beziehung zu einem neuen Partner ( der sich erstmal als dieser entpuppen müsste). Innerlich weiß ich das sowas jetzt viel zu früh wäre . Innerlich weiß ich aber auch das dieser Schmerz verblassen wird. Nicht verschwinden, nur verblassen. Und innerlich spüre ich auch irgendwie ganz leise,das da noch jemand anderes auf mich wartet, wenn die Zeit reif ist. Ein Licht im Tunnel.......
*******ine Frau
520 Beiträge
Ich habe meinen Mann nach langer Krankheit, aber auch unerwartet verloren. Der Schmerz bringt einen fast um...
Nähe und Zärtlichkeit haben unendlich gefehlt...aber - ich war 30 - eben auch einfach Sex...

Bei mir hat mein Körper nach 3 Monaten rebelliert. Es war unendlich schwierig die Trauer, die fehlende Zärtlichkeit und eben auch das Verlangen "zusammen zu bringen"...

Ich hab dann mit ONS und swingen dem Körper gegeben was nötig war und so meiner Seele die Zeit gegeben zu heilen. Auch zusammen mit einem Psychologen

Reflektiert was fehlte, was ich wollte und erwartete. Auch wieder gelernt mich um mich selbst zu kümmern. Mein Mann war sehr krank, ich hab mich um alles gekümmert und plötzlich war da dieses Loch....so viel Kümmernis ohne "Zielobjekt"...

Aus vielen Gesprächen mit anderen Betroffenen hab ich gelernt, dass es nicht DEN Weg gibt...sondern nur meinen..
Und dann ganz unerwartet das Geschenk bekommen meinen Männe zu finden..eine zweite große Liebe.

Nimm dir die Zeit zu trauern, aber achte auf dich als Mensch. Du bist mehr als die Trauernde..aber eben auch unendlich traurig. Finde deine Balance...dann kann vieles wieder gut werden

Und für mich war die Erkenntnis wichtig, das ich meinen Mann immer noch lieben kann und darf und soll auch wenn ich mit meinem Männe glücklich bin. Dazu braucht es lediglich den richtigen Männe

Alles Gute für dich
*********n_ni Mann
4 Beiträge
Meine Mutter erlitt das gleiche Schicksal 1983 - ich war damals 17. Es war sehr ungesund für mich und auch meinen Bruder, eine Ersatzpartnerrolle für unseren verstorbenen Vater anzunehmen - meine Mutter versuchte auch verzweifelt uns beiden Jungen (mein Bruder war 18) den Vater zu ersetzen, was dann auch freiwillige Einweisungen in Krankenhäuser zur Folge hatte. Dort findest Du vielleicht Menschen, die mit dieser Situation auch überfordert sind und sich gegenseitig helfen. Meine Mutter hatte sich dann damit geholfen, eine Katze mit in ihr Schlafzimmer zu nehmen, weil Katzen für diese Gefühle ausgebildete Sinne haben. Menschen (einen Mann) hat meine Mutter erst nach 3-4 Jahren nach dem Tod meines Vaters an sich heran gelassen (ihre Jugendliebe). Ich für meinen Teil habe sehr lange gebraucht, um eine gesunde Distanz zwischen meine Mutter und mich zu bringen und dieses Leid und diese Gefühle will ich nicht noch einmal durchmachen und begehe deshalb jeden Tag wie ein ganz neues Leben (auch wenn es furchtbar schwer ist und auch weil andere Menschen furchtbar sein können, wenn es um die Regelung von Nachlass gilt - ich habe da freiwillig verzichtet, um mich zu schützen.
*******l_71 Mann
6.892 Beiträge
Was soll Ich dazu sagen, es ist ein Schmerz der einem das Herz in zwei Teile zerreißt.
Habe meine erste Frau vor 23 Jahre durch einen Verkehrsunfall verloren.
Wir hatten eine sehr schwierige Zeit in unserer Ehe, habe Sie über alles geliebt und doch den Fehler begangen Ihr fremd zu gehen, wo Sie auch herausgefunden hatte.
Sie ging eines Abends wo Ich noch arbeiten war zu einer Freundin zum Reden und Sie haben gemeinsam getrunken.
Sie kam nicht wieder zuhause an,wo Ich von der Arbeit kam stand die Polizei vor der Haustür und überbrachten Mir die schlechte Nachricht vom Tod meiner Frau.
Sie ist auf einer geraden Strecke auf einen Baum gefahren unangeschnallt und war auf der Stelle Tod.
Laut Aussage der Polizei nach der Aufnahme und Besuch bei ihrer Freundin kamen Szu dem Ergebnis es war Selbstmord..!
Ich habe mir immer die Schuld daran gegeben und bin in eine tiefe Depression mit Alkohol geraten, zum trauern bin Ich lange nicht im stande gewesen.
Ca. 1 Jahr ohne Arbeit und Alkohol hat Mich eine Freundin da rausgeholt,.
Dann begann die Zeit für die Trauer, es hat sehr lange gedauert bis Ich jemanden sehr nah an Mich heran gelassen habe, diese Frau ist jetzt seit über 17 Jahre an meiner Seite und 12 verheiratet und 2 Kinder haben wir zusammen.
Der Sex nach dem Tod so nach ca 2 Jahren war für Mich nur für die körperliche Zufriedenheit ohne jegliche Gefühle.
Einen schwarzen Fleck habe Ich heute noch auf meinem Herzen, weil Ich Mir das nie verzeihen konnte was Ich ihr angetan habe.
Diese Auswirkungen spürt meine Frau heute noch, Sie sagt immer Du bist eben so wie Du bist!!!
Habe seit damals das Problem daß Ich meine Gefühle für den anderen nicht so richtig zeigen kann, das ich oft das Problem daß Sie meint Ich begehre Sie nicht richtig.
Habe es srhr lange vor meiner 2 Frau verheimlicht was damals war,bis Ich es mal loswerden musste danach wusste Sie warum Ich so ticke...
Trauer ist das schwierigste was ein Mensch zu überwinden hat, das braucht sehr viel Zeit und vor allem Geduld...!
Wollte eigentlich nicht so viel schreiben, denn einiges passt denke Ich nicht ganz zum Thema.....aber es macht einen immer ein Stück leichter wenn man sein eigenes Leid mit anderen teilen kann.
LG Reinhold
Lieber Reinhold,
deine Geschichte berührt mich sehr.
Ich kann gut nachvollziehen, dass du mit Schuldgefühlen zu kämpfen hattest und wie schwer das für dich war und ist!!
Auch ich habe Schuldgefühle, weil mein Partner im Wohnzimmer auf der Couch im Schlaf gestorben ist und ich nur wenige Meter weiter im Bett friedlich geschlafen habe und nichts mitbekommen habe. Immer und immer wieder denke ich, wenn ich doch nur aufgewacht wäre und den Notarzt rufen hätte können......

Irgendwie muss man damit klar kommen....... Auch wenn es sehr schwer ist.

Ich wünsche dir alles erdenklich Gute!!
********ious Mann
3.000 Beiträge
Hallo Reinhold,

Danke für deine offenen Worte und auch wenn es schon lange zurück liegt- meine aufrichtige Anteilnahme!

So wie du die Dinge schilderst, kann das Unfallgeschehen durchaus eine irrationale Handlung aus dem Affekt(Alkohol) heraus gewesen sein. Dann war es ein Unfall, den Sie mit all seinen Folgen sicher nicht gewollt hat!

Dann gibt es Menschen, die erpressen einem emotional und sagen- wenn Du mich verlässt, springe ich von der Brücke. Andere legen sich vor den Zug und machen den Lokführer zum Täter.

So oder so- Dir wurde eine Schuld aufgeladen, die du nicht ablegen kannst. Man hat dich mit in den Abgrund gerissen. Das geht schon fast als erweiterter Suizid durch. Du wolltest all das nicht und trägst nun doch allein alle Schuld.

Für einen Unfall kannst du nichts, einen Affekt hättest du nicht verhindern können und wenn es ein "Plan" war, dann wurde er ohne dich gemacht. Welche Schuld trägst du hier?

Du schreibst, dass du in sehr schwierigen Zeit fremd gegangen bist und dass es heraus gekommen ist. Ja, das war sicher ein Fehler aber auch menschlich nachvollziehbar. Natürlich belastet das eine instabile Beziehung noch mehr. Aber es rechtfertigt nicht das, was dann passierte. Dass es soweit gekommen war, das betrifft euch beide- wie es ausging, entschied Sie selbst. Und da sicher auch im Affekt. Das war nicht aufzuhalten!

Welche Schuld trifft dich, die du eh nicht hättest aufhalten können? Das ist der schwarze Punkt in deinem Herzen- das Nichtwissen, wie damit umzugehen ist. Niemand wirft sein Leben so einfach weg und niemand will lebenslänglich mit so einer Schuld leben. Ihr müsst euch gegenseitig verzeihen! Das kannst Du an Ihrem Grab tun, in einer Kirche oder in einer Therapie. Schließe damit ab, dafür brauchts ggf. symb. Akte. Aber mach diese Schuld nicht zum Teil deiner Persönlichkeit. Auch du hast nur dieses eine Leben. Behalte dir das Gute was ihr hattet im Herzen, nicht das schlechte, nicht den Tod. Dann kann Sie weiter ein Teil deines Lebens sein- ohne von diesem schwarzen Fleck überschattet zu werden, der dich heute noch belastet. Es ist sicher besser, Sie in guter Erinnerung zu behalten, als alltäglichen Gram verspüren zu müssen. Schließ deinen Frieden mit Ihr! Ihr alle braucht das!
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