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Um Zuneigung/Nähe kämpfen, betteln (= sich selbst aufgeben?)

**********nit_A Frau
47 Beiträge
Themenersteller 
Um Zuneigung/Nähe kämpfen, betteln (= sich selbst aufgeben?)
Hallo zusammen

Ich bin neu hier, dies ist mein erster Beitrag und man möge mir bitte verzeihen, falls mein Thema am falschen Ort oder schon 1001 Mal besprochen wurde.
Ich lebe seit 2,5 Jahren in einer Beziehung mit einem Mann. Wir hatten immer viel körperliche Nähe durch Kuscheln, Halten, Streicheln, Umarmen etc. was oft auch von ihm kam und er betonte immer wieder wie wichtig ihm dies sei. Zudem hatten wir von Beginn an ein sehr schönes, fantasievolles und aufregendes Sexleben. Für ihn war es manchmal etwas zu aufregend oder aufwändig, er hätte lieber etwas mehr "simplen Sex" gehabt. Ich muss dazu sagen, dass ich aufwändige Rollenspiele mag und allgemein ein langes Vorspiel sehr geniesse. Für mich war es manchmal schwierig, weil beim Sex selber viel Initiative von mir aus kommen musste, ich konnte dadurch viel vorgeben, aber es wurde auch etwas langweilig.
Zusammen gezogen sind wir vor etwas mehr als einem Jahr. Aufgrund unserer Familiensituation, Arbeit und weiterer Verpflichtungen sind wir mitten in der "Rushhour des Lebens" und immer wieder starkem Stress ausgesetzt. Zudem sind wir beide in Familien aufgewachsen, die emotional stark belastet waren, wodurch wir beide manchmal destruktive Verhaltensmuster zeigen. Die Konflikte haben sich mehr und mehr zugespitzt und seit etwa 3 Monaten haben wir sehr wenig körperliche Nähe. Wir haben keinen Sex mehr und küssen uns auch nicht mehr.
Ich würde mir beides sehr wünschen, weiss aber, dass dies für ihn aufgrund der Konflikte und der damit entstandenen Distanz nicht möglich ist, bzw. er keinesfalls möchte. Er meinte, dass Sex für ihn derzeit gar kein Thema sei. Wir haben nach der schwierigsten Phase, in der wir uns gar nicht mehr berührten uns zumindest wieder angefangen zu umarmen. Dies machen wir teilweise kurz, teilweise sehr lange. In den letzten Tagen und Wochen hat es sich verbessert und wir haben auch wieder mehr gekuschelt und uns gestreichelt. Bei einem Themalbadbesuch vor etwa 5 Tagen hätte ich ihn beinahe geküsst, war aber nicht sicher, ob er das möchte, bzw. habe seine Signale eher ablehnend interpretiert.

Nun hatten wir vor vier Tagen wieder einen etwas heftigeren Streit und seit dem sind wir wieder bei nur kurzen Berührungen angelangt. Ich kann einerseits verstehen, dass ihm das im Moment schwer fällt, weil er eine sehr starke emotionale Distanz zwischen uns spürt, gleichzeitig verstärkt dieses sich nicht Berühren auch die emotionale Distanz wieder zusätzlich. Auch emotionaler Austausch durch Gespräche werden von ihm im Moment mehrheitlich abgelehnt. Dies kann ich insofern nachvollziehen, weil wir in unseren Streitgesprächen sehr viel und heftig über negative Gefühle geredet haben und dies bei ihm inzwischen vermutlich stark negativ besetzt ist.

Und bei allem Verständnis für seine Situation habe ich doch immer wieder das starke Bedürfnis mich mit ihm über seine und meine Gefühle auszutauschen und wieder mehr körperliche Nähe mit ihm zu teilen. Dies war in den vergangenen zwei Jahren für uns beide auch eine sehr wichtige Verbindung. Nun fühle ich mich so wahnsinnig bedürftig mit meinem Wunsch nach Nähe, Körperlichkeit, Kuscheln, sich über emotionales austauschen. Teilweise fehlt mir nur schon seine Aufmerksamkeit oder dass er sich wünschen würde Zeit mit mir zu verbringen (er geht mir tatsächlich aus dem Weg, das hat er auch gesagt, dass er merke, dass er das mache). Es ist ein starkes Ungleichgewicht entstanden (welches wir beide so wahrnehmen), dass ich mir sehr viel Nähe, Austausch, gemeinsam verbrachte Zeit und ähnliches wünsche und er im Moment gar nicht. Ich habe mir auch überlegt, ob dies für ihn unattraktiv ist, wenn ich so bedürftig bin. In meiner Offenheit habe ich ihn das gefragt, er hat es verneint. Gleichzeitig sagt er seit dem letzten Streit, dass er nicht weiss, ob er die Beziehung fortführen möchte. Für mich ist das im Moment sehr schwierig, weil das trotz aller Schwierigkeiten das erste Mal ist, dass er die Beziehung so in Frage stellt und mir kein klares Ja oder Nein zu unserer Beziehung gibt.
Ich werde nächsten Samstag für einige Tage nach Paris fahren ohne ihn. Dies war schon länger so geplant und ich freue mich auch sehr darauf. Im Moment habe ich aber auch die Angst, dass er sich eigentlich schon innerlich aus der Beziehung verabschiedet hat und mir das aber nicht kurz vor meinen Urlaubstagen sagen möchte. Wir haben vor zwei Tagen kurz darüber gesprochen, was für uns trotz aller Schwierigkeiten für unsere Beziehung spricht. Und wir beide hatten von Anfang der Beziehung an das starke Gefühl davon, dass wir wirklich ausgesprochen gut zusammen passen und fühlten uns sehr verbunden. Deswegen denken wir beide, dass der jeweils andere etwas ganz besonderes ist und es kein Zufall ist, dass wir uns gefunden haben, dass es also "einen Sinn hat", dass wir zusammen sind.

Ich merke für mich aber auch, dass ich aus diesem starken Bedürfnis nach körperlicher Nähe und Zuneigung und mit dieser Ungewissheit, ob unsere Beziehung weiter besteht, anfange meine eigenen Bedürfnisse aufzugeben, dass ich dazu tendiere ihm vieles recht zu machen und ihn zufrieden zu stellen. Dies fühlt sich für mich sehr sehr unangenehm an, ich denke auch dass dies (unabhängig davon ob für ihn attraktiv oder nicht) mir überhaupt nicht gut tut und ich Gefahr laufe, mich selbst aufzugeben.
Ich weiss nicht, ob dieser Beitrag für euch nachzuvollziehen ist und mir ist bewusst, dass ich keine konkrete Frage stelle (wüsste auch nicht mal welche), trotzdem freue ich mich über Gedanken und Anregungen dazu.
*******961 Mann
41.631 Beiträge
Liebe TE, es ist sehr schwierig als Außenstehender darauf zu antworten.
Du hast den Text gut verfasst, es ist aber wie in fast allen Threads, immer nur eine Seite der Medaille.
Dein Beitrag hat mich nachdenklich und betroffen gemacht.
Leider kann ich nach dem Lesen, Deine Befürchtungen nur bestätigen.
Liest sich wie Abschied auf Raten.
Mir fällt da als erstes ein, bewege ihn dazu zum Psychologen zu gehen, ihm sich anzuvertrauen, seine Gedanken, seine Gefühle offen zu legen.
Bitte lass das mit der Selbstaufgabe, das hilft am Ende weder Dir noch ihm, und auch nicht eurer Beziehung.

Du wirst in dem Thread sicherlich sehr viele gute Ratschhläge bekommen, aber sei Dir bewusst, wirklich helfen könnt nur ihr euch selbst unter eventueller Einbeziehung professioneller Hilfe.
Ich drücke Dir/Euch ganz fest die Daumen!
Die Reise nach Paris kann sich durchaus positiv auf ihn auswirken.
So sieht er wie es ist wenn Du nicht da bist und wird Dich vielleicht vermissen.
Wer immer da ist wird irgendwann als selbstverständlich angesehen, man kann jederzeit auf ihn zugreifen.
Während Deiner Reise solltest Du auch den Kontakt mit ihm auf das Nötigste beschränken.
Nach dieser kurzen Distanz hat er dann vielleicht das Bedürfnis zu reden.
Du solltest auf keinen Fall Dein Lebensglück von nur einer Person abhängig machen.
Wenn Du zeigst dass Du Notfalls auch alleine klar kommst kann es sein dass er es ist der um die Beziehung bangt und sieht dass es erstrebenswert ist darum zu kämpfen.
****s_H Mann
4.900 Beiträge
Paartherapie

Lehnt er ab, geh deiner Wege... destruktive Menschen die nicht aus ihrem Loch heraus wollen sollten andere nicht in dieses hinein ziehen...
Lange selbst mitgemacht, zwar in anderer Form, aber es ist nicht gut für die eigene Seele...
********in75 Frau
7.550 Beiträge
Ich finde auch, das deine Reise euch evtl helfen kann, so wie @*********0966 es beschrieb. Sehe aber auch den Abschied auf Raten von seiner Seite aus. Eigentlich kannst du nur klar kommunizieren was du möchtest, dir wünscht. Ob er darauf eingehen kann und will, muss er entscheiden. Eine Frage habe ich zur fehlenden Körperlichkeit @**********nit_A

Fehlt dir diese generell oder ist es gekoppelt an ihn ?
****ius Mann
1.310 Beiträge
Warum zofft ihr euch eigentlich so lange?
Wenn das kein wichtiger Grund ist, würde ich tatsächlich die Beziehung "sausen lasssen".

Klar, in der Phase (ein Jahr in einer Wohnung) kommt es zu Reibereien, aber über Wochen und Monate.... das ist definitiv nicht gesund.

Also entweder eine schnelle Versöhnung oder eine klare Trennung.

Alles andere wäre für keinen von euch beiden gut.
****Wo Paar
2.784 Beiträge
Du hast geschrieben, dass ihr aus Familien kommt, die emotional stark belastet waren.
Hast du oder ihr mal das Video von Volker Schmidt in der Sex-Edukation angeschaut? Es geht um Bindungsstile. Könnte etwas Klarheit schaffen.
Ich stimme dir zu, dass es seinen Grund hat, warum ihr euch getroffen habt. Dummerweise hat das nichts damit zu tun, wie es sich für euch anfühlt.
Wenn du dich für Ihn (im Grunde für die Beruhigung deiner Ängste) anders gibst, dann wird er möglicherweise so sein, wie du es dir erhoffst. Eine Illusion, deren Erhaltung dich auf Dauer ausbrennen wird und ihn beim Erkennen schmerzen wird.
PS.: der Rat mit dem Therapeuten für ihn würde ihm nur zeigen, dass er "falsch" ist.
Du könntest dich für diesen Weg entscheiden und ihn fragen ob er Lust hat diesen mit zu gehen.
Du kannst immer nur selbst handeln. Andere Menschen ohne Zwang zu etwas zu bewegen funktioniert nicht und hätte auch immer seine Folgen...
(Er)
******eek Frau
5.560 Beiträge
Ich muss gestehen, ich frage mich schon ein bisschen, warum du auf Biegen und Brechen an dieser Beziehung festhalten möchtest.
Natürlich hat jede Beziehung Höhen und Tiefen und ist nicht immer eitel Sonnenschein. Allerdings scheint es dich ja so, wie es nun schon seit einigen Monaten ist, unglücklich zu machen.

Vermutlich könnte euch beiden Therapie nicht unbedingt schaden. Vielleicht sogar einzeln, um die Themen der Kindheit aufzuarbeiten, die sich offenbar für euch beide negativ auf aktuelle Bindungen auswirken.
Für mich liest es sich so, als sei die Beziehung eigentlich schon eine Weile vorbei, vor allem für ihn. Nur schafft ihr es nicht, euch das tatsächlich einzugestehen.
*****y_I Frau
7.668 Beiträge
.....ich kann momentan keinen Rat geben.Der war ja von der TE auch nicht direkt "erfragt", kann mich aber
irgendwie wiederfinden in der Situation des durch Streit entstandener Entfremdung.
Eins aber würde ich nicht: um Zuneigung betteln.
Und auch nicht gleich zum Psychologen gehen
.Kannst du,liebe TE, näher beschreiben inwieweit du versuchst ihm alles Recht zu machen?
Wie du selbst sagst fühlt es sich für dich nicht gut an.
*********uest Mann
2.201 Beiträge
JOY-Angels 
Ich finde auch, dass die TE die Situation schon sehr gründlich analysiert hat. Diese Beziehung steht vermutlich wirklich auf der Kippe. Ich würde tatsächlich zunächst einmal versuchen, die Urlaubstage möglichst unbeschwert zu genießen.

Anschließend wäre vielleicht auch mal über eine (zeitweise) Trennung nachzudenken, um zu erfahren, ob und inwiefern einem der/die andere überhaupt fehlt. Das kann Klarheit über die tatsächlichen Gefühle bringen.
*****u80 Frau
6 Beiträge
Ich hatte eine ähnliche Beziehung, sieben Jahre meines wertvollen Lebens, dauernd Streit, emotionale Kälte, Liebesentzug, Sexentzug. Wir hatten beide destruktive Muster. Was du dir überlegen solltest, magst du über viele Jahre in dieser Art von Beziehung leben?
Heute habe ich eine vollkommen andere, sehr wohlwollend, nichts Destruktives und ich möchte NIEMALS zurück. Es ist so entspannend. Das gibt es also auch.
Deinen Partner wirst du nicht ändern können und die Wahrscheinlichkeit dass er in seiner Art verbleibt, ist grösser als die der Änderung.
Also bleibt die Frage, was du dir wert bist, was du dir zumuten willst, wofür du deine Energie und deine Lebenszeit investieren möchtest. Und schlussendlich welche deiner Muster dich belasten und du loswerden möchtest.
*****ite Frau
9.485 Beiträge
Wenn zwei Menschen mit problematischem Bindungsverhalten aufeinander treffen gibt es nicht selten das Gefühl, einen Seelenverwandten getroffen zu haben. Ist eben ist so - man kennt dir Untiefen ja selbst allzu gut. Nur für eine Beziehung gestaltet sich das problematisch. Gerade wenn Stolpersteine in der Beziehung auftreten. Keiner von beiden "kann" Konflikte dann wirklich gut.
Ich zähl mich durchaus zu, und ich fahre besser mit Partner, die zu den "sicheren" Bindungstypen gehören. Das brauch ich für meine emotionale Stabilität. Alles andere verunsichert mich auf längere Sicht und laugt mich aus, egal wie groß meine Zuneigung ist.
Um Zuneigung kämpfen zu müssen weil man damit aufgewachsen ist, ist schon traurig genug. Da muss man sich nicht Partner suchen die das fortsetzen. Das "heilt" nicht. Egal wie vertraut sich das anfühlt.
Sich nicht zu trauen seinen Partner zu küssen spricht Bände.
**********nit_A Frau
47 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von ********in75:
Ich finde auch, das deine Reise euch evtl helfen kann, so wie @*********0966 es beschrieb. Sehe aber auch den Abschied auf Raten von seiner Seite aus. Eigentlich kannst du nur klar kommunizieren was du möchtest, dir wünscht. Ob er darauf eingehen kann und will, muss er entscheiden. Eine Frage habe ich zur fehlenden Körperlichkeit @**********nit_A

Fehlt dir diese generell oder ist es gekoppelt an ihn ?

Das ist gar nicht so einfach zu beantworten. Mir hat als Single immer körperliche Nähe gefehlt, manchmal etwas mehr manchmal weniger. Im Moment ist es tatsächlich die Nähe zu ihm, denke ich.
********wise Frau
438 Beiträge
Ja, Selenite bringt es bestens auf den Punkt, ähnliche familiäre Hintergründe, Traumatas und psychische Strickmuster erzeugen oft ein Gefühl von sich verstanden fühlen und Gleichklang.
Man kann daraus ein Team bilden, aber es ist meist ein Leidens- undoder "wir machen alles anders"-Team. Sobald man zusammen wohnt, kann man drauf warten, bis die alten eingeprägten Familienmuster sich reinszenieren.
Das ist seht schwer lösbar. Jedenfalls nicht ohne den unbedingten Willen Beider das zu bearbeiten mit kompetenter Hilfe und auf ne lange Strecke. Und zwar nicht dem Anderen zuliebe, sondern aus eigener Einsicht.
******a77 Frau
1.110 Beiträge
@**********nit_A

Ihr beide müsst wohl lernen, wie man richtig streitet. Es gibt da Kurse, Paartherapien usw. Sollte eure Beziehung weiterhin Bestand haben, dann tut etwas.
Ich bin zwar nicht religiös, aber ein Satz aus der Bibel fand ich immer passend: „Lasst die Sonne nicht über eurem Zorn untergehen.“ Daher habe ich mich meistens bemüht, wenn ich mit jemanden Streit hatte, den schnell zu klären, gerade was Partner betrifft. Ich hoffe, ihr findet euren Weg.
**********nit_A Frau
47 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von ****ius:
Warum zofft ihr euch eigentlich so lange?
Wenn das kein wichtiger Grund ist, würde ich tatsächlich die Beziehung "sausen lasssen".

Klar, in der Phase (ein Jahr in einer Wohnung) kommt es zu Reibereien, aber über Wochen und Monate.... das ist definitiv nicht gesund.

Also entweder eine schnelle Versöhnung oder eine klare Trennung.

Alles andere wäre für keinen von euch beiden gut.
Eine gute und vermutlich berechtigte Frage.
Wir hatten für 2 Jahre eine insgesamt sehr harmonische und wertschätzende Beziehung, wir konnten uns über sehr vieles austauschen, hatten spannende Diskussionen über viele Themen, viel Nähe und Vertrautheit. Deswegen möchte ich mich nicht einfach trennen. Warum wir trotzdem nicht aufhören können zu streiten, ist aber eine gute Frage. Ich kann das aktuell nicht beantworten. (Ich merke aber, dass die Frage so simpel wie gut ist, könnte mir vorstellen, dass da für mich noch etwas herauszufinden wäre).
Wir haben uns vor etwa 4 bis 6 Wochen gesagt, dass wir nicht möchten, dass der Andere leidet und dass es dann tatsächlich besser wäre sich zu trennen. Aber es war für uns beide klar, dass wir das im Notfall tun würden, wenn gar nichts mehr geht. Es kann sein, dass wir an diesem Punkt sind, ich weiss es nicht.
Schnelle Versöhnung oder Trennung klingt tatsächlich besser als weiter ausharren. Ich überlege noch, wie ich das konkret umsetzen könnte. Erstmal werden wir automatisch ein paar Tage getrennt von einander sein.
****eH Mann
12 Beiträge
Noch vor ein paar Jahren hätte ich ganz anders gedacht.
Ich dachte immer, es ist jede Partnerschaft zu retten.
Heute denke ich anders.
Wir sind hier um uns zu entwickeln und wir sind tatsächlich alleine.
Jeder muss selbst entscheiden, welchen Weg er geht.
Allerdings haben wir viele Begegnungen, die uns bei diesem Weg helfen.
Manchmal sind das flüchtige Begegnungen. Es kann auch die Kassiererin an der Kasse sein, die nur ein paar Worte zu uns sagt, an die wir uns noch Jahre erinnern.
Es gibt keine Zufälle.
Ich möchte jeden Partner als Lebensabschnittsgefährten bezeichnen.
Manchmal treffen wir und mehrere Leben hintereinander, andere sind nur für ein paar Jahre gut.
Wenn etwas neues auf der Agenda steht, wird alles dafür getan, dass die Beziehung auseinander geht.
Mach das, was dir gut tut und deine Beziehung scheint dir nicht mehr gut zu tun.
Bleib nicht stehen, sieh nach vorne.
Vielleicht wartet er nur darauf, dass du dich von ihm abnabelst.
Ich für mich habe den Fehler gemacht, soetwas in die Länge zu ziehen.
Das ist es, was ich bereuhe.
Auf was also wartest du?
Nimm dein Leben in die Hand und bitte bettel nicht nach Liebe.
Jede Katastrophe in meinem Leben hat sich im Nachhinein als Segen gezeigt.
Wie auch immer du dich entscheidest, sei entschlossen.
Das ist es, was ich dir mitgeben kann.
So wie sich das für mich darstellt, ist diese Beziehung schon lange Geschichte.
Man hängt nur daran.
Wohl gemerkt, es sind deine Entscheidungen und es ist dein Leben.
Du musst für dich das Beste dabei herausholen.
Wir sind alle Einzelkämpfer.
Es ist wie auf der Autobahn.
Manchmal fährt man hinter jemanden her.
Dann überholt man und geht seinen eigenen Weg.
Manchmal bleibt man eine Weile zusammen und dann trennt man sich wieder.
....aber im Grunde genommen wollen wir nur eins:
Wir wollen so gut voran kommen, wie es geht und jeder hat sein eigenes Ziel.
**********nit_A Frau
47 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von *****ite:
Wenn zwei Menschen mit problematischem Bindungsverhalten aufeinander treffen gibt es nicht selten das Gefühl, einen Seelenverwandten getroffen zu haben. Ist eben ist so - man kennt dir Untiefen ja selbst allzu gut. Nur für eine Beziehung gestaltet sich das problematisch. Gerade wenn Stolpersteine in der Beziehung auftreten. Keiner von beiden "kann" Konflikte dann wirklich gut.
Ich zähl mich durchaus zu, und ich fahre besser mit Partner, die zu den "sicheren" Bindungstypen gehören. Das brauch ich für meine emotionale Stabilität. Alles andere verunsichert mich auf längere Sicht und laugt mich aus, egal wie groß meine Zuneigung ist.
Um Zuneigung kämpfen zu müssen weil man damit aufgewachsen ist, ist schon traurig genug. Da muss man sich nicht Partner suchen die das fortsetzen. Das "heilt" nicht. Egal wie vertraut sich das anfühlt.
Sich nicht zu trauen seinen Partner zu küssen spricht Bände.
Danke für deine sehr persönliche Rückmeldung. Ich kann das nachvollziehen, was du schreibst. Ich bin mir aber nicht sicher, ob es so leicht ist, sich einen bindungssicheren Partner "auszusuchen". Ich denke auch, dass niemand nur sicher oder unsicher gebunden ist, sondern dass es eher ein Kontinuum ist. Tatsächlich habe ich das Gefühl, dass man sich vermutlich in jemanden verliebt mit ähnlichem familiären Hintergrund. Das Buch "Chancen verlieben sich" hat mich vor Jahren sehr beeindruckt und ich denke, dass da etwas dran ist.
Ich denke, dass ich mich aktuell auch nicht trennen möchte, weil ich den Eindruck habe, dass ich mit einem möglichen nächsten Partner evtl. Dann nach einiger Zeit am gleichen oder ähnlichen Ort stehen werde. Deshalb würde ich es gerne, wenn möglich jetzt versuchen zu lösen. Aber wirklich lösen, nicht einfach weiter so wie bis jetzt, das wird mir auch immer klarer.
********ight Paar
1.391 Beiträge
Liebesentzug ist ein häufiges Mittel der Machtausübung. Meistens die letzte Wahl bei selbst gefühlter Ohnmacht.

Abhängigkeit von diese "externen" Liebe ebenfalls.

so entstehen co-abhängige Beziehungskonstrukte (was nichts mit Liebe zu tun hat)

Wir dürfen lernen selbst in uns die Liebe und Zuneigung zu finden und uns unabhängig im Außen zu machen.

Inneres Kind ist hier ein gutes Werkzeug diese Wunden zu heilen.
****eH Mann
12 Beiträge
Zitat von **********nit_A:

Schnelle Versöhnung oder Trennung klingt tatsächlich besser als weiter ausharren. Ich überlege noch, wie ich das konkret umsetzen könnte. Erstmal werden wir automatisch ein paar Tage getrennt von einander sein.

Ich konnte mit dem Wort Liebe nichts anfangen.
Ich wusste gar nicht was das ist.
Sie hat gesagt, du musst in dich gehen.
Stell fragen und du bekommst Antworten.
Ich habe Fragen gestellt und ich habe Antworten bekommen.
Meine Seele hat geschriehen.
Ich hatte physische schmerzen. Ich war im Auto unterwegs und musste für 10 Minuten anhalten.
Trenn dich, mach eine Reise war die Antwort.
Ich wollte die Antwort nicht glauben.
Immer wieder kamen diese Schmerzen, die in mir waren hoch.
Nach ein paar Tagen hab ich dann zu meiner Frau gesagt, dass ich mich trennen werde.
Die Entscheidung ist innerhalb von 3 Tagen aus heiterem Himmel gefallen.
Wir waren 26 Jahre zusammen und galten bis dahin eher als das Traumpaar in der Familie.
All die Jahre hat immer etwas gefehlt.
Das fehlende Puzzle ist jetzt da und ich fühle mich richtig gut.
Wir haben beide erkannt, dass eine Trennung unausweichlich war.
Wir haben viele Jahre im Dämmerschlaf verbracht.
Ich habe daraus viel gelernt.
*****ras Mann
2.101 Beiträge
Hallo TE,
du schreibst: Um Zuneigung/ Nähe kämpfen, betteln, (sich selbst aufgeben?)

Das macht sehr sehr unattraktiv für sein Gegenüber und kann zu dessen völligem Desinteresse führen.
Anscheinend kennt ihr euch doch weniger als ihr beide gedacht habt.
Anziehung erfolgt fast immer durch Reduktion bis auf wenige Ausnahmen.
Was selten und schwer zu haben ist und viele haben wollen ist attraktiv.
Allerdings können persönliche Störfaktoren zu einem Ende einer Beziehung führen. Dagegen ist fast kein Kraut gewachsen..
**********nit_A Frau
47 Beiträge
Themenersteller 
Ich möchte euch allen danken für eure langen, gut überlegten und hilfreichen Gedanken! Es tut mir leid, dass ich nicht auf jeden einzeln eingehen kann. Aber ich habe jeden eurer Beiträge sehr geschätzt und auch, dass ihr euch die Zeit dafür genommen habt. Vielen herzlichen Dank! *danke*

Ich möchte ergänzend sagen, dass mein Freund sich durchaus mit sich selbst auseinander setzt und auch bereits ist Hilfe von aussen anzunehmen und dies auch bereits getan hat. Ich habe eigentlich versucht, die Situation so objektiv wie möglich zu beschreiben (was aber aus verständlichen Gründen) wohl nicht geklappt hat.
Mit der Paartherapie ist es so, dass wir eine begonnen haben, bisher aber nur alle 4 bis 6 Wochen Termine bekommen. Ab Mai sind mehr Termine möglich und die würden wir dann (voraussichtlich) auch wahrnehmen.

Ich glaube, die Frage kam noch auf, woran ich merke, dass ich anfange mich selbst aufzugeben. Ich versuche immer wieder, möglichst die positiven Interaktionen zwischen uns zu iniziieren und die "schwierigen Themen" wegzulassen. Schwierige Themen sind z.b. wenn ich mich verletzt und zurückgewiesen fühle. Mir fällt das tatsächlich schwer und ich merke auch, dass ich mich im moment sehr schnell zurückgewiesen fühle. Zum Glück habe ich eine sehr gute Freundin mit der ich darüber sprechen kann. Ich versuche meine eigenen Bedürfnisse zurück zu nehmen, mich von seinen phasenweise negativen Aussagen nicht anstecken zu lassen. Das Problem ist, dass das immer eine Weile gut geht, aber dann meine Energie/Geduld aufgebraucht ist und ich weine oder wütend werde.
Vermutlich würde es in dem Moment (bei negativen Aussagen) mehr helfen, wenn ich ihm ruhig sage, dass mir das zuviel wird und ich das gerade nicht für mich möchte.

Ich denke ein räumlicher Abstand könnte tatsächlich helfen. Ich muss dafür aber auch meine Angst angehen, dass dies das Ende sein könnte. Ich glaube im Moment würde es helfen, wenn ich mehr Mut dafür aufbringen würde.
Ich sage mir dann auch immer, dass egal ob Zusammenbleiben oder Trennung, ich wieder glücklich sein werde. Das hilft, wenn ich mir das bewusst mache. Ich weiss auch, dass ich eine Trennung emotional gut überstehen kann, ich habe einen sehr guten Freundeskreis, würde auch Unterstützung und Ablenkung von Familie und Verwandten bekommen. Ich habe eine Arbeit, die zwar oft anstrengend und mühsam ist, aber für mich sehr viel Sinnhaftigkeit hat.
Ich glaube ich hätte tatsächlich auch weniger Mühe mit der fehlenden Nähe, wenn mein Freund nicht immer da wäre und den Wunsch nach Nähe damit weckt.
**********nit_A Frau
47 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von ****eH:

Wie auch immer du dich entscheidest, sei entschlossen.
Danke für deine beiden Rückmeldungen! Sie haben mich zum (weiter)denken eingeladen. Und der Satz oben hat mir besonders gefallen.

Die Erfahrung einer 26jährigen Beziehung habe ich nie gemacht. Und es freut mich, dass du dies geschafft hast und dich heute so viel besser fühlst. (Die Entscheidungsfindung innerhalb dreier Tage ist eindrücklich.)
Ich habe in meinem Leben eine Beziehung nach 5 Jahren beendet, was mir sehr schwer fiel, aber enorm befreiend war. Ich habe eine Beziehung nach etwas mehr als einem Jahr aufgrund fehlender Zukunftsperspektiven aufgegeben. Und eine 2,5jährige Beziehung wurde duch den damaligen Partner beendet.
Ich habe deshalb eher das Gefühl, dass ich Beziehungen (zu) früh beende, nicht zu spät. Aber wer weiss, im Nachhinein werde ich es vielleicht anders betrachten...
*******Punk Frau
5.382 Beiträge
Mir fallen mehrere Begriffe ein:

Bedingungslose Selbstliebe, Selbstfürsorge, Abstand (um zur Ruhe zu kommen, bei sich zu bleiben, sich gegenseitig Raum geben), inneres Kind bzw. emotionale Co-Abhängigkeit.

Finde es eine tolle Idee, dass Du alleine nach Paris fährst.
was mir als allererstes auffällt: er straft dich mit liebesentzug ab, keinerlei körperlichkeiten, keinerlei intimität, kein sex, keine 'harmlosen' berührugen, keine gespräche über das problem - & du suchst das problem bei dir. dein bedürfnis nach zuwendung in einer paarbeziehung ist völlig richtig & normal.
nutze die reise, um darüber nachzudenken, ob diese beziehung so wie sie jetzt ist - nicht wie sie sein könnte, wenn xyz geändert würde - das ist, was du möchtest & was dich glücklich macht, auf allen ebenen. frag dich nicht, was du ändern kannst, damit er dich wieder will, sondern frag dich, ob ob du ihn willst.
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