Naja, so richtig vermag ich da keinen Unterschied erkennen.
Zunächst wird immer und überall betont, was für ein kleiner Eingriff die Vasektomie doch ist und wie einfach die Samenleiter - ganz im Gegensatz zu den Eileitern - zugänglich sind.
Dann wird betont, dass dafür nur ein kleiner Schnitt (entlang der Mittellinie des Hodensacks) oder aber zwei kleine Schnitte (links und rechts) nötig sind, dass diese Schnitte nur sehr klein - kaum länger als ein Zentimeter - sind und dafür - falls überhaupt - nur wenige Stiche zu nähen sind.
Alles ganz easy, alles unkompliziert.
Auf der anderen Seite die non-Skalpell-Methode, bei der tatsächlich kein Skalpel benutzt wird. Stattdessen wird mit einer Art spitzer Pinzette eine Öffnung (ggf. zwei Öffnungen) in die Haut des Hodensacks “gepopelt“, weil ja irgendwie die Samenleiter nach außen (zum Präparieren, Abbinden, Veröden, ...) gebracht werden müssen.
Ich persönlich wurde mit Skalpell vasektomiert und glaube, die Unterschiede zwischen den Verfahren (mit und ohne Skalpell) sind sehr geringfügig, so dass dasunser eigentlich keiner besonderen Erwähnung bedürfte.
Mir scheint es fast, dass die Vorteile der non-Skalpell-Methode werbewirksam als sanfter herausgestellt werden, so nach dem Motto “da wird nichts geschnitten und nichts kaputtgemacht“.
Dabei stimmt das so ja nicht - das bisschen. Haut des Hodensacks heilt in den meisten Fällen so problemlos, dass viele operierte Männer schon kurze Zeit später Mühe haben, die kleinen Narben überhaupt noch zu entdecken.
Im Gegensatz dazu sind die beiden Samenleiter tatsächlich kaputt - durchtrennt, ein Stück entfernt, einfach oder doppelt abgebunden, die Enden der Samenleiterstümpfe an einem Ende oder an beiden Enden oberflächlich oder millimetertief kauterisiert ...